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  #1  
Alt 12.09.2009, 21:19
Stefans Stefans ist offline
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Beiträge: 428
Standard Wie weiter leben ?

siehe Betreff. Gebt mir doch mal einen Tipp, weil im Moment weiss ich's wirklich nicht mehr.

Am 3.01.09 ist meine Frau nach 2 Jahren Krankheit an Brustkrebs gestorben. Wir kennen uns seit 1985, sind seit über 20 Jahren zusammen. Und morgen ist nicht nur ihr Geburtstag, sondern auch unser 10. Hochzeitstag.

Im Moment weiss ich wirklich nicht mehr weiter. Dieses Jahr ist beschissen, keine Frage. Aber ich hatte wenigstens gehofft, dass das Weiterleben mit der Zeit etwas leichter wird. Aber das ist nicht so. Es gibt Phasen (Tage, Wochen), da bin ich zuversichtlich, dass es schon irgendwie weitergeht. Und andere, wo ich kein Land sehe, wo es mich schier zerreisst und ich nur noch am Heulen bin, weil ich meine Frau so vermisse und nicht weiss, wie ich ohne sie weiterleben kann. Und ob ich das überhaupt will. Im Moment will ich's nicht.

Das ist doch Scheisse. Meine Prinzessin und ich, seit Ewigkeiten zusammen, haben uns erst vor knapp 4 Jahren unseren Traum erfüllt, den kleinen Bauernhof auf dem Dorf. Das erste mal in unserem Leben, dass wir eine Heimat hatten, ein Zuhause, wo wir Wurzeln geschlagen haben. Genau den Ort, wo wir hingehören. Und wo klar war, dass wir hier bleiben und nie mehr wegziehen. Wir wollten hier mteinander _alt_ werden. Dass uns hier zusammen nur 1 Jahr blieb, bevor meine Frau krank wurde, und dass "bis dass der Tod euch scheidet" schon mit 43 passiert, war nicht vorgesehen.

Ich weiss es im Moment nicht. Nächste Woche nehme ich Hündchen und fahre ans Meer, wo meine Frau und ich immer Urlaub gemacht haben. Ist schon gebucht. Und da werde ich mir überlegen, ob und wie es weitergehen kann. Die einzige Verantwortung, die ich noch habe, ist die für den Hund. Und weil ich den damals aus dem Tierheim geholt habe, muss ich mich schon sein Leben lang um ihn kümmern. Ich habe, um diese Verantwortung loszuwerden, ihn schon öfter angeboten wie sauer Bier. Aber niemand will so einen alten, asozialen Kläffer haben. Und wie ich die 4-5 Jahre, die er noch zu leben hat, überstehen soll, weiss ich im Moment beim besten Willen nicht.

Viele Grüße,
Stefan
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  #2  
Alt 12.09.2009, 21:47
Benutzerbild von buddylady
buddylady buddylady ist offline
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Standard AW: Wie weiter leben ?

Ach Stefans..ich kann es dir nachfühlen. Auch ich vermisse meinen Mann so sehr. An den Tagen wo es mir besonders schlecht geht ( ich mußte schon den Tag seines Geburtstages ohne ihn verbringen) lasse ich die Gefühle einfach zu weil sie jetzt zu mir gehören. Und im Prinzip warte ich ab das sie wieder vorbei gehen..ich weis das sie wieder vorbei gehen...so lange bis sie dann wieder kommen..und so ist es jedes mal. Mal ist es schlimmer mal tut es weniger weh. Was mich am Leben hält ist die Tatsache das mein Mann es so wollte. Er wollte nicht haben das ich Unglücklich bin..das kann ich aber nicht vermeiden...es ist nun mal mein Gefühl und ich muss und werde damit Leben. Aber ich versuche mein bestes zu geben..das bin ich ihm schuldig. Er hat in den 28 Jahren immer versucht mich glücklich zu machen...egal worum es ging. Und ich bin es ihm schuldig, so oft wie es mir auch gelingen mag, glücklich zu sein. Da ich ja davon überzeugt bin irgendwann ihm wieder gegenüber treten zu dürfen werde ich alles mögliche tun damit er stolz auf mich sein kann. Ich weis das es sch.... weh tut...immer wieder und warscheinlich mein Leben lang...aber so ist es nun mal und es ist nicht zu ändern. Man hat nur die Möglichkeit es zu akzeptiern...jeder hier.
Lieber Stefans..achte bitte schön weiter auf deinen Hund ( ich habe auch 4 ) Er braucht DICH genauso wie du ihn. Meine Hunde sind meine einzigsten Lebewesen wo ich sein darf/kann wie ich will..ob weinen, schreien oder einfach nur nachdenklich sein. Sie sind immer für mich da und dabei die erlichsten Wesen auf dieser Welt.
Liebe Grüße Elke!
__________________
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  #3  
Alt 12.09.2009, 22:15
Bremensie Bremensie ist offline
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Beiträge: 758
Standard AW: Wie weiter leben ?

