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Alt 20.09.2010, 10:43
HeikeL HeikeL ist offline
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Registriert seit: 03.11.2007
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 493
Rotes Gesicht Palliative Chemo ???

Hallo !

Zur Zeit bin ich in der Situation, mich eventuell für eine Chemo zu ertscheiden. Ich habe allerdings keinerlei Motivation, diese durchzuziehen. Alleine der Gedanke daran läßt Übelkeit in mir aufkommen. (und das ist harmlos ausgedrückt).

Nun zu meiner Situation :

Im Februar 2002 wurde als Zufallsbefund ein Tuben-CA (Eileiter-CA) (FIGO1A) festgestellt. Ich habe dann 4 Zyklen Carboplatin und Taxol bekommen, was für mich die reine Hölle war.
5 1/2 Jahre später, im August 2007 hatte ich ein Rezidiv mit ausgeprägter Peritonealcarcinose. Bei der OP wurden nur die größten Metastasen entfernt und eine Jejunotransversostomie gemacht. "Auf eine weitere Tumorreduzierung wird aufgrund der infausten Prognose verzichtet." stand im OP-Bericht.
Mit dieser Prognose stand ich nun da. Meine Hoffnung war,noch ein Jahr leben zu dürfen. Mittlerweile sind 3 Jahre in's Land gegangen, die ich meistens bei guter Lebensqualität verbracht habe. Ich arbeite auch seit Dezember 2008 wieder.
Im Januar 2008 habe ich eine Chemo mit Carboplatin und Gemcitabine begonnen. Carboplatin mußte ich beim dritten Cyklus abbrechen, weil ich einen anaphylaktischen Schock bekam. Somit ging es nur noch mit Gemcitabine weiter- für insgesamt 8 Zyklen. (In dieser Zeit ging's mir ziemlich bescheiden)

Die Peritonealcarcinose war seit der OP stagnierend. Ich habe nur einen verschwarteten Pleuraerguss und vergrößerte Lymphknoten im Halsbereich entwickelt.
seit dem späten Frühling diesen Jahres merkte ich, dass etwas anders war als sonst und ein CT im August brachte die Bestätigung. Die Peritonealcarcinose, die Aszitesmengen und der Pleuraerguss haben deutlich zugenommen. Desweiteren wurde ein knapp mannsfaustgroßer Tumor im kleinen Becken per Ultaschall gesehen. Alles nicht sehr erbaulich !

Ich habe dies so ausführlich beschrieben, um meine Situation darzustellen.

Ich habe eigentlich keine Lust bei dieser mal wieder infausten Prognose mir mein restliches Leben noch mit einer Chemotherapie zu versauen.
Man weiß auch nicht,ob die Stagnation der Metas auf die Chemo zurückzuführen ist, oder ob es aus irgendwelchen anderen sonderbaren Gründen so war. Schließlich habe ich 2 Jahre "Ruhe" gehabt, ohne eine Chemo zu machen. (Gegen den Rat meines Onkologen).

Ich möchte keine Chemo "auf Teufel komm raus" machen.
Im EK-Forum sind in den letzten 3 Jahren so viele Frauen gestorben, die bis zum bitteren Ende "gekämpft" haben und eine Chemo nach der anderen gemacht haben.

Um nochmal auf den Punkt zu kommen : ich weiß, dass eine Chemo mein Leben eventuell noch um eine begrenzte Zeit verlängert, aber da ist ein Fünkchen irrationaler Hoffnung, dass eine Chemo einen Aufschub von mehreren Jahren bringen könnte. (Der Irrglaube an ein ewiges Leben !)
Ich weiß, dass das absolut irrational ist, aber dieser Funke flattert ab und zu auf.

Nun endlich meine Frage an Betroffene :

Wie geht Ihr damit um, Euch bewußt gegen eine palliative Chemo zu entscheiden ?

Ich hoffe, es gibt Betroffene, die sich darüber austauschen möchten.

Von Ermutigungen zur Chemo, Apikosenkernen, Tees, GNM und sonstigem Schmarn möchte ich an dieser Stelle nicht unbedingt etwas lesen und ich bitte Euch, dies zu respektieren.

Liebe Grüße
Heike

Geändert von HeikeL (20.09.2010 um 21:33 Uhr) Grund: Verschreiber
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