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  #16  
Alt 07.06.2004, 10:04
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Standard niere raus...tumor raus....was nun???

Liebe Josefine,

unter dem schon seit langem angefangenen Thread "Niere raus - Tumor raus - was nun....." ( steht ein wenig weiter unten ) kannst Du unsere Erfahrungen nachlesen. Ich habe dort sehr viel über einen Zeitraum von 2 Jahren geschrieben. Da ist eigentlich alles aus unseren Erfahrungen aufgeschrieben ( führe nämlich schon seit ca. 2 Jahren die Therapie mit meinem Mann Jürgen durch ). Vielleicht hilft es Dir ein wenig weiter. Wenn Du dann noch spezielle Fragen hast, stehe ich Dir gerne zur Verfügung.

Ob eine kombinierte Immun-Chemo durchgeführt werden sollte, hängt übrigens vom Ausmaß des Tumors ab. Und da ist die Größe des Tumors unrelevant. Wichtig ist, ob nierennahe Lymphknoten befallen waren, ob der Tumor in Blutgefäße eingewachsen war, oder ansonsten gar Metastasen sichtbar sind. Ob bei Dir die Lymphknoten positiv waren, kann Du aus dem Arztbericht ersehen. Da ist mit Sicherheit das Tumorstadium hinter den Buchstaben T...., N...., M.... aufgeführt. Das N steht dabei für die nierennahen Lymphknnoten. In der Regel befindet sich dahinter eine Zahl oder ein X. Sollte dort sowie auch hinter dem M ( steht für Metastasen ) eine Null stehen, hat der Tumor nicht in die nierennahen Lymphknoten gestreut bzw. es sind derzeit keine Metastasen im bildgebenden Verfahren sichtbar. Ob der Tumor Anschluß an das Blutgefäßsystem des Körpers hatte, erkennt man aus dem Tumorstadium ( Zahl hinter dem T... ). Vielleicht schaust Du dort mal nach - das gibt Aufschluß darüber, ob eine Immun-Chemo zum derzeitigen Stand der Dinge überhaupt durchgeführt werden sollte oder ob man sich die zur Zeit ersparen kann.

Liebe Grüße,
Ulrike
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  #17  
Alt 08.06.2004, 15:03
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Standard niere raus...tumor raus....was nun???

Liebe Ulrike, ganz ganz lieben Dank für Deine schnelle Antwort. Ich habe sowohl Op.- Bericht als auch Narkoseprotokoll und Entlasungsbericht vorliegen. Die Parameter lauten:pT1b, pNO, MO,G1. Von der Operation habe ich mich inzwischen gut erholt. Ich arbeite nicht mehr und kann meine Zeit ganz allein einteilen und genießen. Ich habe keine Schmerzen, ansonsten keine Defizite, es geht mit gut. Ich will und muß dankbar dafür sein. Wenn nur nicht immer im Hinterkopf der Gedanke wäre: was ist morgen? Ich bin von Natur ein ungeduldiger Mensch, es fällt mir nicht leicht, Ungewißheit auszuhalten. Ich hatte so viele Pläne für die Zeit jenseits meiner Berufstätigkeit. Jetzt plane ich im Dreimonatstakt.Die Lungenaufnahme steht nächste Woche an. Wenn diese o. B. ist, geht es mir bestimmt wieder besser. Ich will Eure Berichte nachlesen. Ich muß sie suchen, denn ich bin noch nicht so Internet- fest. Ich möchte schon wissen, was auf mich zukommt und wofür ich mich entscheiden möchte wenn Metastasen auftreten. Deshalb ist mir wichtig, von Betroffenen zu hören, wie sie die Therapie (v)ertragen haben und persönlich erlebt haben.
Nur durch einen "Zufall" bin ich durch ein Buch (Leben ist...) auf Inkanet gestoßen. Im Übrigen habe auch ich leider die Erfahrung gemacht, daß man sich als Erkrankter viele Dinge selbst zusammensuchen muß. Es fehlt ein Leitfaden mit wichtigen Hinweisen in den Arztpraxen wie z. B. auch für den Sport in der Krebsnachsorge und alldie Dinge, die man zur Stärkung des Immunsystems vielleicht tun kann. Für mich besonders wichtig, da ich seit Jahren an einer Autoimmunerkrankung leide. Ein Arzt meines Vertrauens an einem anderen Ort als meinem Wohnort hat mir ein Enzympräparat in Kombination mit Selen und Vitaminen gegeben zur Stärkung des Immunsystems. Leider muß ich die Medikamente selbst bezahlen. Sie reißen ein ordentliches Loch in mein monatliches Budget. Allein Phlogenzym kostet im Monat 65 €. Was macht der o. die Erkrankte, die diese Beträge nicht ausgeben kann? Bei der Barmer Greenline habe ich mich erkundigt zwecks Kostenübernahme aber leider nur eine "Wischi- Waschi Auskunft erhalten.
Ich wünsche Dir, Deinem Mann und allen Betroffenen viel Mut und Kraft und Vertrauen in die eigenen Kräfte und bedanke mich dafür, daß es diese Austauschmöglichkeit gibt.
Ganz liebe Grüße
Josefine
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  #18  
Alt 08.06.2004, 18:51
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Standard niere raus...tumor raus....was nun???

