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  #211  
Alt 16.12.2003, 15:04
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Standard mein papa ,ein tapferer mensch

Liebe Tina,

ja, ich habe es gewusst. Mein Papa hat auch öfters von sich aus begonnen, darüber zu reden. An meinem Geburtstag hat er gesagt bekommen, dass die letzte Chemo nicht angeschlagen hat und man höchstens noch eine leichte Chemo machen könnte, eine heftigere hätte er nicht mehr verkraftet. Das war der erste Geburtstag, an dem mich meine Eltern nicht angerufen haben, sie haben es mir dann am nächsten Tag gesagt. Aber selbst da war mir immer noch nicht klar, was das bedeutet. Irgendwie hatte ich n totales Brett vor´m Kopf. Am Wochenende war ich dann da und habe ihn das letzte Mal gesehen. Er war schon ziemlich schwach und der Besuch hat ihn auch sehr angestrengt. Am Montag wurde dann ja alles dramatisch. Der Port, der verstopft war, meine Ma am Telefon, völlig unter Strom und dann den ganzen Tag kein Mensch mehr zu erreichen. Abends hab ich dann meine Schwester angerufen uns sie hat mir dann gesagt, dass es keine Hoffnung mehr gibt. Aber sie hatte den Eindruck, es könnte noch einige Wochen dauern. Ich habe an diesem Abend meinen Ex-Freund angerufen und er ist auch sofort vorbeigekommen. Er hatte meinen Vater auch sehr gern und wir haben viel geredet und er hat mir zugehört und ich konnte mich richtig ausweinen. Ich bin erst gegen Zwei Uhr schlafen gegangen, aber als um kurz vor fünf Uhr Morgens das Telefon klingelte wusste ich direkt, was passiert ist. Es ist alles so schnell gegangen und ich habe oft das Gefühl, ich konnte mich nicht richtig verabschieden. Obwohl ich wusste, wie es um ihn stand, ich hatte nicht die geringste Vorstellung davon, wie es sein würde oder könnte, wenn es soweit ist.

Hat Dein Vater sich niemandem anvertraut, auch nicht Deinem Opa?

Ach heute ist wieder so n Tag...na Du weisst schon. Man kann nicht aufhören, darüber zu sprechen. Aber es tut auch irgendwie gut.

Ich drück Dich mal und ganz liebe Grüsse
Alex
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  #212  
Alt 16.12.2003, 15:07
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Standard mein papa ,ein tapferer mensch

hallo ulrike,
erst mal mein herzlichstes beileid.
es tut mir leid,was dein papa alles mitmachen mußte.
da fragt man sich doch immer , warum das alles, was hat das für ein sinn. warum werden die menschen immer auf so eine harte probe gestellt. erst bekommen sie die schreckliche nachricht das sie krebs haben und dann werden sie noch mit anderen schweren leiden bestraft. ich versteh das alles nicht mehr. manchmal denke ich darüber nach was ich wohl vieleicht früher oder später bekomme, wie ich vieleicht leiden muß??? ich weiß, über sowas sollte man sich keine gedanken machen...
ich finde es aber erleichternd für deinen papa das er einschlafen konnte, das hat ihm mit sicherheit noch viel leid erspart. dies ist bei meinem papa nicht so gewesen. und ich hätte es ihm so gewünscht, ohne schmerzen und todesangst einzuschlafen. aber das gibt es ja nur zu selten. leider.

es freut mich das du dich hier auch nieder gelassen hast. du kannst jederzeit schreiben...
nur die betroffenen/hinterbliebenden können aneinander verstehen.

