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  #1  
Alt 13.04.2002, 19:32
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Standard Es tut so furchtbar weh....

Es ist nun 14 Tage her das mein Vati gestorben ist. Ich frage Euch, hört dieser Schmerz auch mal auf ? Das es jetzt noch ist verstehe ich schon aber ich komme mit dem Tod nicht zurecht.
Am Anfang war es noch einfacher da stand ich noch neben mir.
Aber es wird jeden Tag ein bisschen schlimmer. Ich bin so traurig und habe solche Wut in mir auf diesen scheiß Krebs.
Wir hatten noch so viel vor mein Vati und ich. Ich liebe ihn doch so sehr, er fehlt mir so. Warum, warum, warum? Ich komme gerade vom Friedhof und bin so sehr aufgewühlt, das ich mit irgendjemanden reden mußte. Ich sage euch nur allen versucht alles für die kranken Menschen zu tun, helft wo ihr nur könnt und liebt und achtet diese Menschen. Denn wenn dieser Mensch nicht mehr da ist weiß man erst was man verloren hat. Meine Mutti hatte einen schönen Spruch in der Danksagung in der Zeitung. Vielleicht hilft er anderen trauernden Menschen.

Es gibt ein Leid das fremden Trost nicht duldet
und einen Schmerz den sanft nur heilt die Zeit !!!!!!!!!!!!!

Und ich glaube das geht nicht nur mir und meiner Mutti so,
sondern vielen trauernden Menschen. Kopf hoch !!!
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  #2  
Alt 14.04.2002, 22:15
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Standard Es tut so furchtbar weh....

Liebe Antje, ich kann dir so nachfühlen! Meine Mutter ist jetzt fast 3 Wochen tot und ich bin auch noch sehr, sher traurig. Von daher kann ich dich also nicht trösten, ich kann dir nur sagen, dass es mir auch so geht wie dir!
Ich hatte auch noch viel vor mit meiner Mutti - ich hätte es auch so gerne gehabt, dass sie auch meine Kinder kennen lernt - wenn die Zeit so weit ist. So kann ich nur hoffe, dass sie sie auf eine andere Art und Weise auch erlebt und so immer bei mir bleibt.
Liebe Antje, ich wünsche dir ganz viel Kraft! Schön, dass du deine Mutter zum Reden hast! Ich rede auch ganz viel mit meiner Schwester! Wir werden das schon schaffen - auch wenn es sicher noch sehr lange dauern wird!
Vera
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  #3  
Alt 15.04.2002, 00:18
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Standard Es tut so furchtbar weh....

Halle Vera,

ich habe mich sehr über Deine Antwort gefreut. Es tut mir sehr sehr leid, das Deine Mutti gestorben ist. Vorallem fragt man sich ja immer warum ? Ich kann es einfach nicht verstehen, ich bin zwar schon erwachsen(30) und habe selber 3 Kinder aber auch die vermissen ihren Opi sehr. Ich habe mein drittes Kind gerade entbunden, da erfuhren wir die Diagnose Magenkrebs.
Danach kamen Leber- und Lungenmetastasen. Es waren nicht einmal 9 Monate die mein 3er Sohn mit seinem Opi erleben durfte. Es schmerzt so sehr. Mein dreijähriger erlebt die Situation auch sehr hart. Er merkt wir traurig ich bin und das ich sehr viel weine. Aber es ist so erstaunlich wie selbst so kleine Wesen einen schon trösten köennen. Ich wünsche Dir und Deiner Schwester viel Kraft und wir werden es zwar irgendwann schaffen auch mal wieder an etwas anderes zu denken aber vergessen werden wir diesen Menschen der uns so sehr wichtig wahr, nie.

Antje
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  #4  
Alt 15.04.2002, 20:34
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Standard Es tut so furchtbar weh....