Liebe Josefine,

auch Dich kann man nur beglückwünschen, trotz der Diagnose Krebs. Der Tumor ist in einem absoluten Anfangsstadium gewesen (T1). Von der Aggressivität her ist er in der untersten Stufe (G1). Fernmetastasen gibt es nicht (M0) und auch die nierennahren Lymphknoten waren nicht befallen (N0). Das ist ein sehr gutes Ergebnis.
Von daher gibt es für Dich z.Zt. nichts zu tun, außer engmaschigen Nachsorge-Kontrollen (CT-MRT ---- Röntgen und Sonogramm reichen nicht aus !!), gesunder Ernährung, Lebensmut und wenig schwere Gedanken. Versuche zu LEBEN - im wahrsten Sinne des Wortes, lerne zu geniessen und verschwende derzeit keinen Gedanken an eine Immun-Chemo-Therapie.
Natürlich muss man immer darauf gefasst sein, dass diese heimtückische Erkrankung Nierenkrebs irgendwann einmal plötzlich wieder auftaucht. Deshalb machst Du ja auch die Nachsorgekontrollen, um früh genug Veränderungen zu erkennen. Ich kann mir vorstellen, dass Du Dir derzeit vorkommst wie auf einem Pulverfass. Aber so heiss, wie gekocht wird - wird nicht gegessen. FALLS irgendwann einmal Veänderungen bei Dir auftreten, ist es immer noch Zeit genug, an eine dementsprechende Therapiemassnahme zu denken und sich damit zu beschäftigen.
Die Kombination Selen und Vitamine würde ich auf jeden Fall weiternehmen, vorausgesetzt die Vitamine sind nicht zu hoch dosiert. Aber Du hast diese Medikation ja mit Deinem Arzt abgesprochen, also sehe ich da keine Bedenken. Aber Du hast schon recht: Es gibt vieles bei einer Erkrankung, was man in Eigeninitiative tun muss. Dazu gehören: Wichtige Informationen suchen, verschiedene Meinungen einzuholen, und ggfls. auch Medikamente selbst zu finanzieren (auch wenn's schwerfällt).
Wir wünschen Dir weiterhin alles Gute, halte den Kopf hoch, lebe und plane weiter, erfreue Dich an schönen Dingen und beschäftige Dich nicht zu sehr mit dem "falls .....".

Liebe Grüße
Ulrike und Jürgen
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  #19  
Alt 10.06.2004, 10:05
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Standard niere raus...tumor raus....was nun???