einen lieben gruß und eine stille umarmung

tina
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  #213  
Alt 16.12.2003, 15:29
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Standard mein papa ,ein tapferer mensch

hallo alex,

mein papa hat sich niemanden anvertraut, er hat das wohl alles mit sich selber ausgemacht.
deswegen gehe ich anfang januar zu seinem professor, der ihn behandelt hat, vieleicht hat er ein wenig zeit mir alle fragen zu beantworten die mir auf dem herzen liegen. vieleicht hat mein papa ja mit ihm geredet? ich weiß nicht es alles nicht.
er hat mal vor fast 2 jahren mit einer nachbarin gesprochen und ihr gesagt ,das wenn er stirbt nicht im krankenhaus sterben möchte. die nachbarin kam ungefähr 1 woche nachdem mein papa von uns gegangen ist zu uns und hat uns gefragt ober zu hause gestorben ist. wir sagten ganz verdutzt ja und fragten warum? da sagte sie es uns. und wir wußten davon nichts.
meine arbeitskollegin hat mir gesagt, das mein papa uns so sehr geliebt hat, das er es einfach nicht übers herz gebracht hat uns das alles zu erzählen, er wollte uns schützen uns beruhigen, und uns mit hoffnung in den augen sehen. jetzt frag ich dich:

"WIE stark muß dieser Mann gewesen sein? Wie kann man sowas schreckliches mit sich ganz alleine aus machen? Wie stark war mein Papa?"

und deswegen ist er erst recht MEIN tapferster Papa. er hat sich nir beschwert, er hat sich nie über schmerzen beschwert, nie gejammert, und nie über den baldigen tod gesprochen. ganz im gegenteil er hat UNS noch hoffnung gegeben. er hat vor allem mir noch hoffnung gegeben. und ich habe daran geglaubt.
ich habe immer schon gewußt das mein papa was besonderes ist, aber das er so eine starke persönlichkeit besitzt, und so tapfer und mutig ist, das hätte ich nicht gedacht. vor allem weil er uns mut und hoffnung noch in der letzten woche gemacht hat.
und das macht ihn erst recht zu einem BESONDEREN menschen, der mein PAPA ist!

ich habe auch so ein doofen tag. habe erfahren das ich heiligabend und den samstag danach arbeiten "darf"...ich bin sauer, andere haben wenigstens einen tag davon frei. haben ja alle familie. is ja klar, ich habe keinen papa mehr, also brauch ich kein frei. dabei wierden das die schwersten tage...super ,ne?!

ich wünsch dir nen schönen wochenanfang.
lieben gruß
tina
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  #214  
Alt 16.12.2003, 15:45
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Standard mein papa ,ein tapferer mensch

Liebe Ulrike,

Du kannst hier alles schreiben, was Du möchtest. Mir hat es immer sehr geholfen, hier zu schreiben, ich hab mich hier immer verstanden und aufgehoben gefühlt. Als ich Deine Geschichte gelesen habe, hatte ich Tränen in den Augen stehen, weil sich doch die Gefühle, die man empfunden hat, so sehr gleichen. Du hast recht, wenn Du schreibst, man fällt in ein Loch, unwichtig wie alt der jenige war, er ist das schlimmste Gefühl, dass ich bisher in meinem Leben erlebt habe.

Diese Unruhe hatte mein Vater auch. In der Zeit vorher hat er viel geschlafen, aber in der letzten Woche konnte er nicht mehr schlafen, obwohl er so müde war.

Bleibt Deine Mutter denn bei Dir wohnen?

Ich wünsche Dir und Deiner Familie ganz viel Kraft für die nächste Zeit und ich denke an Dich.

Viele liebe Grüsse
Alex
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  #215  
Alt 16.12.2003, 16:02
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Standard mein papa ,ein tapferer mensch

Hallo Tina,

ich hab jetzt erst gesehen, dass Du schon geantwortet hast. Wenn ich sowas lese berührt mich das sehr tief, denn wie stark muss jemand sein, in solch einer Situation seinen Lieben noch Mut machen zu können. Ich glaube, Deine Kollegin hat recht und dieser Gedanke hat wirklich etwas ganz besonderes.
Ich denk ja auch so über meinen Papa, ich wünsche mir, dass ich auch etwas von dieser Stärke, die er hatte, in mir finde.
Wenn ich heute über das Leben meines Vaters nachdenke, dann bin ich so stolz, das ER mein Papa war, wir waren für ihn immer das wichtigste und er hat sich immer so viele Gedanken um uns gemacht. Dafür bin ich sehr dankbar!

