Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Weichteiltumor/-sarkom

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 10.03.2008, 19:14
Ih-Dschieh Ih-Dschieh ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 05.03.2008
Beiträge: 23
Standard AW: Was jetzt?

Hallo mal wieder!
Tja, ich vermute auch, dass ich etwas Angst davor habe, zu erfahren, dass der Krebs gestreut hat und ich deswegen nicht so gern zum Arzt gehen möchte - der mir dann auch wieder höchstens eine Chemo empfehlen kann...

@peter: dito!

@sonja: Naja, wenn ich es so im Nachhinein betrachte, vermute ich, dass das Sarkom sich eh schon ein paar Jahre bei mir wohl fühlt. Jedenfalls war die Wade schon seit Ewigkeiten verhärtet. Schon merkwürdig, dass darauf nach der Fraktur des Knies nicht näher geachtet wurde; ansonsten wurde nämlich alles gründlichst durchleuchtet. Nun ja...

@der_weg: Depression - ja, sicher. Ich denke aber, es wäre eher erstaunlich, wenn man mit der Diagnose Krebs himmelhochjauchzend über die Wiesen springen würde, oder? Aber Antidepressiva halte ich auch nicht für unproblematisch. Ich weiß dann ja schließlich, dass die damit "erkaufte" Lebensfreude nur künstlich erzeugt ist. Dann esse ich doch lieber zwischendurch eine Tafel Schokolade
Ja, das macht mir auch etwas Sorgen: Wie leidensfähig werde ich sein? Wo ist meine Grenze erreicht? Ich bin im Moment sicher, dass ich nicht die Fische in der Elbe füttern werde, aber mich an den Rand eines Planschbeckens zu setzen kann ich mir schon vorstellen...
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 15.03.2008, 19:42
der_weg der_weg ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.07.2007
Beiträge: 495
Standard AW: Was jetzt?

Zitat:
Zitat von Ih-Dschieh Beitrag anzeigen

@der_weg: Depression - ja, sicher. Ich denke aber, es wäre eher erstaunlich, wenn man mit der Diagnose Krebs himmelhochjauchzend über die Wiesen springen würde, oder? Aber Antidepressiva halte ich auch nicht für unproblematisch. Ich weiß dann ja schließlich, dass die damit "erkaufte" Lebensfreude nur künstlich erzeugt ist. Dann esse ich doch lieber zwischendurch eine Tafel Schokolade .
dass man bei krebs himmelhochjauzend sein solle habe ich nicht gesagt.... man ist ja nicht himmelhochjauchtend oder depressiv, sondern es gibt noch ganz viel dazwischen...
was mich an depression erinnerte war nicht dein umgang mit der diagnose, sondern deine aussage dass die lustlosigkeit und antriebslosigkeit, usw. für dich das viel größere problem seien.
das hätte theoretisch auch schon vor dem krebs bestanden haben können; und dann wären es klassische depressionssymptome, die den umgang mit der krankheit noch mehr erschweren.... was mich stutzig machte war dass du geschrieben hast das sei "viel schlimmer" als die diagnose.... so vom gesunden menschenverstand her ist eine lebensbedrohliche krankheit schlimmer als antriebslosigkeit, aber von menschen, die in einer depression stecken kann das umegekehrt empfunden werden.... das war die intention meiner aussage.

von antidepressiva hab ich auch nichts gesagt; behandlung ist allgemein gehalten und kann auch z.b. psychotherapie heissen.
allerdings find ich antidepressiva in einigen fällen durchaus sinnvoll, nämlich dann, wenn die antriebslosigkeit so groß ist, dass sie der auseinandersetzung mit dem eigentlichen problem im wege steht... ich meine, man muss sich das gefühl der antriebslosigkeit doch nicht antun, wenn man mittel und wege hat was daran zu ändern machen kann.... meine meiung.
wenn einem schokolade auch hilft, um so besser...

in der schokolade ist allerdings dieselbe substanz enthalten wie in einigen antidepressiva, nur niedriger konzentriert.

depressionen (wenn es denn welche sind) könnten dir beim kampf gegen die krankheit im wege stehen... besser antidepressiva als es hinzunehmen keine kraft zum kämpfen zu haben... so seh ich das.

wie gehts dir jetzt ? hast du mittlerweile eine entscheidung getroffen ?

beste grüße
sophie
__________________
Would you know my name
if I saw you in heaven?
Would it be the same
if I saw you in heaven?

Geändert von der_weg (17.03.2008 um 08:33 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 10.03.2008, 22:41
sonjaM sonjaM ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.10.2005
Beiträge: 397
Standard AW: Was jetzt?