Liebe Josefine,

bei dir scheint es ähnlich auszusehen, wie bei meinem Mann:
nachzulesen (fälschlicherweise, wie ich heute weiß) unter "Nierenbeckentumor".
Es geht ihm eigentlich gut. Eine gewisse Unruhe war jedoch bis zu unserem Besuch bei einem ganzheitlich orientierten Arzt, etwas weiter entfernt, immer noch da.
Da haben wir beide uns gut aufgehoben gefühlt. Wer nicht so jemanden wie Ulrike an seiner Seite hat, kann sich mit dieser Diagnose ganz schön verloren fühlen.
Und um die psychische Lage des Patienten können sich Schulmediziner selten kümmern, zumal sie mir oft selbst hilflos erschienen.

Wie gesagt, es sind auch bei meinem Mann keinerlei Metastasen nachweisbar gewesen; schulmedizinisch gilt er als geheilt.
Es wurde jetzt Blut abgenommen, um den Immunstatus zu erstellen.
Das Ergebnis sehen wir uns dann gemeinsam an und überlegen, was wir tun können. Und wenn ein Mistel-Präparat letztendlich "nur" auf die Psyche wirken sollte.....
aus meiner Sicht kann das ganz entscheidenden Einfluß haben.

Wenn du näheres zu dem Arzt wissen möchtest, maile mich einfach an.

Viele Grüße

Maria MRosemeyer@t-online.de
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  #20  
Alt 17.06.2004, 20:11
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Standard niere raus...tumor raus....was nun???

Hallo,
nachdem ich sehr viel Blut im Urin hatte, wurde am 19.04.04 bei mir ein 10x6x6 cm Tumor entdeckt, der am 29.05.04 mit der linken Niere entfernt wurde (13 cm Durchmesser), ein hilärer Lymphknoten war befallen. (pT2 pN1 G2-3)

Es wurde keine weiterführende Therapie angeordnet und ich habe die ganze Zeit das Gefühl, das kann doch nicht alles gewesen sein.
Muß ich wirklich darauf warten bis Metastasen auftreten oder gibt es noch Alternativen? Vor 14 Tagen wurde ein Knochen-Szintigramm gemacht und am 22.07 steht eine Kernspin an.
Über eine Antwort würde ich mich freuen.
Viele Grüße
Karin
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  #21  
Alt 17.06.2004, 22:11
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Standard niere raus...tumor raus....was nun???

Hallo, liebe Karin, habe heute Deine Nachricht gelesen und kann sehr gut nachempfinden, wie Du ich fühlst. Auf der einen Seite bist Du glücklich, daß Du die Strapazen einer Nachbehandlung nicht auch noch verkraften mußt nach der Operation, andererseits läßt Dich der Gedanke nicht los: was ist morgen??? Es ist sehr schwer, das alles auszuhalten, ich weiß. Mir geht es auch so. Aber was bleibt uns übrig? Bei einem Nierenzellkarzinom ist das wohl so.Das Einzige, was ich für mich zur Nachbehandlung tue, hat mir ein befreundeter Arzt geraten. Ich wohne in Westfalen und der Arzt praktiziert in Norddeutschland. So muß ich auch am Wohnort einen Hausarzt haben, der von der Therapie mit Enzymen, Selen und Vitaminen überhaupt nichts hält und sie mir nur auf mein Bitten hin auf Privatrezept verordnet hat. Früher war diese Kombinationstherapie zur Kräftigung des Immunsystems auch von den Krankenkassen anerkannt, seit dem 1.1.04 aber nicht mehr. Ich bezahle die Medikmente jetzt alleine und habe besonders für die teuren Enzyme jetzt bei den Internetapotheken im Preisvergleich einen Versand gefunden, bei dem ich für eine Großpackung von 800 Stk.40 € sparen kann.Ich nehme die Medikamente in der Hoffnung, wenigstens etwas tun zu können.Vor der Opration habe ich mir zur Stärkung auch Thymusextrakt gespritzt und gut vertragen.Wenn Du wieder zu Kräften gekommen bist, mache Sport, versuche Dich zu stärken. Es gibt in vielen Städten besondere Sportvereine, die Sport als wichtigen Bestandteil der Krebsnachsorge anbieten.Versuch Kontakt mit lieben Menschen und Freunden zu pflegen. Sie helfen Dir, Deine Situation zu ertragen. Es ist nicht einfach, ich weiß es sehr gut. Wenn ich hier die vielen Berichte lese, bin ich ganz glücklich, daß mirbis jetzt so viel erspart geblieben ist. Dafür will ich dankbar sein.In den letzten Tagen hatte ich meine 1/4 jährlichen Untersuchungen, auch meine Lunge wurde geröntgt.Da ich seit einiger Zeit ein wenig kurzatmig bin wurde ich auf mein "Schnaufen" auch oft angesprochen worden. Ich muß Dir nicht sagen, wie mir zumute war, als ich zur Nachbesprechung aufgerufen wurde,doch ich erhielt eine gute Nachricht und bin darüber sehr sehr dankbar.Wir müssen uns daran gewöhnen,unser Leben zwischen zwei Kontrollkomplexen zu leben. Wir müssen das irgendwie hinkriegen, denn Sorgen und trübe Gedanken sind nicht gut für unser Allgemeinbefinden und unsere Immunabwehr.Gute Vorsätze haben wir alle, aber ach, sie zu leben ist sehr schwer. Wir müssen uns miteinander stützen und halten, deshalb ist ja dieser Chat (auch) so wertvoll.
Ich denk an Dich und schick Dir ganz viele gute Wünsche und fröhliche Gedanken. Sei nicht so verzweifelt, Du bist nicht allein
Liebe Grüße an Dich, liebe Karin, Josefine name@domain.dename@domain.de
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  #22  
Alt 18.06.2004, 15:07
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Standard niere raus...tumor raus....was nun???

