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  #16  
Alt 14.08.2002, 16:51
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Standard es tut so weh

liebe juana,
es tut gut, verstanden zu werden.
ja - mir / uns geht es genauso. es ist einfach nur schlimm.
man kann es nicht in worte fassen.
und je mehr zeit vergeht, desto mehr verstehe ich, sie kommt nicht mehr.
und diese vorstellung macht mich unendlich traurig.
hinzu kommt noch dieser bürokratismus
vor der trauerfeier habe ich - so froh ich sein werde, dass sie dann endlich ihre letzte ruhe gefunden haben wird - ziemlich angst. es tröstet mich irgendwie, zu lesen, dass es dir da sehr ähnlich ergangen ist.
ich bin zur zeit dabei eine rede zu schreiben - die ich gern am grabe halten möchte. ich bin nur nicht sicher, ob ich dies auch schaffe.
deiner familie wünsche ich weiterhin viel kraft
lisa
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  #17  
Alt 14.08.2002, 20:44
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Standard es tut so weh

hallo liebe lisa,

ja ich verstehe dich/euch nur zu gut.
es ist schrecklich, ihr seid vielleicht etwas zur ruhe gekommen und dann kommt der tag wo alles wieder aufbricht, könnt ihr denn nicht ein wenig druck machen.
schau mein geliebter papa verstarb am 10.07. er sollte am 16.08. beigesetzt werden.wir als familie taten uns alle zusammen und haben einstimmig beschlossen dagegen etwas zu tun.

mir ging die schreckliche vorstellung nicht aus dem kopf, es stehen die urnen zur beisetzung bereit und mein geliebter papa wird immer wieder hinten angestellt und muss warten bis er seinen termin hat.das war für mich eine schreckliche vorstellung, für uns alle.wir sind dann nochmal zum bestattungsinstitut und sagten wir möchten einen neuen termin, einen früherendann haben wir ihn am 29.07. erhalten.dieser tag lief bei mir wirklich ab wie in einem film, ich hatte auch schreckliche angst vor diesm tag.aber dann war es ganz eigenartig.als ob ich zu einer fremden beerdigung ging.sicher war es auch so weil ich es nicht war haben wollte, dass das mein vater ist, den wir nun seine letzte ehre erweisen.ach es ist schlimm, es wird von tag zu tag unerträglicher.
wirst du das wirklich schaffen, diese von dir geschriebene rede selber zu halten?du musst ein sehr starker mensch sein, das macht man ja nun nicht alle tage.
ich wünsche dir dafür viel kraft und stärke
viele liebe grüße juana
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  #18  
Alt 15.08.2002, 09:30
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Standard es tut so weh

liebe juana,
tja - ich dachte ich sei stark. die ganze zeit hat es ganz gut geklappt.
konnte meine eltern stützen, meiner ältesten schwester zur seite stehen und und und...
aber gestern abend hat es mich dann komplett gerissen.
wir haben die ganze zeit jemanden gesucht, der der trauerfeier einen festlichen, religiösen rahmen verleitet. die pfarrer in köln fühlten sich nicht zuständig, da die beisetztung in frankfurt ist. die frankfurter fühlten sich nicht zuständig, weil sie nicht mehr in der kirche war.
dann rief ich einen pfarrer an, der uns zur kommunion geführt hat und uns auch gefirmt hat.
er war ein sehr guter, aufgeschlossener und freundlicher pfarrer. aber es war einmal...
er war sehr unfreundlich - ich sehr schockiert.
deshalb sind wir auf die idee gekommen, die trauerfeier selbst zu gestalten.
dann war ich gestern bei bruder paulus (er ist mittlerweile sehr bekannt auch ausserhalb von frankfurt - da er sich sehr für die obdachlosen einsetzt und dafür auch in die medien geht) er ist sehr aufgeschlossen und lieb.
ich bin erst einmal zusammengebrochen - war das peinlich. abre er hat sehr lieb reagiert und mich erst einmal ausheulen lassen.
ja - endlich habe ich jemanden gefunden. er wird es sicherlich sehr schön machen...
bin ich froh. denn ich möchte, dass die trauerfeier wirklich sehr schön, festlich und gelungen wird.
es hätte meine schwester gefreut.
so - auch dir weiterhin viel kraft - ich drück dich und würde mich freuen, auch weiterhin von dir zu hören
lisa
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  #19  
Alt 15.08.2002, 10:12
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Standard es tut so weh

