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  #1  
Alt 17.04.2018, 07:59
Gerbera Gerbera ist offline
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Standard Begegnung in den Träumen

Vielleicht erlebt jemand ähnliches.

Vor 5 Monaten starb mein über alles geliebter Vater. Wur hatten eine sehr enge Beziehung. Nie stand etwas zwischen uns und es gab auch nichts unausgesproches als er starb.
Seit seinem Tod träume ich immer wieder von ihm. Die Träume sind immer ähnlich, bzw nach dem gleichen Muster: Ich bin mir bewusst dass er tod ist/bzw dass er sterben muss aber er ist entweder noch am Leben oder wieder am Leben. Er spricht nicht viel aber immer bin ich unglaublich glücklich ihn noch ein letztes Mal umarmen zu können. Oft sagt er Dinge wie: jeder Mensch muss sterben oder ich muss wieder gehen aber jetzt bin ich da.

Gerade letzte Nacht war extrem intensiv. Ich sehe ihn immer sehr deutlich, es ist sehr real und ich spüre ihn bei der Umarmung.

Ich bin nicht religiös oder spirituell aber ich habe mir immer gewünscht dass ich ihn nach dem Tod noch irgendwie spüre dass er da ist.

Erlebt jemand auch solche Träume?
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  #2  
Alt 17.04.2018, 11:04
Clea Clea ist offline
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Standard AW: Begegnung in den Träumen

Liebe Gerbera,
ich wünschte, ich hätte solche Träume wie du.
Ich bin leider immer noch in dem "Hätte hätte"- Modus.
Und da meine Ma mir " noch nicht gesagt hat", dass es nicht meine Schuld ist,
komme ich aus diesem Film irgendwie auch nicht heraus.
Genieße die Umarmungen deines Vaters.
__________________
Meine Ma
17.9.1957-19.2.2017, 59 Jahre, Lungenkrebs mit Hirnmetastasen
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  #3  
Alt 18.04.2018, 22:31
Gerbera Gerbera ist offline
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Standard AW: Begegnung in den Träumen

Clea, warum sollte es deine Schuld sein?
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  #4  
Alt 18.04.2018, 23:36
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Begegnung in den Träumen

Clea,
Das hab ich auch gedacht.

Warum solltest du schuld sein?
Schuld hatte die schwere Erkrankung.

Gerbera,
Geniess diese Träume. Dein Vater ist weiterhin bei dir. Daran glaube ich.

LG Monika

Geändert von monika100 (18.04.2018 um 23:38 Uhr)
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  #5  
Alt 19.04.2018, 11:07
Nicitzka Nicitzka ist offline
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Standard AW: Begegnung in den Träumen

Hallo,

ich habe bisher glaube ich auch noch nicht rchtig von meiner Mama geträumt. Also nicht intensiv. Aber sie kam schon 1-2 mal kurz am Rand vor.

Ich fänd es auch schön, wenn sie sich mal zeigen würde. Überhaupt habe ich das Gefühl, dass die „Grüße“ von ihr weniger werden.

Die ersten 2 Monate habe ich sie oft gespürt oder wusste bei bestimmten Dingen, die passiert sind, dass sie es ist, die da an unserem Leben teil nimmt. Jetzt kommt es mir vor, als würde es weniger.
Vielleicht gibt es für Zeichen von unseren Lieben auch unterschiedliche Zeiten.

LG N
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  #6  
Alt 20.04.2018, 14:38
Clea Clea ist offline
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Beiträge: 561
Standard AW: Begegnung in den Träumen

