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  #1  
Alt 11.01.2005, 20:59
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Standard Ich werde nicht damit fertig

Mein Mann ist seit 1. Jan., seinem 36. Geburtstag, nicht mehr bei mir. Ich bin so verzweifelt. Ich habe Urlaub, noch den ganzen Januar, aber ich laufe hier zu Hause fast Amok. Ich muss mich zusammenreißen wegen unserem 12-jährigen Sohn. Ihm geht es auch schlecht. Ich kann es einfach nicht fassen. Erst seit letzten August wussten wir, was los war. Und im November gab es Grund zur Hoffnung. Und jetzt ist er nicht mehr da. Ich drehe fast durch.
Es tut mir leid, wenn ich so durcheinander schreibe. Ich bin fix und fertig. Ich weiß überhaupt nicht, wie es weitergehen soll.
Barbara
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  #2  
Alt 11.01.2005, 21:02
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Standard Ich werde nicht damit fertig

Ich kann mein Bett nicht mehr beziehen. Seit 10. Dez. Weil es noch nach ihm riecht. Da war er die letzte Nacht bei mir. Und seit 1. Jan. ist er ganz weg. Ich werde noch verrückt.
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  #3  
Alt 11.01.2005, 21:22
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Standard Ich werde nicht damit fertig

Liebe Barbara,

versuche stark zu sein, Du mußt! Denk an Deinen Sohn, bitte.
Ich kann gut verstehen, wie Du Dich fühlst, meiner Mama geht es sehr ähnlich. Mein Papa ist am 29.12. verstorben, sie kann nicht mehr im Schlafzimmer schlafen, weil er dort gestorben ist.

Welchen Krebs hatte er zuerst als es festgestellt wurde? Es ging sehr schnell, wir wußten es bei meinem Papa seit Mai.

Du wirst nicht verrückt, bitte laß Dir helfen. Versuche erst einmal einen Termin bei einem Facharzt oder Heilpraktiker zu bekommen. Der kann Dir dann auch einen guten Pychologen empfehlen. Es ist wichtig, daß Du Dir helfen läßt - Trauer muß sein, aber Du sollst nicht daran kaputtgehen.

Ich drück Dich ganz fest!

LG GabyF
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  #4  
Alt 11.01.2005, 22:04
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Standard Ich werde nicht damit fertig

Hallo Barbara,

es ist ok, wie du schreibst und was du schreibst. Es tut so wahnsinnig weh, dass man das Gefühl hat, verrückt zu werden, das ist normal. Es sind erst 10
Tage her bei dir, mein Mann ist vor 13 Wochen gestorben und ich habe noch immer regelmäßig das Gefühl verrückt zu werden, den Schmerz nicht auszuhalten. Es ist auch normal, dass du seinen Geruch nicht "verlieren" möchtest, wenigstens DAS soll bleiben....Ich habe z.B.den Bademantel meines Mannes bis heute nicht gewaschen!
Du wirst stark sein, bestimmt, aber das muss nicht jetzt gleich sein. Lass dir und deinem Schmerz Zeit,ich glaube, man muss ihn spüren sonst lässt er nie nach.
Vielleicht hilft es dir hier im Forum, deine Gefühle "rauszuschreien". Du wirst immer jemanden finden, der dich versteht, weil wir alle das Liebste auf der Welt verloren haben und nun versuchen so gut es geht weiterzuleben. Vielleicht befreit dich das Schreiben und Lesen von deinem Druck ums Herz oder löst hin und wieder den Kloß im Hals, wenn die Tränen dir Linderung verschaffen können.

Es tut mir so leid für dich und deinen Jungen und hoffe wirklich, dass das Forum Dir ein wenig helfen kann.

Liebe Grüße
Andrea
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  #5  
Alt 11.01.2005, 22:32
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Standard Ich werde nicht damit fertig

Hallo Barbara

Mein Lebenspartner ist am 15. September 04, an meinem 33. Geburtstag, an Leukämie gestorben. Ich kann Dich so gut verstehen, fühle dasselbe. Je länger der Verlust her ist, desto schlimmer werden meine Tage. Seit einem Monat bin ich in psychologischer Behandlung, da ich Anfangs Dezember einen Zusammenbruch hatte. Tagsüber an der Arbeit merkt man mir wohl kaum mehr was an...muss ja funktionieren...aber abends bricht meine Welt zusammen. Ich weiss nicht wie ich die nächsten Monate überstehen soll, zum Glück habe ich noch einige wenige gute Freunde. Andere Bekannte sind mit der Situation überfordert und melden sich gar nicht mehr.

So, genug von mir geredet, wollte dir einfach sagen, du bist in meinen Gedanken. Irgendwie werden wir es wohl schaffen...viel Kraft.

