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  #1  
Alt 30.06.2005, 18:03
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Standard Todessehnsucht

hallo!
ich hatte immer riesige angst vor friedhöfen, krankheiten.
seit mein papa vor 4 monaten verstorben ist, wünsche ich mir wenn ich verzweifelt bin, dass ich bei ihm bin.
es sind schreckliche gedanken, die kreisen in meinem kopf.
ich denke oft, ich will mir was antun, obwohl ich es nicht würde oder doch?
ich weiß es nicht, hängt vielleicht mit meinen depressionen zusammen.
wenn ich traurig bin, wünsche ich mir er würde mich holen.
gruß
karin
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  #2  
Alt 30.06.2005, 18:30
Benutzerbild von AndreaS
AndreaS AndreaS ist offline
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Standard Todessehnsucht

Hallo Karin,

ich weiß, was du meinst. Irgendwie verliert der Tod seinen Schrecken, weil der geliebte Mensch ja bereits auf einen wartet. Dieses Gefühl kenne ich seit dem Tod meines Mannes (Claus ist vor knapp 9 Monaten gestorben) auch.

Ich weiß aber auch, dass diese Gedanken nicht richtig sind. Ich kenne zwar nicht die Geschichte deines Papas, vermute aber, dass er, ebenso wie mein Mann gekämpft hat, um zu leben. Wir dürfen unser Leben nicht einfach wegwerfen, wir müssen unseren Weg weitergehen, so wie unsere Lieben ihn auch gegangen sind, bis es an der Zeit war, ein neues Leben zu beginnen.

Lass deinen Papa weiterhin mit dir gehen, frag ihn um Rat, sag ihm, dass er dir fehlt und dass du ihn liebst, wenn du genau in dich hineinhorchst, wirst du ihn fühlen, du wirst seine Nähe und seine Liebe in dir spüren, und es wird dir Mut und Kraft geben. Seine Seele ist bei dir, ganz bestimmt.

Wenn es dir gelingt, die positiven Gefühle zu bewahren und die Trauer und den Schmerz etwas in die Schranken zu weisen, sie als egoistischen Teil der Trauer zu sehen (denn schließlich hoffen wir doch alle, dass mit dem Tod unsere Lieben ein schmerzfreies und glücklicheres Leben beginnen durften) dann wirst du vielleicht auch diese Wärme und den Seelenfrieden in dir spüren können, von dem ich spreche.

Auch wenn ich ihn nicht gekannt habe, ich bin sicher, dass dein Papa will, dass du lebst! Er will dich lachen hören und glücklich sehen. Lass ihn teilhaben an vielen glücklichen Stunden in deinem Leben...

Wenn dir reden hilft, schreib dir hier alles von der Seele (wenn du willst kannst du auch mailen). Vielleicht gibt es in deiner Nähe auch eine Trauergruppe, wo dir Menschen begegnen, denen auch Leid widerfahren ist, bei denen du dich verstanden fühlst. Das kann ungemein helfen.

Ich weiß, vielleicht liest sich das alles schrecklich für dich, willst das alles eigentlich nicht hören. Vor vier Monaten konnte ich diesen Seelenfrieden, von dem ich versucht habe zu erzählen selbst auch noch nicht spüren...

Ich umarme dich und hoffe, dass du bald deinen Lebensmut wieder findest, dein Papa wünscht sich das auch!

LG
Andrea
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  #3  
Alt 30.06.2005, 20:43
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Standard Todessehnsucht

Karin, erzähle ein wenig mehr von dir
Mir erging es fast genauso.
Alles Liebe und bitte meld dich bei mir
Viv
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  #4  
Alt 30.06.2005, 23:04
Uwe Rehkopf Uwe Rehkopf ist offline
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Standard Todessehnsucht

Liebe Karin,

ich kann Dir nachfühlen, wie verzweifelt Du bist. Ich bin es auch oft. 26 Tage ist es jetzt her, daß meine Heidi mich verlassen hat für immer. Und die Gedanken, die Dir durch den Kopf gehen kann ich nachempfinden. Es geht mir an manchen Tagen ähnlich und ich wünsche mir dann, daß ich so schnell wie möglich wieder bei ihr sein kann. Die Leere ohne sie ist schier unerträglich manchmal.

Aber Andrea hat recht mit ihrem Brief. Diese Gedanken sind nicht gut. Der geliebte Mensch, der von Dir gegangen ist, hätte nicht gewollt, daß Du sie denkst. Das führe ich mir immer vor Augen und auch wenn es nicht immer klappt, gibt es mir doch oft das Gefühl, daß sie mir erlaubt, daß ich weiterleben darf und soll. Und vielleicht irgendwann auch mal wieder Glück spüren darf.