Hallo Karin,
mich wundert, dass bei Dir keine Anschluß-Heilbehandlung angeordnet wurde, da solltest Du bei dem Krankenhaus oder Deinem Hausarzt noch einmal nachfragen. Jedenfalls würde ich empfehlen, eine REHA-Maßnahme zu beantragen, damit Du Dich wieder aufbauen kannst nach dieser Operation. Weiterführende Therapien wird man vermutlich erst entscheiden, wenn die Ergebnisse der Untersuchung am 22.7. vorliegen.
Du selbst kannst Dein Immunsystem stärken mit gesunder Kost, (was das ist, lernt man z.B. auch in der AHB oder der REHA)viel Bewegung an frischer Luft und vor allem: Freude am Leben!
Metastasen des Nierenzellcarzinoms wachsen gewöhnlich recht langsam, deshalb möchte ich Dich ermuntern, nicht voller Angst zu warten, sondern Dein Leben zu genießen und Dich selbst (auch mental) aufzubauen. Daraus, dass Du zu sehr gründlichen Untersuchungen bestellt worden bist, schließe ich, dass Du ärztlich in guten Händen bist, hab' also Vertrauen und überwinde die Angst!
Ich bilde mir ein, ich darf Dir diesen Rat geben: Bei mir ist die OP schon 11 Jahre her, Metastasen hatte ich auch, aber nach 3 Durchgängen der IMT nach Prof. Atzpodien bin ich nunmehr über 8 Jahre frei von Metastasen!
Herzliche Grüße
Heino
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  #23  
Alt 19.06.2004, 00:53
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Standard niere raus...tumor raus....was nun???