Hallo Stefan,
deine liebe Frau ist doch erst seit Anfang des Jahres tot. Da ist es doch normal dass dein Leben noch Achterbahn fährt. Die Trauer braucht doch seine Zeit. Kannst du dich denn vielleicht mit einem dir nahe stehenden Menschen über deine Trauer reden? Dein Hündchen ist dir sicherlich auch ein guter Zuhörer. Zur Zeit ist es noch so dass dich die Trauer um deine Frau einfach überfällt. Lass es ruhig zu auch wenn es so richtig körperlich weh tut. Ganz, ganz langsam merkst du wie der Schmerz erträglicher wird. Da ich an ein Leben nach dem Tod glaube rede ich auch oft in Gedanken mit meinen verstorbenen Angehörigen. Auch bei mir gibt es Zeiten dass mich das das Trauertier sich bei mir meldet.
LG Erika
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  #4  
Alt 12.09.2009, 22:15
Lissi 2 Lissi 2 ist offline
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Standard AW: Wie weiter leben ?

Hallo Stefan,

leider habe ich keine Antwort und auch keinen Tipp. Ich wüsste selber zu gerne wie es sich gestalten kann dieses "Weiterleben".
Mein Mann ist am 19.09.09 verstorben. Uns blieben neun Monate von der Diagnose bis zum Ende. Vorher nie im Traum daran gedacht nicht mit ihm zusammen alt zu werden. Wir hatten noch so viele Träume und Pläne und nun??? Sicher ich leben... ich stehe morgens auf, versorge den Hund, gehe arbeiten, esse und trinke, wenn ich mich daran erinnere das man so was braucht um zu leben, gehe schlafen, stehe morgens wieder auf..... jau ich leben, wenn man das Leben nennen mag. Pläne hab ich nicht, Träume sind grausam wenn ich sie denn mal habe. Keine Vorstellung von dem was ist in einem halben Jahr oder in einem Jahr, lebe im Luft leerem Raum, kein Sinn, kein Ziel mehr.
Bis zum 12.08. hatte ich zwei Hunde, musste meinen Alten, den wir auch aus dem Tierheim hatten leider einschläfern lassen. Unseren Ben hat mir noch mein Mann, letztes Jahr in Juli aufs Auge gedrückt. Er wusste schon warum. Nun stehe ich hier mit der Verantwortung für ein junges Tier. Er ist gerade mal 16 Monate alt. Habe immer gesagt, die Verantwortung für die Hunde ist meine Lebensversicherung. Sollte ich eines Tages mich nach einem guten Platz für Ben umsehen, weiß ich, ich gebe auf. Noch siegt mein Verantwortungsbewusstsein... weiß aber heute nicht wie lange.

Befinde mich momentan selber in einer tiefen Krise, erlebe die letzten Tage meines Mannes so schrecklich real, als wenn es nicht letztes Jahr gewesen, sondern heute und jetzt. Einzig der Gedanke, dass solange ich lebe, auch mein Mann weiterlebt, in meinen Gedanken, in meiner Erinnerung, in meiner Liebe zu ihm, lässt mich weitermachen.

