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  #1  
Alt 24.06.2013, 11:00
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Sonnenblume 87 Sonnenblume 87 ist offline
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Standard Meine Mama ist nicht mehr da

Am 31 Mai ist meine Mama im Alter von nur 49 Jahren an Lungenkrebs verstorben. Es ist so unreal. Ich ging an diesem Freitag mit ihr ins Krankenhaus. Sie sollte zur Chemo. Das dies ihr letzer Morgen sein würde wäre mit niemals in den Sinn gekommen. Alles verlief wie sonst auch immer. Sie bekam ihre Chemo und gegen 16 Uhr sagte sie zu mir sie hätte Hunger ich ging ihr als etwas holen. Nach 20 min kam ich zurück und meiner Mama ging es aufeinmal so schlecht das die Pfleger ihr ein Bett holten. Da sie ganz unruhig war sagte die Ärtzin sie müssen sie nun auf die Wachstation fahren ich packe ihre gesamten Sachen und führ mit hoch. Auf der Station angekommen sagte man mir ich müsse draußen bleiben bis man sie aufgenommen hat. 20 min später kam die Ärtzin und sagte mir das meine Mama verstorben sei. Wieso hatte man mich nicht reingebeten bevor dies passiert ist.? Mir kam es vor als ob ich mich in einem Alptraum befinde. Ich war so geschockt! Ich holte sofort mein Handy und bat meine Schwester sofort ins Krankenhaus. Die Ärtzin bat mich in ein anderes Zimmer mitzukommen um die anderen Patienten nicht zu beunruhigen. Eine absolute Frechheit. Im anderen Zimmer angekommen gab man mit Beruhigungsmittel und hat mich einfach alleine stehen gelassen. Als meine Schwester kam saß ich einfach teilnahmslos da. Sie war bereits aufgelöst ich hatte ihr zwar nichts am Telefon gesagt aber sie hat es gefühlt das es keine guten Nachrichten gab. Die Ärzte kam wieder und sprach mit meiner Schwester ich wollte in diesem Moment nichts hören. Als sie meinten wir können sie nun sehen hatte ich nicht die Kraft in dieses Zimmer zu gehen. Ich hatte sie ja vor einer Std noch lebend gesehen. Ich hatte kein Zeitgefühl und irgendwie trafen alle Freunde und die Familie ein. Fast alle verabschiedeten sich von ihr. Ich wollte aber nicht. Ich kann bis heute nicht fassen das meine Mama nicht wieder kommt. Ich habe in mir so einen Schmerz den ich nicht erklären kann. Ich treffe mich mit Freunden bin dann zwar auch fröhlich aber wenn ich dann Nachhause gehe weiß ich das meine Mama nicht da ist. Es ist einfach nur Schrecklich. Wie schaffe ich es nur mit diesem Verlust klar zu kommen? Ich weiß das hätte meine Mama nicht gewollt aber es geht einfach nicht sie fehlt mir einfach in jeder Situation.
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  #2  
Alt 26.06.2013, 13:50
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Sonnenblume 87 Sonnenblume 87 ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

Liebe Moni,

deine Worte haben mich zu Tränen gerührt. Es ist wahr egal was ich tu ich kann sie nicht zurückholen. An jedem Morgen an dem ich wieder aufwache wird mir bewusste das es leider die Realität ist. Meine jüngere Schwester und ich versuchen einen ganz normalen Alltag zu führen aber immer wieder werfen uns bestimmte Gedanken und ein plötzlicher Schmerz aus der Bahn. Unsere Freunde versuchen immer für uns da zu sein und wenn wir uns mit ihnen beschäftigen geht es uns auch gut aber sobald ich an Zuhause denke oder die Leute nicht mehr da sind merke ich oh Mama ist nicht mehr da.
Als es mit der Krankheit anfing habe ich sie immer angerufen als ich nicht daheim bei ihr war, ich hatte so große Sorgen um sie. Sie hatte sich noch eine zwei Wochen vor ihren Tod, als sie mich beim weinen erwischt hatte entschuldigt das sie uns so große Sorgen macht sie will das alles gar nicht. Sie konnte doch nichts dafür. Sie nahm mich in den Arm und drückte mich ganz fest.
Letztes mal bin ich in die Kirche und habe ihr ein Licht geschenkt. In der Kirche habe ich mich frei gefühlt und habe meinen Tränen freien lauf gelassen. In der selben Nacht habe ich dann von meiner tollen Mami geträumt. Sie hat nichts gesagt nur meinen Kopf gestreichelt der in ihrem Schoss lag.
Wie du bereits sagtes ich denke auch nicht das der Schmerz und die Trauer nachlassen werden aber ich werde lernen damit zu lernen.
Nächste Woche wird ihre Bestattung sein vielleicht wird es einen dann bewusst, was da passiert ist und kann mit der Trauerarbeit beginnen.

