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  #16  
Alt 23.06.2017, 10:35
Benutzerbild von Martina2015
Martina2015 Martina2015 ist offline
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Standard AW: Bin Angehoeriger und neu in diesem Forum

Hallo Greg,

bei meinem Mann wurde ab dem 4. Chemozyklus parallel der Tumor bestrahlt. Nach meinen Recherchen (ich bin keine Medizinerin) haben Studien einen messbaren Überlebensvorteil, auch langfristig ab dem 3. Jahr nach Diagnose ergeben. Irgendwo habe ich dazu noch gelesen, dass sich Substanzen der Chemo (hier: Platin) vermehrt in den Tumorzellen anreichern und dadurch die Bestrahlung effizienter wirkt. Dabei muss natürlich immer beachtet werden, was dem Patienten von der Konstitution her zumutbar ist, denn eine abgebrochene Chemotherapie wegen dann zu schlechter Blutwerte ist kontraproduktiv. Bei meinem Mann wurde z.B. während der Bestrahlung die Chemodosis auf 80-60% reduziert.
Alles in allem waren die Nebenwirkungen nicht so schlimm, wie wir befürchtet hatten. Andauernde Müdigkeit, Haarausfall und Gewichtsverlust zeigten sich zeitverzögert ca. 4 Wochen nach der Bestrahlung am heftigsten. Übelkeit trat natürlich auch auf, aber die war alles in allem mit den entsprechenden Mitteln gut im Griff zu halten. Im Fall meines Mannes (kleinzelliger Lungenkrebs, 8 cm großer Tumor) denke ich, diese Behandlung hat ihm das Leben gerettet und darüber hinaus auch anhaltende Tumorfreiheit beschert. Aber das ist in jedem Fall anders. Ich drücke euch die Daumen.
Liebe Grüße auch an Deine Frau
Martina
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  #17  
Alt 23.06.2017, 11:12
Safra Safra ist offline
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Standard AW: Bin Angehoeriger und neu in diesem Forum

Hallo,

Zitat:
Wenn Euer Onkologe Chemo + RT für angebracht hält, dann macht das einfach so.
Die Wahrscheinlichkeit, den Krebs damit plattmachen zu können, dürfte wohl kaum geringer sein, als die, das mit nur einem Mittel zu versuchen.
Das vielleicht nicht. Aber mitunter nehmen die Nebenwirkung, wenn mehrere Mittel/Methoden ins Spiel kommen, doch überdimensional zu. Und dann kann es auch mal ans Leben gehen, an die Lebensqualität ohnehin. Insofern ist es kein Fehler, die vorgeschlagenen Therapien schon mal zu hinterfragen. Wenn Studien präsentiert werden, wird fast immer mit der relativen Risikosenkung hantiert, die manchmal wer weiß wie toll klingt, absolut aber wenig bringt. Die Nebenwirkungen werden natürlich absolut präsentiert und klingen dann nach wenig. Aber das würde jetzt zu weit führen, das zu erläutern. Jedenfalls würde ich eine vorgeschlagene Therapie immer genau hinterfragen und nicht alles akzeptieren, wenn ich kein gutes Gefühl dabei habe.

greg, ich möchte Dich damit nicht verunsichern. Nur bitten, aufzupassen.

Liebe Grüße! Safra
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  #18  
Alt 23.06.2017, 17:31
greg greg ist offline
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Standard AW: Bin Angehoeriger und neu in diesem Forum

Hallo Martina,

vielen Dank fuer Deine Antwort - die Krankengeschichte Deines Mannes macht Mut und zeigt, dass man kaempfen muss. Ich wuensche Euch von ganzem Herzen, dass es so weiergeht!!

Hallo Safra,

auch vielen Dank an Dich. Jenny wird die vorgeschlagene Doppeltherapie machen - aber wenn die Belastung (Nebenwirkungen) zu stark werden sollten werden wir mit den Aerzten sprechen und ev. reduzieren / abbrechen, je nachdem. Der Termin fuer den 1. Zyklus Chemo ist am 19.7. Bis dahin kann sie sich weiter von der OP erholen.