Ich wünsche Dir von ganzen Herzen, dass Du im Urlaub, dort am Meer, in Ruhe eine für Dich gangbare Vorstellung von Deinem Weiterleben finden kannst.

Sorry, wenn ich nun keinen Tipp für Dich habe und Dir nix erbauliches schreiben kann. Musste einfach schreiben, da mir Deine Gedanken so schrecklich vertraut erscheinen.

LG
Lissi
__________________
Wege entstehen dadurch,dass man sie geht.
Franz Kafka

Meine Beiträge stellen lediglich meine Meinung dar. Niemand muss sie akzeptieren, jeder darf es. Meine im KK-Forum veröffentlichten Bilder und Texte sind (auch in PN's) mein geistiges Eigentum. Ansonsten berufe ich mich auf die Nutzungsbedingungen des KK.
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  #5  
Alt 12.09.2009, 22:30
Benutzerbild von IreenS
IreenS IreenS ist offline
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Standard AW: Wie weiter leben ?

Hallo Stefan,

es geht weiter - keine Frage.

Ein blöder Spruch aus Kindertagen - Poesiealbumstagen:

Wenn du denkst es geht nicht mehr
kommt von irgendwo ein Lichtlein her.


Ja es ist eine "dunkle Zeit" bis man wieder seinen Weg findet,
aber man findet ihn.
Es dauert einfach, man muss sich mit der neuen Situation
- die man nicht wollte -
aus einander setzen - anfreunden.

Wir hier haben uns das alle nicht gewünscht - nicht vorstellen können.

Das Leben holt uns ein.

Wir haben einmal gesagt: bis das der Tod uns scheidet.
Ja, da war alles difuse Zukunft - weit weg.

Ich versuche es als einen beendeten Lebensabschnitt zu sehen.
Ist ja auch so - unsere gemeinsame Zeit ist vorbei.

Das heißt nicht, ich suche jetzt jemanden anderes als Partner z.B..

Es ist einfach ein Abschnitt beendet und ich muss mich jetzt neu orientieren
- wie auch immer.

Mitunter macht unser Leben mit uns was es will - leider.
Aber nur nicht unter kiregen lassen.
Sonst gehen wir vielleicht unter.

Stefan:
jeden Tag geht die Sonne auf - auch wenn wir sie nicht sehen.

Alles Gute für dich und schöne Urlaubstage mir deinem Fifi (war ja euer Hund)

Ireen
__________________
http://www.myvideo.de/watch/4892460/...ume_leben_ewig


Wolfgang *03.04.1947 - +18.10.2008

Christel *17.05.1950 - +12.04.2011
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  #6  
Alt 12.09.2009, 23:33
Eva2 Eva2 ist offline
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Beiträge: 72
Standard AW: Wie weiter leben ?

Hallo Stefan,

auch ich habe keinen wirklichen Ratschlag für Dich... Wollte Dir nur sagen, dass ich immer bewundert habe, wie sehr Du Dich um Deine Frau gesorgt hast, hier im Forum nach Informationen gesucht hast und immer bemüht warst, ihr zu helfen. Somit hatte Deine Frau eine sehr wertvolle Unterstützung. Das wird sie Dir ewig danken! Gröni hat schon recht wenn er singt: "Das Leben ist nicht fair..."....

Ich wünsche Dir, dass Du bald wieder die Sonne sehen kannst. Die Spaziergänge am Meer mit Deinem Hund werden Dir sicher gut tun.

Liebe Grüße, Eva
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  #7  
Alt 13.09.2009, 00:42
Boxerhund1 Boxerhund1 ist offline
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Beiträge: 202
Standard AW: Wie weiter leben ?

hallo Stefan,

tja... wie weiter leben? Auch wenn es vielleicht blöd klingt.... von Tag zu Tag... einen Schritt nach dem anderen machen. Was soll ich dir sonst sagen?
Ich weiß zwar nicht, wie es ist, die große Liebe an den Tod verloren zu haben, aber ich weiß, daß jeder Schmerz irgendwann einmal nachläßt, erträglich wird - und man irgendwann auch wieder frei ist und sich dem Leben zuwenden kann ohne wenn und aber. (Das bezieht sich jetzt nicht auf meine Mama.... da bin ich auch noch nicht soweit.)

