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  #1  
Alt 24.02.2017, 15:32
GrafZahl587 GrafZahl587 ist offline
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Beiträge: 2
Beitrag Infos erbeten - Eierstockkrebs mit 84

Hallo alle zusammen!

Ich bin ganz neu hier und frag einfach mal ein paar Fragen:
Bei meiner Schwiegermutter wurde neben der o. g. Diagnose auch Bauchfellkrebs und Aszites festgestellt. Nun soll eine Chemo retten, was zu retten ist.
Was ich an ersten Recherche-Ergebnissen bekam, klingt nicht so berauschend. Ein Jahr, wenn's viel ist, aber wohl nicht mehr. Das relativ hohe Alter darf man ja auch nicht vergessen.

Sonnige Grüße von der Nordseeküste
MW

Geändert von gitti2002 (24.02.2017 um 19:12 Uhr) Grund: Nutzungsbedingungen
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  #2  
Alt 24.02.2017, 17:37
T'Pau T'Pau ist offline
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Beiträge: 85
Standard AW: Infos erbeten - Eierstockkrebs mit 84

Hallo GrafZahl,

das ist eine ganz schwierige Frage, die du da stellst. Die Therapie soll die Patientin ja weder umbringen, noch unnötig leiden lassen. Die Preisfrage ist wohl grundsätzlich wie fit und wie „gut beieinander“ deine Schwiegermutter ist. Würde sie z.B. noch eine große OP überstehen?
Du hast gar nichts zu OP geschrieben, eigentlich ist das die erste Säule der Therapie. Aber wenn nur als Beispiel schon Bedenken bei der Narkose bestünden, würde man sie vielleicht nicht machen.
Ebenso müssen die Ärzte bei der Chemo überlegen, was sie verkraften kann.
Es geht ja auch um die Lebensqualität, eine gut gewählte Chemo kann die Lebensqualität definitiv noch erhöhen. Was man nämlich bei aller Angst vor Chemo und deren Nebenwirkungen bedenken sollte ist, dass auch ein unbehandelter Krebs an sich irgendwann körperlich Leiden verursachen kann, die nicht unbedingt ohne sind. Es gilt genau abzuwägen, wie gesagt.
Dafür sind meines Erachtens gute Ärzte mit viel Erfahrung bezüglich Krebs UND älteren Menschen nötig. Zum Beispiel gibt es in Berlin im dortigen Kompetenzzentrum extra ein Forschungsgebiet zu EK und 70+. Dort kann man sich als Patient und Angehörige (oder auch als behandelnder Arzt) auch Infos, Beratung oder eine Zweitmeinung holen. Neben Berlin gibt es in Deutschland noch ein paar weitere Kompetenzzentren z.B. in Hamburg, Essen, München…
Ich kann euch nur dazu raten gute ärztliche Beratung einzufordern und einzuholen.

Grüße

T’Pau

Übrigens alle Prognosen und Prognoseversuche a la "X Monate oder X Jahre" sind Käse. Krebs ist da immer eine ziemlich individuelle Geschichte.
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  #3  
Alt 24.02.2017, 19:57
GrafZahl587 GrafZahl587 ist offline
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Beiträge: 2
Standard AW: Infos erbeten - Eierstockkrebs mit 84

Hallo TPau,

zur OP konnte ich nichts schreiben, weil die Diagnose taufrisch war und noch keiner was zu OP o. ä. gesagt hatte.
Inzwischen weiß ich ein klein wenig mehr. Die ltd. Ärztin bestätigte, dass das im Bauchfell nicht der "primäre" Krebs ist und sagte weiter, dass eine Chemo bestenfalls den Status Quo erhalten, den Krebs aber nicht beseitigen kann. Von einer OP sagte sie überhaupt nichts.

Die Patientin entschied sich nun gegen die Chemo, weil es ihr so gesehen noch "gut" geht. Sie hat zwar einen dicken Bauch und Wasser in der Lunge, aber keine Schmerzen.
Ihre älteste Tochter glaubt auch, dass es noch einige Jahre gut geht - die jüngste hingegen hält wenige Monate für wahrscheinlicher.