Liebe Gruesse und alles erdenklich Gute fuer Euch,

Norbert
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  #19  
Alt 24.06.2017, 08:07
greg greg ist offline
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Standard AW: Bin Angehoeriger und neu in diesem Forum

Ich habe gestern noch einmal den Onkologen angerufen und habe mir noch einmal den Grund fuer die StrahlenChemotherapie erklaeren lassen. Der Tumor hat uerber die OP-Raender hinaus gestreut und die definitve Klassifikation ist jetzt pT2aN2R1
In der Aufregung hatten wir das letzten Mittwoch nicht richtig verstanden.
Die Chemo besteht aus Novalbine 30mg/m2 und Cisplatine 80mg/m2. Habt ihr vllt. Tipps wie ma sich u.U. darauf vorbereiten koennte bzw. wie man sich am besten verhaelt bei dieser Medikation?

Liebe Gruesse und alles Gute fuer alle Betroffenen und Angehoerigen,
Norbert

Geändert von greg (24.06.2017 um 12:09 Uhr) Grund: Etwas vergessen
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  #20  
Alt 25.06.2017, 16:20
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Bin Angehoeriger und neu in diesem Forum

Lieber Greg,

Zitat:
...Habt ihr vllt. Tipps wie ma sich u.U. darauf vorbereiten koennte bzw. wie man sich am besten verhaelt bei dieser Medikation?
Naja - recht viel mehr, als darauf zu hoffen, daß eine Therapie auch erfolgreich ist, bleibt ja nicht übrig.

Bestärk bitte Deine geliebte Jenny in dieser Hoffnung und steh ihr bei, so gut Du das tun kannst.

Ich hoffe mit Dir/Euch, daß alles läuft, wie gewünscht.

Denke, die Chancen dafür stehen nicht schlecht, weil auf zwei unterschiedlichen Ebenen bzw. mit unterschiedlichen Mitteln der Krebs (gleichzeitig) bekämpft wird.
Lokal konzentriert per Bestrahlung + im ganzen Körper per Chemo.

Das klingt für mich insofern recht gut, weil ich mir im w.o. genannten Hinweis dabei...
Zitat:
Beide Therapien greifen unterschiedliche Zellen des Tumors an. So erreichen viele Zytostatika den Tumor bevorzugt in Abschnitten mit schlechter Sauerstoffversorgung, wo die Strahlentherapie weniger gut wirkt", sagt Fietkau. Die Chemotherapie verhindere überdies, dass die Krebszellen die durch die Bestrahlung ausgelösten Schäden am Tumor reparieren.
...dachte:
So ein Drecks-Krebs ist also in der Lage dazu, Bestrahlungs-Schäden reparieren zu können.

Diese abgründige Dimension muß man sich mal vorstellen:
Da wird einem Krebs die Bestrahlungs-Keule drüber gebraten, und dann will der sich kreuzfidel wieder reparieren.

Objektiv gesehen: beachtlich.
Subjektiv gesehen: natürlich höchst unerwünscht.

Weshalb dann wohl auch manche Krebse mit der Kombinations-Therapie am besten/sichersten "erwischbar" sind, um sie plattmachen zu können.

Dir/Euch drücke ich die Daumen, daß es bestmöglich gelingt.


Liebe Grüße
lotol
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #21  
Alt 25.06.2017, 18:59
dagehtnochwas dagehtnochwas ist offline
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Standard AW: Bin Angehoeriger und neu in diesem Forum

Hallo Norbert,
Ich denke mal das es nicht Novalbine heißt, sondern Navelbine und das ist Vinorelbin. Ich habe Vino zusammen mit Carboplatin als Adjuvanz bekommen. Carboplatin ist gegenüber Cisplatin bei mir deutlich angenehmer gewesen. Noch einfacher ist das Vino gewesen, da es auch oral verabreicht werden konnte und keine lange Sitzung nötig gewesen ist. Bei Cisplatin wird viel gewässert und das ganze Prozedere braucht sehr lange - anschließend wird dann bestrahlt. Ich bin dafür immer in der Klinik gewesen. Das ganze ist schon ganz schön anstrengend. Versucht euch Entspannung zu verschaffen, fahrt zwischen den Zyklen weg, tut euch Gutes. Während des Zyklus tut Bewegung gut. Ich würde nichts essen, was mir wirklich gut schmeckt, da das dann später u.U. mit dem negativen Erlebnis assoziiert ist.

