Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo Ole!
Die Untersuchungen in Heidelberg bei Prof. Büchler sind gut verlaufen und es kann tatsächlich noch operiert werden! Und das, obwohl die Ärzte in England unseren Freund schon komplett aufgegeben hatten. Wir waren so glücklich über diese Nachricht. Ein wenig Angst vor der Operation haben wir zwar alle, aber Herrn Prof. Büchler habe ich von der ersten Sekunde an vertraut.
Ich danke Dir recht herzlich für Deine Unterstützung und den Rat nach Heidelberg zu gehen. Ich wünsche Dir und Deinen Lieben wunderschöne und geruhsame Weihnachtsfeiertage!
Liebe Grüße
Frauke

P.S: Ich wünsche allen im Forum schöne Weihnachtsfeiertage, alles Gute und viel Kraft für das Jahr 2005!

Hallo Frauke!
Ich freue mich wahnsinnig mit euch!
Eine OP ist echt eine Riesenchance.
Ein frohes Fest, Sonja

Toll Frauke ich freu mich für Euch. Es wird auch gut gehen, glaubt ganz feste daran!!!!!
Frohes Fest
LG Gabi

Hallo Ihr Lieben!
Ich hoffe, Ihr hattet alle schöne Weihnachten und Euch geht es gut.

Nun brauche ich bitte noch mal Eure Hilfe bzw. Euren Rat.
Unser Freund ist in Heidelberg operiert worden. Erst hieß es, daß alles gut verlaufen ist und der Krebs soweit entfernt werden konnte, obwohl sich dieser wie ein Ring um eine Vene gelegt hatte.
Nun sagte man uns, daß während der OP Proben von weiteren Organen entnommen wurden. Diese Proben werden nun untersucht, da der Verdacht besteht, das der Krebs doch schon gestreut hätte. Vorher hieß es, daß der Krebs nicht gestreut hätte (lt. CT-Untersuchung). Außerdem muß auf jeden Fall eine Chemotherapie folgen, obwohl man uns vorher sagte, daß dies eventuell nur eine "Empfehlung" wäre. Ich bin verunsichert und habe Angst, daß die OP umsonst war. Ist das Vorgehen mit Proben etc. "normal"? Kann vorher nicht erkannt werden, ob der Krebs gestreut hat oder nicht? Wie lange dauert es ca. bis wir ein Ergebnis haben? Wenn der Krebs gestreut haben sollte, kann dann überhaupt noch etwas helfen? Unser Freund hatte so große Hoffnung,weil man ihn in Englang aufgegeben hat. Jetzt habe ich Sorge, daß diese Hoffnung zerschalgen wird und er ist nach Deutschland gekommen, ohne das ihm das etwas richtiges gebracht hat.
Für Eure Hilfe schon jetzt lieben Dank!
Frauke

Hallo Frauke

Leider können nicht alle Metastasen mittels CT nachgewiesen werden. Eine PET-Untersuchung ist noch etwas aussagekräftiger, aber auch hier besteht keine 100%ige Sicherheit.

Aufgrund deiner Aussage, dass sich der Tumor wie ein Ring um eine Vene gelegt hat, denke ich, dass er vielleicht nicht vollständig entfernt werden konnte und allenfalls noch mikroskopische Reste vorhanden sind. Dies würde auch zu der Aussage passen, dass in jedem Fall eine Chemo gemacht werden soll.

Ob dieses Vorgehen "normal" ist, kann ich dir leider nicht sagen. Standard ist aber auf jeden Fall, dass Lymphknoten entnommen werden und diese auf Tumorgewebe untersucht werden. Leider kann das Ergebnis aber leider ein paar Tage auf sich warten lassen.

Eine solche Operation ist sicher ein grosser Eingriff und eine Belastung für den Patienten, aber auch eine grosse Chance. Alles was ich vorher geschrieben haben, sind bis jetzt nur Vermutungen und auch die Ärzte wissen noch nichts genaues... es kann also genau so gut ganz anders sein. Im Falle dass der Tumor bereits Metastasen gebildet hat und/oder nicht vollstänig entfernt werden konnte, besteht mit Chemo immer noch die Chance den Tumor in den Griff zu bekommen... also noch nicht den Kopf in den Sand stecken.

Ich wünsche euch alles Gute!