In der Zeit der Krankheit meiner Mutter und ihrem Sterben waren meine Hunde das einzig Normale hier. Mein Papa ist fortgeschritten dement, und er hat mich in der Zeit ebensoviel Kraft gekostet wie Mamas Schicksal - und er tut es immer noch.
Es hört sich vielleicht seltsam an, aber meine Hunde gaben und geben mir manchmal die Kraft - alleine dadurch daß sie da sind, daß sie normal sind, daß sie ihre Bedürfnisse nach Beachtung und Streicheleinheiten einfordern - mit allem hier klar zu kommen. Die Verantwortung, die ich habe für meine Vierbeiner, die kann ich sowenig aufgeben wie die Verantwortung für meinen alten Papa.

Du bist übrig geblieben - aber glaubst du, daß deine Frau wollte, daß du aufgibst? Wenn sie dich so geliebt hat wie du sie, dann würde sie wollen, daß du irgendwann wieder glücklich bist, daß du dein Leben weiterlebst.

Also lebe für deine Frau, pflege die Heimat, die ihr euch geschaffen habt, auch wenn du es jetzt alleine tun mußt. Und freu dich an deinem Hund, der dir immer die Treue halten wird, solange er lebt.
Der Tag wird kommen, wo du auch wieder glücklich sein wirst.

Deine Frau wird immer einen besondern Platz in deinem Herzen behalten, egal was passiert. Ich wünsch dir viel Kraft weiterhin und drück dich ganz fest
__________________
Liebe Grüße, Cori

Als Angehörige kam ich, als Hinterbliebene blieb ich.

Mama: 4.10.1924 - 29.6.2009
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  #8  
Alt 13.09.2009, 10:14
Geske Geske ist offline
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Standard AW: Wie weiter leben ?

Hallo Stefan,

wenn es keine materiellen Existenzsorgen beinhaltet, weiterleben: an's Meer fahren. Wenn ich mich trauen würde, allein "in der Fremde" zu übernachten (Angst vor dem Trauertier), hätte ich das auch gemacht. Ich versuche Stellen mit dem größten Trauerpotential zu meiden.

Neun Monate sind doch keine lange Zeit, gegen 20 gemeinsame Jahre. Der Tod ist ja eine gegebene Größe, die dann kommt, wann sie will. Würde deine Frau wollen, dass du so leidest, nein, sie würde dich bestärken dein Leben weiterzuleben.
Das Leben beinhaltet bei manchen eben auch einsame Strecken, auf einer solchen befinde ich mich gerade auch - und ich habe auch nicht die Absicht, mich da ablenken zu lassen, denn ich glaube, nur dadurch, dass man die Misere in der man sich befindet annimmt, wird man zu einem späteren Zeitpunkt wieder frei für ein normales Leben. Du bist doch jemand, der klare Worte schätzt.
Heute musst du einen besonders schweren Tag überstehen, ich wünsche dir , dass du dafür viel Kraft aufbringen kannst.
Liebe Grüße
Geske

Geändert von Geske (13.09.2009 um 10:17 Uhr)
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  #9  
Alt 13.09.2009, 13:09
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Erle Erle ist offline
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Standard AW: Wie weiter leben ?

Lieber Stefan,
ach mein Lieber, Deine Worte haben mich tief berührt. Hab ich nicht auch ständig so gedacht?
Weißt Du noch, Du hast in meinen Thread geschrieben, ganz zu Anfang. Ich war ebenfalls über 20 Jahre mit Alfred zusammen, 19 Jahre waren wir verheiratet. Er war - ist - bleibt- das Allerwichtigste in meinem Leben.
Wie mache ich weiter?
Nun ja, erstmal hab ich meine -fast- erwachsenen Söhne. Nicht, dass die mir das Händchen halten, aber sie sind halt "da" und wollen im weitesten Sinne versorgt werden. Großartig Gesellschaft hab ich von denen nicht, aber das ist in dem Alter ja auch normal. Ich hab mir von Anfang an vorgenommen, nicht zu klammern.
Einen Hund hab ich auch, ebenso drei Katzen. Seine Tiere hat Alfred sehr geliebt, besonders den Hund, den haben wir halt auch schon fast 8 Jahre. Wenn Alfred hören würde, dass ich mal grad so durchhalten will, bis der Hund "endlich" stirbt... oh weh, er wäre ganz schön sauer.

