Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Darmkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 13.12.2007, 19:17
Benutzerbild von ele64
ele64 ele64 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.09.2007
Ort: Süddeutschland
Beiträge: 32
Standard AW: Info´s zur durchgeführten OP

Hallo,

mit einem künstlichen Darmausgang kann man gut leben. Ganz besonders, wenn der erst dafür sorgt, dass man überhaupt weiterleben kann. Jedenfalls ist das bei mir so.

Im Moment lebe ich auch mit einem Dauerkatheter für den Urin. Ob ich in wieder loswerde - ich hoffe es. Ob ich damit leben könnte wenn nicht: Ja! Denn ich kann mich nur wiederholen: Ich will leben, und es gibt schlimmere Beeinträchtigungen als diese. Zumindest für mich, das sieht natürlich auch jeder anders.

Zu deiner anderen Frage: Vermutlich war Blase und Prostata zumindest in einer Form auffällig, just for fun wurde sicher nicht entfernt.

Dein Großcousin weiss aber bestimmt auch bald genaueres. Es wird ja alles in die Pathologie geschickt. Er soll halt, wenn es nicht "freiwillig" passiert, nachfragen wann die Ergebnisse da sind und auch, was sie ergeben haben.

Kann es evtl. auch sein, dass sein künstl. Darmausgang wieder zurück verlegt wird? Es gibt auch die Möglichkeit eine neue Blase aus Darm anzulegen, aber das ist alles vom Einzelfall abhängig, da hilft nur die Ärzte zu fragen. Notfalls auch Zweitmeinungen einholen, wenn sich dein Großcousin nicht wohl und sicher im jetzigen KH fühlt.

Viele Grüße
Ele

Geändert von ele64 (13.12.2007 um 19:23 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 13.12.2007, 22:05
Beene Beene ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.01.2007
Beiträge: 148
Standard AW: Info´s zur durchgeführten OP

Hallo Ele,

Danke für Deine Antwort.

Ich habe heute kurz mit der Frau meines Großcousins telefoniert und bin ehrlich gesagt ziemlich überrascht, da sie mir sagte, dass er mit so einer großen OP selbst nicht gerechnet hat...

Es ist wohl schon sicher, dass die Ausgänge nicht rückverlegt werden sollen...

Ich glaubte übrigens auch nicht, dass man Blase und Prostata "just for fun" entfernt hat, aber ich weiß nicht, ob das aus "Sicherheitsgründen" in Erwägung gezogen wird oder nur bei tatsächlichem "Befall"....

Wie lange wird der KKH-Aufenthalt wohl sein ? Was muss man beachten ?

Nun, ich werde ihn in den nächten Tagen besuchen und vielleicht weiß er dann mehr, die Ärzte sagten wohl, es würde zehn Tage dauern, ehe die Histologie zurück ist....

Wir hoffen und beten alle für ihn, er ist noch so jung...

Danke und viele Grüße
Beene
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 14.12.2007, 04:46
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.02.2003
Ort: Im Süden
Beiträge: 3.314
Standard AW: Info´s zur durchgeführten OP

Hallo Beene,

, auch du bist wieder bei uns.

Es läßt sich sehr gut mit 2 Ausgängen leben, die Prostata und die Blase wurden bestimmt nicht nur aus Sicherheit mit entfernt. Ein aggressiver und schnell wachsender Tumor geht in kürzester Zeit die gesamten Blasen- und Harnleiter nach oben in die Niere, wenn die Blase schon sehr in Mitleidenschaft durch den Tumor gezogen war. Da bei einem Mann die Blase und Prostata sehr eng miteinander verbunden sind, müssen sie bei Infiltration entfernt werden.
Schau dir bei Wikipedia die Gebilde genau an, und je nachdem wo der Tumor war, wirst du sehen, wie eng alles miteinander verknüpft ist.

Um über das weitere Leben mit 2 Ausgängen mehr zu erfahren, kannst du dich bei www.stoma-forum.de anmelden, und viele Fragen stellen. Für deinen Großcousin wäre für später vielleicht die Selbsthilfegruppe der ILCO ( www.ilco.de ) sehr hilfreich, um sich mit anderen Kolo- und Urostomaträger auszutauschen. Wenn du möchtest, kann ich dir gerne per PN die Gruppe in eurer Nähe mit Ansprechspartner nennen, benötige dazu aber deinen Wohnort.
__________________
Jutta
_________________________________________




Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 14.12.2007, 09:25
Benutzerbild von centaurus
centaurus centaurus ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.10.2007
Ort: CH-8302
Beiträge: 27
Standard AW: Info´s zur durchgeführten OP