Hallo Josefine und Heino,
zu erst einmal Danke für die schnelle Antwort, für die Tipps und vor allem Eure Ermutigung.
Weder im Krankenhaus, noch mein Hausarzt oder Onkologe haben mir meinen Befund und was das für mich bedeutet erklärt, deshalb bin ich dann selbst ins Internet gegangen und habe mir alles herausgesucht.Das war vor inzwischen drei Wochen und es kam mir wie ein Todesurteil vor. In der Woche darauf bin ich dann zum Urologen gegangen, der mir sagte, dass ein naher Lymphknotenbefall nicht so schlimm wäre, wie der Befall eines entfernteren Lymphknotens. Ob das stimmt weiß ich nicht aber meine Familie und auch ich klammern uns an diese Aussage, weil sie uns wenigstens etwas Hoffnung gelassen hat.
Dann habe ich vor zwei Tagen diesen Chat entdeckt, und bin sehr froh darüber Menschen kennen zu lernen, die seit Jahren mit dieser Erkrankung leben und mit denen man sich austauschen kann.
Eine Reha wurde mir übrigens angeboten, aber als ich die kurze Lebens-Zeitspanne im Internet nachgelesen habe, wollte ich meinen Mann und meine 15jährige Tochter nicht für drei Woche verlassen, sondern die Zeit lieber mit ihnen verbringen.
Nach Eurer Ermutigung werde ich aber noch einmal über eine Reha nachdenken, ich habe das bis jetzt vom 22.07 abhängig gemacht, vielleicht ist das falsch.
Zur Zeit bin ich in einem richtigen Tief und versuche da heraus zu kommen, denn ich bin eigentlich ein optimistischer, lebenslustiger Mensch (eben eine richtige Kölnerin), auf jeden Fall kann ich sagen, dass es mir schon besser gegangen ist als ich Eure Antworten gelesen habe. Danke!!!!!
Liebe herzliche Grüße aus Köln
Karin
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  #24  
Alt 19.06.2004, 09:53
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Standard niere raus...tumor raus....was nun???

Liebe Karin, habe heute Deine Nachricht gelesen ud möchte Dir sagen, daß auch mich besonders die Nachricht von Heino sehr ermutigt hat.Im Gegensatz zu Dir wurde ich radikal aufgeklärt, einmal vom Chirurgen, später hat unanhängig davon in anderer Form der Onkologe in der Reha seine Aussage bestätigt. Danach fiel ich erst einmal in ein Loch, denn letztendlich blieb ich mit der Aussage auch in der Reha (in Bd. Nauhem) allein, konnte aber in der Gemeinschaft der Betroffenen darüber sprechen. Nur waren alle so kurz nach der Operation kraftlos und hilflos. Hier habe ich Aussagen von schon länger Beroffenen gefunden, die mir Mut machen.
Über die AG für Krebsbekämpfung (Kostenträger in NRW) war ich in Bd Nauheim. Die Anwendungen zur allgemeinen Kräftigng haben mir gut getan, besonders das begleitete und kontrollierte sportliche Training. Ich hab mich richtig gefreut, wenn ich meine Leistung wieder steigern konnte, denn nach der Operation war ich erst einmal völlig geschwächt. Allein die "Hilfen zur Verarbeitung der Diagnose" schienen mir in der dortigen Klinik nicht besonders ausgeprägt, das hätte ich mir aber gewünscht.
Heute,sechs Monate nach der Operation, geht es mir körperlich wieder sehr gut (mit einer Niere kann man ja auch problemlos leben),ich habe keinerlei Ausfälle oder Schmerzen und bin auch wieder so weit zu Kräften gekommen, daß ich ein sportliches Ausdauertraining im Rahmen meiner Möglichkeiten gut bewältige und sogar meine Sonntagstouren (ich bin ein Wanderfreak)wieder aufnehmen konnte.
Auch Du wirst Dich nach einer Erholungsphase, die Du aber mit Sicherheit brauchst, wieder besser fühlen. Wenn man sich so schwach fühlt, hat man leicht ein Gefühl der Ohnmacht. Das geht aber bestimmt bald vorbei.
Habe Mut und Geduld und genieße die Geborgenheit Deiner Familie
Liebe Grüße Josefine
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  #25  
Alt 20.06.2004, 20:01
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Standard niere raus...tumor raus....was nun???

Hallo zusammen, hallo Ulrike!

Ich habe als "Gast aus Zürich" hier im Forum schon einmal einpaar Fragen gestellt.
Ulrike hat mir damals geantwortet. Vielen DANK!!

