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#1
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AW: Er wird sterben...
Das tut mir sehr leid . Es gibt nichts schlimmeres und anstrengenderes als einen geliebten Menschen in den Tod zu begleiten .
Das Gefühl das du nun mit Anfang 40 hast kenne ich zu gut . Viel nach draussen ohne deinen Mann wirst du derzeit nicht können oder ?
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Mein Mohle - Diagnose von SPK Krebs am 3.6.2014 Seither ist nichts mehr , wie es vorher war . Du weißt erst wie stark du bist , bis stark sein die einzige Option ist , die dir noch bleibt ! |
#2
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AW: Er wird sterben...
Ihr seid lieb. Danke.
Wieder eine kurze Nacht, die von von einem Schmerzanfall beendet wurde. Ich bin dann immer so hilflos. Er ist kein Weichei. Wenn er heult vor Schmerz, dann ist es hart. Wenn dann mach 20min das Schmerzmittel wieder wirkt, dann ist die Erleichterung sooo groß. Methadon gibt einem keiner. Das ist keine Option. Habe viel probiert. Außerdem bringt das Methadon ja nur was, wenn er noch mal Chemotherapie machen könnte. Davon muss man sich aber verabschieden. Von dieser Hoffnung. Irgendwann ist es besser, der Wahrheit ins Auge zu sehen und das beste daraus zu machen. Wenn er am Schmerzmittel sterben sollte, dann ist das ein Segen. Besser als ein Krebsalternativtod. Dünndarm geht zu... Diese Schmerzen sind nicht auszuhalten. Ja dieses Schweigen. Ich würde so gerne noch so viel reden. Aber er will nicht. Doch das wichtigste ist einfach gesagt. Alles andere wäre eine Wiederholung. Und würde nur immer wieder vor Augen führen, dass er stirbt. Aber er will Normalität. Will auch, dass ich eine starke Frau bin. Die braucht er jetzt, sagt er. Also verkneife ich mir meine Befindlichkeit und versuche Wohlbefinden herzustellen. Das ist etwas, was ich für ihn tun kann. Mehr geht leider nicht. Doch Tinele, ich gehe auch alleine raus. Sonst verliere ich Kraft und könnte die starke Frau nicht sein. Laufe ganz viel, treffe mich einmal die Woche mit einer Freundin, habe sonst auch viel Kontakte. Aber ich mache mir nichts vor. Es hilft nur bedingt. Laufen hilft am besten. Habe vor kurzem einen Halbmarathon absolviert und bin für den nächsten angemeldet. Ich hoffe, dass mir das Laufen das Leben retten wird. Weiß nämlich wirklich noch nicht, was mit mir passiert, wenn die starke Frau an seiner Seite nicht mehr gebraucht wird. Am schlimmsten ist seine Mutter. Nein, sie ist nicht schlimm. Aber ihr Zustand. Sie kann nicht akzeptieren, dass er stirbt. Und will immer noch was machen. |
#3
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AW: Er wird sterben...
Ich bin froh zu lesen , daß du soviel für dich tust . Genau so kann man das packen und nicht anders .
Und das die Mutter das nicht wahr haben will , tja es ist halt auch irrsinnig schwer sowas wahrhaben/akzeptieren zu wollen .
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Mein Mohle - Diagnose von SPK Krebs am 3.6.2014 Seither ist nichts mehr , wie es vorher war . Du weißt erst wie stark du bist , bis stark sein die einzige Option ist , die dir noch bleibt ! |
#4
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AW: Er wird sterben...
Hallo Kaffetrinkerin,
es tut mir so leid, dass Du auch so jung sowas mitmachen musst. Ich war damals 36. Hat Dein Mann keine Schmerzpumpe? So kann er ja normal immer selbst auf den Knopf drücken, wenn er meint, es geht nicht mehr. Wichtig ist ja , eine gewisse REgelmässigkeit mit dem Schmerzmittel einzuhalten, dass der aufgebaute Spiegel nicht sinkt. Wie machen das denn die vom Palliativteam? Du wirst die Kraft für den vor Euch liegenden WEg haben...man entwickelt so unfassbare Kärfte, bis zum letzten Tag, auch wenn man meint, es geht nicht mehr. Wichtig ist, dass evtl mal jemand 1 Stunde vorbei kommt, wo Du selbst mal raus kannst und abschaltest. Hast Du einen Psychologen an Deiner Seite? Wenn nein, sprech mal mit dem Hausarzt, dass da langsam schonmal was angemeldet wird, denn ich fand diesen danach für mich in der TRauertherapie sehr gut. Dir weiterhin viel Kraft. Mel |
#5
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AW: Er wird sterben...