Liebe Grüsse, Andrina

Hallo an alle im Forum!
Ich hoffe, Ihr seid gut in das Jahr 2005 gekommen und wünsche Euch hierfür alles Liebe und Gute.
Unser Freund aus England wurde letzte Woche Montag in Heidelberg operiert. Von der Intensivstation ist er zwar runter, kann aber nicht selbständig atmen. Essen klappt leider gar nicht und er schläft den ganzen Tag, obwohl die Ärzte sagen, er soll aufstehen.
Leider konnte ich die letzte Woche nicht in Heidelberg sein, aber morgen fahren wir hin. Gerade habe ich Kristas Beitrag gelesen und habe so große Angst, daß bei unserem Freund das viele Schlafen ein "schlechtes Zeichen" ist. Wie sah es bei Euch aus? Welche Erfahrungen habt Ihr nach einer solchen OP gemacht? Ich mache mir so große Sorgen und hoffe sehr, daß es nicht falsch war, ihn nach Deutschland zu holen.

An Euch alle,
gerade erst habe ich erfahren, was in der Zwischenzeit alles passiert ist. Es ist so schrecklich. Irgendwie scheint es bei jedem immer schlimmer zu werden. Gibt es irgendwo noch gute Nachrichten? Ich habe so große Angst wenn ich das alles lese. Ich weiß mit Mitte Zwanzig sollte ich alt genug sein, daß alles zu verkraften, doch es fällt mir so schwer. Ich weiß ich habe kein Recht darauf, "zu jammern" oder "Angst zu haben". Schließlich haben wir mit der OP erstmal noch riesiges Glück gehabt.
Ich möchte mich bei Euch allen ganz lieb bedanken. Ihr seid für mich da und das finde ich sehr schön. Der Zusammenhalt hier ist wirklich unglaublich. Ich denk an Euch!
LG
Frauke

[Kerstin]

Hallo Frauke,

ich habe deinen Beitrag vom 02.01. gar nicht gelesen - sorry.

Wie geht es Eurem Freund mittlerweile? Die Zeit nach der OP ist wirklich hart und es ist auch nach der Entlassung nicht unbedingt berauschend. Meine Mom hat noch heute - 5 Monate nach der OP starke Schmerzen im Bauchbereich.

Was wurde denn bei der OP genau gemacht? Weißt du da mehr?

LG
Kerstin

Hallo Kerstin,

die OP hat 8 Stunden gedauert. Es wurde doch mehr herausgenommen als wir zunächst dachten, daß es nötig sei. Es wurde der Kopf der Bauchspeicheldrüse, 1/2 Magen, Galle, Milz, ein Stück vom Dickdarm und eine Vene entfernt. Die Vene wurde durch eine "Plastikvene" ersetzt. Der Tumor konnte ganz entfernt werden. Es wurden Proben der Lymphknoten genommen und bei 1/3 der Proben wurden Krebszellen entdeckt. Also heißt es jetzt: Chemotherapie. Er ist jetzt wieder in England zu hause und erholt sich noch von der OP. Die ersten Tage waren furchtbar. Es folgten 3 Tage Intensivstation, danach wurde er verlegt. Allein die ganzen Schläuche etc. waren schon sehr erschreckend. Nach und nach wurden Schläuche und Tropf entfernt. Die Bauchdecke wurde nicht genäht, sondern geklammert. Die Narbe sah nach 14 Tagen ganz gut aus. An guten Tagen kann er ganz gut laufen und auch essen. Allerdings nur wenig. Die Chemotherapie soll er bis spätestens März beginnen. Die Ärzte in Heidelberg haben sich toll um ihn gekümmert. Alle sprechen fließend englisch.
Daher sieht es im moment relativ gut für ihn aus. Klar fühlt er sich schlapp und er ist noch ganz käsig im Gesicht. Die Lebenserwartung ist schwer zu schätzen. Hängt auch noch vom Verlauf der Chemo ab. Aber bis zu 24 Monaten hat man ihm gegeben.
Die Berichte der letzten Tage hier haben mir trotzdem Angst eingejagt. Irgendwann wird dies auch auf mich zukommen.
Das Deine Mutti immer noch Schmerzen im Bauchbereich hat ist ja wirklich schlimm. Kann dagegen nichts unternommen werden? Wurde sie auch in Heidelberg operiert? (Entschuldige bitte, falls ich das noch nicht richtig mitbekommen habe).
LG
Frauke

Liebe Frauke,

ich weiß nicht genug über Deinen Freund. Deshalb kein Rat, nur einige Gedanken:
Nur 10-20% aller BSDKs sind operabel. Die Mortalität einer OP nach Whipple liegt bei 10%. Seine 5-Jahres-Überlebensrate mit OP liegt bei 5%.
Die meisten Patienten haben bereits Metastasen wenn der Tumor diagnostiziert wird.
Vielleicht wäre eine Gemzar-Therape sinnvoller.

