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  #1  
Alt 06.09.2004, 21:28
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Standard Trauerarbeit.....

Hallo,

mein Vater ist am 13. Juni gestorben. Der erste Schock ist wohl vorbei aber ich beschäftige mich sehr intensiv mit ihm, mit den Gedanken an so viel Versäumtes, mit seinem furchtbaren Leiden, ob ich genug für ihn getan habe (ich denke immer wieder: nein es war nicht genug), usw. Ich merke, dass ich mit kaum jemandem meine Gedanken teilen kann weil niemand die "gruseligen" Details oder immer wieder meine Gewissensbisse hören will, oder was halt so zu machen ist, Grabgestaltung usw. Naja früher hatte ich ja auch keine Ahnung...aber das sind jetzt seit Wochen meine Themen...

Jedenfalls würde ich gern wissen ob jemand von Euch Erfahrungen gemacht hat mit speziellen Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen oder Trauergruppen (falls es sowas gibt?). Wie habt ihr die gefunden - ich bräuchte eine Anlaufstelle möglichst südlich von Hamburg.

Ausserdem bin ich interessiert an Internet-Links oder Buchtipps, die Ihr in der Zeit der Trauer selbst schon mal als hilfreich empfunden habt.

Bin gespannt auf die Antworten! Vielen Dank im voraus.

Kerstin
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  #2  
Alt 06.09.2004, 22:53
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Standard Trauerarbeit.....

Hallo Kerstin!

Es tut mir sehr Leid, dass dein Papa nicht mehr bei dir ist. Mein Papa ist seit 3 Wochen nicht mehr bei mir. Da es schon später ist und ich gleich ins Bett muss, will ich dir einige Literaturtipps geben: 1) Moody, R.A.: Leben nach dem Tod. Die Erforschung einer unerklärlichen Erfahrung (beschäftigt sich mit Nahtodeserfahrungen). Hat mich besonders interessiert, da wir mit Sicherheit wissen, dass mein Papa dieses wunderschöne Licht gesehen hat. 2) Canacakis, J.: Ich sehe deine Tränen. Trauern, Klagen, Leben können (beschäftigt sich mit Trauer und deren Bewältigung - habe ich allerdings noch nicht vollständig gelesen, finde ich bis jetzt aber sehr schön, soll ein "Klassiker " in der Trauerliteratur sein).
In HH gibt es die Beratungsstelle CHARON. Vielleicht schaust du da mal im www, weiß auch nicht soviel darüber, aber soll eine Anlaufstelle für Trauernde sein.

LG, Britta
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  #3  
Alt 07.09.2004, 14:00
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Hallo Britta,


vielen Dank für Deine schnelle Antwort und Deine Tipps. Es tut mir leid, dass Du auch deinen Vater verloren hast. Bei Dir ist das ja jetzt alles noch ganz frisch.

Das Buch von Moody habe ich schon gelesen, das war unmittelbar nach dem Tod meines Vaters als ich ein übermächtiges Bedürfnis danach hatte glauben zu können dass er noch da ist, irgendwo.... Ich hatte in der ersten Zeit zugleich beunruhigende und tröstliche Empfindungen am Grab, die mich glauben liessen es könne von ihm kommen. Inzwischen weiss ich nicht mehr was ich glauben soll....

Magst Du erzählen warum Du so sicher sein kannst das Dein Vater das Licht gesehen hat. Vielleicht ist es Dir auch zu persönlich, das könnte ich natürlich auch verstehen.

Die Beratungsstelle Charon habe ich auch gefunden, vielen Dank, da werde ich mal anrufen.

Ich würde mich freuen noch mal von Dir zu hören, wenn nicht wünsche ich dir trotzdem viel Kraft und alles Gute für die nächte Zeit.

