Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 11.09.2007, 18:38
Benutzerbild von bauchladen
bauchladen bauchladen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.09.2007
Beiträge: 58
Standard Tagebuch; Ein Leben mit Krebs...

Hallo,

ich stoße leider jetzt erst auf dieses Forum, wo es zu spät ist.

Meine Frau ist mit nur 42 Jahren an FAP verstorben. Ich habe in der Woche nach ihrem tot ihre Geschichte aufgeschrieben. Insbesondere die letzten 9 Tage, die ich sie Tag und Nacht beim sterben begleitet habe haben mich sehr verändert.

Wer will, kann an meiner Trauer teilhaben, und das Tagebuch lesen. Ich vermisse sie sehr... Tagebuch, Fotoalbum, Kondolenzen

Das Tagebuch, ein PDF-Dokument, kann direkt hier angezeigt werden: tagebuch-claudia-15-tage.pdf

Geändert von bauchladen (12.09.2007 um 18:25 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 11.09.2007, 20:56
Benutzerbild von teddy 34
teddy 34 teddy 34 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.03.2007
Ort: nrw
Beiträge: 846
Standard AW: Tagebuch; Ein Leben mit Krebs...

Hallo Bauchladen,

möchte dir erstmal mein aufrichtiges Beilleid zu deinen schweren Verlust von deiner Frau ausprechen.

Weiss wie es ist einen geliebten Menschen zu verlieren.
Bei mir war es zwar nicht mein Partner sondern meine Mutter sie wurde nur 56 Jahre.


Aber der Schmerz ist gleich.


Traurige Grüsse Nicole
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 11.09.2007, 21:52
Benutzerbild von bauchladen
bauchladen bauchladen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.09.2007
Beiträge: 58
Standard AW: Tagebuch; Ein Leben mit Krebs...

Ich hab mich ein bisschen durch das Forum geklickt. Und es ist erschreckend oder beruhigend?, das alle hier die Situation irgendwie gleich erleben.

Bei mir wars die große Liebe. 25 Jahre kannten wir uns, 15 Jahre waren wir verheiratet. Jetzt bin ich nur noch ein halber Mensch, und versuche durch die Trauer zu kommen, und die Puzzleteile meines Lebens mit den Kindern wieder zusammen zu bekommen. momentan herrscht Chaos. Ich hab sie Ende August erst beerdigt. Danach hatte ich eine Woche eine Hochphase, und jetzt bin ich endlos tief abgestürzt. Claudia hat gesagt ich soll wieder glücklich werden. Momentan weis ich nicht wie das gehen soll. Ich arbeite dran.

Ein Teil meiner Trauerarbeit war/ist das Tagebuch, die Fotogalerie und das Blog.

Danke Nicole

Geändert von bauchladen (12.09.2007 um 22:44 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 21.09.2007, 20:52
Benutzerbild von teddy 34
teddy 34 teddy 34 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.03.2007
Ort: nrw
Beiträge: 846
Standard AW: Tagebuch; Ein Leben mit Krebs...

Hallo Bauchladen

gib nicht auf,deine Frau wüsste was sie dir zumuten konnte.
Und ihr habt ja auch Kinder für den du stark sein musst.

Schreibe hier deine Gefühle rein die du nicht alleine verarbeiten kannst,hier sind Leute wie du und ich .Wir helfenuns hier gegen seitig.

Liebe Grüsse Nicole
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 23.09.2007, 11:20
Benutzerbild von bauchladen
bauchladen bauchladen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.09.2007
Beiträge: 58
Standard AW: Tagebuch; Ein Leben mit Krebs...

Gestern waren wir auf dem Geburtstag meiner Mutter. zuerst waren wir (bei herrlichem Wetter) in einem Waldkaffee. Das ging ja noch, ohne Claudia.

Aber dann gab es noch bei meiner Mutter zu Hause Abendbrot. Ich wollte da eigentlich nicht mit hin - Bauchgefühl. Und was soll ich sagen: Das wars dann.

Omas und Opas Geburtstag, Weihnachten, Ostern. Alle diese Feste in den letzten 25 Jahren haben wir bei und mit ihnen gemeinsam dort gefeiert. Ich bin gestern Abend total abgestürzt. Dazu kommt das mir mein Vater Bilder für das online Fotoalbum zum scannen mitgegeben hat. Die Bilder sind jetzt in meinem Fotoalbum zu sehen:

www.nichte.de/fotoalbum/claudia/index6.html
Ab Seite 6 unten bis Seite .9 Die Bilder sind aus den 80er Jahren.

