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  #16  
Alt 16.04.2010, 12:10
Julita Julita ist offline
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Registriert seit: 07.04.2010
Beiträge: 14
Standard AW: Meine liebe Mama, Du fehlst mir so sehr!

Liebe Gabi-Diana,

vielen Dank für Deine Antwort, ich hatte zum Schluss auch nachts das Telefon neben mir liegen. Dann kam natürlich auch nachts der Anruf, die Nachtschwester meinte, es wäre jetzt soweit... Das sind Situationen, vor denen man immer Angst hat und dann passiert es auf einmal wirklich. Wie soll man das verarbeiten?

Ich lebe im Moment auch mehr in der (schönen) Vergangenheit. Diese knapp 30 Jahre Erinnerungen machen mir sehr zu schaffen. Alles erinnert mich an Mama. Jeder Ort hier, jeder Gegenstand, jeder Tag. Und das Bewusstsein, dass es nie wieder so werden kann wie früher! Du hast ja noch einige Jahre mehr an Erinnerungen, das ist sicher auch nicht leicht. Mir reichen diese 30 Jahre, das ist schon fast mehr, als ich im Moment ertragen kann.

In der Schule bringen sie einem alles mögliche Zeug bei, aber wie man mit so einem Schicksalsschlag fertig werden soll, das bringt einem niemand bei. Es will auch niemand hören. Eine komische Gesellschaft, in der wir leben...

Ich hoffe für uns alle hier, dass wir es irgendwie schaffen! Ist es jetzt vielleicht unsere Aufgabe im Leben, mit allem was uns passiert ist fertig zu werden?
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  #17  
Alt 20.04.2010, 22:32
Benutzerbild von Lila.Lilie
Lila.Lilie Lila.Lilie ist offline
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Ort: Erfurt
Beiträge: 11
Standard AW: Meine liebe Mama, Du fehlst mir so sehr!

hey meine liebe mamsch,

schick dir auch hier nochmal einen dicken nachtkiss!
würd mich freun wennde mich dann im traumland besuchst, und mich mal ganz doll drückst... du mußt nichmal reden... einfach nur festhalten... spüren... fühlen... ich will nur wissen dass du weiter da bist...

denk jeden tag an dich...
__________________


Mam... Du fehlst mir so unendlich!!! Kiss
* 21.07.1947
† 23.03.2010

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  #18  
Alt 30.07.2010, 10:40
Angelika0508 Angelika0508 ist offline
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Registriert seit: 22.07.2010
Beiträge: 14
Standard AW: Meine liebe Mama, Du fehlst mir so sehr!

Hallo Julita,
danke für deine Nachricht. Ich hoffe, du hast meine PN erhalten.
Liebe Grüße
Angelika
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  #19  
Alt 30.07.2010, 11:17
JeanineK JeanineK ist offline
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Registriert seit: 25.06.2010
Beiträge: 197
Standard AW: Meine liebe Mama, Du fehlst mir so sehr!

Hallo Ihr Lieben,

ich verstehe Euch nur zu gut.

Meine liebe Mama ist am 02.07.2010 (heute vor 4 Wochen) eingeschlafen.
Ich war bei ihr und habe ihre Hand gehalten.

Wir hatten soviel Hoffnung.

Am 11. April 2010 kam erst die Diagnose. Vorher wussten wir nicht, dass sie krank ist. Und dann nicht mal 3 Monate später ist sie tot?

Sie hatte Nierenkrebs und die Ärzte machten uns Hoffnung, sie wäre geheilt (nach OP). Doch leider nach ungefähr einem Monat kam der Mist zurück. 7 bis 8 neue Tumore auch in der Lunge.

Meine Mutter hat bis zum Schluss gekämpft. Sie sagte: Warum sollen wir nicht auch mal Glück haben.

Ich war die letzten Monate jeden Tag bei ihr. Davor eigentlich auch fast jeden Tag. Und wir haben mehrmals am Tag telefoniert. Selbst, wenn wir gerade aufgelegt hatten, riefen wir uns direkt wieder an.

Ich habe seit über 10 Jahren angst, dass meine Mama irgendwann geht. Und als es dann soweit war, so schnell, so unfassbar, da habe ich irgendwie funktioniert. Ich dachte immer, ich gehe mit oder werde in ein Irrenhaus eingeliefert. Aber nein, ich habe funktioniert und fand mich so kalt.
Aber ich weiß, dass ich einfach nur stark war und mein Körper funktioniert. So ist es auch jetzt tagsüber. Ich funktioniere. Aber sobald ich aus dem Büro komme und zu meinem Auto gehe, kommen die Tränen. Jeden abend bin ich diesen Weg zum Auto gegangen und jeden Abend habe ich mich gefreut, jetzt fahre ich zu Mama. Nachmittags kam schon der Anruf von ihr im Büro, ob sie was kochen soll, ob ich komme.

Sie fehlt mir so unsagbar.

Im Moment sind wir ihre Wohnung am räumen und haben nur bis Ende August Zeit. In der Wohnung bin ich selber aufgewachsen und erst vor 7 Jahren ausgezogen, eigentlich nie ganz. ich war ja immer bei ihr.

Mama und ich sind gleich. Wir denken gleich und fühlen gleich.

Und auch ich habe zum Schluss 3 Telefone mit am Bett gehabt.

Und trotzdem mit ihr gekämpft und nie aufgegeben.

Selbst auf dem Sterbebett habe ich für Wadenwickel gesorgt und ein kühleres Zimmer verlangt.

Ich konnte ihr nicht helfen.

Mama, es tut mir leid, dass ich immer so rastlos war.
Es tut mir leid, dass ich dich beim einkaufen gehetzt habe.
Es tut mir leid, dass ich manchmal nur Zeit für einen Kaffee hatte, weil ich schnell zu Peter wollte.
Es tut mir leid, dass ich dich selbst beim Sterben in Zeitnot brachte.
Es tut mir leid, dass ich nicht bei dir sein kann......

Sie fehlt mir so sehr.

Und ich weiß noch nicht, wie ich die Zukunft schaffen soll. Ich hatte auch angst, ich würde ihre Stimme vergessen. Aber das tu ich nicht.
Ich weiß genau, was sie mir wann geantwortet hätte.

Und unsere Mamas werden immer bei uns sein.

Wir sind doch ein Teil von Ihnen und wir spüren sie.

Ich liebe sie über alles.

Ich wünsche Euch viel Kraft, dass wir die Trauer besiegen.
Aber vergessen werden wir sie nie..... und das ist auch gut so.

Ich hätte ihr gerne alles abgenommen. Ja, ich wollte für sie sterben.
Aber dann hätte sie doch jetzt gelitten, wie ich.

Warum? Warum ist alles so?
Warum können wir nicht ewig mit unseren Mamas leben und immer so weiter machen?
Warum werden neue Kinder geboren und die älteren Leute sterben?
Können wir nicht einfach mit den Leuten, die wir lieben, glücklich sein und immer so weiter machen?

Ich hoffe, dass sie mich nicht auch so vermisst, wie ich sie.

Viele Grüße
und Kopf hoch
Jeanine
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