Sie ist nicht wirklich weg. Ich spüre ihre Allgegenwärtigkeit überall, wo ich mich befinde. Ihre unglaubliche Kraft und Zielstebigkeit. Überall ist das. Und dann sag ich mir, daß ich mich nicht so gehen lassen darf. Wie steh ich denn da vor ihr?

Ich wünsche mir, daß Du wieder zu Dir finden kannst und versuche, Dir ein bißchen Kraft hierfür rüberzuschicken.

Viele Grüße von Uwe
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  #5  
Alt 01.07.2005, 15:02
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Standard Todessehnsucht

Hallo,

meinst Du, Dein Papa würde sich freuen, wenn Du entscheidest, zu ihm zu gehen? Er wäre doch sicher enttäuscht, weil er Dich im HIER und JETZT beschützen will. Wo immer er auch ist.
Du wirst ihn irgendwann sehen. Aber erst, wenn die Zeit gekommen ist... Bis dahin wird er immer in Deinem Herz und um Dich herum sein.

Beziehe Deinen Vater in den Alltag mit ein: Frage ihn um Rat, was hätte er gesagt... Es ist nach dieser kurzen Zeit schwierig, etwas positives aus dem Sterben des Angehörigen zu ziehen. Aber es wird nach und nach immer besser, und irgendwann kannst Du über bestimmte Geschehnisse auch wieder lachen, und denken: Mensch, Papa, was hättest Du dazu gesagt - und Dein Vater freut sich, daß Du wieder glücklich bist.

Bei mir hat es auch lange gedauert, aber irgendwann sieht man nicht mehr nur das Sterben, sondern das Leben des Menschen, wie es vor seinem Tod war. Und das ist wunderschön.

Aber: Wenn Deine Gefühle und Gedanken immer wieder zum Selbstmord tendieren, und Du keine Besserung siehst, solltest Du vielleicht einen Therapeuten konsultieren. Oder von Deinem Hausarzt die Medikation ändern lassen (er kann auch die Entscheidung treffen, ob eine Therapie notwendig ist). Denn wenn man trauert und noch unter Depressionen leidet, kommt man schnell in eine "Abwärtsspirale", aus der man nicht mehr so leicht herauskommt.

Liebe Grüße von Antje, ich wünsche Dir ganz viel Kraft
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  #6  
Alt 01.07.2005, 19:44
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Standard Todessehnsucht

Liebe Karin,
ich kenne die Todessehnsucht, aber als betroffene Krebskranke. Manchmal möchte ich nicht mehr warten, sondern selbst entscheiden, wann ich gehe. Aber dann kommen mir mein Mann und meine (schon erwachsenenen) Kinder in meinen Sinn und ich denke, es ist dann Zeit, wann ich geholt werde.

Nachvollziehen und verstehen kann ich deine Gedanken sehr gut, aber auch ich denke, dass du vielleicht Hilfe bei einer Psychotherapeutin suchen könntest. Es ist wahrscheinlich auch nicht wirklich die Sehnsucht nach dem Tod, sondern bei dir die Sehnsucht nach dem Menschen, der gegangen ist.
Das Ende eines Spruches, der mir sehr nahegeht, heisst:
Ich darf gehn, aber ihr müsst bleiben.

Liebe Grüsse
Kaja
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  #7  
Alt 04.07.2005, 08:36
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AndreaS AndreaS ist offline
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Standard Todessehnsucht

Liebe Karin,

es ist nun schon über eine Woche her, dass du geschrieben hast. Dir ging es sehr schlecht und ich mache mir Sorgen um dich. Bitte melde dich doch mal bei uns hier im Forum.

In Gedanken bei dir

LG
Andrea
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  #8  
Alt 05.07.2005, 12:23
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Standard Todessehnsucht

Hallo ihr lieben!

Danke für eure Worte, ich war die letzte Zeit ziemlich im Stress aber mir gehts gut.