Ich glaube ich werde in nächster Zeit nicht mehr auf solche Familienfeste gehen. Das tut soooooooooooo weh.

Ps: Zur Vergrößerung könnt ihr die Bilder anklicken. Indem ihr rechts oder links auf das vergrößerte Bild klickt, könnt ihr dann einfach durch die Bilder navigieren. Der Rest der Links im Album erklärt sich glaub ich von selbst.

Geändert von bauchladen (23.09.2007 um 20:28 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 06.10.2007, 11:21
Benutzerbild von bauchladen
bauchladen bauchladen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.09.2007
Beiträge: 58
Unglücklich AW: Tagebuch; Ein Leben mit Krebs...

Am Mittwoch saß ich an Deinem Grab. Mir liefen das erste mal die Tränen, ohne das ich geheult hätte. Wenn ich die Augen schließe, dann sehe ich mich, wie ich im Boden versinke, mich neben Dich lege und an Dich anschmiege. Ich will einfach mit Dir einschlafen. Die unglaubliche Nähe und Vertrautheit spüren, die all die Jahre einfach selbstverständlich war. Ich will mich einfach fallen lassen, und schlafen. Das Leben scheint keinen Sinn mehr zu machen. Es gibt momentan nichts, was diese unglaubliche Leere in mir füllen könnte.

Heute habe ich Dich wieder besucht. Direkt nach dem Markt. Es ist ziemlich frisch heute morgen. Aber es verspricht ein schöner Sonnentag zu werden. Der Wind rauscht durch die Bäume. Dein Grab ist schon etwas mit Laub bedeckt. Ich werde dich demnächst noch mit etwas Rindenmulch bedecken. Und wenn es schneit, dann bekommst Du eine Decke aus frischen Tannenzweigen. Wenn ich mich neben Dich knie, und meine Hand auf den Grabhügel lege, werde ich ganz ruhig, und mir kommen die Tränen - einfach so. Ich kann Dich da unten erfühlen. Ich vermisse Dich so sehr. Ich bin so schrecklich alleine und einsam unter all den Menschen. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als das sich das ändert.

Ich habe noch weiter in unseren Fotoerinnerungen gestöbert. Es gibt jetzt 130 wunderbare Fotos von Dir...

http://www.nichte.de/fotoalbum/claudia/index.html

.

Geändert von bauchladen (06.10.2007 um 11:27 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 07.10.2007, 17:21
Benutzerbild von bauchladen
bauchladen bauchladen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.09.2007
Beiträge: 58
Unglücklich AW: Tagebuch; Ein Leben mit Krebs...

Gerade waren wir an der Saaler Mühle, direkt nach dem wir Dich am Grab besucht hatten. Es ist ein super milder, warmer, sonniger Herbsttag wie Du ihn auch geliebt hast. Als wir um den Teich liefen kamen mir mit jedem Schritt mehr Steine in den Bauch. Endlose Erinnerungen. Wie wir früher in den 80ern gemeinsam um den See gejoggt sind. Ich kann uns förmlich sehen, wie wir auf halber Strecke eine Gehpause einlegen, da wo jetzt das Klettergerüst steht, und an der Brücke, wo der Ablauf in einen Bach ist wieder starten. Das Klettergerüst, an dem Max heute bis ganz nach oben geklettert ist, wo er früher doch Angst hatte auch nur einen Fuß vom Boden zu heben. Bei jedem Schritt sehe ich glückliche Paare mit und ohne Kinder. Es schnürt mir immer weiter die Luft ab – wie oft haben wir hier gestanden und die Kinder beim klettern beobachtet. Als wir dann fast um den See herum gelaufen sind und auf den Kinderspielplatz treffen ist es ganz vorbei. Wie oft haben wir da in der Sonne gesessen und den Kindern beim spielen zugeschaut oder mitgespielt. Dabei über alles mögliche geredet, abgelästert, oder Eis geschleckt. In jeder Frau, die da geht, steht, oder sitzt sehe ich Dich. In jedem Pärchen uns. Als wir den See in Richtung Parkplatz verlassen stell ich mir vor einfach auf der Straße stehen zu bleiben, und mich vom nächsten Auto das um die Kurve kommt überrollen zu lassen. Ein flüchtiger, verlockender Gedanke, dennoch gehe ich weiter. Im Auto kommen mir die Tränen. Ich will das einfach nicht mehr aushalten.