Ich bin momentan sehr verunsichert und habe Angst, wir könnten etwas falsch machen, übersehen oder zu lange warten.
Meine Mutter 58J. wurde vor ca 4 Wochen operiert. Linke Niere raus. Tumor ca 6cm. T3.
Lungenmetastasen, linker und rechter Lungenflügel. Sonst alles frei von Metastasen.
Sie hat vor einer Woche mit der Immuntherapie begonnen. Kombiniert mit Chemo. Sie reagiert nicht schlecht darauf. Fieber, ca. 38Grad, müde, aber sonst geht es ihr recht gut!
Nach der Op hat sie nochmals ein Lungenbild gemacht. Die Metastasen haben zugenommen. Auch vom Kopf hat sie noch ein genaues Bild machen lassen. Keine Metastasen, aber sie entdeckten eine 4cm grosse Zyste am Hirn. Die Ärztin sagte uns, das sei nichts gefährliches, das könne man 'mal so ausser Acht lassen. ????
Was sollen wir nun wirklich tun? Kann man das wirklich einfach so auf die Seite schieben? Die Zyste hatte einen Namen...ich glaube irgendwas mit A.
Was die Metastasen auf der Lunge betrifft. Ich lese machnmal, dass die Rede von EINER Metastase ist. Das heisst, dass man auf dem CT EIN weisser Fleck sieht? Meine Mutter hat ganz viele. Pro Lungenflügel sicher ca 5. Und dann noch so kleinere pünktli..Ist das bei den meisten so? Oder ist das eher ganz ganz schlecht, wenn man so viele hat? Ist das überhaupt viel?
Dann bringt mich noch 'was zum Nachdenken.
Als ich die Ärztin nach der Therapie fragte, wie die Therapie genau aussieht, Interferon und Interleukin? schaute sie mich mit grossen Augen an und betonte, dass sie keine Therapie mit Interleukin mache. Das würden sie nicht anwenden.
Wieso? Ist Interleukin schlechter?
Könnte das mit der Zyste im Hirn zusammenhangen? Weil ich mal gelesen habe, dass mit Interleukin die geschwulste im Hirn anschwellen könnten. Die Ärztin sagte mir nicht genau, weshalb sie Interleukin nicht anwenden. ??
Und zum Schluss noch etwas, tut mir leid, dass ich soooo viele Fragen habe, aber meine Mam hat links und rechts die Rippen angerissen. Das seit der OP.
Und nun sind zwei gebrochen, da sie eine komische Bewegung machte. Könnte da was allarmierendes in den Knochen sein? Da sie jetzt gebrochen sind, können jetzt Metastasen in den Rippen entstehen??
Ich habe richtig Angst!!!!
Kann das denn wirklich bei der OP passieren? Rippen anreissen? Hat da jemand auch schon solche Erfahrungen gemacht?

Vielen vielen Dank für eure Hilfe und Antworten! Ich bin unglaublich froh, dass es dieses Forum gibt!!!

Alles alles LIEBE!

Andrea
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  #26  
Alt 22.06.2004, 18:20
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Standard Will mal kurz Mut machen...

Bin 37 und habe vor zwei Jahren einen faustgroßen Tumor samt linker Niere und umliegendendem Gewebe entfernt bekommen (Zellkarzinom G2). Hatte bisher eine sehr straffe Nachsorge: halbjährlich MRT Abdomen, jährlich Knochenszinti und Lunge röntgen, vierteljährlich Blut und Ultraschall... mein Arzt hatte mir dazu geraten obwohl andere Ärzte meinten, dies sei übertrieben, folgte ich seinem Rat. Es war gut so, denn neben der damit einhergehenden Chance Metastasen früh zu erkennen, gibt jede Untersuchung (nach kurzem Zittern) zunehmende Sicherheit. Ab dem dritten Jahr werde ich halbjährlich Ultraschall machen, mein Blut untersuchen lassen und jährlich MRT Abdomen durchziehen. Ergo: wenn ihr etwas für Eure Psyche und Eure Gesundheit tun wollt: geht bitte regelmäßig zur Nachsorge! Wir haben nunmal eine Krankheit, die am besten bekämpft werden kann, wenn man sie früh erkennt. Drücke allen hier die Daumen!
Werner
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  #27  
Alt 28.06.2004, 13:18
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Standard niere raus...tumor raus....was nun???