Alles Gute für die Therapie und alle Daumen sind gedrückt, dass es funktioniert.

dagehtnochwas
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Hoffe nicht ohne Zweifel und zweifle nicht ohne Hoffnung.

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  #22  
Alt 25.06.2017, 19:59
greg greg ist offline
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Hallo dagehtnochwas,

Du hast natuerlich recht, das ist Navelbine. Genau die Kombitherapie die Du beschreibst soll Jenny auch bekommen. Jetzt verstehe ich auch besser warum die Gabe stationaer (laut Doc 2-3 Tage) im KH stattfinden soll. Die Zyklen sind auch gleich. Vielen Dank fuer Deinen Beitrag - das beantwortet viele unserer Fragen und wir (vor allem Jenny natuerlich) versuchen uns entsprechend einzurichten. Guter Tipp mit dem Essen - unser Pr hat sie vorgewarnt, dass"u.U." Uebelkeit und Erbrechen haeufig auftreten "koennte".
Klar, alles was ihr "gut tut " und Freude macht machen wir jetzt schon, nochmal vielen Dank Fuer Deine Infos,

Liebe Gruesse und alles Gute fuer Dich,
Norbert
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  #23  
Alt 26.06.2017, 01:40
lotol lotol ist offline
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Lieber greg,

Erlangen liegt bei mir "gleich um die Ecke", und diese Kombinations-Therapie ist vom Ansatz her irgendwie faszinierend.
Auch bzgl. dessen, wo überall sie eingesetzt werden kann.

Vielleicht aber auch nur für mich, weil ich prinzipiell eher geneigt bin, sofort konsequent radikal gegen einen Krebs vorzugehen.

Das mag sowohl mit meinen eigenen Erfahrungen (jüngst) zusammenhängen, als auch mit denen, die wir erlebten, als meine Frau in den 1980er-Jahren einen BK hatte.

In beiden Fällen wurde radikal gegen den Krebs vorgegangen, was glücklicherweise auch erfolgreich war.
Meine Frau lebt auch heute noch ohne jeglichen Krebs ganz munter.
Und bei mir relativiert sich das alles ohnehin, weil ich im August 73 Jahre alt werde.
Ebenfalls mit einem (jüngst) plattgemachten Krebs und entspr. munter.

Kurzum:
Es interessierte mich
a) was bei der Kombi-Therapie dahintersteht
b) wo sie einsetzbar ist
c) warum bestimmte Mittel dafür eingesetzt werden

Zu a) und b):
http://www.strahlenklinik.uk-erlange...hemo-therapie/

Zu c):
- Cisplatin =>http://flexikon.doccheck.com/de/Cisplatin, sowie
- Navelbine =>http://www.chemie.de/lexikon/Vinorelbin.html


Zitat:
Die Chemo besteht aus (Anm.: korrigiert) Navelbine 30mg/m2 und Cisplatine 80mg/m2.
Nun ist es natürlich so, daß auch der Arzneimittel-Markt "heiß" umkämpft ist.
Und "vergleichbare" Produkte in Umlauf sind bzw. propagiert werden.

Offengestanden verstehe ich zu wenig davon, was nun an Arzneimitteln die bestmögliche Alternative ist.
Sicher ist es auch nicht verkehrt, bei evtl. Unverträglichkeiten andere "gleichwertige" Mittel zu kennen bzw. sich dann derer zu bedienen.

Andererseits lassen sich aber auch Anhaltspunkte dafür finden, was bestmöglich geeignet sein dürfte.
Nämlich bei den Spezialisten, die rauf und runter alles getestet haben.

Denn, wo Geld für Forschungs-Aufwand keine Rolle spielt, geht man nicht zum "Schmidtchen", sondern zum Schmidt.
Bzw. setzt Mittel ein, bei denen man sich sicher sein kann, daß auch der gewünschte Effekt erreicht werden kann.