Kerstin
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  #4  
Alt 07.09.2004, 14:34
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Hallo Kerstin!
Ich bin Brittas Schwester. Wir waren beide mit unserer Mutter an Papas Bett und begleiteten ihn.
An dem Tag war Papa anders. Er konnte essen und trinken was sonst kaum noch ging. Wir spürten aber schon Tage vorher, dass das die letzten sein werden.
Papa wurde Stunden vorher unruhig. Wir gingen mit ihm zum WC. Danach wurde er immer schwächer. Wir sahen mit ihm Fußball - Wolfsburg gegen Freiburg, besorgten ihm Bier. Irgendwann wechselten seine Blicke zwischen Fernseher oben und der Ecke/Wand daneben. Ich sagte, dass der Fernseher abgestellt werden soll, der würde ihn ggf. beim Sterben irritieren. Denn der Lärm löste seinen Blick immer wieder und lenkte ihn zum Fernseher. Er schwitzte ganz viel - und schaute mit seinen wunderschönen blauen Augen immer nach oben. Wir sprachen viel mit ihm. Wir fragten ihn, was er dort sieht. Er sagte: alles weiß? Wir: Ganz hell? Er: ja. Wir: ist das schön? Ist das wunderschön? Papa: JAA. Ich habe noch nie so ein intensives kräftiges überzeugtes JAA von einem Menschen gehört. Wir fragten: Möchtest du dort hin? Papi: JA ... wir sagten ihm dann noch, dass er gehen dürfe etc.
Papi sagte nicht immer ja. Mit JAA meinte er JAA.
Papa reagierte auch nur noch auf uns. Wenn Pfleger ihn ansprachen, so schienen sie Luft zu sein.
Daher wissen wir es. In "Zeichen von unserem geliebten Menschen" findest du was zu Papa.
Meine Mutter bekam während Brittas Geburt zuviel Betäubungsmittel. Auch sie sah ein Licht/einen Tunnel. Alles war schön und warm und friedlich.
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  #5  
Alt 07.09.2004, 14:35
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Hallo Kerstin!

Du hast Recht, das ist eine intime Frage, weil es eine der letzten Dinge gewesen sind, die wir mit unserem Papa hier, zu mindest zum Teil, geteilt haben. Aber ich möchte trotzdem darüber schreiben, weil es für viele hier ein TRost sein kann, weil ich denke, dass fast alle Sterbenden das Licht sehen.
Also:
Wir sind uns so sicher, dass er das Licht gesehen hat, weil wir bei ihm waren als er verstorben ist. Mein Papa hatte schon stundenlang immer an die Wand vor ihm gestarrt. Wir haben dann gefragt, was er sieht. "Alles weiß" war seine Antwort. Wir haben ihn dann gefragt, ob es schön ist, was er sieht. Darauf hat er dann aus tiefstem Herzen "JA" geantwortet. So ein Ja kann man gar nicht nachmachen, das kam aus seinem tiefsten Inneren. Wir haben dann gefragt, ob er in das Licht gehen will; er wollte, aber er sagte, dass er uns nicht allein lassen will. Wir haben ihm dann gesagt, dass wir es ihm erlauben, dass es o.k. ist. Erst danach ist er gegangen.
Klingt wie in einem Kitschfilm, aber so war es. Für mich ist es eine Erleichterung zu wissen, dass er am Ende gerne gegangen ist, weil dass, was er gesehen hat, so wunderschön gewesen sein muss. Ich hätte gern gesehen, was er gesehen hat, aber darauf müssen bzw. dürfen wir alle noch warten. Aber erleben werden wir es alle!! Ich glaube, dass mein Papa noch da ist - irgendwo, aber ganz sicher für immer in meinem Herzen.

Ich wünsche dir viel Kraft in deiner Trauer.

LG, Britta

PS: Lass' mal wieder was von dir hören.
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  #6  
Alt 07.09.2004, 14:53
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Oh, jetzt hat Sonja zuerst geschrieben, aber vielleicht kannst du/ihr ergänzend lesen.
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  #7  
Alt 07.09.2004, 15:02
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Na ja, ist doch ein Beweis für den Wahrheitsgehalt ;-)
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  #8  
Alt 07.09.2004, 15:48
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Ist ZUM GLÜCK auch wahr...
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  #9  
Alt 08.09.2004, 11:52
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Hallo Britta & Sonja,

vielen Dank für Eure Antworten. Ich danke Euch auch, dass ihr diese für Euch so private und wichtige Erinnerung aufgeschrieben habt.