Das Erlebnis mit eurer Nachbarin zeigt doch, dass sich zumindest sein Wunsch zu Hause zu sterben erfüllt hat, und das ist glaube ich auch sehr gut zu wissen.

Das mit Weihnachten ist aber wirklich blöd. Ich hab zwar Weihnachten frei, aber zwischen den Feiertagen muss ich auch arbeiten...das scheint unser Los zu sein in diesem Jahr... ich freue mich aber schon auf Silvester, dann ist Weihnachten und dieses Jahr endlich vorbei. Vielleicht kann man dann wieder mal einen Blick nach vorne werfen...

Alles Liebe
Alex
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  #216  
Alt 16.12.2003, 18:29
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Standard mein papa ,ein tapferer mensch

hallo alex,

ich glaube die stärke die unsere papa´s hatten, bekommt man nur wenn man in einer intakten familie lebt, die schon alles durchgestanden hat , und das auch noch zusammen. wir haben so zusammen gehalten und jeder war für jeden da. wir waren einfach EINS! und ich denke das wir diese stärke bestimmt auch in uns haben, die wir aber nie so hoffe ich gebrauchen werden.

ich bin auch froh wenn wir silvester um haben, wenn wir den 1.januar 2004 haben. dann haben wir schon mal eine kleine trauer-hürde überstanden, und haben erst einmal ein wenig ruhe, bevor der erste geburtstag von meinem papa kommt(im april) und der erste todestag (im Juni) kommt. erst dann denke ich kommen wir zur ruhe, ein wenig zumindest. aber laßt uns doch veresuchen die zeit dazwischen zu geniessen, das wir mal an uns denken(und natürlich auch an unsere papa´s). denn die schlechten tage kommen uns immer wieder einholen. ich denke das wir das irgendwie schaffen.

so, muß jetzt auf eine weihnachtsfeier von meinem freund, lust haben wir zwar beide nicht, aber was solls. wenigstens umsonst essen ;-)

lieben gruß
tina
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  #217  
Alt 16.12.2003, 20:41
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Standard mein papa ,ein tapferer mensch

Liebe Tina, liebe Alex!

Vielen Dank für Eure Antworten. Sitze mittlerweise zu Hause; heute vormittag habe ich vom Büro aus geschrieben, geht auch mal. Irgendwie ist heute nicht so mein Tag. Zur Zeit geht es noch häufig rauf und runter mit den Gefühlen.

Am 22.11. hatten wir die Trauerfeier, jetzt am Samstag ist die Urnenbeisetzung von Papa. Ursprünglich wollten sich meine Eltern anonym beisetzen lassen, hatten sie uns mal erzählt. Sie wollten nicht, dass wir die Arbeit mit der Grabpflege haben, da wir auch nicht im selben Ort wohnen. Aber als wir vor gut 4 Jahren hier aufs Land gezogen sind und Papa solchen Gefallen an unserer kleine Dorfkirche samt Friedhof gefunden hatte, fragte er mich, ob er auch hier seine Ruhestätte bekommen kann. Es geht! Und so haben wir beide Wünsche von ihm vereint; eine Urne, was bei einer anonymen Beisetzung immer ist und eine Grabstelle neben "seiner" Kirche.

Ehrlich gesagt, bin ich froh, das es eine Grabstelle gibt. So hat man noch ein Plätzchen, an dem ein Teil von ihm ist. Allerdings glaube ich fest daran, dass irgendetwas von uns bleibt und immer bei uns ist. So wie July es beschrieben hat mit der Amsel.

Wir haben neben unserer Haustür eine Bank stehen. Zur Zeit ist sie allerdings winterlich dekoriert (etwas habe ich doch gemacht). Immer, wenn Papa uns besucht hat, saßen wir auf der Bank, haben über die Felder gesehen und Papa hat seine Zigarre geraucht. Wer weiss, vielleicht duftet es irgendwann mal wieder nach Zigarre ....