Zitat:
Wir leben im Groß-Raum Paris und die Versorgung hier ist u.E. hervorragend.
Die Therapie wird mit Sicherheit für Jenny belastend werden. (Vgl. c)).
In welchem Umfang das jedoch tatsächlich der Fall sein wird, kann niemand vorhersagen.

Ihr seid "bestens aufgehoben", und die eingesetzten Mittel passen.
Eigentlich sollte alles gut gehen können.


Liebe Grüße
lotol
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3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #24  
Alt 26.06.2017, 08:20
greg greg ist offline
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Hallo lotol,

erstmal herzlichen Dank fuer Deine Recherchen und die hochinteressanten Links. Ich habe hier in F auch schon recherchiert und Deine Informationen sind sehr interessant und decken bzw. ergaenzen sich mit unserem "Wissen". Gerade die zwei Links mit den Medikamenten, die verabreicht werden hatte ich noch nicht in dieser Form.
Der Vergleich mit "Schmidtchen zu Schmidt" ist auch unsere 100% tige Meinung.
Wir (Jenny hatte uebrigens auch BK in 2003...und ich selbst PK) lassen uns im IGR behandeln, hier der Link in Englisch : https://www.gustaveroussy.fr/en Ich denke, dass die Mediziner und Forscher sich da untereinander austauschen und da gehoert Erlangen sicher auch dazu.
Natuerlich wird es fuer Jenny kein Zuckerlecken werden, aber der Zuspruch und die fairen Einschaetzungen / Weidergabe eurer Erfahrungen hier sind sehr wichtig fuer uns. Schoenreden waere auch fuer uns nutzlos - wir wollen ja wissen was auf uns zukommt.
Jenny's "Kombi" beginnt am 19.7. und werde selbstverstaendlich weiter berichten.

Alles erdenklich Gute fuer Alle und liebe Gruesse aus Montigny,

Norbert

Geändert von greg (26.06.2017 um 08:23 Uhr) Grund: Verbesserung
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  #25  
Alt 26.06.2017, 14:12
Benutzerbild von Martina2015
Martina2015 Martina2015 ist offline
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Hallo Norbert,

Cisplatin war auch teil der ersten 6 Zyklen, die mein Mann bekommen hat (die andere Komponente war Etoposit). Der Platinanteil im Cisplatin kann ja als Nebenwirkung auch Nervenschäden auslösen (steht auch in dem Link von lotol). Achtet bitte darauf, bei ersten Anzeichen von Taubheit, Schmerzen o.ä. in Händen und Füßen und sagt das unbedingt den behandelnden Ärzten ! Eventuell kann dann auf ein anderes Mittel (z.B. Carboplatin) umgestiegen werden, was weniger solcher Nebenwirkungen hat, aber insgesamt auch weniger wirksam gegen die Tumorzellen ist. Mein Mann hat von diesen Chemos als schwerste Nebenwirkung Polyneuropathien in Händen und Füßen zurückbehalten, wovon er gehbehindert ist. Ich bin wie gesagt keine Medizinerin, will Dir das nur sagen, dass ihr darauf achtet. Wir wußten das damals nicht.

Viele liebe Grüße auch an Deine Frau
Martina

Nachtrag: sie muß während der Behandlungen und auch danach sehr viel trinken. Mein Mann verlor das natürliche Durstgefühl und das war für die Verarbeitung der Chemo nicht gut.
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Geändert von Martina2015 (26.06.2017 um 14:16 Uhr) Grund: Nachtrag
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  #26  
Alt 26.06.2017, 18:35
greg greg ist offline
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Hallo Martina,

Danke fuer all die Tipps und Infos,habe ich alles so notiert und kommt mit auf die Liste. Dazu kommt, dass Jenny sonst so gut wie nie Medikamente nimmt und wenn, oft allergisch reagiert. Die Immuntherapie hatte auch schon etliche Nebenwirkungen bei ihr ausgeloest. Hoffen wir das Beste.