__________________

http://www.glimpse-of-life.de/carste...ng-an-claudia/
Tagebuch, Weblog, Kondolenzen, Fotoalbum

Was könnte abstrakter und unwirklicher sein, als die Realität... ...Entscheide, was du willst, und entscheide, was du dafür aufgeben willst. Setze deine Prioritäten und mach dich ans Werk. - H. L. Hunt

Geändert von bauchladen (07.10.2007 um 17:27 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 07.10.2007, 20:27
AndreaB AndreaB ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.08.2005
Beiträge: 128
Standard AW: Tagebuch; Ein Leben mit Krebs...

Hallo Bauchladen,
man ich mußte erstmal weinen weinen, so eine schöne Seite für deine Frau wahnsinn wenn sie das sehen kann dann freut sie sich wahnsinnig !!!!!!!!!!!!!
Meine Mutter ist an Krebs gestorben hatte auch überall Metastasen sie ist in Leberkoma gefallen !!!!!!!!!!
Ich kann so Mitfühlen!!!!!!!!!!!
Ich hoffe deinen Kindern geht es gut !!!!!!!!!!!
Grüße AndreaB
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 09.10.2007, 10:58
amoebe amoebe ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.01.2006
Beiträge: 123
Standard AW: Tagebuch; Ein Leben mit Krebs...

hallo carsten,

mir geht es auch so...ich lese immer wieder hier im forum...und weiß nicht, ob es mir hilft oder mich noch mehr "hineinreisst" in meine trauer.

meine mama ist am gleichen tag wie deine frau gestorben...und auch ich war die letzte zeit rund um die uhr bei ihr. viele parallelen konnte ich in deinem tagebuch erkennen...wenngleich es meine mutter war und nicht mein partner.

es ist so seltsam, manchmal empfinde ich nichts, fühle mich so "rational" und leer, als wäre nichts geschehen. dann wieder...(aber was erzähle ich dir..., du kennst das ja).

wunderbar, wie du mit euren kindern umgehst, wie du sie einbeziehst, wie schön ihr den sarg bemalt und die trauerfeier gestaltet habt- ich hab alles gelesen und richtig gespürt, wie du dich wohl gefühlt hast, deine freude in all dem schmerz...besonders das kann ich sehr gut nachvollziehen. gefühle halten sich nun mal nicht an erwartungen oder "regeln", mir ists auch so gegangen...nach der beisetzung, als der nieselregen vorbei war und plötzlich ein paar sonnenstrahlen mich erreicht haben, war ich ganz ruhig, gelassen, fast glücklich. es war so rund, so stimmig, so abgeschlossen (in diesem moment).

ich umarme dich, wenn ich darf.

sei weiterhin so, wie du bist, ich finde es großartig.
deine frau ist bestimmt sehr sehr stolz auf dich, wo immer sie jetzt ist.

alles liebe
amöbe
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 01.11.2007, 21:14
Benutzerbild von bauchladen
bauchladen bauchladen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.09.2007
Beiträge: 58
Standard AW: Tagebuch; Ein Leben mit Krebs...

Meine Maus ist jetzt seit 72 Tagen nicht mehr bei mir, und ich mache mir viele Gedanken über die ganze Situation. Den folgenden Artikel veröffentliche ich morgen in meinem weblog. Ich wollte ihn Euch nicht vorenthalten, und euch damit über meinen derzeitigen Seelenzustand informieren...

Flammen
Trauer sollte so unvergänglich sein wie Liebe. Das bewusste Gefühl lässt mit den Jahren nach. Aber im Kern, im innersten der Seele, brennt das Feuer weiter. Es ist halt nur nicht immer nach außen sichtbar. In mir brennen jetzt zwei Flammen. Die der Liebe und die der Trauer. Ich will nicht, das Trauer, Wut und Enttäuschung über mein Leben bestimmen, mein Leben dominieren. Mir ist das Wertvollste auf der Welt genommen worden, und nichts auf der Welt bringt mir das zurück. Die einzigen Gefühle die mich durch mein Leben tragen sollen, sind Liebe und Dankbarkeit, das sie bei mir war. Und schöne Erinnerungen an die vergangene gemeinsame Lebenszeit.

Sie stirbt nicht, solange ich diese Erinnerungen an sie in mir trage. Und ich bin sogar noch weiter gegangen und habe viel über sie aufgeschrieben, das jeder es nachlesen kann. Für mich ist das Leben ein langer ruhiger Fluss. Ich lass mich einfach treiben. Es gibt noch soviel zu entdecken. Ich weiß, das meine Maus mich immer begleitet.