Ich wünschte mir nur es gebe einen Beweiss für das Jenseits.
Wenn der Mensch stirbt, stirbt sein Gehirn.
Es soll nur mehr die Seele da sein, aber was ist die Seele.
Viele im Internet schreiben über Botschaften aber sind das nicht nur Zufälle?
Sind es nicht nur Menschen die sich wichtig machen wollen?
Sowie diejenigen die versuchen uns alle möglichen Vitamine und Drinks etc. einzureden, da alles gegen Krebs hilft.
Psychotherapie hatte ich wie mein papa nóch da war, was ich zu hören bekam: ich muss mich damit auseinandersetzen und ich soll abschied nehmen von ihm.
Es sind jetzt über 4 Monate und ich weine noch jeden Tag, aber alleine wenn mich niemand sieht, da es niemand versteht.
Für alle anderen ist es so wie wenn nie was gewesen wäre.
Wenn ich zu viel nachdenke, nehme ich meine Tabletten um das Leben erträglicher zu machen, damit ich nicht soviel spüre.
So jetzt muss ich wieder arbeiten.
meldet euch doch bitte wieder
gruß
karin
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  #9  
Alt 05.07.2005, 13:04
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Standard Todessehnsucht

hallo karin,

in "zeichen von unserem geliebten menschen" schreibe ich (habe den thread eröffnet) davon, dass mein papa bei mir war.
will ich mich wichtig machen?
oder hatte ich diverse normale träume von meinem papa bis eines tages der traum kein traum war, sondern wahnsinnig real, ich mit papa sprechen und ihn richtig körperlich spüren konnte?
psychotherapeuten haben recht: man muss die realität an sich heran lassen.
es wirkt, als würdest du den tod deines vaters einfach ablehnen.
bist du mit deinen depressionen in sehr guter behandlung? medis PLUS gesprächstherapie?
es ist schrecklich, aber es ist der lauf des normalen lebens, dass unsere eltern vor uns gehen. das muss man für sich annehmen.
ein kind zu verlieren ist unvergleichlich schlimmer. hättest du vor deinem vater gehen wollen?
mein vater starb vor fast einem jahr.
ich mag nicht so traurig sein, WEIL ich papa damit traurig machen würde. MEINE realtät ist (jeder hat seine eigene), dass papas seele lebt. ich weiß das für mich, weil es einfach zu viele handfeste beweise bei uns gab und gibt.

warum magst du nicht glauben, dass dein papa dich eines tages abholen wird? kopf hoch, ihr werdet euch wiedersehen. aber bis dahin in vielen jahren möchte dein papa sich an seiner tochter erfreuen.

lieben gruß, sonja
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  #10  
Alt 05.07.2005, 14:28
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Standard Todessehnsucht

Hallo Sonja!

Ich habe nicht nur von wichtig machen gesprochen, sondern auch von Glauben,Wünschen,Einbildung.
Wie kann man mit Verstorbenen reden?
Sie haben keinen Mund zum sprechen und keine Stimme.
Wie kann man ihn spüren? ohne Körper?
Es heisst doch die Seele ist nur unter uns oder irre ich mich?
Ja du hast recht ich lehne den Tod meines Vaters ab.
Ich wünsche mir immer noch ich bin in einem Traum.
Ich nehme Tabletten, Gesprächstherapie bringt nichts bei mir, weil mir alle sagen ich soll es hin nehmen und dafür brauch ich keinen Psychologen.
Vielleicht bekomme ich auch irgendwann ein Zeichen, dann kann ich vielleicht daran glauben aber bis dahin ist es sehr unreal.
lieben gruß
karin
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  #11  
Alt 05.07.2005, 14:49
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Standard Todessehnsucht

Liebe Karin,

ein guter Psychologe wird dir sicher nicht sagen "nimm
es hin". Er wird dir dabei helfen, einen Platz für deinen
Papa zu schaffen. In deinem Herzen. Und dort ist er dann
für immer.

Aber ich verstehe dich dennoch so gut. Auch die Wut über
die Ungerechtigkeit, das Ablehnen von Dingen, die
nicht erklärbar sind. Ein Zeichen bekommt man meist dann,
wenn man nicht darauf wartet. So war und ist es zumindest
bei mir. Ich wünsche dir, dass es dir ganz bald etwas
besser geht!

Und dass die Zuversicht zu dir zurückkehrt.
Ich mag diese Zeilen von Rilke so sehr....habe sie
einmal hier im Forum gefunden und möchte sie dir nochmals
hier schreiben:

Habe Geduld gegen alles Ungelöste
in deinem Herzen und versuche,
die Fragen selbst lieb zu haben
wie verschlossene Stuben und wie Bücher,
die in einer fremden Sprache geschrieben sind.

Forsche jetzt nicht nach Antworten
die dir nicht gegeben werden können,
weil du sie nicht leben kannst,
und es handelt sich darum,
alles zu leben.

- Lebe jetzt die Fragen -
Vielleicht lebst du dann allmählich
ohne es zu merken
eines fernen Tages
in die Antwort hinein.