Ich kann bei meinem Vater leider nur Vermutungen anstellen wie er sich gefühlt haben mag, denn er lag die letzten 9 Wochen und 4 Tage auf der Intensiv, war nur hin + wieder bei Bewusstsein (in welcher Form auch immer, mehr oder weniger...) und hat seit seiner OP am Anfang dieser Leidenszeit nie wieder gesprochen weil er erst im Koma lag und dann beatmet wurde. Also auch wenn er wach war konnte er nicht mit uns sprechen. Die letzten Tage vor seinem Tod war sein Bewusstsein durch verschiedene Medikamente (Morphium oder so) und das zunehmende Organversagen nicht mehr ansprechbar. Jetzt erst habe ich im Internet Informationen über die Wahrnehmungsbeeinträchtigung bei langem Intensiv-Aufenhalt und Langzeitbeatmung gefunden, vieles habe ich damals - wenn er mal "wach" war - nicht verstanden, es wurde uns wie ich jetzt erkennen kann auch nur unzureichend und mit lapidaren Kommentaren ("er ist bockig, macht nicht mit") erläutert. Ich denke jetzt die haben es sich auch sehr leicht gemacht. Aber ich muss lernen mich von diesen Gedanken zu lösen, auch die Wut auf Ärzte und unsensible Pfleger bringt ihn ja nicht zurück. Trotzdem wünschte ich, er hätte es noch in die Frühreha geschafft, vielleicht hätte man ihn noch wieder (geistig) zurückholen können, er hat sich sehr verschlossen im wahrsten Sinne des Wortes die Augen oft verschlossen, jetzt habe ich ja gelesen dass das ein bekanntes Phänomen ist und nicht "bockig".... Ach, ich fange schon wieder an damit zu hadern.... Und der Wunsch er hätte es noch länger geschafft ist ja auch egoistisch, vermutlich hätte er nur noch länger gelitten, seine Krebserkrankung war ja schon sehr fortgeschritten, auch wenn es die Komplikationen nach der OP (durch Lungenembolie) nicht gegeben hätte wäre er ja nicht wieder "gesund" geworden. Aber die Ungewissheit ist quälend, was er in all den Wochen erlitten hat, und ob er ruhig hinüber gehen konnte. Aber damit muss ich lernen zu leben. Ich kann nur hoffen dass die Medikamente ihm das gegeben haben was die Ärzte sagten, ein wohliges ganz entspanntes Empfinden, dass er hoffentlich kein allzu bedrohliches inneres Erleben in dieser Zeit und dann am Ende hatte.

Alles Gute für Euch
Kerstin
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  #10  
Alt 08.09.2004, 19:27
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Liebe Kerstin,
ich habe mich in meiner Verzweiflung auch an CHARON gewandt. HH ist so groß, doch wenn man wirklich Hilfe braucht, ist es sehr schwer, diese zu finden.
Es gibt allerdings eine Broschüre von der Hansestadt HH - für chronisch Kranke und Krebskranke. Dort sind auch Anlaufstellen für Selbsthilfegruppen, Trauerarbeit etc. aufgeführt.

Ich hatte jetzt 3 x ein Einzelgespräch mit einer Mitarbeiterin von CHARON. Es sind jedes Mal sehr harte 1 bis 1,5 Stunden. Ich lerne dort zumindest, mich und meinen nicht mehr funktionierenden Körper und meine kaputte Seele zu verstehen. Ich lerne zu verstehen, was durch die Trauer mit mir geschieht.

Es ist noch ein sehr, sehr langer und harter Weg - aber ich denke, dass diese Beratungseinrichtung helfen kann.
Also ruf dort doch einfach mal an und vereinbare einen Termin. Schau es Dir an und man kann ja jeder Zeit wieder "aussteigen".

Ich wünsche Dir alles Gute,
Sonja (sunniee)
- mein Vater starb im März 2003 und meine Schwester im Oktober 2003 an Krebs -
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  #11  
Alt 09.09.2004, 13:54
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Hallo Sonja (sunnie)!

Ich werde mich auf jeden Fall auch an die Charon wenden, allerdings hoffe ich vor allem dass sie mir geeignete Adressen mehr bei mir in der Nähe nennen können, also südlich von HH, denn aus rein zeitlichen + logistischen Gründen (Kids usw.) ist es oft schwierig für mich Termine in HH zu organisieren. Naja ich werde mich schon durchfragen.

Ich habe übrigens einen Therapeuten (VT), "noch" muss ich sagen denn das Ende ist absehbar. Und dort habe ich eigentlich auch noch andere Themen "offen" die auch wichtig sind, und bin daher oft im Widerstreit mit mir selbst was gerade am wichtigsten ist, vor allem in Hinblick darauf dass das Ende der genehmigten Stunden absehbar ist.