Alex, Deine Frage, ob Mama bei uns wohnen bleibt, muß ich mit nein beantworten. Das hört sich vielleicht hart an. Aber Mama ist in einigen Bereichen pflegebedürftig. Sie vergißt sehr viel und es gibt einige wichtige Dinge, an die sie erinnert werden muß, z.B. ihre Tabletten gegen Bluthochdruck zu schlucken usw. Da ich berufstätig bin, zwar nur halbtags, kann ich nicht ihre Pflege übernehmen.

Und wenn ich ganz ehrlich bin, möchte ich es auch nicht. Wir waren und sind immer bereit, Mama für eine gewisse Zeit aufzunehmen. Aber eine Dauerlösung kann es nicht sein. Man hat als eigene Familie seinen Rhytmus, seine Gewohnheiten und Mama genauso. Da eckt man dann doch mal aneinander und will eigentlich dem anderen nicht wehtun.

Nein, sie ist jetzt in einer "Seniorenresidenz". Nennt sich so und ist wirklich eine schöne Anlage. Eigentlich sollte Papa auch dorthin, aber er hat's ja nicht mehr geschafft. Die beiden hatten sich das alles im Sommer mal angesehen, weil es dort auch betreutes Wohnen gibt und sie am überlegen waren, ob das nicht was für sie wäre.

Das Gute ist, dass diese Heim im nächsten Ort ist und es für mich 10 Min. bis dorthin sind. Nach Bremen, wo meine Eltern vorher wohnten, war es fast eine Stunde zu fahren. So kann ich Mama schnell mal besuchen oder sie zu uns holen. Dann sitzen wir beide auf der Bank vor'm Haus.

Mit Arbeiten zwischen den Feiertagen bin ich wohl besser dran als Ihr. Ich habe ab kommenden Montag frei und muß es am 2.1. wieder hin. Vielleicht auch erst am 5.1.; muß mal mit meinem Chef sprechen, der übrigens sehr verständnisvoll ist und sich oft nach Papas Befinden und auch dem meiner Mama erkundigt hat. So was gibt's bestimmt nicht oft.

Ganz froh bin ich auch, dass meine Schwester und ich ein so tolles Verhältnis zueinander haben. Sie hat es leider schon lernen müssen, mit Trauer umzugehen. Vor gut 4 Jahren ist ihr Mann gestorben. Da waren wir alle ganz traurig, weil keiner damit gerechnet hatte. Jetzt gibt sie mir oft Ratschläge und ich weiss dann auch, wovon sie spricht. Schade nur, dass sie so weit weg wohnt. Mit der Bahn sind es vier Stunden, mit dem Auto braucht man meistens länger, weil die Autobahnen dicht sind.

So, dass soll's für heute sein. Vielleicht ist morgen wieder ein "Rauf-Tag", hoffentlich.

Seid ganz lieb gegrüßt von mir
Ulrike
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  #218  
Alt 19.12.2003, 07:12
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Standard mein papa ,ein tapferer mensch

Hallo Tina, Hallo Alex und hallo Ulrike!
Man wir werden ja immer mehr!

Das Weihnachtsfest rückt immer näher und ich merke wie ich immer mehr Sch*** davor bekomme!Wie wird es werden, werden wir alle heulend unter dem Weihnachtsbaum sitzen???Keiner kann es sagen, doch eines ist klar wir werden es schaffen!!

In dem Sinne wünsche ich euch allen ein nicht zu aufregendes Weihnachtsfest und einen besseren Start in das Jahr 2004!Bin leider nur noch heute am PC!;-)

Werde am 24. an euch alle denken!

Alles liebe
July!:-)
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  #219  
Alt 19.12.2003, 08:38
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Standard mein papa ,ein tapferer mensch

Liebe Alex, liebe Tine, liebe July
und alle anderen, die hier lesen!

Heute ist mein letzter Arbeitstag im Büro in diesem Jahr. Mir geht's ganz bescheiden heute, wie Euch sicherlich auch. Weihnachten, soll doch das Fest der Familie und der Freude sein. Aber es fehlt jemand, für immer. Alles blöd, traurig, entsetzlich .....