Traurige Grüsse Lucretia
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  #6  
Alt 11.01.2005, 23:13
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Standard Ich werde nicht damit fertig

Hallo Barbara,
auch wenn das jetzt eher pragmatisch ist:
Schmeiß das Bett raus, bitte Freunde darum, es mit Dir oderfür Dich zur Müllkippe zu fahren.
Mach Ähnliches bei den ganzen Kleidern: Bitte jemand, diese zu verpacken und zu einer Kleiderstube o.ä. zu bringen. Such Dir vorher vielleicht noch ein paar Stücke raus, die Du als Erinnerung behalten willst (ich habe mir eine Art "Schatzkiste" angelegt.
Das ist kein Weglaufen von der Trauer, natürlich muss man sich dem stellen. Aber manche Gegenstände oder Möbelstücke quälen zu sehr.
Mir ging das ähnlich. Ich wollte und konnte in dem Bett, in dem meine Frau gestorben ist (am 22.12.), nicht mehr schlafen. Freunde haben mir beim Wegschaffen geholfen.

Alles Gute
wünscht
Michael
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  #7  
Alt 12.01.2005, 09:57
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Standard Ich werde nicht damit fertig

Ich danke euch allen sehr für eure Mitteilungen. Leider kann ich kaum was dazu sagen. Es fehlen mir die Worte.
Es geht mir wie dir, Lucretia, es wird jeden Tag schlimmer anstatt besser.
Ich rede seit ein paar Tagen auch nicht mehr mit Freunden darüber. Was bringt's? Gar nichts. Das ganze Reden ändert nichts an der Tatsache, und ich will niemanden mehr auf die Nerven gehen.
Die Familie meines Mannes lässt ihn ins Ausland überführen. Ich habe zugestimmt, weil es rechtlich ja meine Entscheidung ist, obwohl ich eigentlich dagegen bin. Aber ich habe keine Kraft mehr, mich mit der Familie auseinanderzusetzen. Sollen die doch machen, was sie wollen mit seinem Körper. Sein Herz hat mir gehört, auch wenn es denen nie gepasst hat, und er wird für immer auch in meinem Herzen sein.
Barbara
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  #8  
Alt 12.01.2005, 10:43
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Standard Ich werde nicht damit fertig

Liebe Barbara,
zuerst einmal herzliches Beileid. Es tut mir so leid, dass Du jetzt auch zu uns gehörst. Ich fühle mit Dir und kann Dein Elend gut verstehen.
Mein Mann ist am 10.Oktober 2004 von mir gegangen, nach 9 Monaten Krankheit. 9 schrecklichen Monaten! Jetzt ist es schon 3 Monate her und noch immer bin ich furchtbar verzweifelt und weiß nicht, wie es weitergehen soll.
Den Rat, den Michael Dir gegeben hat, kann ich aber so nicht unterstützen. Ich habe noch alle Sachen von meinem Mann und es gibt mir Trost, wenigstens seinen Geruch einzuatmen und wenn ich nicht schlafen kann, ein Sweatshirt von ihm mit zu mir ins Bett zu nehmen. Ich will damit nur sagen, überstürze nichts. Du hast schnell etwas übereilt weggegeben und nachher tut es Dir leid. Jeder Mensch handelt anders, um seine Trauer zu bewältigen. Du mußt selbst wissen, was Dir am besten tut.
Willst Du wirklich der Familie Deines Mannes nachgeben und seinen Körper ins Ausland bringen lassen? Wird es Dir und Deinem Sohn nicht fehlen, wenn Ihr nicht ans Grab gehen könnt? Ich fahre täglich nach der Arbeit zum Friedhof und rede mit meinem Mann. Auch wenn ich das ebenso zu Hause tun kann, gibt es mir doch Trost weil ich mich ihm dort, an seinem Grab, besonders nahe fühle.
Ich wünsche Dir alle Kraft, die Du brauchst, um diesen schlimmen Schicksalsschlag, zusammen mit Deinem Jungen, zu bewältigen. Es liegt noch ein langer, schwerer Weg vor Dir. Wenn Dir danach ist, schreib einfach in dieses Forum. Oft hilft es, wenn man seine Gedanken einfach aufschreiben kann und von irgendwo ein paar mitfühlende Worte bekommt.
Lass Dich umarmen und sei ganz lieb gegrüßt
Beatrix
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  #9  
Alt 12.01.2005, 12:55
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Hallo Barbara,