Ich druecke euch die Daumen, dass es bei den super Ergebnissen bleibt.

Liebe Gruesse,

Norbert
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  #27  
Alt 26.06.2017, 20:29
lotol lotol ist offline
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Hallo greg,

eingangs las ich mit großem Interesse, daß Jenny vor ca. 32 Jahren das Rauchen aufgab und an sich immer gesund war.

Bei mir ist das bzgl. Gesundheit ähnlich gelagert, allerdings bin ich seit ca. 60 Jahren Gewohnheitsraucher.
Und denke auch nicht daran, damit aufzuhören, weil auch das für mich ein Stück Lebensqualität ist.

Ich bin aber auch Realist genug, um damit rechnen zu müssen, daß mich vielleicht auch noch dereinst ein Lungenkrebs "erwischen" könnte.

Insofern interessiert mich latent, welche Möglichkeiten dann noch bestehen könnten, dagegen etwas tun zu können.
Auch dann noch, wenn evtl. Therapien nicht mehr so recht "anschlagen" oder abgebrochen werden müssen, weil ich innerlich schon viel zu sehr "versaut" bin.

Auch bei Jenny könnte es ja sein, daß die angedachte Therapie evtl. nicht so ablaufen kann, wie geplant.
Denn so etwas ist ja eigentlich bei jeder Therapie "drin".
Nur für den Fall der Fälle:
http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=69921


Liebe Grüße und viel Glück bei der Therapie.
lotol
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3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #28  
Alt 26.06.2017, 21:15
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Ibis Ibis ist offline
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Hallo Norbert,

Martina hat recht; Cisplatin kann schwere Nervenschäden hervorrufen. Dies betrifft insbesondere die Nerven in Händen und Füssen, aber auch das Gehör (keine laute Musik hören während der Chemo) oder Sehvermögen können leiden. Für die Hände und Füsse kann Kühlung während der Infusion hilfreich sein, weil dann die Durchblutung vermindert ist und so nicht so viel "Gift" in die Peripherie gelangt.
Nach den Infusionen ist viel Trinken wirklich sehr wichtig, um die Substanzen so schnell wie möglich wieder auszuscheiden. Da auch die Nieren und Blase angegriffen werden können, fragt auch nach einem Blasenschutz.

Neben den Nervenschäden treten auch sehr häufig Übelkeit und Erbrechen auf. Bittet Eure Ärzte gleich von Anfang an um gute Medikamente dagegen, da der Körper sonst eine Art "Erinnerung" an diese Nebenwirkung entwickeln kann. Die besten Substanzen am Markt sind derzeit Palonosetron und Aprepitant, die als Kombination angewendet werden sollten. Leider sind sie auch am teuersten, so dass sie oft erst dann verschrieben werden, wenn im ersten Zyklus starke Beschwerden aufgetreten sind. Lasst Euch auch für die Tage nach der Infusion Tabletten mit einem Setron (das ist die Substanzklasse, es gibt da mehrere Präparate) mitgeben, die bei Bedarf genommen werden können. Lasst Euch nicht mit MCP und Dimenhydrinat abspeisen, die sind meist nicht stark genug.

Die Medikamente gegen Übelkeit verursachen meist eine starke Verstopfung; es ist also sinnvoll, rechtzeitig ein gutes Abführmittel einzusetzen.

Gegen den Haarverlust hilft auch Kühlung. Es gibt mittlerweile sogar eine Kühlkappe (die sogenannte Dignicap), die während der Infusion getragen wird. Das soll ziemlich unangenehm sein (bis hin zu starken Kopfschmerzen), hilft bei vielen Frauen aber tatsächlich.