Überhaupt ist es das, was mich am Leben erhält, was mich davon abhält, gegen den nächsten Baum zu fahren. Ich will Alfred irgendwann wiedersehen, wieder bei ihm sein. Falls ich nach einem Selbstmord überhaupt dort lande, wo er ist, da würde er mich unglaublich schimpfen. Nein, das geht nicht.

Ich hab mich einer Trauergruppe angeschlossen. Mir tuts gut. Ich durchlebe alle Gefühlsschwankungen, die dazu gehören. Zuletzt war ich voller Wut, ich dachte eigentlich nicht, dass sowas bei mir auch passieren würde.

Du kannst ja gerne nochmal drüben bei mir lesen, wenn Du magst.

Ach Stefan, zunächst ist ja da auch die Arbeit, die einen 8 Stunden am Tag beschäftigt. Dann sitze ich viel im Internet, tauche ab von der realen Welt in ein Phantasieleben. Damit lerne ich Schritt für Schritt, so komisch es klingt, wieder den Weg zurück ins "richtige" Leben.

Es gibt übrigens keine Patentrezepte, aber das weißt Du sicher. Du wirst den Weg finden, der für Dich richtig ist. WENN DU ES WILLST.
Und nur das ist richtig. Wenn Du soweit bist, den Weg nach vorne zu versuchen (denn das hätte Deine Frau doch gewollt, oder), dann wirst Du den Weg auch finden.

Übrigens ist das eigentlich ein Satz, den ich, wenn ich mies drauf war, gehasst habe.... "das hätte Dein Mann nicht gewollt". Dann hab ich mir oft bockig gesagt "woher wollen die das wissen, sie kannten Alfred nicht so wie ich".
Aber wenn ich ehrlich zu mir selber bin (und das bist Du dann wieder, wenn Du bereit bist, Deinen eigenen Weg zu suchen), ja wenn ich ehrlich bin, dann weiß ich, dass Alfred nicht wollte, dass ich hier aufgebe. Dazu hat er selbst zu gerne gelebt. Ich sollte hier glücklich und zufrieden meinen Weg gehen, das würde er von mir wollen.

Du kennst Deine Frau am besten, Du weißt am besten, wie Euer gemeinsames Leben war. Was also würde sie Dir sagen, wenn sie es könnte?
Und, noch wichtiger, wenn sie an Deiner Stelle wäre, wenn es also genau umgekehrt wäre..... was wolltest Du dann, was Deine FRau macht?

Sorry, nu hab ich Dich aber vollgelabert, wollte ich so gar nicht.
Ich wünsche Dir Durchhaltevermögen für die nächste Zeit, denn mehr ist erstmal nicht möglich.
Alles LIebe Erle
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  #10  
Alt 13.09.2009, 15:32
Benutzerbild von Tanni2006
Tanni2006 Tanni2006 ist offline
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Standard AW: Wie weiter leben ?

Lieber Stefan,

ans Meer zu fahren und den Kopf frei zu kriegen und alles mal rauszulassen ist der absolut richtige Weg. Für deinen weiteren Weg wünsche ich dir alles erdenklich Gute.

Ganz viele Grüße,
Tanja
__________________
Geliebte Mama, du wirst immer in unseren Herzen sein und niemals werden wir dich vergessen!

Milica *07.08.1953 - † 26.09.2007

Leider hat "ER" wieder gewonnen und ein Opfer gefordert, dennoch kein Grund Ihm nicht den Kampf anzusagen!
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  #11  
Alt 13.09.2009, 19:46
Stefans Stefans ist offline
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Standard AW: Wie weiter leben ?