Die letzten beiden Weihnachten waren schon nicht so wie wir sie uns vorgestellt haben. Vor 2 Jahren hat Papa sich Heilig Abend mit dem Fahrrad langgelegt. Meine Eltern haben kein Auto und sind immer Rad gefahren. Damals lag viel Schnee bei uns und Papa wollte noch ein Brot kaufen, obwohl noch was eingefroren war. Ergebnis: Oberschenkelhalsbruch, OP am Heilig Abend, während wir bedeppert mit Mama bei uns Bescherung machten. Das war vielleicht eine Bescherung.
Und letztes Jahr hat Papa das ganze wiederholt. Allerdings zwei Tage früher. Gott sei Dank ist es auf die gleiche Seite gefallen. Und da er bei der OP ein künstliches Gelenk bekommen hatte, hat dies gehalten und er musste "nur" eine Prellung aushalten. Ich hatte ihm im Sommer angedroht, diesen Winter sein Fahrrad anzuketten. Aber er versprach uns, bei Schnee und Glatteis nicht mehr zu fahren.

Ja und jetzt? Vielleicht fährt er doch wieder. Soll er ruhig, ich gönne es Papa. Da wo er jetzt ist, kann ihm auch nichts mehr zustossen. Es wird ihm immer gut gehen. Das glaube ich ganz fest.

Ich wünsche Euch allen und Euren Familien ein Weihnachtsfest, dass so schön sein soll, wie wir es jetzt möglich machen und empfinden können. Irgendwie fehlen mir die richtigen Worte, aber ich denke, Ihr wisst, wie ich das meine.

Werde an den Feiertagen sicherlich auch mal zu Hause am PC sitzen. Vielleicht braucht jemand Kontakt.

Liebe Grüße und eine stille Umarmung für jeden
Ulrike
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  #220  
Alt 19.12.2003, 10:31
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Standard mein papa ,ein tapferer mensch

Liebe Tina, liebe July, liebe Ulrike!

Ich hab auch n ganz schönen Horror vor Heiligabend, ich befürchte auch, dass das alles nicht ohne Tränen ablaufen wird. Ich hab ja mal geschrieben, das Weihnachten, was es mal gab, das gibt es nicht mehr. Und genauso ist es. Ich und meine Schwester werden uns über die Feiertage abwechseln, damit immer jemand bei meiner Mutter ist. Wenn meine Schwester da ist, dann werde ich Weihnachten mit meinem Freund feiern. Ich mach das nur meiner Ma zuliebe, für mich selbst hat Weihnachten zumindest in diesem Jahr keine tiefere Bedeutung. Ich hab mich in den letzten Tagen an Weihnachten früher erinnert und wie sehr ich mich immer darauf gefreut habe...eigentlich könnte ich dann nur heulen...

Ach July, ich versteh Deine Angst. Ich wünsch uns allen, dass die Zeit schnell rumgeht und das wir nicht die ganze Zeit nur traurig sein müssen.

Ulrike, dann waren die letzten Weihnachtsfeiertage auch schon so fürchterlich? Aber ich glaube auch, dass Dein Papa jetzt wieder Fahrrad fährt, mein Papa geht wieder spazieren, da bin ich sicher!

Liebe Tina, ich hoffe wirklich, dass wir im Neuen Jahr ein bisschen Ruhe finden. Ist es nicht erschreckend, wie schnell die Zeit verflogen ist?
Aber ich bin wirklich froh, wenn dieses Jahr vorbei ist.

Ich muss zwischen den Feiertagen arbeiten, da werd ich mich bestimmt mal melden und berichten, wie´s mir ergangen ist. Wen ich nicht mehr "lese", dem wünsche ich ruhige, nicht allzu traurige Tage... ach, ich weis auch nicht, wie oder was ich wünschen soll...aber ich werde ganz fest an euch denken!