Hallo,
Schuld? Nein, Schuld ist nicht das richtige Wort.
Ich habe ihre Raucherei immer gehasst, könnte mir nie vorstellen, Mal anzufangen, wie so viele Kinder von Rauchern auch Raucher werden.
Und das hat sie sich wirklich selbst zuzuschreiben, da gibt es nichts.
Ich war auch sauer, dass sie nicht nur sich, sondern auch uns alle damit derart ins Unglück stürzt.
Aber du hätte sie nicht der OP überlassen sollen. Ich dachte, wenn der Arzt sagt, das muss, dann muss das. Mir war nicht klar, dass wir uns dagegen hätten entscheiden können.
Sie kam nach der OP nicht mehr nach Hause. Dienstag halbseitig gelähmt, hatte zwei Lungenentzündungen, die zweite hat sie nicht überstanden.
Keine Frage, sie wäre auch gestorben, keine Frage, sie hätte nicht länger gehabt als mit der OP. Aber sie wäre Zuhause gewesen, keine Bestrahlung, vor der sie solche Angst hatte.
Ich glaube, sie hat das alles nur für uns gemacht. Und das ist der Kasus Knaktus.
Wäre die Metastasen nach ein paar Tagen geplatzt, hätte ich mir die gleichen Vorwürfe gemacht. Aber wäre es für sie nicht gnädiger gewesen?
Ich bin mir dessen bewusst, dass ich nicht mit dem professionellen Hintergrund entschieden habe, den es gebraucht hätte. Ich hatte einfach Angst.
__________________
Meine Ma
17.9.1957-19.2.2017, 59 Jahre, Lungenkrebs mit Hirnmetastasen
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  #7  
Alt 20.04.2018, 15:37
Clea Clea ist offline
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Beiträge: 561
Standard AW: Begegnung in den Träumen

Liebe FreundinvonChristof,
ja, es ist irrational, vor allem nach so langer Zeit.
Aber es ist nicht wegzudiskutieren.
Es macht sich immer wieder breit.
Es ist der Krebs der nahen Angehörigen,und es gibt keine Chemo dagegen.
__________________
Meine Ma
17.9.1957-19.2.2017, 59 Jahre, Lungenkrebs mit Hirnmetastasen
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  #8  
Alt 20.04.2018, 16:32
Annelie1984 Annelie1984 ist offline
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Beiträge: 12
Standard AW: Begegnung in den Träumen

Meine innig geliebte Tante starb letztes Jahr im Mai. Jetzt träume ich immer öfter von ihr. Meist weiß ich im Traum, dass sie gestorben ist und freue mich immer sehr, dass ich sie trotzdem sehen darf. Oft beschäftigen mich diese Begegnungen dann ganzen Tag... Beim letzten Traum war es aber so, dass sie noch da war!
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  #9  
Alt 20.04.2018, 22:36
Gerbera Gerbera ist offline
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Standard AW: Begegnung in den Träumen

Ja meist sind die Träume den ganzen Tag im Kopf. Meist wache ich glücklich auf nach diesen Träumen aber manchmal bin ich dann dem ganzen Tag traurig.

Clea, gehst du zu einer Psychoonkologin ? Das könnte helfen. Mir tut es sehr gut.
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  #10  
Alt 20.04.2018, 23:16
fluturi fluturi ist offline
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Standard AW: Begegnung in den Träumen

Zitat:
Zitat von Clea Beitrag anzeigen
Es macht sich immer wieder breit.
Es ist der Krebs der nahen Angehörigen,und es gibt keine Chemo dagegen.
Das geht mir genauso. Ich denke so oft darüber nach, ob ich die richtigen Entscheidungen getroffen hab. Mein Papa hat alles in meine Hände gelegt, als es ihm immer schlechter ging. Im Nachhinein frage ich mich, hat ihn die Hipec erst richtig runtergebracht. Hätte die Bestrahlung vielleicht doch geholfen. Es ist müßig und es bringt nichts. Aber die Gefühle bleiben.

Ich vermisse ihn. So schrecklich sehr. Ich habe schon ein paar mal von ihm geträumt. Ich konnte ihn nie berühren. Er war immer krank. Ich wusste, dass er eigentlich nicht mehr da ist und doch war er da. Und ich am nächsten Tag noch viel trauriger. Trotzdem wünsche ich mir ihn in meinen Träumen zu sehen. Es stillt und schürt die Sehnsucht zugleich.
__________________
Die höchste Form der Hoffnung ist die überwundene Verzweiflung. - Albert Camus
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  #11  
Alt 22.04.2018, 12:51
Gerbera Gerbera ist offline
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Standard AW: Begegnung in den Träumen

In letzter Zeit häufen dich die Träume. Einmal war ich mit ihm wandern. (Das waren wir oft). Ich wusste auch in diesem Traum dass er bald gehen muss. Er nahm meinen Kopf in seine Hände und schaute mich an mit seinem typischen Blick, seinen liebevollen Augen, seinem Lächeln...
Und letzte Nacht sassen wir auf einer Bank und ich hab in seinen Armen geweint. Geweint hab ich noch nie in den Träumen mit ihm.