mein aufrichtiges Mitgefühl. Ich kann nachvollziehen, was Du jetzt durchmachst. Mein Mann verstarb Anfang Juni 04 mit 42 Jahren.
Am Anfang habe ich das alles noch garnicht richtig realisieren können, dass er nun nie mehr wieder kommen wird, obwohl wir wussten wie es um ihn stand und wir auch sehr offen über Krankheit und Tod miteinander reden konnten, haben wir bis zur letzten Minute doch gehofft, dass es ein Weiter geben wird. Nach seinem Gehen habe ich nur noch funktioniert, die Beerdigung organisiert und den Behördenkram erledigt. Richtige Trauer habe ich wohl nicht zugelassen. Nach ca. 1,5 Monaten bin ich in eine tiefes Loch gefallen, wollte niemanden sehen, mit keinem reden und hatte dann auch einen körperlichen Zusammenbruch und war 1 Woche im Krankenhaus. Dort konnte ich viel nachdenken und bin "erwacht", ich hatte das Gefühl, dass ich weiterleben muss, mein Mann hätte das auch nicht anders gewollt. Ich habe angefangen seine Sachen wegzugeben, sein Bett wieder zu überziehen. Auch habe ich eine gute Psychologin zu der ich regelmäßig gehe. Mein Hausarzt hatte mir dann geraden einen Kurantrag zu stellen, der auch schnell bewilligt wurde und ich war dann 6 Wochen weg. Dort habe ich wieder richtig zu mir gefunden, mein Leben überdacht und neu geordnet. Ich habe mir, ähnlich wie Michael, eine "Schatzkiste" gebastelt, in der ganz persönliche Dinge von meinem Mann sind, von denen ich mich nicht trennen möchte.
An das Grab meines Mannes gehe ich selten, er hat mir auf unserer Terrasse einen Rosenstock gepflanzt, das ist mein Trauerort. Heute kann ich seine Musik hören, seine Bilder anschauen und es ist eine andere Trauer geworden, es sind die schönen Erinnerungen an ihn und die Dankbarkeit so einen wunderbaren Menschen gekannt zu haben, die mich stark machen.
Von meiner Psychologin weis ich, dass es verschiedene Trauerphasen gibt.
Liebe Barbara lass Deinen Schmerz zu, lebe Deine Gefühle aus, wenn Dir danach ist, dann schliess Dich ein oder schrei hier Deinen Schmerz raus, vielleicht richtest Du eine Gedenkseite für Deinen Mann ein, mir hat das sehr geholfen.
Scheu Dich nicht professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und entscheide was Dir gut tut, ohne Rücksicht auf die anderen.
Der Schmerz wird noch lange bleiben, aber irgendwann überwiegen die schönen Erinnerungen. Dein Mann wird immer in Deinem Herzen sein und ich weis, dass sie da oben auf uns alle aufpassen.
Für die nächste Zeit wünsche ich Dir viel Kraft, besonders Dein Sohn braucht Dich jetzt,

liebe Grüsse von Petra
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  #10  
Alt 12.01.2005, 17:40
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Hallo Barbara,

zuerst einmal auch mein herzlichstes Mitgefühl.
Ich kann dich sehr gut verstehen, dass du mit niemanden reden möchtest...ich wollte das nach dem Tod meines Vaters /vor 11 Wochen) auch nicht. Aber es kommt irgendwann wieder. Ich mache jetzt auch eine Therapie zur Trauerbewältigung. Es tut mit gut, es ist niemand den man mit seiner Trauer "belastet", aber man wird doch verstanden. Dort kann ich Gefühle äußern, die ich so niemanden sagen würde.
Mit dem Ort der Trauer, wenn das Grab nicht "vor Ort" ist, sehe ich genauso wie Petra. Man kann sich überall einen Ort der Trauer gestalten. Er kann überall sein, den das was uns bleibt von unseren Lieben ist eben überall.

Ich wünsche dir und deinem Sohn ganz viel Kraft die kommende Zeit zu überstehen. Mach all das, was du meinst was gut für dich ist, egal was andere sagen und denken.

Einen lieben Gruß
Petra
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  #11  
Alt 12.01.2005, 23:05
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Hallo Barbara,

auch ich kann dich gut verstehen. Das man glaubt, durchzudrehen, ist ganz normal. Mein Mann starb 3,5 Monate nach der Diagnose, Ende Oktober 04. Mein Sohn ist 4. Wenn du willst, kannst du mir auch eine mail schicken: p_brosch@gmx.de. Du musst halt mal schauen was dir am besten hilft: Trauergruppe, Therapie, Medikamente. ...
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  #12  
Alt 13.01.2005, 11:54
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Liebe Barbara, dies tut mir sehr leid. Ich habe am 19.10. meinen Vater an den krebs verloren. Welchen Krebs hatte Dein Mann? Wie nimmt es Euer sohn auf?
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  #13  
Alt 13.01.2005, 15:14
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Hallo Stina,
für dich tut es mir auch sehr leid. Ich kann dir gut nachfühlen. Mein Vater ist im März 2003 an Darmkrebs gestorben. Mein Mann hatte einen Gehirntumor. Unser Sohn verkraftet es sehr schlecht. Er wollte nach den Ferien aber wieder in die Schule gehen. Vielleicht ist es so besser für ihn.
Ich bin noch immer wie betäubt.

Auch allen anderen, die mir geschrieben haben, möchte ich herzlich danken.

Lg
Barbara
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  #14  
Alt 13.01.2005, 17:43
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Liebe Barbara, ich denke auch, daß es für Deinen Sohn sehr wichtig ist, wieder zur Schule zu gehen. Arbeitest Du? Meine Mutter ist froh, die Kinder von mir um sich zu haben, dies lenkt sie sehr ab. Liebe Grüße
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  #15  
Alt 13.01.2005, 23:53
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liebe barbara

mein tiefstes mitgefühl. ich kann gut nachvollziehen, wie es in dir aussieht und auch wie es dir geht. ich habe mein mann am 03 januar05 im alter von 28 jahren verloren. du musst stark sein, genauso wie ich. denn gegenüber unseren kindern die uns jetzt mehr als denn je brauchen.

lieben gruß
karola
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