R.M. Rilke

Alles Liebe,
Vida
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  #12  
Alt 05.07.2005, 15:13
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Standard Todessehnsucht

liebe karin,

ich habe immer gehofft, dass die seele ewig lebt.
geglaubt habe ich es nie.
bis ich "besuch" von papa hatte. natürlich kann ich mir alles einbilden, aber es war sehr sehr real. ich bilde mir ja auch nicht ein, gerade bei der arbeit zu sein. das ist genauso real wie papis besuch.

ja es heißt, die seele ist unter uns. allerdings in anderen ebenen. das ist schwer nachzuvollziehen, ich habe da auch probleme mit. es gibt medien, die mit verstorbenen kommunizieren können. allerdings gibt es drüben nicht so eine sprache wie hier, kommunikation geht über den austausch gedanklicher bilder. diese bekommen medien übermittelt. und je nach medium werden sie besser in unsere sprache übersetzt oder schlechter. und natürlich gibt es auch scharlatane.

sprechen kann nicht jeder mit verstorbenen, ich kann es auch nicht. ich hatte glück, dass papa zu mir fand. und glück, dass ich so offen war, den besuch nicht als traum abzutun.

du bist innerlich so angespannt, dass du deinen papa gar nicht spüren würdest vermute ich.

bei dir muss der innere knoten platzen. vermutlich geht es dir dann schlimmer, aber nach und nach wird dein inneres heilen. hast du menschen, die für dich da sind?

eins ist sicher: dein vater will dich JETZT nicht bei sich haben. mein vater sagte: seid fair zu allen menschen und genießt das leben, es ist so kurz. mein vater hat sehr recht.


wenn du dich wirkllich ganz ernsthaft mit leben nach dem tod/seele auseinandersetzen magst, so studiere u.a. seiten.
das geht nicht in ein zwei tagen, dazu braucht es lange zeit.

Der Mensch sieht nur, was er versteht
Goethe

http://www.jenseits-de.com/g/index.htm#Inhalt (dort ist ein seriöses medium, gaaaaaaanz viel jenseitswissen (faqs und wegweiser) und ein forum, in dem du deine fragen stellen kannst zum leben nach dem tod.)

noch ein seriöses medium:
http://www.jenseitsmedium.de/H67_Med...s_Readings.htm

vielleicht überlegst du, kontakt zu deinem papa herstellen zu lassen? dazu musst du aber vorher ausgiebigst den wegweiser und die faqs lesen. sonst kann man zuwenig anfangen mit den infos. kontaktaufnahme geht nach 6 monaten.

vielleicht liest du auch mal von zeichen anderer?
http://www.krebs-kompass.org/Forum/s....php3?id=10750

ich weiß, es hört sich alles fernab von jeglicher realität an. aber was ist real? wir können ja nicht mal liebe richtig messen. und die gibt es ganz sicher.

alles liebe und kopf hoch!

sonja
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  #13  
Alt 05.07.2005, 16:43
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AndreaS AndreaS ist offline
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Standard Todessehnsucht

Liebe Karin,

du fragst, wie kann man mit Toten reden, sie haben keinen Mund und keine Stimme, wie kann man sie spüren ohne Körper. Und ich frage dich, kannst du Liebe sehen? Auch sie hat keinen Körper und trotzdem gibt es nichts, was man intensiver fühlen kann als Liebe. Liebe hat auch keine Stimme, und dennoch kann dir nichts deutlicher sagen, was zu tun oder zu lassen ist, als die Liebe. Man kann sie nicht sehen, aber sie ist da immer und überall. Vielleicht kennst du auch die Momente zwischen dir und einem Menschen, den du besonders liebst. Vielleicht gab es sie zwischen dir und deinem Papa, Situationen, in denen ihr nichts sagen brauchtet, euch vielleicht noch nicht einmal ansehen musstet, um zu wissen/fühlen, was der andere denkt. Eure Seelen wussten es…Klingt vielleicht alles ein wenig „schwulstig“ wie vieles, was mit Gefühlen und nicht mit Rationalem zu tun hat.