Mein Vater (78) hat BSKD mit Metastasen. Wir wissen es seit einer Woche. Ich bin im Grunde genommen froh, daß es erst in diesem Stadium entdeckt wurde. Glaube nicht, daß er mit OP eine bessere Chance gehabt hätte.

Hallo Annablume,

das hört sich aber nicht gut an. Wir hatten eigentlich geglaubt, daß er recht gute Chancen hat. Vielleicht hätten wir ihm doch die OP und die Schmerzen ersparen sollen? Aber er ist doch erst 59 J. Das ist doch kein Alter zum sterben oder? Das macht mich alles sehr nachdenklich.
Das Dein Vater an BSDK erkrankt ist, tut mir leid. Wahrscheinlich hast Du auch schon einiges mitgemacht. Bekommt er die Gemzar-Therapie? Wenn ja, wie geht es ihm damit?
Frauke

Hallo an alle!
Bin total fertig. Verzeiht, daß ich meinen "Seelenkram" hier bei Euch los werden muß. Unser Freund ist heute morgen mit dem Notarzt ins Krankenhaus gekommen. Seit Samstag hatte er starke Schmerzen, die immer heftiger wurden. Seit gestern Nacht hat er sich nur noch übergeben. Der Arzt hat ihn direkt ins Krankenhaus einliefern lassen. Ich weiß noch nicht was genau los ist. Dieses warten ob das Telefon klingelt ist einfach der Horror. Hatte versucht meine Freundin zu erreichen, aber natürlich ist sie nicht zu hause sondern wahrscheinlich im Krankenhaus bei ihrem Mann. Ich kann von hier aus überhaupt nichts tun. Was kann nur passiert sein? Meine Freundin sagte evtl. Blutvergiftung. wie kommt das? Wie passiert sowas nach der OP? Sollte ich morgen in Heidelberg anrufen? Bin total fertig. Habe sonst keinen, den ich das alles erzählen kann. Tut mir leid. Was kann ich denn jetzt tun?
Frauke

[Kerstin]

Hallo Frauke,

bevor du nichts näheres weißt, ist es recht schwer, etwas zu sagen. Ich drücke deinem Freund auf jeden Fall die Daumen, dass es nicht so schlimm ist, wie es sich anhört und er bald wieder auf dem Dampfer ist.

Halt die Ohren steif, Frauke. Ist eine besch... Situation, wenn man nicht weiß, was los ist.

Ich denke an dich.

LG
Kerstin

Hallo Frauke,
ich drücke euch die Daumen, das es nicht so Schlimmes ist. Vielleicht hat deine Freundin sich in der Zwischenzeit gemeldet. Wenn nicht, dann kann sie im Krankenhaus kein Telefon anmachen. Sie wird sich melden und dann braucht sie dich. Ich finde es übrigens toll, das du hier um Rat fragst, vielleicht kannst du deinem Freund nützliche Tips geben. Und das mit dem "Seelenkram", der muß raus und dieses Forum ist auch dafür da.
Ich selbst habe in der letzten Woche genau für dieses Forum gespendet, damit es weiter geht. Mir hat es so oft geholfen. Fremde Menschen, aber irgendwie wie eine Familie. Das muß einfach weiter gehen und dafür war die Spende.
Dir wünsche ich Kraft für deine Freundin, die sie dann an deinen Freund weite gibt - Carwomen

Liebe Kerstin, liebe Carwomen,
danke für Eure liebe Unterstützung. Gestern bekam ich noch einen Anruf von seiner Frau (meine Freundin). Sie ist völlig am Boden zerstört. Nach der OP hatten wir alle so große Hoffnung geschöpft. Wahrscheinlich war das einfach zu naiv. Er hat hohes Fieber, erbricht sich, ist kaum ansprechbar. In seinem Bauchraum und in der Lunge hat sich Wasser gebildet. Er ist jetzt an einem Tropf angeschlossen, bekommt Antibiotika. Die Ärzte haben gesagt, daß dies noch eine Nachwirkung von der OP ist. Ich verstehe nicht so ganz, was sie meinen. Die OP ist "schon" 4 Wochen her. Meine Freundin hat viel geweint. Ich kann auf die Entfernung so wenig helfen. Kann einfach nur am Telefon da sein und reden. Fühle mich so unnütz. Wäre am liebsten dort, aber bekomme jetzt keinen Urlaub. Hatte ja jetzt erst Urlaub für die OP in Heidelberg. Mache mir große Sorgen.
Frauke