Hallo Id-Dschieh,

gebe Dir mit den Antidepressiva recht. Entweder sie sind stimmungsaufhellend oder man ist überwiegend schläfrig. Außerdem können sie wieder andere Nebenwirkungen hervorrufen. Sicherlich gibt es aber auch Menschen, denen diese Medikamenten helfen und sie diese auch brauchen. Auch dies kann nur jeder selbst entscheiden. Mach Dich nicht verrückt, Du musst keine Metas haben. Wahrscheinlich hast Du keine! Dies wirst Du aber nur erfahren, wenn Du Dich untersuchen lässt. Es ist die Frage, wie Du besser leben kannst. Mit den ständigen Fragen, was wohl in Dir sein könnte, was wohl passiert usw. oder mit dem tatsächlichen wissen. Ich weiß nicht, was besser ist. Bin ja auch eher der Typ, der gerne verdrängt. Manchmal funktioniert dies gut, aber meistens holt es mich schneller ein, wie ich gucken kann. Wenn der Tumor so langsam wachsen sollte, dann ist dies wenigstens "gut".
Deine Fragen "wie leidenfähig Du bist", wirst Du Dir hoffentlich nie beantworten können.... Manchmal ist es gut zu wissen, was los ist, denn dann kann man auch etwas unternehmen oder aber auch bewusst unterlassen. Hinterher zu sagen, hätte ich doch.... bringt dann nichts mehr. Glaube mir, Verdängungskünstler sind mir bekannt :-) Hoffe aber, dass Du für Dich den Weg gehst, der für Dich auch im Nachhinein gut ist.
Viele Grüße
Sonja
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 12.03.2008, 15:27
xkoi007x xkoi007x ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 01.08.2007
Beiträge: 53
Standard AW: Was jetzt?

Waaaaaas ? Ich war auch soooo ? Naja.Vieleicht ein bisserl Siehste ? Wieder eine (Schmatte hat Ahnung !!!) die von Essen schreibt. Du hast nichts zu verlieren. Bist du schon weiter mit deinen Gedanken ?
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 13.03.2008, 16:09
Ih-Dschieh Ih-Dschieh ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 05.03.2008
Beiträge: 23
Standard AW: Was jetzt?

@Heike: Ja, dachte ich mir schon. Es ist immer dasselbe: Alle erwarten, dass man aus den Fehlern der anderen lernt. Und keiner tut's - es sei denn, es passt einem in den Kram... Ja, ich weiß, dass ich von mir selbst rede...

@Sonja: Naja, hinterher zu sagen 'Hätte ich doch...' ist natürlich albern. Jede Entscheidung kann sich im Nachhinein als falsch herausstellen. Darüber mache ich mir lieber keine Gedanken. Ich glaube, ich habe allgemein nicht so große Probleme, zu meinen Fehlern auch zu stehen. Ansonsten wäre ich schon laaaange verzweifelt.

@Schmatte: Tja, ich glaube, das spielt auch eine Rolle. Nicht so sehr die Entfernung an sich, sondern die Aussicht auf die Tatsache, vor Freunden 'sicher' sein zu können, sprich: nicht mit deren Unterstützung rechnen zu können. Wer wird schon extra nach Essen fahren, nur um mich mal eben in den Arm zu nehmen, wenn ich es bräuchte? Selbst hier laufe ich eher den Leuten hinterher, als dass sie sich von sich aus um mich kümmern. Und wenn ich ehrlich bin - ICH wüsste aich nicht, wie ich mich jemandem gegenüber verhalten sollte, wenn er so krank wäre...

@Peter: Ha, da kommt's raus.
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 19.03.2008, 10:21
kira66 kira66 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.03.2008
Beiträge: 45
Standard AW: Was jetzt?

Hallo ih dschieh,

seit August 2007 habe Diagnose - synovialsarkom (bipastisch) GradIII in der Wade. Im September würde operiert (Hamburg UKE) , weil ich in Hamburg wohne. Danach Chemo 4 mal, danach Bestrahlung 30 mal. und jetzt AHB.
Vorgeschichte - habe harte wade eine lange zeit gehabt ( ca. 1 jahr). Dachte nur, dass so ist weil ich sehr gern sport treibe. Erst dann wenn mein Fuß unten fing anzuschwellen bin zum Doc. gegangen. MRT hat ein ziemlich großes Tumor gezeigt.

Du schreibst, dass bei dir den Bein amputieren muss. Warum, wenn du d. Sarkom in der Wade hast ? Was für Grading du hast? Was für ein Art - bipastisch oder monopastisch ?

Gruß Kira
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 19.03.2008, 18:20
Ih-Dschieh Ih-Dschieh ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 05.03.2008
Beiträge: 23
Standard AW: Was jetzt?