hallo liebe lisa,
mein papa war auch nicht mehr in der kirche, deshalb hätte der pfarrer die trauerfeier auch nicht durchgeführt. wir haben dann über unsern bestatter einen "freien" prediger gefunden. er hat das total schön gemacht...es gab keine schrecklichen kirchenlieder, die wir singen mussten, wir haben uns das lied von frank sinatra "I did it my way" ausgesucht.
ich glaube, ich hatte dir auch schon mal geschrieben, dass die beerdigung gar nicht soooo schlimm war wie ich befürchtet hatte. genauso, wie juana es beschrieben hat, war es bei mir auch....du wirst das schon schaffen...da bin ich mir ganz sicher. ich drück dich ganz fest und wünsche dir weiterhin ganz viel kraft!

alles liebe
birgit
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  #20  
Alt 15.08.2002, 15:11
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liebe lisa,
was soll ich sagen, das alles sind keine schönen erlebnisse für euch.was muss der mensch noch alles ertragen, gerade in der schwersten zeit der trauer, sollte doch wenigstens das umfeld verständnis haben und einen auch mal entgegen gehen.aber nein, es ist nicht so, überall werden einen steine in den weg gelegt.

wenn dann alles über einen zusammen bricht, dann ist es ganz verständlich, dass du plötzlich nicht mehr konntest.einmal muss es ja auch bei dir raus, du kannst nicht immer nur stark sein.
aber danach ging es dir sicher etwas besser.oder?es muss dir auch überhaupt nicht peinlich sein, du/ihr habt einen lieben menschen verloren, da darf es einen auch gestattet sein traurig zu sein und zu weinen.

schön dass ihr nun doch noch einen pfarrer gefunden habt, der eure wünsche erfüllen kann.
nun bist du sicher wieder zuversichtlicher mit deiner familie und kannst dem besagten tag mit etwas mehr ruhe entgegen gehen.
ich wünsche euch ganz viel kraft für diesen tag.mach es deiner schwester noch einmal richtig schön, sie wird es sicher sehen und sich freuen.
juana
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  #21  
Alt 15.08.2002, 17:30
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Standard es tut so weh

Hallo ihr Lieben!

Nun bin ich also auch hier gelandet - in der Ruprik für Hinterbliebene.
Einige von euch kennen ja meine Geschichte schon (hallo liebe Lisa-Robbe - ich freue mich, dass du wieder aufgetaucht bist).

Für die anderen:
Seit Ende Mai 2002 wusste mein Vater(72), dass er ein inoperables Pankreas-Ca hat. Seine Reaktion: das ist halt jetzt so, da kann man nichts machen. Er wollte unbedingt eine Chemo. Er wusste nicht, dass sie nur in 15% der Fälle ( bei Adeno-Ca) wirkt. Die Ärzte waren auch dagegen ihm das zu sagen, um ihm nicht jede Hoffnung zu nehmen. Er vertrug die Chemo recht gut, und setzte es sich zum Ziel am 10.Juli eine 12-tätige Studienreise nach Russland zu machen (gemeinsam mit meiner Mutter) Er war weder von Ärzten noch von uns davon abzubringen.
Bis auf die letzten 3 Tage, wo er unter Atemnot litt, machte er auch das volle Besichtigungsprogramm mit großer Freude mit. Am Tag nach seiner Heimreise bekam er die nächste Chemo, vertrug sie aber schlechter als die bisherigen (Fatique, Appetitlosigkeit).
Nach einer Woche zu Hause musste er wegen starker Atembeschwerden stationär aufgenommen werden. Es wurde eine starke Herzschwäche festgestellt. In den nächsten Tagen nahm er 12 Kilo zu - man konnte ihn nicht entwässern.
Genau 14 Tage nach seiner Reise ist er für immer eingeschlafen.

Ich habe schon oft gehört, dass man den Eindruck hat manche Patienten würden so lange warten, bis ihre Liebsten den Raum verlassen, um selbst für immer zu gehen.
Auch ich bin - nachdem mein Vater nicht mehr erweckbar war noch 13 Stunden bei ihm gesessen. Er schlief sehr friedlich. Spät in der Nacht verabschiedeten wir uns dann, nachdem sich in den letzten Stunden keinerlei Veränderung gezeigt hatte (nur meine Mutter blieb). 15 Minuten nach unserem Abschied hörte mein Vater zu atmen auf. Ich wäre da so gerne noch bei ihm gewesen. Hat er wirklich gewartet, dass wir gehen?