Hast Du dir denn auch schon mal einen Therapeuten gesucht? Ich hatte meinen schon aus anderen Gründen als das mit meinem Vater so kritisch wurde und als er dann starb hat mir der Thera unglaublich viel Halt und Sicherheit gegeben. Aber trotzdem denke ich kann mir die Charon oder eine andere geeignete Stelle vielleicht noch weiterhelfen was speziell meinen Vater angeht.

Ich habe mich gefreut von dir zu hören, auch wenn es sich so anhört als wenn es Dir garnicht gut geht. Vielleicht erinnerst Du Dich, wir sind uns früher schon manchmal hier im Forum "begegnet".

Alles Gute!
Kerstin
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  #12  
Alt 09.09.2004, 17:10
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Liebe Kerstin,

ich möchte Dir bestätigen, dass es das gibt, dass sterbende Menschen kurz vor dem Tod das Licht sehen.
Als vor langer Zeit mein Opa starb (er hatte Asthma), war ich als 12 jähriges Mädchen alleine mit Opa zu Hause. Ich weiss es noch wie wenn es gestern erst geschehen wäre, dass Opa noch um 11.30 Uhr ein paar Wiener Würstchen wollte. Ich machte sie ihm warm. Um 14 Uhr wollte er eine Zigarette haben. Ich gab sie ihm und zündete sie an (Opa war schon drei Jahre bettlägrig und nicht imstande, aufzustehen). Nachdem er die halbe Zigarette geraucht hatte, legte er sich ins Kissen zurück und bekam nach kurzer Zeit keine Luft mehr. Er bat mich, ihm den Rücken zu massieren, was ich über eine Stunde lang tat. Dann bat er mich, zu einem Bekannten zu gehen und diesen um den Arzt und um den Pfarrer zu schicken. Ich rannte wie um mein Leben zu dem Bekannten. Der fuhr sofort mit dem Moped los. Ich rannte wieder nach Hause wo Opa alleine lag. Die Familie war noch nicht von der Arbeit zurück. Ich massierte Opa wieder den Rücken, um die Atmung zu verbessern. Endlich, gegen halb Fünf, ging die Türe auf und der Bekannte kam bei der Küchentüre herein. Mein Opa sagte nur seinen Vornamen und weiter "ich sehe Licht, helles Licht, so schön". Der Bekannte fragte Opa, ob viel Licht im Raum sei und Opa antwortete "ja, viel Licht".
Der Bekannte sagte zu mir, dass der Arzt gleich kommen würde, der Pfarrer wollte nicht kommen. Um halb sechs abends kamen meine Eltern und die Oma nach Hause und sahen, was los ist. Kurz darauf kam der Arzt und gab Opa eine Spritze (wahrscheinlich gegen Schmerzen). Ich wurde aus dem Zimmer geschickt und um halb sieben Uhr abends ist mein Opa gestorben. Dieses Erlebnis ist jetzt bereits mehr als 40 Jahre her. Es hat mich in meinem Leben sehr geprägt, aber es tut nicht mehr weh, wenn ich daran denke.

Ich hoffe, dass Dir die Erfahrungen, die andere mit diesem Thema gemacht haben, ein wenig helfen.

P.S. Meine Mutter starb im Januar diesen Jahres an Krebs (CuP, nach Aussage der Ärzte höchstwahrscheinlich Pankreas CA oder Magen CA) ich habe sie bis zu ihrem Ende begleitet. Daher lese ich immer wieder im Forum und es hilft mir viel.

Alles Gute für Dich
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  #13  
Alt 10.09.2004, 00:26
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Mein Vater ist am 11.8. friedlich gestorben und auch ich habe mir natürlich so meine Gedanken gemacht.
Er hat auch in den letzten Tagen immer wieder in eine bestimmte Richtung geschaut und obwohl er wusste dass ich da war hat er fast ständig "dorthin" geschaut und nicht zu mir. Leider habe ich verabsäumt ihn zu fragen ob er etwas helles sieht aber es könnte sehr gut sein. In den 2 Tagen vor seinem Tod hat er fast nur noch geschlafen, weil er wegen der Schmerzen bereits extrem viel Morphium bekommen hat. Was er in dem "Morphiumrausch" gesehen hat weiß ich nicht, denn zu diesem Zeitpunkt konnte ich nicht mehr mit ihm sprechen. Ich hoffe es war für ihn ein guter Trip.