Hallo Beene
Ich schreibe Dir heute mal ganz kurz ne erste Stellungnahme. Da ich zeitlich etwas unter Druck bin (geschäftlicher Weihnachtsstress..), kann ich zu einem späteren Zeitpunkt dann ausführlicher schreiben.
Ich habe genau dasselbe durchgemacht. Im Feb. 07 wurde meine Prostata total entfernt und da das Adenokarzinom bereit auf die Blase und den Dickdarm übergegriffen hatte, wurden auch bei mir ein endständiges (nicht rückverlegbar) Colo- und Urostoma angelegt. Grundsätzllch lässt sich damit sehr, sehr gut leben, denn die Rechnung ist relativ einfach :
Ohne Stoma = begrenzte Lebensdauer, mit Stoma = weiterführen eines ganz normalen Lebens.
An die Stomas gewöhnt man sich ganz schnell, ich habe diese als Teil meiner Selbst akzeptiert, ändern kann ich daran sowieso nichts. Ich muss dazu sagen, dass ich mir während des Spitalaufenthalts auch viele Gedanken gemacht haben. Ich bin selbständig, deshalb hängt ein grosser Teil meiner Existenz (inkl. Familie etc.) vom Erfolg meiner Firma ab. Ich beschäftige Leute, die auf den monatlichen Lohn angewiesen sind. Ich habe mir auch überlegt, wie schaffe ich das alles, wird alles wieder so sein wir früher. Und ja, es ist wieder so wie früher, und die Situation hat sich bei mir relativ schnell wieder normalisert.
Zum Spitalaufenthalt : Aufgrund Deiner Beschreibung, die ziemlich identisch ist mit meiner Situation, musst Du von ca. 20-30 Tagen Aufenthalt ausgehen, je nach Komplikationen etc.
Mein Umfeld beschreibt mich als "zähen Hund" und so habe bereits ca. 1 Woche nach dem Verlassen des Spitals wieder langsam begonnen mit Arbeiten. Vorerst nur Teilzeit, nach 7 Wochen war ich wieder zurück auf dem normalen Pensum von 110% ;-)
Das tägliche "Handling" des Uro- und Colostoma bereitet mir überhaupt keine Mühe, klar, am Anfang gibt es immer die eine oder andere kleine Panne, aber daran wird sich auch Dein Grosscousin gewöhnen. Ich muss dazu noch anfügen, dass ich von meinen unmittelbaren, familiären Umfeld grossartig unterstützt wurde, und sie mich nicht wie einen Kranken oder Behinderten behandelt haben, sondern einfach wieder als den Papa, so wie er früher war. Ich hoffe, dies hilft Dir vorest etwas über die ersten Ängste etc. hinweg. Ich bin gerne bereit, auch via PN weitere Auskünfte zu erteilen.
Also, keine Panik, auch nicht beim Direktbetroffenen, das kommt schon gut.
Ich drücke Euch die Daumen und bin überzeugt, dass ihr es schaffen werdet.
Liebe Grüsse, Markus
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 14.12.2007, 11:28
Beene Beene ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.01.2007
Beiträge: 148
Standard AW: Info´s zur durchgeführten OP

Hallo Jutta, hallo Markus,

Danke erst einmal für Eure lieben Worte und die ausführliche Stellungsnahme.... So wie ich seine Frau verstanden habe, hat der Krebs bisher nicht metastasiert, was mir spanisch vorkommt, weil der Befall von Blase und Prostata bei einem Primärtumor im Darm doch sehr wohl eine Metastasierung ist, oder bezeichnet man das nur anders (Infiltration in benachbarte Organe ??) ?? Dumme Frage, aber wenn Metastasierung wohin zuerst ? Bei Magenkrebs (da kenne ich mich besser aus), ist ja meist zuerst die Leber betroffen, ist das bei Darmkrebs auch so ?

Markus, hattest Du Chemotherapie, o.ä. ?

Tja Jutta, wir sind ja schon fast gute alte Bekannte, (leider), nun haben wir unsere Oma letzten August beerdigt, meinen Papa diesen August, meine Tante kämpft mit ihrem Brustkrebs und nun auch noch mein Großcousin, der noch dazu bei mir um die Ecke wohnt und erst 43 Jahre alt ist....

Diese Krankheit erinnert mich mittlerweile stark an die Pest, die auch unzählige Opfer forderte, die hat man mittlerweile ausgerottet, wann werden wir den Krebs endlich besiegen ??

Ich werde in der nächsten Woche erst einmal bei meinem Großcousin vorbeischauen, mal sehen, wie es ihm so geht. Ich werde sicherlich Eure Hilfe in Anspruch nehmen, eine Selbsthilfegruppe wäre echt toll, ich werde schon mal mit ihm darüber reden.

Ich hoffe einfach nur, dass wir nicht schon wieder jemanden verlieren, mir reichts erst einmal.... Ich komme ja kaum noch raus, aus dem Loch....

Also nochmal Danke für Mut und Zuspruch und bis bald !!
Beene
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 14:36 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55