Totale Trauer

[Gittylein]

Hallo Ilona,

ach herrje, dann hast du dich noch kein Bisschen davon ablenken oder abfinden können?
Wie alt war denn dein Vater? Welchen Krebs hatte er?

Auch ich denke, wenn ich oben in Vaters Wohnung bin, er kommt noch mal wieder. Man kann sich ja gerade am Anfang nicht vorstellen, dass etwas so endgültig ist. Man realisiert das Ganze noch nicht wirklich.
Ich habe ja schon fast jeden Tag mit dem Tod meines Vaters gerechnet, weil die Ärztin uns zum Einen vorgewarnt hat, zum Anderen war zu sehen, dass er täglich weiter abbaut. Schon letztes Weihnachten war klar, es wird sein letztes sein. Ich wusste schon im März, er wird den Sommer nicht überleben, wenn überhaupt erleben.
Er hatte nie Schmerzen, zum Glück. Aber er war sehr anstrengend und fordernd, schon immer. Ich war oft gefrustet wegen ihm, war ja imemr für ihn da, trotzdem hat ers mir nie leicht gemacht, schon als Kind nicht, auch meiner Mutti nicht.

Doch das alles ist jetzt sehr weichgezeichnet. Ich war für ihn da, ich wollte, ich hätte ihn einen Tag mehr noch lebend gesehen.

Ich wünsche dir viel Kraft und versuche dich irgendwie abzulenken, sonst leidet deine Gesundheit darunter. Die Trauer muss man natürlich trotzdem auch zulassen und verarbeiten.

[lilysun]

Liebe Ilona, ich wünsch Dir Viel viel Kraft für die Beisetzung
Und auch für den Alltag.
Das unwirkliche wechselt sich mit dem unfassbaren ab, ich weiß.
und nichts kann einen wirklich trösten.
Aber Du bist nicht alleine. Und wirst auch verstanden.
Und ich hoffe daß Du und Deine Familie lernt mit dem Verlust umzugehen, ich weiß das ist nicht leicht und es kratzt an der Seele.
Viele liebe Grüße!

[Ute08]

Liebe Ilona,
auch ich wünsche dir viel Kraft für den morgigen Tag
und Menschen, die dir zur Seite stehen und dich mal
in den Arm nehmen.
Einfach mal
ein lieber Gruß
Ute

[Conny2712]

Hallo ihr lieben, ja ist ist wirklich hammerhart in so kurzer Zeit alle Liebe zu verlieren.
Ich weiß im Moment selbst nicht, wie ich damit umgehen soll. Meine Mama hatte ein
Herzklappenproblem ist ist meinem Vater fast auf den Tag genau, drei Monate gefolgt.
Sie wollte sich nicht mehr operrieren lassen.Die beiden waren 63 Jahre zusammen.
Ich würde ja auch gerne folgen, aber es ist mir im Moment nicht vergönnt. Meine Kinder
kümmern sich sehr, aber die haben natürlich auch ihr eigenes Leben. Werde versuchen
einen Kur zu machen, vielleicht sehe ich dann auch wieder Licht am Horizont. Viele hier haben es ja auch geschafft wieder ins Leben zu finden. Es ist immer hart, wenn ein geliebter Mensch plötzlich nicht mehr da ist. Jeder hier hat seine eigenen persönliche Geschichte.
Jeden trifft es hart. Das Loch kommt ja meistens erst, wenn die Beerdigung und die ganzen Formalitäten vorbei sind. Dann beginnt die Zeit, wo man versuchen muß, das zu verarbeiten
und das zu verstehen. Die Umwelt ist meistens nicht so hilfreich, weil die meinsten nicht wissen, wie sie mit uns umgehen sollen. Viele ziehen sich zurück, weil jeder meint, es muß ja mal gut sein. Ich finde dieses Forum sehr toll, weil man sich auch gut austauschen kann, weil wir alle versuchen mit unserer Traurigkeit umzugehen. Wünsche euch alles liebe und gute.
Viele traurige Grüße Conny

[ilona66]

Hallo,

war seit der Beerdigung nicht mehr im Forum.

Ich danke Euch für Euer Mitgefühl.

Mir geht es seitdem jeden Tag schlechter.

Ich hadere wirklich mit dem Schicksal, das es das uns angetan hat. Es gibt doch so viele schlechte Menschen auf der Welt.
Ich frage mich WARUM mein Papa?? WARUM so schnell ?

