Meine geliebte Oma

[nicki7474]

Hallo,

.Meine Oma hatte schon etwas länger Blut im Stuhl. Eine Darmspiegelung wurde vom KH wegen des hohen Alters meiner Oma (95) abgelehnt. Am Montag vor Pfingsten kam sie wegen einer anderen Sache ins KH. Dort wurde dann doch eine leichte Spiegelung vorgenommen. Das Ergebnis war : Darmkrebs im Endstadium. Das war für uns natürlich ein Hammer.
Nach Pfingsten kam sie wieder nach Hause. ( bzw. ins Altersheim) Oma hatte sich auch sehr verändert. Sie litt an Altersdemenz und hat auch niemanden mehr erkannt.Das ist während des KH Aufenthalts noch schlimmer geworden.Lebte viel in der Vergangenheit usw. Nur komischerweise an mich konnte sie sich noch ein bisschen erinnern. Am 08.06 kam dann die nächste Schocknachricht. Krebs im ganzen Körper. Die Metastasen hatten schon fast die Blutbahnen verstopft. Das Wasser in ihren Beinen ist auch aus den Beinen wieder ausgetreten.

Am 09.06 hiess es das sie im Sterben liegt. Sie bekam die dreifache Dosis Morphim und war nur noch weggetreten. Sie hatte Atemaussetzer und sah einfach nur furchtbar aus. Am 10.06 kam morgens der Anruf das sie eingeschlafen ist.
Jetzt am Donnerstag war die Beerdigung. Als wir nach der Kapelle Oma zur letzten Ruhe begleitet haben, war ich total emotionslos,konnte nicht weinen. Ist das normal?
Bloss jetzt habe ich das Gefühl das ich in einem schwarzen Loch bin. Ich bin zickig, launisch, möchte mich am liebsten nur noch verkriechen. Ich weiss, es ist erst eine Woche her, und alles braucht seine Zeit. Es tut aber so weh.

Das das jetzt bei mir so schlimm ist hätte ich nicht gedacht, weil wir uns ja schon länger damit befassen mussten, da ihr Allgemeinzustand schon länger sehr schlecht war. Aber wenn es dann doch soweit ist, will man es einfach nicht wahrhaben. Ich kann mir ein Leben ohne meine Oma irgendwie nicht vorstellen.

Aber über eine Sache bin ich froh, auch wenn sich das jetzt grausig anhört. Im April habe ich geheiratet und Oma war dabei. Darüber bin ich unendlich dankbar und glücklich.

Vielen Dank fürs zuhören. Musste ich einfach mal loswerden.

Liebe Grüsse Nicki

[teddy 34]

Hallo liebe Nicki,
Möchte dir mein Beilleid ausprechen zu den Verlust deiner Oma.
Finde es gar nicht grausig dass du froh bist dass deine Oma deine Hochzeit noch mit erleben dürfte.Es sind doch noch für dich schöne Erinnerungen.


Meine Ma ist am 19.03 an Lungenkrebs verstorben.Und ich fühle mich auch als wäre in meinen Herzen ein großes Loch.Aber irgendwie schaffe ich es ohne sie weiter zu machen.


Stille Grüsse Nicole

[stef777]

liebe nicki,

auch mein beileid zum tod deiner oma.

ja, der tod trifft einen immer mitten ins herz, egal wie krank und wie lange krank die person vorher war...der schmerz ist sehr gross. ich wünsch dir viel kraft und hoffentlich viel trost und beistand, den du hier bekommen kannst.

LG
stef.

[nicki7474]

Vielen Dank für Eure lieben Antworten. Wir haben vor 5 Jahren schon einmal die Krankheit Krebs bei meinem Schwiegervater mitmachen müssen. Er ist mit nur 62 Jahren gestorben. Zwischen Diagnose und Tod lagen wie bei meiner Oma auch nur drei Wochen. Am Samstag hatte Oma vom Pastor den letzten Segen erhalten und am Sonntag Mittag haben wir uns alle mit Singen und Gebeten von Oma verabschiedet. Sie hatte mal vom Pastor eine Kette mit einem kleinen Holzkreuz geschenkt bekommen. Da war sie ganz stolz drauf und hat es jedem gezeigt. Diese Kette haben ihr die Schwestern des Heims dann um die Hände gelegt. Ich stand vor ihrem Bett , konnte ihr Gesicht aber nicht genau sehen. Als wir uns noch einmal von ihr persönlich verabschieden konnten, bin ich aus dem Zimmer gerannt und habe mich meinem Bruder in die Arme geworfen. Ich konnte es einfach nicht. Ist das schlimm das ich ihr nicht mehr ins Gesicht sehen konnte? Ich zweifel momentan so sehr. Auch das ich halt auf der Beerdigung so emotionslos war, also nicht geweint habe.Aber jetzt wo ich dieses schreibe, kommen die ganzen Erinnerungen, also auch die Tränen wieder zurück.

