M. Hodgkin- Rezidiv...

[Denta]

Hallo Zusammen!

Leider habe ich es nicht geschafft früher zu berichten!
Es ist eine Katastrophe....
Vor einer Woche genau war ja die Besprechung mit den Ärzten. Wir hatten mit meinem Freund und seiner Familie genau besprochen, was für Unterlagen er braucht und was er wegen dem fehlenden Staging plus pathologischer Diagnostik sagen soll.... So weit so gut- er war auch etwas säuerlich mit den Ärzten und hat nachgefragt! -Ich kürze die Story ab... Man hat ihm gesagt, dass es natürlich gar kein Problem sei, nocheinmal eine Biopsie zu nehmen, aber das wäre sehr unangenehm (Sedation, Schmerzen etc.) und was dazu kommt: man müsse die Chemo mind. um 2 Wochen verschieben, da man ja auf die Patho warten muss. Und das sei natürlich in seinem Fall ein gewisses Risiko..... Zusammenfassend wurde er unter Druck gesetzt, die Therapie sofort anzufangen!!!!! Die Ärzte haben ihn jetzt aus der deutschen Studie genommen und gehen nicht mehr nach Protokoll vor... Die ersten pathologischen Schnitte kann er im Moment nicht bekommen- weil ... keine Ahnung und das Schlimmste kommt noch:
Am Montag hat er mit der Therapie angefangen, war drei Tage stationär und ist jetzt wieder zu Hause. Am Wochenende kam raus, dass er ein totales Chaos mit der Krankenkasse hat! Sprich er hat seit November (er hat die Diagnose seit September..) die Beiträge nicht bezahlt und jetzt kam auch noch die Rechnung für die erste Chemo. In der Schweiz muss man 10 % Selbstbehalt zahlen... Kosten der ersten Therapie waren ca. 40.000 Sfr.
Wenn es dumm läuft, schmeisst ihn seine Krankenkasse raus, weil er nicht bezahlt hat und er wird mit der Diagnose keine neue finden! Was macht er denn, wenn die Therapie nochmal weiter geht- das können auch Familie und Freunde nicht mehr bezahlen!!! Ein Idiot! Entschuldigung!!!
Seine Mutter wollte das für ihn regeln, mit der Kasse spreche usw. - und auch bezahlen, doch in diesem Rahmen ist ein riesiger Streit zwischen Mutter und Freundin ausgebrochen und jetzt reden sie alle nicht mehr miteinander...
Das kann er doch jetzt echt nicht noch brauchen...
Sorry, das musste ich los werden..

PS: Der Kollege von meiner Schwester (Onkologe) meint- ohne den Fall genauer zu kennen, dass es an einen Kunstfehler grenzt, keine pathologische Abklärung und ein richtiges Staging zu machen!

Danke fürs Zuhören und Liebe Grüsse

Ulli

Puuuh, Ulli,

da fehlen mir die Worte - habe öfter schon an Dich und Deinen Bekannten gedacht.

Da kommt ja nun alles zusammen.

Du hast getan, was Du konntest. Es ist bitter, so eine Geschichte mit erleben und hilflos zuschauen zu müssen, aber es gibt wohl kaum mehr, was Du tun kannst, als weiter Deine Freundschaft und ein offenes Ohr anzubieten, sofern Du die Kraft dafür hast.

Die Suppe, die sich Dein Bekannter mit der Krankenkasse eingebrockt hat, wird er selbst auslöffeln müssen,
sich gegenüber seinen Ärzten auf die Hinterfüße stellen und für sich selbst und seine Gesundheit die Verantwortung übernehmen müssen.
Und auch seinem Umfeld gegenüber - Mutter / Freundin - die Grenzen zu zeigen.
Es ist sein Leben - und nur er alleine kann dafür einstehen -oder auch nicht - das kann ihm niemand abnehmen. Freunde wie Du, können auf diesem Weg begleiten, durch ihr DaSein oder wie in Deinem Fall, durch die Beschaffung der nötigen Informationen. Doch mehr kannst Du nicht tun. Den Weg gehen, muss er selber. So bitter es ist, da zuzuschauen.

Mutig der Arzt in Frankfurt mit seiner Aussage. Sie deckt sich mit dem, was ich, fast schon wie ein Mantra, immer wieder gelesen und gehört habe, seit ich
mich mit dem Thema Maligne Lymphome beschäftige: Keine erneute Therapie ohne erneutes komplettes Staging!... (siehe auch den obigen Link in meinem früheren Posting)

Trotz alledem liebe Ulli,

wünsche ich Dir ein schönes Osterfest
ein ganzes Batallion von Schutzengeln und Heinzelmännchen für Deinen Bekannten
und vor allem
GESUNDHEIT für alle Beteiligten!

Bellinda

[elke51nhl]

Hallo Ulli,
auch ich habe keine Worte mehr .
Ich denke aber, das die Krankenkasse die Behandlung sicher zahlen wird und sich das Geld dann vom Staat holt.
Ich kann mir nicht vorstellen das in unserer Zeit eine Krebsbehandlung am Geld scheitert.
Wenn ich überlege für was alles Geld ausgegeben wird!!
Man muss, ob man will oder nicht die Staatliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Sicher braucht er aber jemand der das alles für ihn in die Wege leidet.
Die Zeit kann man auch nicht zurück holen, also helfen Vorwürfe nichts.
Ich wünsche Dir ein schönes Osterfest.
Liebe Grüße
Elke