Hallo,

danke für eure Antworten. Ja, im Notfall halt doch Tag für Tag, und nicht weiter denken. Gibt ja auch immer Schönes. So beschissen der heutige Tag auch ist (noch dazu verregnet), ist doch etwas sehr Schönes passiert:

Wir haben ja Hühner (inkl. Hahn), und wenn die Mädels Nachwuchs möchten, legen sie ihre Eier normalerweise nicht mehr in den Stall, wo sie von Stefan täglich geklaut werden, sondern verziehen sich zum Gelege bebrüten nach irgendwohin auf unseren fast 5.000 m² (oder sonstwohin über den Zaun Richtung Golfplatz oder Naturschutzgebiet... keine Ahnung, fliegen können sie ja). Und kommen nach 4-5 Wochen wieder. Schon öfter passiert, eine Henne ist auch nicht zurück gekommen (das Leben draussen ist gefährlich...), die anderen bisher ohne Nachwuchs. Jedenfalls kam gerade heute eine Rhodeländer-Henne nach über einem Monat zurück, und zwar mit sieben (!) Küken im Schlepptau. 7 winzige, fast schwarze Federbällchen, noch ganz holperig auf den kleinen Beinen unterwegs

Insofern: ist ja nicht immer alles nur beschissen, Gott sei Dank.

Viele Grüße,
Stefan
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  #12  
Alt 13.09.2009, 21:19
Benutzerbild von IreenS
IreenS IreenS ist offline
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Standard AW: Wie weiter leben ?

Hallo Stefan,

dann mal herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs.

Das macht doch Spass, dass zu erleben
- auch wenn dann mal wehmütige Gedanken aufkommen.

Umsorg sie schön, die kleinen Federbällchen.

Viel Erfolg bei der Aufzucht.

Ireen
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Wolfgang *03.04.1947 - +18.10.2008

Christel *17.05.1950 - +12.04.2011
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  #13  
Alt 13.09.2009, 22:50
Veracruz9 Veracruz9 ist offline
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Standard AW: Wie weiter leben ?

Lieber Stefan,

Lebe weiter von Tag zu Tag und grabe dich nicht ein.
Wahrscheinlich hätte deine Frau sich gewünscht, dass du weiter lebst, und nicht nur existierst.
Und denke immer daran, sie lebt weiter in deinem Herzen, und du kannst sie nie wirklich verlieren, solange du sie in deinem Herzen hast, und die Erinnerungen an sie im Kopf.

Eines Tages wirst du sie wiedersehen, aber sie wartet sicher auf Berichte, was du die Jahre so erLEBT hast.

Sich an der See den Kopf frei puste zu lassen ist ein guter Plan.
Vielleicht findest du in deiner Nähe ja eine Selbsthilfegruppe, mit Leuten, die dir helfen Stück für Stück dein Leben wieder neu zu entdecken.
Heute hast du schon wieder die erste schöne Entdeckung gemacht, deine Glucke kam wieder mit 7 kleinen Küken, und zeigte dir, dass es auch schöne Seiten gibt.

Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit, die wohl hart ist - aber auch immer wieder schöne Seiten hat.
__________________
Oma
geb. 16.10.1939 - verstorben 12.09.2009

Opa
geb. 15.08.1933 - verstorben 07.11.2004
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  #14  
Alt 14.09.2009, 10:12
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Sonnenblümchen Sonnenblümchen ist offline
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Standard AW: Wie weiter leben ?