Danke dir Mel.
Es tut mir unfassbar leid, dass du auch sowas mitmachen musstest. Und das noch viel jünger als ich. Er hatte mal eine Schmerzpumpe. Da war aber noch die Hoffnung, dass es mit der Chemo weitergeht und da ging das nicht gleichzeitig mit Pumpe und Chemo. Da das mit der Chemo aber wahrscheinlich durch ist, könnte ich das noch mal anregen. Jetzt hat er Morphiumpflaster und Morphiumnasenspray kombiniert mit Novalgin. Es beruhigt mich sehr, dass du sagst, dass die Kraft für die Aufgabe immer mehr wird. Danke! Ich gehe immer jeden Tag raus. Alleine. Und wenn es nur eine Stunde ist. Laufen, Kaffee trinken im Café, Shoppen, mit einer Freundin im Park treffen. Immer nur kurz, aber meine Krebspause. Sonst würde ich es nicht schaffen. Er will (zurecht!!!) nicht, dass ich ständig weine. Und so halte ich mich für ihn stabil. Arbeiten klappt aber nicht momentan. So lange könnte ich nicht wegbleiben und mich auch garnicht konzentrieren. Deshalb bin ich krankgeschrieben. Wenn ich nicht da bin, sind entweder seine Eltern bei ihm oder er will bewusst alleine sein. Braucht sich ja nur per Handy zu melden und ich bin sofort wieder da. Macht er aber nicht, weil wir beide abgesprochen haben, wie wichtig das für mich ist. Ich glaube allerdings, wenn Atemnot ein Thema werden würde, könnte ich das nicht. Heute war ein guter Tag trotz Schmerznacht. Er hat den ganzen Tag etwas gemacht. Erst gearbeitet für seinen ehemaligen Job und dann für uns paniertes Fischfilet gemacht. Das kann er so gut. Und ich finde es so wichtig, dass er Aufgaben hat. Er muss sich dann vor dem Herd mit einem Stuhl setzen. Aber ist glücklich wie Oskar heute, dass er so viel sinnvolles gemacht hat. Das Palliativteam ist jederzeit 24h in Rufbereitschaft. Und es käme jederzeit jemand raus. Ansonsten gibt es einen festen Hausbesuch in der Woche durch einen Arzt und einen telefonischen Termin. Aber wenn ich etwas habe, kann ich jederzeit Hilfe dazuholen. Das entlastet mich sehr. Außerdem kommt jeden Abend ein pflegedienst. Zum anhängen von Infusionen. Wasse und Kalium im Moment. Das beruhigt mich auch. Weil ihn jeden Tag eine Pflegekraft sieht und auch reagiert wenn ihm/ ihr etwas auffällt. Also, heute trotz schlimmer Nacht ein guter Tag. |
#6
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AW: Er wird sterben...
Liebe Kaffeetrinkerin,
mein Vater musste eine ganz ähnliche Situation bis zu seinem Tod durchleben. Mir kommt das alles sehr nah und bekannt vor. Ich wünsche euch Zeit. Gute Zeit. Wenig Schmerzen auf beiden Seiten. Es ist so unendlich schwer und es tut genauso unendlich weh. Ich denke an euch und wünsche euch so viel Kraft.
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Die höchste Form der Hoffnung ist die überwundene Verzweiflung. - Albert Camus |
#7
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AW: Er wird sterben...