Mein Papa war der Allerbeste, immer super lustig, liebevoll ich vermiss ihn so schrecklich.
Ich denke ununterbrochen an ihn.

Meine Mama tut mir so unendlich leid das sie jetzt alleine ist.

Meine Eltern haben sich so sehr geliebt.

Ich lebe in einem Alptraum. Von heute auf morgen ist alles so furchtbar anders. Ich bin so unfassbar traurig.

Eure unglückliche Ilona

[Herzi85]

Hallo Ilona!

Ich kann dich wie alle anderen hier auch gut verstehen. Habe dieses Jahr auch meinen Papa verloren. Er schlief einfach so ein...
Die Trauer und der Schmerz werden wohl nie ein Ende nehmen! Es gab Tage, gerade als ich auch wieder anfangen bin zu arbeiten und der Alltag etwas wieder kam, ging es mir zwischendurch gut. Das hielt vielleicht ein paar Tage. Dann kam das nächste Tief und mir schossen wieder die letzten Wochen durch den Kopf... Was wir alles für ihn getan haben, wie wir alle zusammen gehalten haben, was ich auch noch alles für ihn mit ihm zusammen gemacht habe...
Warum konnte er den Kampf nicht gewinnen? Das habe ich mich auch immer gefragt. Er war immer ein Kämpfer, hat sein ganzen Leben gekämpft und dann auf einmal aufgegeben...
Meiner Mama ging es auch richtig schlecht. Sie sagt jetzt auch immer wieder, dass er ihr fehlt und sie alleine ist. Vor ihr zeige ich meine Trauer nicht, vor ihr bin ich stark und "führe" sie sozusagen. Vor meinem Freund kommt denn alles raus! Aber keiner kann mich und auch uns alle hier im Forum verstehen! Jeder kann es sich ungefähr vorstellen, aber das tatsächliche Gefühl, von einer Minute auf die andere allein zu sein, kann keiner verstehen und fühlen. Nur die, die es selber erlebt haben. Es ändert sich alles...

Ich wünsche dir ganz viel Kraft! Drück dich

[ilona66]

Hallo Herzi85,

es ist wirklich ein Trost deine Mail zu lesen. Weil du genau so empfindest wie ich.

Ich versuche bei meiner Mama auch stark zu sein. Ich bin jeden Tag bei ihr, weil ich mich dann einfach besser fühle wenn ich in ihrer Nähe bin.
Aber es fällt schwer stark zu sein, denn in der Wohnung meiner Eltern sehe ich überall meinen Papa. Wie er im Sessel sitzt oder in der Küche sein Butterbrot schmiert er ist immer noch so präsent. Dann muß ich doch wieder schrecklich weinen weil es so weh tut.
Hast du das auch ?

Ich vermisse ihn so sehr! Ich denke immer das geht vorbei und er ist bald wieder da. Blöd oder?

Liebe Grüße von Ilona

[Herzi85]

Hi Ilona,

nach langer, langer Zeit schreibe ich wieder...

Der Schmerz vergeht nie! Er ist auch nach wie vor stets präsent bei mir. Das Zitat "Die Zeit heilt alle Wunden" habe ich mal spontan umgeändert in "Die Zeit heilt keine Wunden - man gewöhnt sich nur an den Schmerz". Das trifft es für mich persönlich eher!

Mir geht es auch heute noch so, dass wenn ich ins Büro von ihm gehe, ihn an seiner Schreibmaschine oder an seinem Schreibtisch sitzen sehe. Einmal, zum Glück war ich alleine, bin ich ins Büro und habe angeklopft (wie ich es früher immer so aus Spaß gemacht habe). Ja, nur leider war er nicht da...

Ich versuche mir auch einzureden, dass er bald wieder kommt. Wie ich in meinem anderen Beitrag bei den "jungen Hinterbliebenen" schon gesagt habe, ich träume die letzten Nächte so real von ihm... Das ist unbeschreiblich! Ich spüre alles, jede Berührung... Es ist schön bei ihm zu sein, wenn auch nur für ein paar Stunden. Und dann holt mich die Realität wieder ein... Und dann ist sie wieder weg! Ich bin momentan in einer Situation, die ist ganz komisch... Als wenn ich neben mir her lebe. Die eine Seite versteht, was los ist und die andere hält nach wie vor an ihm fest, dass er nur weg ist und wieder kommt.

Ich hoffe, es geht dir einigermaßen gut!

Ganz liebe Grüße,
Herzi