Hallo Stefan,
Deine Verzweiflung kann ich gut verstehen, wie auch die anderen hier. Auch ich bin mit meinem Schatz (35 Jahre zusammen, davon 30 verheiratet) erst vor 8 Monaten da hingezogen, wo wir eigentlich schon immer hingehört hätten...in eine kleine Altbauwohnung mitten in der Fussgängerzone, wo wir uns so richtig wohlfühlen. Uns erwischte die Krankheit mitten im Umzug, so als wenn sich mein Schatz diesen Ort dafür ausgesucht hätte.Wieviel Zeit uns gemeinsam hier noch bleibt, weiß nur der liebe Gott....noch kämpfen wir beide um jeden Tag mit 14-tägiger Chemo im Wechsel mit den Nebenwirkungen.Auch wir haben seit 35 Jahren immer einen Hund gehabt.Unsere jetzige Hündin ist stolze 14 Jahre und wir lieben sie wie unser Kind. Wie kannst du hingehen, Deinen Hund am liebsten loswerden zu wollen? Er gibt Dir doch z.B. einen Grund dafür, ans Meer zu fahren und er war auch euer g e m e i n s a m e r Begleiter, also durch ihn, durch die Verantwortung, die du auch weiterhin für ihn haben solltest, kannst du weiterleben.
Ich habe auch schon oft darüber nachgedacht, was ich machen soll, wenn mich beide verlassen. Beide kann man nicht ersetzen. Vielleicht solltest du das auch mal berücksichtigen. Er hört dir doch auch bestimmt zu und fühlt deinen Schmerz, sieht deine Tränen. Gibt er dir dann keinen Halt, stupst dich an und leckt dir deine Hand? Bei mir ist das jedenfalls so.
Wenn du aber der Meinung bist, dass er dich zu sehr an deine Frau und die gemeinsame Zeit mit ihr erinnert und du deshalb seine Nähe nicht ertragen kannst, dann sei wenigstens so fair und gib ihn in gute Hände ab, statt ihm den Tod zu wünschen.
Aber glaub nicht, dass du dein eigener Richter sein kannst, so nach dem Motto, wenn Hund weg, dann kann ich mit meinem eigenen Leben auch abschließen. Jeder von uns hat diese Gedanken schon einmal durchlebt, aber ändert es etwas, wird deine Frau dadurch wieder bei dir sein?
Habt ihr Kinder? Wenn ja, würdest du diese dann auch abstoßen? Ich glaube nicht, eher würdest du ihnen doch ein liebevoller Vater sein wollen.oder ?!

Sprich mit deinem Hund, seh ihn als Freund, nicht als deinen Feind. Er hört dir zu, wenn niemand da ist. Ihm kannst du den größten Scheiß erzählen, er lacht dich nicht aus. Er geht mit dir spazieren, so kommst du an die Luft und auf andere Gedanken . T e i l e deine Trauer mit ihm, damit sie nur noch 1/2 so schwer ist.
Unser GLAUBE gibt uns KRAFT,
Unsere KRAFT lässt uns LEBEN,
Unser LEBEN ist das ZIEL,
Unser ZIEL gibt uns HOFFNUNG
und unsere HOFFNUNG ist die VORAUSSETZUNG für alles Leben.

Ich wünsche dir all diese Kraft für deine Zukunft.
Sonnenblümchen
__________________
Er hat nie aufgehört, daran zu glauben, wieder gesund zu werden.....
Aus dem Glauben wurde Hoffnung, doch die Krankheit hat der Hoffnung keine Chance gelassen.



*28. Mai 1949 + 9. Juni 2010 in Bad Frankenhausen
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  #15  
Alt 14.09.2009, 14:37
Stefans Stefans ist offline
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Standard AW: Wie weiter leben ?

Hallo Birgit,

Zitat:
Zitat von Birgit763 Beitrag anzeigen
Ich habe das mit den Hühnern gelesen. ....hätte das auch gerne mal gesehen!!!
Das kannst du haben... siehe Bild unten

Es sind übrigens sogar 8, nicht 7 Kükis, habe ich heute gesehen (nicht alle auf dem Bild). Und aufziehen muss ich die nicht, dass macht Mama schon ganz allein. Ich werfe nur täglich ein bischen Ei-/Aufzucht-Futter auf die Wiese

Aber wenn das mit der Fruchtbarkeit so weiter geht, muss ich wohl bald den Hahn kastrieren lassen Diese 8 Jungen sind ja nicht die ersten dieses Jahr, im Juli sind schonmal 3 dazu gekommen. Irgendwann wird es im Stall vom Platz her knapp. Und weil das keine Hühner zum Essen sind und Fuchs, Habicht und Marder keine Hühnerbeute machen (dabei läuft der Fuchs hier tagsüber rum, und der Marder wohnt bei uns auf dem Stallboden!)...

Viele Grüße,
Stefan
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