Liebe Kaffeetrinkerin,
Zitat:
Denn Methadon ist längst ein allseits anerkanntes (und damit "zugelassenes") Schmerzmittel, dessen Verabreichung an sich unabhängig davon ist, ob jemand (noch) kurativ oder (nur noch) palliativ behandelt wird. Richtig ist sicher, daß sich manche Ärzte "zieren", Methadon zu verschreiben. So lange sie das begründet im Interesse des Patienten tun, ist das auch i.O. Andererseits gibt es aber auch noch ein selbst bestimmtes Eigeninteresse von Patienten, z.B. auf Schmerzfreiheit, die ja relativ problemlos mit div. Medikamenten erreicht werden kann. Z.B. auch mit Methadon. Hinweise dazu, die ich im Forum (wg. NB) nicht geben kann/darf, schickte ich Dir per PN. Zitat:
Noch dazu, wenn er ohnehin schon "schwer angeschlagen" ist. Ich bin kein Arzt, weiß jedoch definitiv, daß allein permanenter Schlafentzug dazu genügt, Menschen relativ schnell "fix und fertig" machen zu können. Gehört übrigens zu weltweit üblichen Folter-Methoden. 20 min, bis ein Schmerzmittel wirkt?? Würde ich (in einer vergleichbaren Lage wie Dein Mann) niemals akzeptieren. Weil das "finsterste Steinzeit" ist, wenn es darum geht, Schmerzfreiheit erreichen zu können. Methadon als Schmerzmittel kann im Einzelfall auch unerwünschte Nebenwirkungen haben. Es hat aber auch unbestreitbare Vorteile, die Du überall im Netz und auch hier im Forum nachlesen kannst. Wie z.B.: 1) Sehr schnell wirksam. In wässriger Lösung ca. 5 min. 2) Kein "Kick" bei Einnahme und auch keine "Abhängigkeit" davon. 3) Greift keinerlei Organe an. 4) Wird normalerweise über die Leber abgebaut und hat normalerweise auch keinen negativen Einfluß auf die Nierentätigkeit. 5) Wird die tägliche (Gesamt-)Dosis-Zufuhr auf zwei Mal "aufgeteilt", kann über 24 Stunden lang Schmerzfreiheit erreicht werden. 6) Die tägliche Gesamtdosis ist in weiten Bereichen variierbar. Zunächst, ohne daß Gefahr besteht, daß ein Patient an M-Zufuhr stirbt. Am Ende des Weges spielt es dann letztlich keine Rolle mehr, ob ein Patient an seiner Krankheit stirbt oder an M-Zufuhr. 1) Erübrigt sich normalerweise, weil 5) permanent greifen kann. Zitat:
V.a. dann, wenn es um's Sterben geht. Ich kann mir allerdings nicht so recht vorstellen, daß Dein Mann kein Interesse daran hat, darüber zu reden, wie er zu sterben gedenkt. Oder ist es ihm völlig wurscht, unter welchen Schmerzen er evtl. sterben muß? Aha - er will manches mit Dir einfach nicht mehr bereden. Provozier ihn doch bitte einfach mal, und frag ihn, wozu er dann noch eine "starke Frau" braucht/haben will?? V.a. dann, wenn er (schlimmstenfalls) gar nicht mehr in der Lage dazu ist, irgendetwas beeinflussen zu können, das ihm "gut tun" kann. Hat er Dir eine (schriftliche) Vollmacht gegeben, dann (ersatzweise für seine mangelnde/versagende Willens-Äußerung) handeln zu können?? Naja - es gibt schon Männer, die weitestgehend alles "mit sich selbst" abzumachen gewöhnt sind. In Verkennung der Tatsache, daß immer noch "vier Augen" mehr sehen als zwei. Eingangs sprachst Du davon: Zitat:
Den Deinigen und den Deines Mannes. Beide Filme enden zwar mit dem Tod Deines Mannes, müssen jedoch nicht identisch sein. Kennst Du den Horrorfilm Deines Mannes? Wovor er evtl. "Horror" hat, bis er stirbt? Wohlbefinden herstellen zu wollen ist eine (ehrenwerte) Sache. Eine ganz andere ist es aber m.E. über Grenzwertigkeiten zu sprechen und Einigung darin erreichen zu wollen. Frag doch Deinen Mann einfach mal, ob ihm der derzeitige Verlauf (incl. der zu erwartenden Verschlimmerungen) in seiner Entwicklung taugt oder nicht. Ist es das, was er in seinem Horrorfilm erwartet?? Denke, diese Frage geht an sich noch viel tiefer: Dahingehend, wie Du seine Horrorvorstellungen "mildern" kannst. Vielleicht braucht er genau hierbei Deine Stärke und Deinen Beistand. An Deiner Stelle würde ich darauf bestehen, zumindest hierin Klarheit zu schaffen. Frag Deinen Mann bitte klipp und klar, und verlang auch Antworten von ihm! Denn schweigen kann man m.E. nur bei Übereinstimmungen des Empfindens jedweder Situation. In ungewohnten Situationen ist diese Übereinstimmung aber alles andere als selbstverständlich. Und sie bedarf deshalb auch der Feststellung. Völlig klar ist, daß der Horrorfilm Deines Mannes mit seinem Tod endet. Dein Horrorfilm muß aber nicht zwangsläufig damit enden: Er könnte insofern weiter andauern, als Du Dich evtl. fragen müsstest, nicht alles hinreichend genug vor dem Tod Deines Mannes geklärt zu haben. Und zwar so, daß nach seinem Tod nicht irgendein "Versäumnis" Deinerseits in Dir "fressen"/Dich belasten kann. Nur dann, wenn Du das ausschließen kannst, endet auch Dein Horrorfilm mit dem Deines Mannes. Frag also lieber einmal zu viel als zu wenig nach, so lange das unter Euch beiden noch möglich ist. Denke, unter sich Liebenden sollte das auch kein Problem sein, selbst bei Grenzwertigem Verständnis füreinander zu haben. Hatte/hat man ja sonst auch. Warum also nicht auch bei Ungewohntem? Liebe Grüße lotol
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Krieger haben Narben. --- 1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR Nach ca. 3 Jahren Rezidiv 2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel 3. Therapie (2021): Bestrahlung |
#8
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AW: Er wird sterben...