Liebe Antje, ich glaube auch, dass wir unsere Liebsten nie vergessen werden, da man sich ja auch in allen Situationen an sie erinnert und eigentlich noch so viele Pläne mit ihnen hatte! Wie schön, dass dein Vater noch deine Kinder gesehen hat! Ich bin 28 und habe leider noch keine Kinder, die meine Mutter hätte miterleben können. Dafür konnte ich sie erleben, wie liebevoll sie mit dem Sohn meiner Schwester umgegangen ist und werde dies gerne im Gedächtnis halten.
Sie fehlt mir einfach unendlich und ich merke richtig, wie ich mich gerne zwischendurch von allen zurückziehe, alleine sein will und in Gedanken dann ganz bei ihr...
Liebe Antje, ich wünsche dir viel Kraft und Liebe von deinen Kindern. Dass die gut trösten können, habe ich bei meiner Schwester gemerkt: Ihr Sohn hat bei der Beerdigung, als meine Schwester so weinen musste, ihr über die Wange gestrichen und die ganze Zeit "ei" gesagt - er ist gerade mal 1,5 Jahre...
Hoffentlich bis bald!
Liebe Grüße Vera
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  #5  
Alt 20.04.2002, 11:06
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Standard Es tut so furchtbar weh....

Liebe Vera,

leider komme ich erst heute dazu Dir zu antworten, aber die letzten Tage hatte ich viel zu tun. Wir waren unterwegs wegen einem Grabstein für meinen Vati und noch andere Dinge die wir zu erledigen hatten. Es war schwer für mich dies
tun zu müssen. Aber es ist ja nun mal so. Eigentlich habe ich momentan den Eindruck das der Schmerz immer größer wird. Ich kann es einfach nicht verkraften. Es gibt Momente da erzähle ich ihm was ich so die ganzen Tage erlebt habe und würde ihn
doch so gerne in die Arme nehmen. Ich kann mir vorstellen das es Dir genau so geht. Ich bin froh meine Kinder und meinen Mann zu haben sonst könnte ich diese Situation wohl nicht meistern. Meine Mutti im Gegenteil ist mit ihrem Schmerz alleine. Wir können sie zwar ablenken und versuchen viel mit ihr zu unternehmen aber immer gelingt es nicht. Naja, es wir wohl noch sehr sehr lange dauern. Ich hoffe bald mal wieder von Dir zu hören und wünsche Dir alles Gute.

Antje
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  #6  
Alt 20.04.2002, 12:30
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Standard Es tut so furchtbar weh....

Liebe Antje, das Aussuchen eines Grabsteines haben wir noch vor uns - ich stelle es mir auch sehr schwer vor! Wie schön, dass du dann deine Kinder und deinen Mann hast, die dich ein wenig ablenken und dir Kraft geben können. Hoffentlich geht es deiner Mutter den Umständen entsprechend gut, denn es ist ja schon sehr schwer selber mit der Situation klar zu kommen und deshalb nicht leicht ganz für einen anderen Menschen da zu sein. Ich glaube aber auch, dass es für sie ganz besonders schlimm ist, da sie ja ihren Lebenspartner verloren hat! Aber sie wohnt bei euch in der Nähe, so dass das Ablenken leichter ist?
Ich habe heute nacht ganz intensiv und positiv von meiner Mutter geträumt. Es war so real! Wir haben geredet, ich habe sie noch etwas gefragt, was sie immer fragen wollte. Ich habe zwar keine Antwort bekommen, aber ihre Art im Traum hat mir gezeigt, dass alles so ok ist, wie es ist. Hoffentlich ist das keine Einbildung, sondern vielleicht wirklich eine Art Klärung gewesen, denn dann könnte ich besser damit umgehen.
Liebe Antje, ich habe auch manchmal das Gefühl, dass der Schmerz immer mehr wird, da der Schock über den Tod nachlässt. Ich ertappe mich aber immer noch dabei zu denken, dass sie noch da ist (so vom Bauch her, nicht vom Verstand) und dann bin ich wieder noch trauriger. Geht es dir ähnlich?
Es tut so gut, dass du mir schreibst, denn dann weiß ich, dass ich nicht allein in meiner Trauer bin. Ich habe zwar auch einen sehr lieben Mann und liebe Freunde, aber trotzdem habe ich manchmal das Gefühl, dass sie doch nicht wissen, wie ich mich fühle...
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende mit deiner Familie, hoffentlich ist bei euch auch ein bisschen schönes Wetter, die Sonne hilft doch manchmal auch ein bisschen...
Liebe Grüße
Vera
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  #7  
Alt 22.04.2002, 21:25
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Standard Es tut so furchtbar weh....