Heute vermisse ich ihn unendlich und die Trauer ist gross. Aber diese Begegnungen helfen mir sehr.
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  #12  
Alt 22.04.2018, 20:49
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Begegnung in den Träumen

Liebe Gerbera,

das hört sich vielleicht blöd an, aber ich glaube dass dein Vater dir helfen will, Abschied zu nehmen. Und dir aber gleichzeitig auch zeigen will, dass er trotzdem DA ist und dass jetzt alles gut ist.

Deine Worte berühren mich sehr, kann das gut nachempfinden.

Alles Liebe
Monika
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  #13  
Alt 22.04.2018, 23:14
Gerbera Gerbera ist offline
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Standard AW: Begegnung in den Träumen

Liebe Monika

Dasklingt überhaupt nicht blöd. Irgendwie hilft es ja auch. Obwohl ich zwischendurch immer wieder im Gedanken von "darf doch nicht wahr sein " bin. Durch diese Träume fühle ich dass er noch ein bisschen bei mir ist und mich nicht ganz verlassen hat.
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  #14  
Alt 23.04.2018, 12:15
Die_Kämpferin Die_Kämpferin ist offline
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Beiträge: 5
Standard AW: Begegnung in den Träumen

Hallo Gerbera,

ja, solche Träume kenne ich.
Meine Mama ist vor neun Jahren verstorben, zwar nicht an Krebs, aber dennoch in einem Hospiz, wo ich mit ihr eingezogen war.

In den ersten Jahren waren meine Träume von ihr sehr verstörend - meistens wusste sie nicht, dass sie schon tot ist, und außerdem war die Umstände drum herum mehr als gruselig.
Heute glaube ich, dass mein Unterbewusstsein in diesen Träumen sowohl meine Schuldgefühle - die wohl unberechtigt waren - als auch meine Erlebnisse im Hospiz verarbeitet hat. Ich habe mich dann für eine Psychotherapie entschieden.

Nach und nach wurden die Träume seltener und weniger grausam.
Zwei Mal habe ich geträumt, dass sie mich "aus dem Jenseits" besucht hat. Ganz im Gegensatz zu ihrem Wesen im wirklichen Leben war sie dabei sehr verschlossen, wich meinen Fragen aus und verließ mich viel zu früh, obwohl ich noch gar nicht bereit dafür war. Sie stieg in einen Bus, weil sie noch zu ihren Enkelkindern wollte. Ich nahm das als Zeichen, dass ich sie loslassen soll. Und das habe ich dann auch nach und nach geschafft.

Ich bin nicht religiös, aber diese "Besuche" habe ich, wie andere hier auch, als großes Geschenk empfunden. Auch wenn die Wissenschaft das (noch) nicht belegt, können wir doch nicht wissen, was mit der Seele der Verstorbenen passiert. Verschiedene Religionen haben ein Konzept dafür, das sehr tröstlich sein kann und Halt gibt. Aber für Atheisten ist das eine Frage ohne Antwort. Da kann man einfach nur glauben, ohne zu wissen. Und ich glaube daran, dass sie bei mir war.
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  #15  
Alt 01.07.2018, 01:28
Aida61 Aida61 ist offline
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Registriert seit: 01.07.2018
Beiträge: 5
Standard AW: Begegnung in den Träumen

Meine Eltern sind seit wenigen Monaten tot und sie kommen mich immer wieder in meinen Träumen besuchen Und es sind bisher immer schöne Träume gewesen und wenn ich morgens aufwache, muss ich mich daran erinnern, dass das in der Realität nie mehr der Fall sein wird...aber ich bin froh, sie wenigstens im Traum noch bei mir haben zu können
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