Ich möchte dir etwas erzählen, was mir passiert ist, während mein Mann schon schwer krank war. Es war kurz vor seiner Operation. Da hatte ich einen Traum. In diesem Traum sah ich meinen Schwiegervater, der zu dem Zeitpunkt bereits über 15 Jahre tot war und niemals zuvor in den ganzen Jahren habe ich jemals von ihm geträumt. Er lächelte, ich sah, dass er glücklich war und er streckte seine Arme aus. Ich fuhr schweißgebadet aus meinem "Traum" auf und wusste, dass er mir sagen wollte, dass er Claus bald wiedersehen würde. Es war entsetzlich realistisch und ich war mir fast sicher, dass mein Mann die OP nicht überleben wurde. Als er den Eingriff gut und lebend überstanden hatte, verdrängte ich den "Traum", schob ihn auf meine entsetzliche Angst und belächelte mich selbst zu meiner „Deutung“. 8 Monate später starb mein Mann an den Folgen seiner Krankheit und der "Traum" war schlagartig wieder in meinem Bewusstsein. Ich bin mir sicher, dass es kein Traum im eigentlichen Sinn war. Mein Schwiegervater w a r da und sein Lächeln und sein glücklicher Gesichtsausdruck ist bis heute gegenwärtig und ich weiß ganz genau, dass er mir sagen wollte: Endlich, ich freue mich so sehr auf meinen Sohn und hab keine Angst, ich bin bei ihm, er muss nicht alleine gehen…Vielleicht kann der ein oder andere es mit klugen Erklärungen auf einen „Traum“ reduzieren, was bleibt ist dieses Gefühl in mir, die Sicherheit, dass mein Schwiegervater in diesem Augenblick tatsächlich „lebt“ , auf einer anderen Ebene als zuvor, aber er lebt!!!! Und er gab mir die Gewissheit, dass mit dem Tod nicht alles vorbei ist.

Von meinem Mann habe ich auch einige – für meinen Geschmack – viel zu wenige Male „geträumt“ Diese Träume unterscheiden sich in ihrer Intensität von „normalen“ Träumen. Mir kommt es vor, als dürfte ich in diesen Augenblicken auch meinen Körper verlassen und befinde mich auch auf einer anderen Ebene. Wir sprechen miteinander in den Träumen, nicht mit dem Mund, es ist ein Kommunizieren aber mehr über die oben schon beschriebenen Gefühle. Wir brauchen keine Worte dazu. Diese Träume haben mir auch verständlich gemacht, dass das Körperliche im Jenseits – oder wie auch immer man es nennen will – tatsächlich nicht mehr wichtig ist – mit dieser Vorstellung hatte ich zuvor nämlich immer meine Probleme – aber die Seelen genügen, die Liebe zueinander genügt. Meine Zeit ist noch nicht abgelaufen, deshalb muss ich zurück in den Körper (hoffentlich lacht mich hier keiner aus, so geschrieben „hört“ es sich wirklich etwas seltsam an, aber es ist auch unsagbar schwer zu beschreiben, wie will man Gefühle und kleine Schritte des „Erkennens“ in Worte fassen, ohne, dass sie etwas sonderbar ankommen…)

Weißt du Karin, ich vermisse meinen Mann schrecklich. Ich möchte, dass er noch lebt, ich möchte seine Stimme hören, seine Arme spüren, seine Liebe. Wir alle müssen versuchen, uns so gut wie es geht mit der neuen, verhassten Situation zu arrangieren, in diesem Leben alleine weitermachen.

Wenn du nicht auch das Gefühl hättest, dass nach dem Tod noch etwas kommt, wenn du nicht denken würdest, dass du deinen geliebten Papa wiedersehen wirst, hättest du diesen Thread nicht eröffnet. Du spürst es selbst.

Vielleicht kannst du dich nur nicht an die Hinweise oder Zeichen erinnern, vielleicht bist du tatsächlich im Augenblick noch in der Trauerphase des Nicht Wahrhaben Wollens. Sie will durchgestanden werden, dann wirst du sehen, wie es sich allmählich verändert, wie du manches „erkennst“ „verstehst“ und ganz sicher „fühlst“ und dann erst wird ganz allmählich Frieden in dir sein und du wirst in kleinen, langsamen Schritten wieder nach vorne gehen können, in dem Bewusstsein, dass eure Trennung nur von kurzer Dauer sein wird und bis dahin dein Körper Platz für zwei Seelen hat.

LG
Andrea
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  #14  
Alt 05.07.2005, 22:13
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Standard Todessehnsucht

Liebe Karin,
ich kann mich nur Sonja anschliessen. Versuch' es mal mit www.jenseitsmedium.de. Ich habe über Uta Kontakt zu meiner verstorbenen Mama gehabt. Es war ganz eindeutig und klar, dass das meine Mum war. Ich möchte hier keine Reklame machen und möchte betonen, dass ich ein sehr realistischer Mensch bin. Aber dieses Reading hat mir viel Trost und auch Zuversicht gebracht.
Viele liebe Grüsse,
Helga
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