Ich wünsche euch viel Kraft und Stärke für die Zukunft!
Alles Liebe
Afra
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  #22  
Alt 16.08.2002, 11:21
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Liebe Afra,
zunächst einmal ganz herzliches Beileid.
Lass dich umarmen. Trösten - auch wenn mir momentan die richtigen Worte fehlen.
Aber ich glaube, du verstehst mich - auch ohne viele Worte.
Ich bin überzeugt davon, dass dein Vater gewartet hat, dass ihr geht.
Bei meiner Schwester war es ja ähnlich.
Ihr Lebensgefährte war noch lange bei ihr und erst als sie wusste, dass er schläft, hat sie sich davon gemacht. Ihre letzte Reise begonnen.
Leider war keiner von uns bei ihr.
Gern hätte ich ihre Hand gehalten, sie noch ein Stück begleitet.
Sie hat sich auf ihre Art und Weise von uns verabschiedet.
Irgendwie von jedem einzelnen innerhalb der Familie (ich habe bereits geschildert - dass meine Eltern, meine älteste Schwester und auch ich in dieser Nacht nicht / kaum geschlafen haben und alle gegen 03.00 Uhr wach waren und an sie dachten. Ich schrieb an ihren LG und versuchte auch an Sie zu schreiben - was mir nicht gelang. Dies war das erste und letzte Mal dass mir die Worte gefehlt haben und ich nur zeichnen konnte)
Dass dein Vater diese Reise noch gemacht hat, finde ich sehr mutig und bewundernswert - wahrscheinlich war es ein besonderer Wunsch von ihm und deiner Ma...
Es ist jetzt vor allem für deine Ma ganz schlimm - ich hoffe, sie macht sich keine Vorwürfe sondern soll es als besonders schöne Erinnerung behalten, ihm noch nach Russland begleitet zu haben.
Ich wünsche dir und deiner Familie (vor allem deiner Ma)
alles Liebe und vor allem auch Kraft
Lisa (die Robbe)
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  #23  
Alt 16.08.2002, 12:06
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Standard es tut so weh

Hallo Afra!
Ja, nun treffen wir uns hier! Wieso musste es so weit kommen?

Als mein Vater endgültig einschlief, war sowohl meine Mutter, wie auch mein Bruder dabei. Ich saß im Flugzeug, setzte gerade zur Landung an.
Meine Mutter meinte, sie denkt, mein Paps hätte noch gewartet, aber er konnte nicht länger.
Seit ca. 7.00 Uhr morgens ist er in so eine Art Komma gefallen, war nicht mehr ansprechbar, um 11.20 Uhr ist er dann eingeschlafen (nachdem er eine Menge Blut erbrochen hat).

Auch er hatte die letzten 10 Tage enorme Schwierigkeiten mit dem Atmen, obwohl er lt. Ärzten genügend Sauerstoff gekam.
Er ist mit offenem Mund und halboffenen Augen in die andere Welt gegangen, er hatte seit Tagen seine Augen nicht mehr geschlossen!
Eigentlich hat er ausgesehen, als würde er noch leben...

Afra, ich denke, wir können uns glücklich schätzen, daß es so schnell ging, der Vater eines Bekannten hat sich 10 Monate so gequält, konnte nichts mehr essen, nicht reden, Schmerzen.
Um so schwerer es für uns ist, um so leichter war es für unsere Väter!

Ich drück Dich
Karin
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  #24  
Alt 16.08.2002, 16:08
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Liebe Lisa-Robbe,liebe Karin!

Danke für deine tröstenden Worte, Lisa. Obwohl ich glaube, wir alle in dieser Ruprik verstehen uns auch ohne Worte, denn wir fühlen alle ähnlich.

Meiner Mutter geht es noch verhältnismäßig gut. Aber noch ist ja viel zu erledigen, noch sind viele Leute um sie herum. Ich fürchte, die große Leere kommt erst noch. Wegen der Reise hat sie kein schlechtes Gewissen, denn auch sie hatte Zweifel ob eine solche Reise nicht zu risikoreich wäre, aber er wollte davon nichts hören - notfalls wollte er allein fahren.
Im Nachhinein konnten sich die Ärzte nicht vorstellen, wie er diese Reise bewältigt hat. Der Wille scheint mehr bewirken zu können, als wir uns vorstellen können.