Hallo Kaffeetrinkerin,
Ich hab keine guten Ratschläge und versuche mal mir die schlechten zu verkneifen. - Und so wollte ich eigentlich gar nichts schreiben, aber da wurde mir klar, WARUM ich keine guten Ratschläge habe. Der Grund ist sehr einfach: Du machst das super!!! |
#9
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AW: Er wird sterben...
Hallo hierfalsch,
ich danke dir für deine Worte. Das tut wirklich sehr gut. Denn irgendwie denke ich oft, dass ich es viel besser machen müsste. Hallo Fluturi, es tut mir sehr leid, dass du diese Erfahrungen auch machen musstest. War das bei deinem Vater denn auch so, dass er sich mal permanent übergeben musste und dann wurde es wieder besser? Das ist das, was ich gerade nicht verstehen kann. 4 Wochen keine Nahrung und kein Trinken möglich und jetzt wurde es immer besser und gestern das erste Mal kein Übergeben mehr. Jetzt seit über 30 Stunden. Trotz Nahrung und Getränken. Dann kann der Darm doch noch nicht zugewuchert sein... Hallo lotol, es ist eine Sache zu kämpfen und sich gegen die Krankheit zu stemmen. Eine viel wichtigere Sache ist aber, zu wissen, wann der Kampf vorbei ist und das zu akzeptieren. Und seinen Frieden mit diesem Zustand zu machen. Das ist, unserer Ansicht nach, der Weg der jetzt zählt. Und dabei jeden Tag zu nutzen und genießen, der gut ist. Ich kann ihm da keine Unruhe mehr reinbringen. Dazu muss ich sagen, dass wir gekämpft haben wie die Löwen gegen diese Krankheit und er sich nie irgendeiner Therapie entzogen hat. Eine schwere Darm-OP, dann eine 18stündige HIPEC, dann eine 6monatige Chemo, dann der erneute Versuxh einer HIPEC in Regensburg, dann die aggressive Chemo-und Antikörpertherapie, dann Darmverschluss mit Not-OP, dann zwei Aufenthalte auf der Intensivstation wegen Elektrolytenentgleisung, dann weitere Krankenhausaufenthalte wegen unerträglicher Schmerzen. Auch ein paar Tage Palliativstation waren dabei. Ich habe gekämpft, dass er die bestmöglichen Therapien bekommen hat, das ein Pflegedienst da ist, dass er die Betreuung im Palliativteam hat. Sein Horror ist, noch einmal ins Krankenhaus zu müssen. Das versuche ich zu verhindern. Und das werde ich auch schaffen. Deshalb kann ich nicht mehr kämpfen. Für ein anderes Schmerzmittel oder noch eine Therapie. Sondern jetzt blicken wir realistisch darauf, dass es bald vorbei sein wird. Und versuchen ihm ganz viel Ruhe zu ermöglichen. Ich weiß genau was er wünscht und will und was nicht. Patientenverfügung und Betreuungsvollmacht liegen hier. Wir lieben uns seit 24 Jahren und kennen uns in und auswendig. |
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