Auf kurz oder lang müssen wir dann wohl über eine geeignete Pflege nachdenken
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  #4  
Alt 25.02.2017, 15:40
Benutzerbild von Tinele
Tinele Tinele ist offline
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Beiträge: 822
Standard AW: Infos erbeten - Eierstockkrebs mit 84

wenn du meine ehrliche meinung lesen willst . ich finde die entscheidung der patientin gut . überleg mal 84 jahre ist ein tolles alter . und wenn sie sich noch gut fühlt , warum soll sie sich diese chemohölle noch antun . lieber noch der zeit leben geben und machen was ihr gut tut und gefällt , dann kann sie sagen sie hat das beste aus der restlichen zeit gemacht .

und nein , über jahre kann man da nicht mehr sprechen .
__________________
Mein Mohle - Diagnose von SPK Krebs am 3.6.2014

Seither ist nichts mehr , wie es vorher war .

Du weißt erst wie stark du bist , bis stark sein die einzige Option ist , die dir noch bleibt !
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  #5  
Alt 25.02.2017, 18:42
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Beiträge: 612
Standard AW: Infos erbeten - Eierstockkrebs mit 84

Hallo Grafzahl,

ich bin der selben Meinung wie Tinele, wenn die Schwiegermutter jetzt sagt, ich will nix machen lassen, da es mir dafür zu gut geht, ist das ihre alleinige Entscheidung.
Die Chemo wäre sicher nur palliativ, also das Leben etwas zu verlängern, bzw die Lebensqualität zu verbessern. Ob das gelingt...das kann ja vorher keiner sagen....es ist halt ein Versuch.
Ich finde die Entscheidung der Dame völlig human, da sie ja eh schon Aszitis hat...das ist ja nie so dolle.
Sie soll ihre Zeit, die sie noch hat noch geniessen...und nicht an der Chemo hängen.
Schaut Ihr mal, dass Ihr das mit Pflegestufe ins Rollen bringt etc. Auch würde ich mir im Vorfeld schon Informationen über Hospitze etc einholen...die angucken und mit Schwiegermutter auch genau diese Themen ruhig ansprechen...was sie will wenn....!
Vorsorgevollmacht ausarbeiten, Patientenverfügung klären .
Das sind wichtige Dinge und was sie sonst noch klären will.
LG
Mel
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  #6  
Alt 25.02.2017, 18:46
p53 p53 ist offline
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Registriert seit: 07.12.2015
Beiträge: 145
Standard AW: Infos erbeten - Eierstockkrebs mit 84

Naja, dass die Ärzte eine Operation (die ja bei Eierstockkrebs auch immer ziemlich umfangreich und groß ist, soweit ich das im entspr. Unterforum mitbekam) gar nicht in den Raum stellen, finde ich eher ein Zeichen für kompetente Mediziner.

Es handelt sich doch offenbar um einen weit forgeschrittenen Eierstockkrebs mit Fernmetastasen (Bauchfell), eventuell sogar Lunge (weil Pleuraerguss..) - so ein Stadium wird doch allgemein nicht mehr operiert oder nur in Ausnahmefällen (wenn die Fernmetastasen zB vereinzelt und gut operabel sind, was bei Bauchfell leider überhaupt nicht der Fall ist, dort wirkt auch keine Chemo effektiv und so etwas wie Hipec kommt ja für einen 84jährigen Menschen kaum noch in Frage).

Ich kann total verstehen, wie man sich als Angehöriger an jeden Strohhalm klammern möchte. Kann mir aber gut vorstellen, dass der Blickwinkel mit 84 ein völlig anderer ist (ich habe ehrenamtlich ein bisschen mit dem Thema zu tun und rede oft mit alten Menschen, die auch unheilbar krank sind, kann man natürlich nicht pauschalisieren).

Wenn sie die Entscheidung bereits getroffen hat und das auch mit klarem Verstand noch kann, ist das doch gut und überlässt nicht anderen solch schwierige Entscheidungen.

Falls sie sich das ganze noch anders überlegt und doch eine leichte Chemo versuchen möchte, weil sie zB doch plötzlich Schmerzen hat oder die Wasseransammlungen in Bauch und Lunge ihr zu sehr zu schaffen machen, ist das ja möglich und ihre jetztige Entscheidung nicht in Stein gemeißelt. Sie hat aber scheinbar einen Plan, was sie möchte --ihren jetzigen guten Zustand nicht durch invasive Chemotherapien gefährden-- und was sie nicht möchte.
Als Angehörige sie dabei unterstützen und nicht reinquasseln oder versuchen, sie umzustimmen, das wünschen sich die meisten Krebspatienten.

Geändert von p53 (25.02.2017 um 18:49 Uhr)
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Stichworte
alt, aszites, bauchfellkrebs, eierstockkrebs


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