Liebe Grüsse und eine Umarmung an euch
Alex
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  #221  
Alt 19.12.2003, 19:39
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Liebe Tina!

Sorry für die falsche Anrede in meinem letzten Eintrag. Lag wohl daran, dass meine Schwester Christine heisst und wir immer nur Tine sagen.

Soll nicht wieder vorkommen.

Gruß, Ulrike
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  #222  
Alt 19.12.2003, 22:17
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hallo alex, july, ulrike und alle den anderen stillen mitlesern,

mmhmmm...july, du schaust zwar erst nächstes jahr wieder in den pc....dann hoffe ich du hast die weihnachtsfeiertage gut rum bekommen und einen guten rutsch ins neue jahr gehabt.

so , nu ist bald weihnachten, bin froh das die zeit bis zum weihnachtsfest schnell rum geht, denn dann geht auch der verdammte dezember schnell rum. wenn wir den ersten januar haben mache ich drei kreuze, das könnt ihr mir glauben. habe heute die geschenke eingepackt, viel mir total schwer, weil diesmal kein paket für mein papa dabei war. in solchen situationen wird man auch sehr unschön daran erinnert ,das er nicht mehr da ist. ich weiß nicht wie die feiertage ablaufen sollen, habe auch voll den bammel. wir werden abendessen und dann ins wohnzimmer gehen und rumsitzen, geschenke öffnen und...an papa denken, wie er sich immer so gefreut hat auf weihnachten, auf die geschenke , seine augen leuchteten mehr als die von einem kind. es wird mir fehlen, uns allen wird das fehlen. gerade schreibe ich diese zeilen und da wird mir jetzt richtig bewußt, das papa nicht mehr da ist. man ist das eine sch..ße!
weihnachten hat für mich an bedeutung verloren, es macht kein spaß mehr. wir haben keinen baum, weil sonst papa und ich den immer gekauft haben und ihn geschmückt haben. wir hatten immer so viel spaß, ein tag vor weihnachten ist bei uns immer das chaos ausgebrochen, man da könnte ich euch geschichten erzählen........:-(
aber die darf ich nur noch in erinnerung behalten. weihnachten hat eine ganz andere bedeutung für mich und zwar schmerz und trauer, an solchen tagen wird man erst recht auf schmerzhafter weise daran erinnert was geschehen ist/war.

ulrike, das mit dem namen ist nicht so schlimm. :-)
schön das die letzten wünsche von deinem papa in erfüllung gegangen sind. und er wird mit sicherheit sein brot mit dem fahrrad holen. und ihm wird nichts passieren, denn da wo er jetzt ist, ist er in sicherheit und gesund und munter. aber er wird auch an eurem weihnachtsfest dabei sein. meine mama zündet jeden tag ein teelicht an seinem bild an. als symbol, erinnerung....
so ist er immer bei uns. das weihnachtsfest wird sehr schwer ,aber da bist du nicht alleine, wir sind auch noch da, wir haben die gleichen probleme und können uns gegenseitig helfen. wenn es dir sehr schwer fällt und du möchtest weihnachten mal schreiben, ich schaue auf jedenfall hier rein. ich wünsche dir und deiner familie und deiner mama, ein ruhiges weihnachtsfest.

alex: wir werden das schon schaffen, jetzt haben wir die zeit schon mal bis weihnachten rumbekommen dann werden wir diesen monat auch noch schaffen. es wird schwer, und tränen werden fließen, und das ist nicht schlimm, laß es raus und unterdrück es nicht, wir werden auch zu 100% alle weinen. ist ja auch alles mist. es ist alles immer noch so unwirklich. aber diese feiertage zeigen einen auf brutalster weise, das papa "wirklich" nicht mehr da ist. es tut so weh. ich versteh das alles nicht. ich bin über die feirtage auch hier im net. werde euch mal schreiben wie das fest bei uns abgelaufen ist.
ich wünsche dir auch ein ruhiges weihnachtsfest.