Es tut mir leid wenn ich so verwirrend schreibe aber mir sind so viele Gedanken im Kopf und ich kann sie nicht ordnen.

Lg Sonnenblume
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  #3  
Alt 26.06.2013, 19:43
Mina2486 Mina2486 ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

Liebe Sonnenblume

Mein aufrichtiges Beileid zu den Verlust deiner Mama. Ich weiß so genau wie du dich fühlst. Ich habe meine Mama am 23.3.13 verloren, vor 3 Monaten.
Deine Zeilen erinnern mich an Mamas Geschichte, sie hatte auch Lungenkrebs und ist 8 Tage nach ihrem 58 Geburtstag gestorben.
Sie hätte 6 Chemos bekommen sollen, bekam aber nur 5.
Im Oktober hat sie die Diaganose bekommen, sie hat so gekämpft. Meine Mama wollte leben, aber die sch**** Krankheit hat leider gewonnen
Es wird immer weh tun, wir müssen irgendwie einen Weg finden damit klar zu kommen und wie Moni geschrieben hat, unseren Mamas ist ein Leidensweg ersparrt geblieben.
Es vergeht kein Tag an dem ich nicht weine, aber ich spreche mit meiner Mama und das hilft mir.. ich weiß das sie mich irgendwie hört und bei mir ist.
Finde für dich einen Weg mit der Trauer umzugehen. Schreib ihr Briefe, rede mit ihr.

Liebe Grüße
Mandy
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  #4  
Alt 27.06.2013, 18:55
Mina2486 Mina2486 ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

Hallo ihr beiden

Moni, danke für deine Worte. Du hast damit einfach Recht. Die Beerdigung haut noch mal richtig rein, aber ich konnte danach erst wirklich für mich realisieren, das meine Mama nie wieder kommt.
Ich wohn von zuhause 450 km weg..war aber so oft wie möglich bei ihr, als sie gestorben ist (im Hospiz) war ich bei ihr und hab ihre Hand gehalten.
Ich werde diese Bilder mein lebenlang mit mir tragen, aber ich bin froh das ich bei ihr war. Ich hab ihr nochmal alles gesagt was ich wollte, man sagt die Menschen die kurz vorm gehen sind, hören alles auch wenn sie nicht mehr reagieren können.

Liebe Grüße
Mandy
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  #5  
Alt 28.06.2013, 00:19
Seestern09 Seestern09 ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

liebe sonnenblume,

beim durchlesen deines beitrags sind mir die tränen gekommen! es tut mir leid, dass du deine mama auch so früh verloren hast und nun mit so einer beschis*enen Situation umgehen musst. das hat keiner verdient. und dann ging es auch noch so schnell! ich kann verstehen, dass du da vollkommen unter schock standest! weiß man denn jetzt, warum es so schnell ging? hat sie keine luft mehr bekommen?

ich kann mit deiner situation absolut mitfühlen, da ich meine mama auch letztes jahr verloren habe, sie war gerade mal 48 geworden. ich musste mit zusehen, wie sie von tag zu tag mehr stirbt und wie der tumor ihr alles nahm. es war furchtbar. und nun, ein jahr später, lebe ich halt.. ich lebe ohne sie, weil ich muss. die trauer ist nicht weniger, aber sie überwältigt mich weniger. wahrscheinlich, weil die tränenkanäle irgendwann leer sind oder einfach, weil man sich an die situation gewöhnt. so blöd das auch klingen mag. ich fühle meine mama immer bei mir und wenn es was neues gibt, dann rede ich in gedanken mit ihr, z.b: schau, was für eine tolle couch oder guck, unsere neuen tiere. ich habe mir auch eine kette gemacht mit einem anhänger, wo ich ein bild von ihr drin habe. so trage ich sie immer bei mir zudem hatte sie mir an ihrem geburtstag einen ring von sich geschenkt und sagte: nimm ihn, damit du immer an mich denken wirst. es sind so viele kleine positive dinge, an die ich mich versuche zu erinnern, um die schlechten auszublenden. vergessen wird man sie nie, auch nicht nach 20 jahren (so geht es meinem vater). aber sie geraten in den hintergrund und man muss kraft schöpfen aus den positiven und schönen zeiten, die man miteinander verlebt hat. das geht natürlich nicht von heute auf morgen. das dauert und das wird auch bei mir noch lang dauern.

es ist auhc überhaupt nicht schlimm, wenn du draußen mit deinen freunden spaß hast und sie dich ablenken können. aber genauso solltest du auch deine traurige seite zeigen können/dürfen. denn das gehört nun mal zu dir und deinem leben und ist völlig ok, traurig zu sein. andere müssen auch wissen, dass du nicht nur lachen kannst. es ist ja noch so frisch bei dir. ich denke, das wichtigst ist wirklich, sich mit dem thema auseinander zusetzen und die trauer zuzulassen. weine, wenn dir nach weinen ist. höre dir traurige lieder an, wenn du das brauchst. ich habe das für mich als den wichtigsten teil empfunden, um mit dem verlust umgehen zu können. denn so beginnt man zu verarbeiten, zu realisieren, abschied zu nehmen... denn das konntest du ja leider gar nicht richtig. jetzt noch sitze ich bestimmt 1x pro monat da, wo ich einfach mal anfange zu heule, wenn ich irgendwas sehe, was mich extrem an sie erinnert und ich es einfach mal wieder brauche, meine trauer rauszulassen.