Natürlich hat Claudia mir gesagt „gestalte Dein Leben neu, werde mit einer neuen Partnerin glücklich“. Aber ob sie es auch so gemeint hat? Wer weiß das schon. Wenn ich mich in ihre Situation versetzte, dann glaube ich das ich zu meiner Partnerin genau das gleiche gesagt hätte. Aber mir hätte bei den Worten das Herz geblutet. Denn immerhin will man doch die Zukunft gemeinsam gestalten. Ich hätte es auch gesagt, aber alles in mir drin hätte sich dagegen gewehrt. Ich denke meine Claudia war innerlich auch zerrissen bei dem Gedanken mich freizugeben und los zulassen. Meiner Meinung nach ist solch eine Geste des Partners ein sehr, sehr großer Liebesbeweis.

Wenn man selber schon tot ist, dann möchte man doch, das man durch sein Liebstes weiterlebt. Bei allen schönen Dingen die ich in meinem Leben tue, wird sie bei mir sein, und durch meine Augen sehen. Das ist doch ein schönen Gefühl.

Wir Menschen verfügen über eine große Macht. Was wir glauben und denken wird wahr. Wir können unser Leben zu einer Hölle machen oder in einen Himmel verwandeln.

Ich habe im Gedicht Sehnsucht geschrieben, das die Welt hinter ihr zusammengebrochen, implodiert ist als sie ging. Ich kann in der Ödnis die mein Schatz zurückgelassen hat verharren, oder ich mache mich auf den Weg.

Warum sollte ich in einer leeren Ödnis leben wollen? Also packe ich ein paar Sachen, und ziehe los. Ich schaue nach vorne, weil hinter mir nichts mehr ist. Anfangs drehe mich aber sehr oft um. Ich hoffe das ich, je weiter ich weg bin, mich nicht mehr so oft umdrehe, denn alles was ich brauche trage ich bei mir. Und: In mir drin ist noch viel Platz für Flammen.


Das wollte ich euch einfach mal schreiben...

Liebe Grüße - Carsten
__________________

http://www.glimpse-of-life.de/carste...ng-an-claudia/
Tagebuch, Weblog, Kondolenzen, Fotoalbum

Was könnte abstrakter und unwirklicher sein, als die Realität... ...Entscheide, was du willst, und entscheide, was du dafür aufgeben willst. Setze deine Prioritäten und mach dich ans Werk. - H. L. Hunt

Geändert von bauchladen (02.11.2007 um 23:20 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 02.11.2007, 18:19
Tiggywinkle Tiggywinkle ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 02.11.2007
Beiträge: 2
Standard AW: Tagebuch; Ein Leben mit Krebs...

Hallo,

mir ist auch ein Teil aus meinem Leben gerissen worden. 1988 lernte ich meinen Mann John kennen. Er war mein erster Freund und wir heirateten 1992.
1994 bekamen wir Zwillinge.

John hatte Darmkrebs und hat vor drei Wochen das Kämpfen aufgegeben. Das Hospiz in dem er war, war sehr herzlich und ich versuchte stark zu sein.

John hatte am 28. Oktober Geburtstag und an diesem Tag war er noch verhältnismäßig gut gelaunt. Am 29. besuchte ich ihn und ich dachte ich würde einen anderen Menschen sehen. Er konnte sich nicht mehr richtig bewegen und auch nicht richtig sprechen. Die Situation verschlechterte sich und am 01. November rief mich das Hospiz im Büro an.

Ich hatte große Probleme ihn so zu sehen, wie ich ihn dann sah und versuchte die Zeit bei ihm zu lesen. Er fieberte und ich tupfte ihm die Stirn. Er schlief am 01. November um 19:10 Uhr für immer ein. Er leidet jetzt nicht mehr, aber nun leide ich darunter, dass er nicht mehr da ist.

Als ich ihn heute morgen noch einmal im Bett im Hospiz sah, mit einer Rose in der Hand, fühlte ich mich total ausgelaugt und brach in Tränen aus.

Ich weiß nun überhaupt nicht weiter, da ich auch nicht mehr mit ihm über die Bestattung sprechen konnte. Ich habe Angst, dass ich nun etwas mache, dass nicht seinen Wünschen entspricht.

Leider finde ich auch keinen Halt bei der Familie. Lediglich meine Kinder halten mich am Leben.

Melanie
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 02.11.2007, 18:56
Benutzerbild von bauchladen
bauchladen bauchladen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.09.2007
Beiträge: 58
Standard AW: Tagebuch; Ein Leben mit Krebs...

Hallo Melanie,

ich kann Deine Traurigkeit aus deinem Text herauslesen.