Liebe Ulrike,

ich bitte Dich nochmals um Deinen Rat.
Leider geht es meiner Mutter psychisch immer noch nicht gut und seit 1 Woche ist sie nun in einer Nervenklinik. Natürlich mache ich mir grosse Sorgen um ihr Immunsystem und das sich das alles negativ auf die Krankheit auswirkt. Ich dachte nach der schweren OP würde es nun wieder aufwärts gehen, aber das wird noch wohl dauern, die Seele zu heilen ist sehr schwer, aber Jürgen hat es ja auch geschafft. (Allerdings sind das bei meiner Mutter bestimmt 20 Jahre, die sie zu verarbeiten hat, und ich denke dieser Tumor war der Auslöser, der das Fass zum überlaufen gebracht hat.)

Meine akute Frage ist jedoch diese: Die erste Nachsorge nach 3 Monaten steht nun an, normalerweise beim Hausarzt, aber jetzt wird das alles wahrscheinlich in der Klinik gemacht. Ich habe meinen Hausarzt gebeten, die Tumormakerkontrolle mit zu untersuchen. Zuerst hat er ja gesagt und später sagte man mir für die Niere gibt es keinen Tumormakrer. Stimmt das denn???? Ich bin skeptisch.

Vielen Dank vorab und liebe Grüsse an Jürgen und Dich.
Valéria
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  #28  
Alt 28.06.2004, 17:13
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Standard niere raus...tumor raus....was nun???

Hallo Valeria,

zumindest ist das, was man dafür annimmt außerordentlich unzuverlässig:
Bei mir fand man seinerzeit keine abweichenden Werte, obwohl der Tumor, den man dann in die Pathologie brachte, 1.500,-- Gramm wog. Ich meine, dass die Untersuchungen per CT oder MRT wichtig sind, die Tumormarker sind es jedenfalls für uns nicht.

Herzliche Grüße
Heino
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  #29  
Alt 29.06.2004, 00:49
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Standard niere raus...tumor raus....was nun???

Liebe Valéria,

Euer Hausarzt hat Recht: es gibt keinen primären Tumormarker beim Nierenzellkarzinom!

Im Moment ist es sicher ausreichend, wenn man die Nierenfunktion beobachtet ( Kreatintin ). Und das ist besonders wichtig, wenn jetzt evtl. Psychopharmaka verabreicht werden. Diese Blutroutine ist sicher auch in der Psychiatrie durchführbar.
Und dann sollten später MRT und CT durchgeführt werden ( Abdomen und Thorax ). Aber das eilt wirklich nicht bei dem guten pathologschen Ergebnis, das Deine Mutter hatte! Mach Dir deshalb nicht soviele Gedanken im Moment.

Viel wichtiger ist es im Moment, daß Deine Mutter wieder aus dem "schwarzen Loch" herausklettert! Und wenn das nicht allein geht, ist es ablolut richtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich hoffe ja, daß Ihr eine gute Psychiatrie gefunden habt, die die Patienten nicht nur mit Medikamenten "ruhig stellt", sondern an den Ursachen arbeitet!

Das ist sicher kein leichter und schneller Weg, aber er ist auch für das Immunsystem sehr wichtig. Also: Kopf hoch und verlier nicht den Mut.

Wir denken an Euch und drücken Euch ganz fest die Daumen. Falls Deine Mutter weiß, daß wir hier Kontakt haben, grüß sie doch bitte unbekannterweise von Jürgen und von mir. Erzähle ihr ruhig von Jürgen ( Du hast ja bestimmt auch schon von ihm viel gelesen ). Auch Jürgen hat vor 2 1/2 Jahren lange, lange im tiefen, schwarzen Loch nach seiner Diagnosstellung gesessen. Aber auch er ist wieder herausgekommen! So wird es bestimmt auch Deiner Mutter ergehen, auch wenn es im Moment vielleicht nicht so aussieht!

Ganz, ganz liebe Grüße,

Ulrike
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  #30  
Alt 29.06.2004, 01:32
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Standard niere raus...tumor raus....was nun???