Nun wünsche ich Euch alles Gute und vor allem eine gute Wirksamkeit bei möglichst wenig Nebenwirkungen.

viele Grüße
Ibis
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Wenn das, was Du sagen willst, nicht schöner ist als die Stille - dann schweig.
(altes chinesisches Sprichwort)

Meine im Krebskompass verfassten Beiträge und eingestellten Bilder dürfen nicht ohne meine persönliche Zustimmung kopiert oder veröffentlicht werden.
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  #29  
Alt 27.06.2017, 08:41
greg greg ist offline
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Hallo lotol und Ibis,

vielen Dank an euch - ist alles notiert, macht mir aber persoenlich alles ein bisschen Angst. Im Moment weiss ich auch nicht mehr genau was ich Jenny sagen soll und was nicht. Die Therapie faengt ja "erst" am 19.7. an und ich habe aufgrund der gesammelten Informationen grosse Angst, dass irgendwas schief geht oder dieser sch...Krebs sich weiter ausbreitet. Es geht ihr doch gut jetzt 6 Wochen nach der OP. Befuerchte, dass ich langsam an meine Grenzen stosse - sorry, dachte ich haette nach 65-jaehriger Lebenserfahrung ein dickeres Fell.

Danke an alle,

Norbert
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  #30  
Alt 27.06.2017, 15:02
lotol lotol ist offline
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Lieber greg,

und wie schaut's mit dem Fell von Jenny aus?
Recht zottelig und ausgefranst?

Zitat:
Es geht ihr doch gut jetzt 6 Wochen nach der OP. Befuerchte, dass ich langsam an meine Grenzen stosse -...
Ersteres klingt doch ganz gut, und Letzteres brauchst Du an sich nicht zu befürchten.
Weil man i.d.R. an und mit den zu bewältigenden Aufgaben "wächst".

Zitat:
...- ist alles notiert, macht mir aber persoenlich alles ein bisschen Angst. Im Moment weiss ich auch nicht mehr genau was ich Jenny sagen soll und was nicht. Die Therapie faengt ja "erst" am 19.7. an und ich habe aufgrund der gesammelten Informationen grosse Angst, dass irgendwas schief geht oder dieser sch...Krebs sich weiter ausbreitet...
Den Angstreflex haben wir Menschen im Rahmen unserer Überlebensfunktionen.
Daß er bei uns Unbekanntem mehr oder weniger stark "automatisch einrastet", ist eine völlig normale Schutzfunktion.

Die - vereinfacht ausgedrückt - zweierlei nach sich ziehen kann:
1) "Davonlaufen" - allerdings dabei ständig die Angst "im Rücken" habend, oder
2) "Sich dem Unbekannten stellen" - in der Absicht, es bekämpfen zu wollen.
http://www.drk-oberhausen-rheinhause...niszitter.html

Bezogen auf "Krebs-Situationen" kommt m.E. sinnvoll nur 2) in Frage.
Was Du ja auch schon tust, indem Du Dich bestmöglich bzgl. "Auswegen aus der Situation" informierst.
Mit den möglichen Auswegen sieht es so übel gar nicht aus, und prinzipiell ist es wohl auch besser, davon auszugehen, daß es klappen kann.


Was Du Jenny sagen sollst oder nicht, hängt in allererster Linie davon ab:
- wie ihr Fell beschaffen ist
- welches Verständnis ihr von Eurer Partnerschaft habt
- was sie diesbzgl. wünscht

Fest steht wohl, daß sie bestmögliche Unterstützung durch Dich braucht.
Ob sich die allerdings auch darauf erstreckt, daß Du Infos "vorfilterst", kann Dir hier niemand beantworten.

Ich halte es prinzipiell für falsch, das zu tun.
Aus mehreren ganz einfachen Gründen:
a) Ihr kämpft gemeinsam mit vereinten Kräften gegen den Krebs
b) der möglicherweise eintretenden Realität werdet Ihr Euch folglich auch gemeinsam stellen müssen
c) gemeinsame Angstbewältigung fällt leichter als das jeweils alleine zu tun

Versuch bitte, ganz behutsam bei Jenny "auszuloten", wie sie das alles sieht.
Denn mit eigenmächtiger "Vorenthaltung von Infos" wäre ich äußerst vorsichtig.
Weil das m.E. bis in die sensiblen Bereiche von empfundener "Entmündigung" gehen könnte.
Klär das deshalb besser mit Jenny vorher.


Liebe Grüße
lotol
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3. Therapie (2021): Bestrahlung
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