Ja Karin, ich kann es dir nachfühlen wie es dir im Flugzeug gegangen ist. Ich selbst bin am Samstag zum Urlaub aufgebrochen, weil ich dachte, dass es meinem Vater eine Spur besser ginge, und ich meinen Kindern die Ferien nicht verderben wollte. Wir machten Urlaub im Inland und so wusste ich, dass ich inerhalb von ca 3 Stunden bei meinem Vater sein könnte.
Wir kamen also Samstag Nachmittag an. Am nächsten Morgen sprach mein Mann mit der behandelnden Ärztin, die meinte, man könnte nicht genau einschätzen wieviel Zeit meinem Vater noch bleibt: Tage, Wochen? Aber wäre es ihr Vater würde sie kommen. Für diese Aussage bin ich ihr unendlich dankbar. 30' später waren die Koffer wieder gepackt, der Urlaub storniert und wir saßen im Auto. Kaum im Auto begannen diese sintflutartigen Regenfälle (die Ursache für die jeztigen Überschwemmungen), und wir kamen nur im Schneckentempo voran. Ich dachte ich würde vor Nervosität zerspringen - war's bei dir auch so? Am Abend kamen wir an - es ging ihm relativ gut, wir konnten uns unterhalten - alles wie in den letzten Tagen. 24 Stunden später atmete er nicht mehr.
Es tut mir so leid, dass du zu spät gekommen bist. Aber deine Mutter hat ihm doch sicher gesagt, dass du auf dem Weg bist - auch wenn er schon in dieser Art Koma war!?
Für dich ist es aber dadurch wahrscheinlich umso schwerer.

Aber wie du richtig sagst: wichtig ist, dass das Leiden unserer Väter nicht so lang war. Das war alles was ich mir in der letzten Zeit gewünscht hatte mehr war einfach nicht drin.

Hoffentlich geht es dir, liebe Robbe, mit der Trauer um deine Schwester inzwischen ein klein wenig besser?

Alles Liebe für Euch
Afra
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  #25  
Alt 20.08.2002, 07:43
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hallo an alle,

nun sind es 6 wochen her, dass mein geliebter vater nicht mehr bei uns ist.
die trauer wird nicht weniger, sie wird mehr.es entsteht erst eine große leere, dann kommt immer wieder das bewusstsein, dieser mensch ist nicht mehr da.es folgt unendliche trauer, große schmerzen.

im moment heilt die zeit keine wunden, wie es immer so schön heißt, nein sie reisst sie immer mehr auf.der schmerz wird immer schlimmer.
warum???
warum will das begreifen nicht kommen?
warum hat man in dieser zeit keine angst mehr vor dem eigenen tod?
ist es deswegen, weil man dem geliebten menschen einfach ganz nah sein will?
ich finde keine antworten darauf.
nur der schmerz lebt in mir.

alle kraft der welt wünsche ich euch, mit dem verlust eines geliebten menschen fertig zu werden.

gela
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  #26  
Alt 20.08.2002, 11:29
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Hallo!

Ja, meine Mam hat ihm gesagt, daß ich komme, si evermutet auch, daß er es auch so lange ausgehalten hat, aber dann doch nicht mehr konnte, er hat wahrscheinlich noch auf mich gewartet!
Ich habe mich nicht zum Schluß von ihm verabschieden können, aber ich habe mich doch bewußt 10 Tage vorher von ihm verabschiedet.
Als sie ihn Urlaub fuhren, hab ich ihn nochmals in den Arm genommen, gedrückt, geküsst und hab ihm gesagt, er soll sich eine Auszeit nehmen, sich erholen, so daß er nach dem Urlaub mit neuen Kräften wieder kämpfen kann.
Das komische war, daß wir uns immer auf diese Weise in den Urlaub verabschieden, mein Vater es diemal jedoch nicht im Sinn hatte.
Er hatte nur tschüss gesagt und ist dann nach oben um sich hinzulegen, weil er erschöpft war. Wusste er daß ich sowieso nachomme?
Auch wollte er nicht zu seinem Vater auf das Grab (wo er sonst immer hin ist). Er meinte zu meiner Mutter, er wird da noch früh genug sein.
Fragen über Frage, die mich beschäftigen. Was wußte er? Hat er geahnt? Wieso hat er nichts gesagt?......????