EUCH ALLEN EIN RUHIGES WEIHNACHTSFEST !!!

lieben gruß und eine stille umarmung
tina
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  #223  
Alt 23.12.2003, 17:42
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Standard mein papa ,ein tapferer mensch

Hallo an alle,

nun morgen ist es soweit, weihnachten steht vor der tür. die wird ein schwerer tag für uns alle werden, weil an solchen tagen einem noch mehr bewußt wird das eine sehr liebe person fehlt.

Ich wünsche euch ganz viel kraft für die nächsten paar tage.

also ein ruhiges Weihnachtsfest für euch alle!

eine dicke umarmung und einen lieben gruß
tina
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  #224  
Alt 23.12.2003, 18:05
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Liebe Tina und natürlich alle anderen!

Irgendwie kamen mir die letzten Tage ganz komisch vor, seltsam ruhig, als ob sich nichts die letzten Monate, Wochen oder Tage verändert hätte. Ob das die Ruhe vor dem "Seelen"-Sturm ist?

Morgen ist meine Mama nachmittags und abends bei uns. Sie wusste noch nicht, ob sie zum Gottesdienst möchte. Muß sie ja auch nicht. Ich gehe auf jeden Fall noch um 22.30 Uhr hin. Da ist der letzte am Heilig Abend. Bei Papa auf dem Grab stelle ich eine kleine Laterne mit Teelicht hin, damit es nicht ganz dunkel ist in der heiligen Nacht.

Letzten Samstag war die Urnenbeisetzung. Hätte man vielleicht "still" ohne Begleitung machen sollen, denn so kam doch wieder einiges hoch, von dem man in den letzten Wochen etwas Abstand genommen hatte. Aber auf der anderen Seite weiß man jetzt, daß das, was von uns bei einer Feuerbestattung übrig bleibt, an Ort und Stelle ist. Papa wird allerdings immer irgendwo in unserer Nähe sein, ganz sicher.

Ich wünsche Euch auch ruhige Weihnachten und grüße Euch ganz lieb
Ulrike
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  #225  
Alt 25.12.2003, 23:22
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hallo ulike und all den anderen,

das mit der stille ist tatsächlich die ruhe vor dem sturm. die erfahrung durfte ich auch machen , am anfang ist man so beschäftigt mit dem ganzen papierkram und so...hinterher wenn man alles erledigt hat, realisiert man , das die person nicht mehr da ist...ist leider so. ich wünsche dir viel kraft für die zeit. manche tage sind schwer zu ertragen und manche tage sind leichter zu ertragen. aber du wirst es schaffen, denn wir müßen es schaffen, uns bleibt ja nichts anderes übrig. und deswegen bin ich froh das es den kompass hier gibt. hier sind leute die einen verstehen. wenn du hilfe oder rat brauchst, wenn du dir irgendwas von der seele schreiben willst...wir sind für dich da :-)

also weihnachten ist fast rum, es war sehr komisch und irgendwie so unwahr. aber ich habe ja ne oma die uns alle abgelenkt hat, denn sie ist ja so traurig und hat kein geld und alles ist sch..ße und sie braucht alle aufmerksamkeit. sie ist so unzufrieden mit allem. sie ist nicht traurig weil mein papa nicht mehr da ist ,NEIN sie ist traurig weil weihnachten nicht mehr so wie früher ist, mit geschenken und der weihnachtsstimmung und dem essen. ich hätte sie ............. na egal
es war ein schlimmer tag für mich und meiner mama und meinem bruder, es tat so weh. weihnachten hat an bedeutung für uns verloren. in solchen situationen merkt man das schenken gar nicht das wichtigste ist, sondern das man gesund ist und alle beieinander sitzen. aber leider ist unsere familie nicht mehr vollständig... :-(
alles im ganzen ,dank meiner oma, war weihnachten die reinste katastrophe und ziemlich traurig.
man das tut weh.......
mein papa fehlt mir so sehr.
ich kann es immer noch nicht so begreifen ,daß er nicht mehr wieder kommt. :-(

ich hoffe für euch das ihr nicht so schreckliche weihnachten hattet.

lieben gruß und eine dicke umarmung
tina
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