Liebe Andrea,

bzgl. der "Cyste" im Hirn kann ich Dir leider nichts Genaues sagen. Ob man die so einfach außer Acht lassen kann? Ich weiß es nicht. Vielleicht kannst Du Dich noch mal nach dem genauen Namen erkundigen - vielleicht kann ich Dir dann mehr dazu sagen.

Bzgl. der Ct-Bilder: lass Dich bitte nicht durch "weiße Punkte" auf den Bildern verunsichern. CT - Bilder können von vielen Ärzten ( die nicht radiologisch tätig sind ) nicht gelesen werden, wie sollen WIR das dann können???? Und es kommt nicht in erster Linie auf die "Anzahl" der Metastasen an, sondern auf die Größe und ob sie auf die Therapie ansprechen ( also größenmäßig stabil bleiben oder sich verkleinern oder anzahlmäßig verändern ).

Weshalb die Ärztin Dich mit großen Augen anschaute, als Du nach Interleukin gefragt hast, kann ich Dir nicht sagen. Vielleicht war sie erstaunt, daß Du etwas über die Therapie wußtest hast???
Interleukin wird von einigen Kliniken nicht gerne angewandt, da es häufig mehr Nebenwirkungen verursacht, als Interferon. Und manchmal habe ich auch den Verdacht, daß die Kosten eine Rolle spielen. Interleukin ist nämlich bedeutend tuerer als Interferon.
Tatsache ist, daß die kombinierte Immun-Chemo nach Atzpodien Schema aus den Bestandteilen Interferon, Interleukin und 5 FU besteht. Man hat in Studien auch die "abgespeckten" Varianten ohne Interleukin getestet, genauso die "härtere" Variante, indem man die Medikamente intravenös verabreicht hat. Letzters hatte keine größere Wirkung als die Subcutan-Injektionen, die man jetzt verabreicht ( nur wesentlich stärkere Nebenwirkungen, die die Patienten teilweise sogar intensivpflichtig machte ). Bei den abgespeckten Varianten hatte man zwar teilweise weniger Nebenwirkungen, aber auch weniger Erfolge. Und so hat sich das Schema nach Prof. Atzpodien als DAS Schema beim Nierenzellkarziom mit den meisten Erfolgschancen durchgesetzt.

Ob bei einer "Cyste" im Gehirn die Immun-Chemo nicht oder nur teilweise durchgeführt werden kann, ist mir nicht bekannt. Ich weiß nur, daß man bei Hirnmetastasen die komplette Immun-Chemo nicht durchführen kann ( also weder Interferon noch Interleukin ) - wegen der Gefahr eines Hirnödems ( deshalb wird auch Cortison bei Hirnmetastasen häufig verabreicht ).

Und nun zu Deiner letzten Frage: angebochene Rippen ( oder verstehst Du etwas anderes unter "angerissenen Rippen" ??) sind mir bei einer Nieren-Op noch nie untergekommen. Habe ich auch noch nie gehört. Das ist für mich absolut nicht nachvollziehbar! Bzgl. der Metastasierung in die Rippen, wenn sie jetzt gebrochen sind, brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen. Eine Metastasierung wird nicht dadurch BEGÜNSTIGT, daß jetzt ein Bruch vorliegt.

Aber mich irritiert, daß die Rippen durch eine "komische Bewegung" Deiner Mutter gebrochen sind. Gibt es ein Knochenszintigramm Deiner Mutter und wenn ja, wie ist der Befund? Falls da etwas nicht in Ordnung ist ( war ) könnte das natürlich auch den Bruch bei der OP erklären. Bei bestehenden Knochenmetastasen beteht bei manchen Stadien immer die Gefahr einer "Spontanfraktur", daß heißt, daß bei geringster Belastung ein Knochen bricht. Falls noch kein Knochenszintigramm gemacht wurde, sollte es schnellstens nachgeholt werden.

Viel konnte ich Dir leider nicht helfen, aber ich hoffe, es hat ein wenig genutzt.

Liebe Grüße,

Ulrike
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