Hallo Antje,

ich kann dich gut verstehen. Mein Vater ist vor 6 Tagen gestorben,hier haben die Ärzte zunächst falsch diagnostiziert. Später war keine Hilfe mehr möglich. Ich hoffe das meine Mutter und ich strak genung sind das alles zu ertragen. Ich glaube aber es hilft wenn man hier reden und helfen kann.
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  #8  
Alt 27.04.2002, 15:43
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Standard Es tut so furchtbar weh....

Hallo Markus und Vera, leider war mir die letzten Tage nicht zum Reden zu mute, es ist diese starke Trauer und der Schmerz die mich einfach nicht zur Ruhe kommen lassen. Immer wenn mann denkt es geht ein klein bisschen aufwärts, man kommt so langsam mit dem Gedanken klar das der Mensch den man so sehr liebte nicht mehr wieder kommt, dann kommt es doppelt so schwer und so hart wieder in das Gedächtnis das man ihn verloren hat. Und das tut so schrecklich weh. Dir lieber Markus spreche ich mein aufrichtiges Beileid aus. Ich kann verstehen wie Du dich fühlst und ich werde auch jeder Zeit mir Dir reden wenn ich in der Lage dazu bin. Also melde Dich ruhig mal wieder. Und denke bitte daran, Deine Mutti braucht Dich jetzt um so mehr. Dir liebe Vera wollte ich auch schon viel früher schreiben, aber Du verstehst mich sicher. Ich wohne nur 1 km von meiner Mutti entfernt und verbringe jede freie Minute mit meinen Kindern und meiner Mutti zusammen. Auch ich spüre das mein Vati in meinen Herzen noch so tief drin ist und immer sein wird. Jede Sekunde denkt man daran, was würde er jetzt wohl zu dieser oder jener Situation sagen. Ich stehe oft vor dem Grab meines Vatis und erzähle alles mögliche was ich so erlebt habe, es gibt aber wiederum auch Tage da möchte ich einfach nicht auf den Friedhof gehen. Da gibt es solch eine Leere eine Wut in mir und den Haß auf diesen scheiß Krebs.
Aber ich hoffe Dir geht es soweit gut und melde Dich ruhig mal wieder.

Bis bald ANTJE !!!!!!!!!!!!!!
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  #9  
Alt 27.04.2002, 16:16
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Standard Es tut so furchtbar weh....

Liebe Antje,
schade, fast hätten wir gleichzeitig geschrieben! Wie schön, dass du dich gemeldet hast! Ich hatte schon fast die Hoffnung aufgegeben, kann dich aber auch sehr gut verstehen - mir geht es oft so ähnlich! Dann geht ein Tag ganz gut um und eine Nachricht, ein Duft,... und die Erinnerung ist so schmerzlich wieder da. Ich versuche die ganze Zeit meinem Mann zu erklären, wie sich das anfühlt, aber ich glaube nicht, dass er es wirklich verstehen kann - ist aber auch ok, ich glaube, ich hätte es andersherum auch nicht ganz nachvollziehen können... Dieses innere Zerissenwerden, das tut so weh und ich wundere mich manchmal, dass man diese Schmerzen rein äußerlich gar nicht sieht!
Liebe Antje, ich wünsche dir ganz viel Kraft, lenke dich gut mit deinen Kindern ab! Ich denke, Kinder zu haben ist so etwas Schönes! Sie schenken einem so viel von ihrem GLauben an und ihr Vertrauen in das Leben! Ich habe ja leider noch keine eigenen Kinder, arbeite aber mit Kindern zusammen und genieße - so weit es geht - ihre Gegenwart (ich bin in der Schule - das ist dann auch nicht immer ein Zuckerschlecken mit den Kindern/Jugendlichen/jungen Erwachsenen :-) , aber insgesamt einfach sehr schön). Ich wünsche auch für deine Mutter ganz viel Kraft! Ihr tut mir wirklich beide sehr Leid!

Lieber Markus, dir auch ganz viel Kraft! Du bist sicherlich noch sehr geschockt, aber das hilft auch ein wenig über den ersten Schmerz hinweg! Wenn dann dieses Gefühl nachlässt und natürlich sowieso vorher, melde dich hier - es tut so gut mit anderen, die das selbe fühlen und erleben, zu "sprechen"!

Ganz liebe Grüße

Vera
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