Gela, was Du schreibst über keine Angst mehr vor dem eigenen Tod, das kann ich nachvollziehen. Mir wäre es momentan egal, wenn ich sterben müsste.
Irgendwie macht das Leben keinen Sinn mehr (owohl noch der Rest der Familie da ist, mein Freund, Freunde), aber es ist, als wäre ein Teil eines selbst mitgestorben.
Aber wir müssen nun stark sein, für den Rest der Hinterbliebenen, ich zum Beispiel für meine Mutter. ich weiß, daß ich sie auffangen werden muß, egal, wie es mir selbst geht.

Karin
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  #27  
Alt 20.08.2002, 12:35
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hallo,

ja du drückst das richtig aus, mir wäre es auch egal, was mit mir jetzt passieren würde.ob unfall oder unheilbare krankheit, ich würde es hinnehmen.das ist mir alles so gleichgültig.aber...ein teil von uns ist nicht mehr da,wie soll man das verstehen?
auch ich muss stark sein, für meine ma, die schon so, stark genug leidet, auch für meine familie.leider, ja leider, werde ich noch gebraucht.vielleicht denkt man später, wenn der abstand größer geworden ist, anders darüber.aber es ist alles noch zu frisch.

karin! was du da über die verabschiedung in den urlaub schreibst, kommt mir sehr bekannt vor.

wir haben uns auch immer umarmt, geküsst und eine gute reise gewünscht.
diesmal als ich bei meinen eltern war, ich werde dieses letzte bild von meinem papa nicht vergessen, war es ganz anders.
ich saß in der wohnstube auf einen stuhl, mein papa ging in den flur,er wollte auch nach oben gehen um sich auszuruhen, drehte sich noch einmal zu mir um, hob den arm und sagte nur zu mir "viel glück"
warum? warum kam er nicht zu mir wie er es immer tat? es war ja eine längere reise, wo hätte auch allerhand passieren können.
fragen über fragen die nie beantwortet werden.
warum sagte er zu mir viel glück? und nicht viel spaß? warum? hat er vielleicht doch schon was geahnt?wollte er mir für mein weiteres leben viel glück wünschen?
ich komme aus diesem nachdenken nicht raus.es ist so schmerzlich.
warum habe ich nur noch verantwortung, ich wäre lange schon bei ihm!
das leben ist schwer!

gela
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  #28  
Alt 20.08.2002, 21:19
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Hallo.

Meine Mutter ist gestern um 21.20 Uhr schmerz frei eingeschalfen. Sie war erst 51 Jahre alt. Manchmal ist das Leben sehr ungerecht. Mein vertrauen in die Ärzte hab ich mittlerweile verloren. Da die Chemo Therapie sie voll fertig gemacht hat. Erst vor 3 Wochen haben wir erfahren das sie sterben muss. Von diesem Zeitpunkt ging es ihr immer schlechter. Jetzt genau 1 Jahr nach dem wir von der Krankheit erfahren haben starb sie.

Steffen
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  #29  
Alt 20.08.2002, 21:48
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Standard an steffen

... lieber Steffen, es wird noch lange, wenn nicht sogar ewig weh tun
leider
ich habe meine mutter vor einigen monaten verloren - auch heute komme ich noch nicht damit zurecht - wer liebt leidet wohl immer
die ganzen sachen mit - es wird schon wieder, oder es braucht zeit - vergesse sie... es sind nur floskeln
aber vielleicht wollen wir auch leiden, die schmerzen erfahren, eben weil wir so sehr lieben - ich sehe darin nichts schlimmes
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  #30  
Alt 21.08.2002, 12:54
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Standard es tut so weh

lieber steffen,
ich möchte dir mein allertiefstes mitgefühl aussprechen,
es ist nicht einfach zu verstehen, einen lieben menschen nicht mehr zu sehen.
aber ist es nicht schön, dass sie schmerzfrei einschlafen konnte?
lass deine trauer raus, verberge sie nicht,mitmenschen die dieses nicht verstehen können, haben vielleicht nicht so geliebt wie wir.

auch ich habe kein vertrauen mehr in die ärzte.sie haben nicht alles getan, was vielleicht notwendig gewesen wäre.hast du eine wirklich ernste krankheit, bist du auch heute noch so ziemlich aufgeschmissen und wirst alleine gelassen mit deinen ängsten und sorgen.

viel kraft für die weitere zeit - juana
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