Du brauchst Dir keine Sorgen zu machen. Du hast ihn geliebt, und liebst ihn noch. Tu einfach das was dir Dein Gefühl sagt. Du kannst nichts falsch machen.

Die Verwandschaft und alle Freunde sind in deiner Situation kein Trost. Das ist nicht böse gemeint. Niemand kann Deinen Schmerz nachfühlen. Das kann nur jemand, der das gleiche durchgemacht hat oder gerade durchmacht.

Wenn ich darf, dann drücke ich Dich jetzt ganz fest, und schick Dir ein wenig von meiner Kraft.

Mir hat es hier geholfen zu schreiben, und mich mit gleichgesinnten auszutauschen.

Liebe Grüße Carsten
__________________

http://www.glimpse-of-life.de/carste...ng-an-claudia/
Tagebuch, Weblog, Kondolenzen, Fotoalbum

Was könnte abstrakter und unwirklicher sein, als die Realität... ...Entscheide, was du willst, und entscheide, was du dafür aufgeben willst. Setze deine Prioritäten und mach dich ans Werk. - H. L. Hunt

Geändert von bauchladen (17.11.2007 um 20:36 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #13  
Alt 02.11.2007, 19:06
Tiggywinkle Tiggywinkle ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 02.11.2007
Beiträge: 2
Standard AW: Tagebuch; Ein Leben mit Krebs...

Hallo Carsten,

vielen Dank für den Trost.

Meine Schwiegermutter und meine Schwägerin (beide leben in England) fanden es nicht mal notwendig sich von meinem Mann zu verabschieden und als ich gestern mit ihnen sprach, da wurden mir gleich wieder Vorwürfe gemacht. Von wegen ich müsste da die günstigste Bestattung wählen und bloß nicht noch mal die Kinder mit ins Hospiz nehmen.

Ich habe die Kinder heute morgen mitgenommen. Gestern war mein Mann ganz schrecklich anzusehen und ich hätte es nicht übers Herz gebracht, wenn das das Bild für meine Kinder gewesen wäre, das sie in Erinnerung behalten. Heute morgen sah er eigentlich so aus als ob er schlafen würde. Er hielt eine rose in seinen Händen, Muscheln lagen auf seinem Bauch und er sah eigentlich friedlich und erlöst aus.

Ich mache mir Vorwürfe, dass ich mich mit ihm nicht ausgesprochen habe. Es gab noch ein paar Sachen, die ich in einem Brief verfasst hatte als er vor drei Wochen ins Hospiz ging. Ich weiß bis heute nicht, ob er diesen Brief gelesen hat.

Eigentlich dachte ich, dass ich nach seinem Tod erleichert wäre, aber das Gegenteil trat ein.

Ich habe nicht sehr viele Freunde (habe ich die letzten Wochen festgestellt) und ich hoffe, dass dieser unendliche Schmerz bald wieder geht. Hoffentlich ist das nach der Bestattung etwas besser. Derzeit fühle ich mich furchtbar, da er jetzt irgendwo in der Kühlung liegt.... daran mag ich gar nicht denken.

Melanie
Mit Zitat antworten
  #14  
Alt 02.11.2007, 19:58
S.K. S.K. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.04.2006
Ort: NRW
Beiträge: 47
Standard AW: Tagebuch; Ein Leben mit Krebs...

Lieber Carsten,

tief berührt hast Du mich.
Hat Deine Frau mich, mit ihrer Stärke, ihrer Würde und ihrer Liebe zum Leben.
Sie wollte diesen Weg nicht gehen und hatte doch keine Wahl.
Über den emotionalen unendlichen Schmerz, den eine Mutter durchleiden muß, Abschied von ihren Kindern zu nehmen, maße ich mir nicht an zu schreiben.
Tief berührt hast Du mich Carsten. Warst deiner Frau ein "zuhause" bis zuletzt und darüber hinaus.

Ich würd Dir gern mehr schreiben und das tu ich vielleicht auch noch.
ich habe noch nicht die richtigen Worte, würde Dich vielleicht verletzen damit. Ungewollt.

Silvia
Mit Zitat antworten
  #15  
Alt 02.11.2007, 20:58
S.K. S.K. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.04.2006
Ort: NRW
Beiträge: 47
Standard AW: Tagebuch; Ein Leben mit Krebs...

Carsten, ich sehe Du bist online grad.
du beschäftigst mich schon sehr heute abend...

ich schick Dir mein Kerzenlicht.

Silvia
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 17:21 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55