@Kira
Hey, das sieht meinem nicht unähnlich. Meins scheint aber schon größer gewesen zu sein; jedenfalls wurde mir gesagt, dass es nicht operabel ist.
Rausgekommen ist es bei mir ja erst, nachdem das Knie ausgetauscht wurde. Ich habe also fast das gesamte Bein voller Metall, so dass als Alternative nur entweder alles dran oder alles ab bleibt.
Mit der Chemo ist der Tumor schon etwas zurückgegangen, aber mich hat die Chemo einfach zu sehr mitgenommen... Für mich ist das einfach nichts...
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 11.07.2008, 10:51
daniella28 daniella28 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 27.05.2008
Beiträge: 8
Standard AW: Was jetzt?

Hallo

Ich bin gerade auf deinen Bericht gestoßen.Und habe auch gesehen und gelesen was Du bei mir geschrieben hast.

Ich kann Dich gut verstehen das Du Angst hast.Egal welche Endscheidung Du treffen wirst es ist ganz allein deine und die haben die Leute einfach zurespektieren.

Ich habe auch lange mit meiner Mutter gesprochen und ihr Klipp und klar geagt das wir hinter ihr stehen egal welche Endscheidung sie trifft.Weil sie muß es alles durchmachen und die Schmerzen ertragen wir können ihr nur beistehen.

Klar versucht man die Bestrahlung,op´s,Krankenhausaufenthalte ein wenig schön zureden weill wir ja auch große Angst um sie haben.Aber endscheiden muß sie ganz alleine.

Und ich respektiere es wenn jemand sagt nein ich möchte das alles nicht mehr.

Ich wünsche Dir alles alles gute und liebe.Und vorallem Kraft und den Respekt für deine Endscheidung egal wie sie ausfallen wird.

DICH GANZ DOLLE
Lieben Gruß daniella28
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 11.07.2008, 16:32
Ih-Dschieh Ih-Dschieh ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 05.03.2008
Beiträge: 23
Standard AW: Was jetzt?

ÄCHZ! Soviel auf einmal...

@Sophie: Naja, mit schlapprigem T-Shirt wird das noch ganz gut kaschiert Dass es evtl. auch keine Metastase sein könnte, ist natürlich eine gute Nachricht. Aber wie gesagt: Falls doch, will ich es lieber gar nicht wissen. Für mich steht fest, dass Chemo auf keinen Fall mehr in Frage kommt.
Was mein Problem die Amputation betreffend angeht... Nun ja, IRGENDWIE hänge ich doch sehr an meinem Bein. Ich bin eigentlich fast nie ohne mein Fahrrad aus dem Haus gegangen, und ob das mit einer Prothese so gut funktioniert? Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht, habe aber so etwas wie Angst, nie wieder Rad fahren zu können... Vielleicht schwer nachzuvollziehen, aber z.Z. denke ich ja darüber nach.

@xkoi007x: Thanx, wird schon - es ist ja nicht alles nur düster.

@sanne: Nun ja, nicht jeder kommt mit der Chemo gleich gut klar... Mich hat sie - trotz zusätzlicher Medikamente - sehr mitgenommen, vor allem auch psychisch.
Vielleicht ist meine "Gleichgültigkeit" auch der Tatsache geschuldet, dass ich niemandem gegenüber eine Verantwortung habe. Hätte ich Kind und/oder Frau, sähe es vielleicht noch etwas anders aus. Sicher bin ich mir in dem Punkt aber auch nicht...

@daniella & christa: Hm, viel mehr als DANKE fällt mir dazu nicht ein...
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 15.03.2008, 19:08
anna-karin anna-karin ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.11.2007
Beiträge: 86
Standard AW: Was jetzt?

Hallo Il-Dschieh,
ich bin hier durch Zufall auf Deine Frage "Was jetzt" gestoßen. Du schreibst, das Du Erfahrungsberichte pp suchst.
Ich selbst habe ein neuroendokrines kleinzelliges Bronchialkarzinom, bei der Diagnose in 2/07 bereits in fortgeschrittenem Stadium und nicht operabel.
Ich habe spontan die mir als Standarttherapie dringend empfohlene kombinierte Radio-Chemotherapie abgelehnt. Nach einigen schlaflosen Nächten habe ich allerdings eine Zweitmeinung eingeholt, und zwar bei dem Leiter des onkologischen Tumorzentrums Essen. Das Gespräch war lang, kompetent und sehr offen, d.h., ich hatte nicht das Gefühl, dass man mich zu irgendetwas überreden wollte. Auf ausdrückliche Frage wurden mir die Risiken einer Therapie und die Erfogsaussichten ohne jede Beschönigung aufgezeigt.
Ich bin letztendlich bei meiner Entscheidung geblieben. Gleichwohl war diese
Besprechnung für mich sehr wichtig.
Liebe Grüße AK
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 13:53 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55