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  #1  
Alt 23.08.2010, 22:12
Pafira Pafira ist offline
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Registriert seit: 21.08.2010
Beiträge: 1
Standard Plötzlicher Tod nach Bestrahlung

Hallo Zusammen!

Ich möchte meine Geschichte erstmal vorstellen- ich bin erst seit kurzem hier...

Mein Vater hatte am 30.11.2009 die Diagnose Lungenkrebs bekommen. Sch... Diagnose- nicht operabel- aber die Chancen standen gut für ihn- er hatte keine Metastasen und stets hervorragende Blutwerte!!!

Zwei Tage später hat er mit der Chemo angefangen und insgesamt 6 Doppeleinheiten bekommen. Die Chemo hat er soweit gut überstanden- er hatte noch alle Haare, hatte keine Übelkeit und abgenommen hat er auch nicht! Und... stets gute Blutwerte!

Die Kontrolle nach der Chemo ergab erneut, dass sich keine Metastasen gebildet haben. Zudem hatte sich der Tumor verkleinert.

Nach den Chemo-Einheiten musste er ca. 32 Bestrahlungen über sich ergehen lassen. Und auch hier- kaum Nebenwirkungen.
Am Tag der letzten Bestrahlung (06.07.2010) haben die Ärzte zu meinem Vater gesagt, er kann sich jetzt erholen und man würde sich Mitte August zur nächsten Kontrolluntersuchung wieder sehen. Soweit so gut...

Abends am gleichen Tag bekam mein Vater Fieberschübe. Der Hausarzt meinte zu meiner Mutter, dass mein Vater erst ab 40° Fieber ins Krankenhaus müsste- eher nicht... Ach, und sie könne meinem Vater fiebersenkende Medikamente geben. Die Paracetamol halfen auch gut und das Fieber ging wieder weg. Die folgenden Tage das gleiche Spiel- das Fieber ging hoch, das Fieber ging wieder runter... Es war ein auf und ab. Zudem hatte mein Vater immer sehr geschwitzt und zog sich immer mehr zurück, um sich auszuruhen. Das war alles... Der Hausarzt, bei dem mein Vater seit über 20 Jahren war, wusste um die Nebenwirkungen und hatte meinen Vater sogar noch kurz gesehen, konnte oder wollte aber nichts Näheres sagen.

Am 18.07.2010 hatte mein Vater morgens noch mit meiner Mutter gemeinsam gefrühstückt. Danach hatte er zu ihr gesagt, dass er sich gerne wieder hinlegen möchte und sie möge ihm bitte ein Handtuch bringen, er würde wieder so sehr schwitzen.

Und dann ist er ganz friedlich eingeschlafen- für immer!

Für mich und meine Mum (als auch für meine Schwester) kam der Tod so plötzlich und unerwartet!!!

Am nächsten Tag bin ich mit meiner Mutter zu unserem Hausarzt gefahren und haben ihm die nachricht überbracht. Statt uns seine Anteilnahme auszusprechen, hat er nur gesagt, dass es doch klar sei, dass mein Vater sterben würde, da dass Fieber "Zerfallsfieber" gewesen sei: der Tumor wird zerfallen sein und hat den Körper letztlich vergiftet.

Für uns ist es nach wie vor unfassbar- zum einen weil der Tod so plötzlich kam und zum anderen weil der Arzt weder uns noch meinen Vater informiert hatte!!!

Wer von Euch hat Erfahrungen mit ähnlichen Krankheitsverlauf machen müssen? War es wirklich ein Tumorzerfall? Wenn ja, hätte man den Zerfall nicht aufhalten können? Es gibt doch Medikamente, die den Abbau der Tumorzellen unterstützen. Oder kann es doch von der Bestrahlung gekommen sein? Waren es zuviele Bestrahlungen oder können sie vielleicht falsch gesetzt worden sein?

Was bleibt, sind unendlich viele offene Fragen...

Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir ein wenig mit Euren Erfahrungen helfen könntet!

Liebe Grüße, Pafira

Vadders, mach's gut!
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  #2  
Alt 23.08.2010, 23:10
MontBlanc MontBlanc ist offline
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Registriert seit: 14.08.2010
Beiträge: 28
Standard AW: Plötzlicher Tod nach Bestrahlung

Hallo Pafira,

das mit dem Zerfall erscheint mir durchaus möglich. Mein Schatz konnte lange nichts mehr essen und ich war erstaunt, dass sie am Abend vor ihrem Tod wieder richtig Appetit hatte und essen konnte. Der Druck muss weg gewesen sein.

Am nächsten Morgen bekam sie eine massive Blutvergiftung, die letztendlich sie nachmittags einschalfen liess.

Mein herzliches Beileid, ich drück Dich

Michael
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  #3  
Alt 24.08.2010, 13:24
Benutzerbild von Karolinchen
Karolinchen Karolinchen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.08.2010
Ort: Heide
Beiträge: 343
Standard AW: Plötzlicher Tod nach Bestrahlung

Ich finde es ganz schlimm, wie taktlos manche Ärzte sind. Vielleicht, um sich nicht selbst emotional zu belasten, oder weil sie abgestumpft sind, ich weiss es nicht - aber ich finde es schlimm!

Uns hat man bisher auch immer hoffnungen gemacht, aber der Hausarzt hat mir letzte Woche knallhart gesagt, dass mir doch sicher klar sei dass mein Vater keine guten Karten hat. Das war mir aber ganz und gar nicht klar, und gesagt hat uns das auch leider niemand Auch im KH wurde mein Vater teilweise wirklich schlecht und abwertend behandelt, was ich sehr schade finde.

Es tut mir sehr leid, dass Dein Vater es nicht geschafft hat! Aber wenigstens ist er ruhig eingeschlafen und musste sich nicht lange quälen mit Schmerzen. Auch wenn das sicher kein Trost ist...
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