Dieses Licht oder ein heller Tunnel und ähnliche Dinge wurden immer wieder beschrieben im Zusammenhang mit Nahtoderlebnissen. Was das allerdings ist kann man auf verschiedene Weise deuten. Rein medizinisch betrachtet dürfte es ein virtueller Sinneseindruck sein der dadurch hervorgerufen wird dass durch den Sauerstoffmangel eines Sterbenden (-> Zellulärer Energiemangel), die Membranpotentiale instabil werden und der Körper sozusagen begonnen hat abzuschalten. Immerhin empfindet der Sterbende das Erlöschen seines Ichs als angenehm. Ob nach dem Licht etwas kommt ? Das weiß natürlich niemand, denn wirklich zurückgekehrt, nachdem er schon mehrere Tage richtig tot war, ist noch niemand.
Ich persönlich glaube eher, dass nach dem Licht ganz einfach "NICHTS" kommt. Also nicht Finsternis oder sowas. Sterben(gestorben sein) muss irgendwie wie traumlos (ein)schlafen sein.
Es wird schon jedem passiert sein, dass er sehr müde einfach eingeschlafen ist, einfach weg war, wenn man dann traumlos schläft ist man einfach nur weg.
Ich glaube dass das Erlöschen des Bewusstseins beim sterben für den Betroffenen genauso oder so ähnlich vor sich geht.
Da es für uns Menschen aber unheimlich schwer ist, sich ein "NICHTS" vorzustellen brauchen viele einfach irgendwelche Hilfskrücken.
Wie es wirklich ist, werden wir letztendlich an uns selbst erleben wenn unser Stündlein geschlagen hat.
Irgendwie hat mich dieses Thema früher nie interessiert aber seit mein Vater gestorben ist denke ich oft daran dass auch ich irgendwann ein Ablaufdatum habe.

Es ist eine gute Idee sich an einen Therapeuten oder ähnliches zu wenden wenn man alleine nicht klarkommt. Mir hilft es schon sehr im Krebskompass meine Gedanken loszuwerden.

Ciao
Friedl
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  #14  
Alt 24.09.2004, 12:58
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Liebe Kerstin,
ja, natürlich erinnere ich mich an Dich.

Ich glaube, wir sind uns auch vor einiger (langer) Zeit im Chat begegnet.

Hast Du inzwischen eine Hilfe für Dich finden können??

Ach ja: apropos Buchtip: es gibt ein tolles Buch: einen geliebten Menschen verlieren von ich glaube Doris Wolf.
Ich habe zumindest angefangen, es zu lesen. Dann aber weger mangelnder Konzentrationsfähigkeit wieder aufgehört.
Es ist aber wirklich ein gutes Buch.

Viele Grüße,
Sonja (sunniee)
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  #15  
Alt 01.10.2004, 11:26
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Hallo Sonja (sunniee),

ich freue mich dass Du Dich auch noch an mich erinnert hast.

Bisher bin ich noch nicht bei Charon gewesen, hauptsächlich aus "logistischen" Gründen, Kinder wegorganisieren, da ich etwas von ausserhalb komme habe ich immer nur ein relativ enges Zeitfenser für Fahrten nach HH. Aber ich habe es immer noch vor. Die letzten Gespräche bei meinem Thera über das Thema mein Vater und die Trauer hatten mir aber auch ein gutes Stück weiter geholfen so dass es mir in den letzten 3 Wochen oder so auch nicht so sehr unter den Nägeln brannte. Im Moment komme ich bis auf einige schwarze Tage auch relativ gut zurecht.

Aber wenn ich den Thera nicht hätte bzw. in den letzten Monaten nicht gehabt hätte denke ich würde es mir sehr viel schlechter gehen. Ich schaffe es relativ gut mich den Gefühlen zu stellen und sie dann auch auszuhalten. Sicher, manchmal habe ich auch antriebslose Tage wo ich mich bleischwer fühle. Aber im Moment geht es.

Ich wünsche Dir alles Gute und weiterhin viel Kraft. Wenn Du magst, schreib mal wieder wie es Dir geht und wie Du zurecht kommst.

Viele Grüsse
Kerstin
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