Liebe Grüsse Nicki

Auch Dir liebe Nicole möchte ich Dir noch mein Beileid zum Tod Deiner Mutter aussprechen

[teddy 34]

Hallo liebe Nicki,
wenn du deiner Oma nicht ins gesicht sehen konntest ist dir mit Sicherheit keiner böse.
Dass du nicht bei ihre Beerdigung weinen konntest auch nicht,jeder trauert auf seine art und weise.Wenn du lust hast kannst du ja mal Theard lesen.Mit den Titel(Glaube trauere nicht richtig um meine Ma weil ich nicht weinen kann.)

Vielleicht hilft dir dass einwenig.

Liebe Grüsse Nicole

[Sani]

Hallo nicki,emotionslos bist du bestimmt garnicht !!Nein,bestimmt nicht.weißt du,es ist ein Vorurteil-wer nicht weint-trauert nicht--und wenn du geweint hättest ,wäre deine Trauer dann größer??Nein,ich denke nicht.Es ist dein eigener Weg der Trauer und es werden noch viele unterschiedliche trauige Momente kommen,ohne weinen,mit weinen!

Meine Oma starb am 24.2 07 mit 96,6 Jahren innerhalb von drei Tagen,es ist mir unbegreiflich nicht mehr hinfahren zu können,die "hässliche"organgefarbene Keksdose nicht mehr auf dem Tisch stehen zu sehen.Ein Ritual,sie stellte sie immer wenn wir kamen auf den Tisch,heut würd ich alles drum geben,sie nochmal dort stehen zu sehen,verstehst du??

Es ist dein Abschied gewesen,der Abschied dann,wenn du für dich entschieden hattest rauszugehen,Liebe findet im Herzen statt,ob du ihre Hand hälst oder ihr ins Gesicht schaust,jeder hat seinen ganz eigenen Abschied von den geliebten Menschen.Meine Oma wollte,das wir gehen,sie hat es genossen allein zu sein,sagte sie und später kämen ihre Eltern sie besuchen und abholen,es war und ist für mich Sprachlosigkeit pur,weil,sie rief an dem Abend nahc ihrer Mama und ist lächelnd gegangen.Da sie im Kh lag wurde es uns nicht erlaubt sie nochmal zu sehen,ja,mir fehlt diesen "nocheinmal"und drum sag ich mir,es war unser Abschied als wir uns davor zum letztenmal sahen.

Ich wünsche dir viele schöne Erinnerungen die dich zum lächeln,weinen und auch denken bringen,Omas sind tolle Menschen und sie werden immer in unser aller Herzen weiterleben,Susanne

[nicki7474]

Hallo Ihr Lieben,

Oma wollte sich auch alleine von dieser Welt verabschieden. Am Samstag waren wir halt alle rund um die Uhr bei Ihr. In der Nacht war eine Schwester bei Ihr im Zimmer. Gegen Morgen musste die Schwester etwas erledigen und ging für eine halbe Stunde aus dem Zimmer. Genau während dieser Zeit ging Oma in die andere Welt hinüber.

Ich habe nur liebevolle Erinnerungen an meine Oma. Wie sie mich damals immer gefragt hat ob ich mittlerweile einen kleinen Freund habe. ( das hat sie mich wirklich bei jedem Anruf gefragt ) Sie hatte immer einen lustigen Spruch auf den Lippen, gab den Schwestern im Heim öfters einen Klaps. Und Sie hat im Heim sogar geflirtet.

Ich habe jetzt 32 Jahre lang eine Oma gehabt und es wird und ist verdammt schwer auf einmal keine Oma mehr zu haben. Ein paar Tage vor ihrem Tod hat sie mich sogar mit meinem Namen angesprochen. Da war ich richtig baff. Aber wie gesagt, ich war noch die einzige aus der Familie an die sie sich noch ein bisschen erinnern konnte. Es tut verdammt weh und wird noch sehr lange schmerzen.Ich habe mir letztens unsere Hochzeitsfotos angeschaut und da kamen dann wieder die Tränen. Der Fotograf hat ein paar sehr schöne Fotos von Oma gemacht und sie hat immer direkt in die Kamera geguckt.

Lg Nicki


Oma, ich liebe Dich