ich habe eine schöne kleine ecke für meine mama eingerichtet mit einem bild und verschiedenen kleinen dingen, die mich an sie erinnern. und natürlich einem kerzchen, was ich immer mal wieder für sie anzünde sowas tut echt gut.

ich wünsche dir für deine bevorstehende zeit sehr viel kraft! ich bin mir sicher, dass du das gut meistern wirst..für deine mama

ganz liebe grüße,
seestern
__________________
Über die Zeit lernen wir mit dem Verlust umzugehen,
wir müssen es einfach ertragen,
aber die Einsamkeit und die tiefe Trauer bleiben immer.

meine geliebte Mama
24.03.1964 - 22.05.2012

Diagnose Glioblastom Januar 2012.. 5 Monate.. es ging viel zu schnell
Erinnerung an eine Kämpferin
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  #6  
Alt 28.06.2013, 10:38
Benutzerbild von Sonnenblume 87
Sonnenblume 87 Sonnenblume 87 ist offline
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Beiträge: 41
Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

Hallo Moni und Mandy,

in den vorherigen Beitrag habe ich ganz vergessen Euch mein Beileid auszusprechen. Es ist für uns alle eine furchbare Situation die uns leider nicht erspart geblieben ist.

Moni hat recht ihnen ist unglaubliches Leid erspart geblieben. Vielleicht ist ist es besser das ich meine Mama als unglaublich starke Frau in Erinnerung behalte. Sie wollte bestimmt nicht das ich sie als ein Häufchen elend in Erinnerung behalten. Für mich war sie wie immer. Während der Krankheit hat sie nicht abgenommen sonder 6 kg zugenommen ihre Haare sind ihr geblieben und sie sah richtig frisch aus keiner in unserem Umfeld konnte glauben das sie so eine schwere Krankheit in sich trägt. Und vielleicht ist dies der Grund wieso keiner ihren Tod versteht.

Wenn ich unterwegs bin und Mütter mit ihren Töchtern sehe bekommen ich eine richtige Wut in mir, da ich daran denken muss das mir meine Mami wegen dieser S.... Krankheit genommen wurde und ich nicht mehr die Möglichkeit habe mit ihr ins Kino zu gehen oder einfach nur mit ihr spazieren zu gehen. Wenn ich dann Dinge höre wie oh mann meine Mama nervt mich so wird es noch schlimmer. Sie sollen froh sein eine Mama zu haben.

Zwei Tage vor der Beerdigung werde ich in die Uni gehen und meine letzte Klausur für das Studium schreiben, sie war immer so stolz auf mich das ich studiere und aus mir mal was wird. Ich wollte sie doch mit auf meine Abschlussfeier nehmen wenn mir mein Abschluss übergeben wird. Und jetzt hoffe ich das sie es trotzdem sieht nur eben von der anderen Seite.

In den letzten Std. sagte meine Mama zu mir das sie bald wieder arbeiten möchte ich sah sie an und meinte werde erst wieder Gesund und mute dir nicht zuviel zu sie sagte es hätte keine Beschwerden mehr ihr ginge es richtig gut. So langsam kehren die Gesprächsfetzen wieder zurück ich hatte es total vergessen. Ich hatte vor am nächsten Tag den Samstag mit meinem Freund ins Kino zu gehen sie sagte sie will auch wieder ich meinte zu ihr dann tuen wir das nächste Woche. Und jetzt ich kann nicht mehr das tun was wir uns vorgenommen hatten. Es ist einfach alles weg.

Ich finde es schön wie ihr Euren lieben Mandy deiner Mama und Moni deinen Mann erzählt was passiert ist. Ich befinde mich noch in der Phase wo ich meine Mama frage wieso sie so plötzlich gegangen ist. Wieso sie mich und meine Schwester hier alleine lässt und wieso sie keine Kraft mehr hatte. Leider können mir diese Fragen nicht beantwortet werden.

Manchmal wenn ich über meine Mutter spreche bekomme ich am ganzen Körper Gänsehaut vielleicht ist sie in diesem Moment in meiner Nähe wer weiß.

Ich habe so eine unendliche Größe Liebe in mir für meine Mama und es wird sie niemals ändern. Sie war die beste Mutter die man sich vorstellen kann. Manchmal war ich echt fies zu ihr aber sie wusste das dies nicht ernst gemeint war.
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