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Alt 02.08.2017, 17:25
desireh desireh ist offline
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Standard Neu hier: Mutter hat nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom

Hallo Zusammen

Ich weiss gar nicht so genau wo ich beginnen soll und hoffe mein Eintrag wird nicht zu lang. Nach einigen Wochen stillem mitlesen beginne ich am Besten mal von vorne.

Ich heisse Désirée (31), bin Einzelkind und arbeite in der Werbebranche. Es geht um meine Mutter (67) die ein nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom von 6 cm im unteren rechten Lungenflügel hat mit Metastasen, also Stadium IV. Wir wohnen in einem Vorort von Zürich, in der Schweiz und meine Mutter ist mittlerweile am Universitätsspital Zürich in Behandlung.

Meine Mutter hatte im 2009 Hirnblutungen/einen Hirnschlag und ist seit dort in einem betreutem Wohnheim. Sie kann zwar wieder gehen und sprechen aber alleine Wohnen geht nicht mehr, da sie doch einiges an Hilfe im Alltag braucht –*und alles etwas länger dauert (übers anziehen, Sprechen oder auch komplexe Sachen zu verstehen).

Seit dem 26. Juni 2017 wissen wir von dem Tumor, nachdem es mir der Hausarzt mal schnell telefonisch an den Kopf geworfen hat. Nachdem mir der Hausarzt geraten hat, meiner Mutter nichts davon zu erzählen und es auch nicht weiter abzuklären ("Am Besten lassen wir das einfach"), habe ich sie sofort an das USZ überweisen lassen. Zu sagen ist, ausser der Gewichtsabnahme hatte sie keine sonstigen Symptome, was das ganze in die länge gezogen hat. Vom Hausarzt halte ich mittlerweile überhaupt nichts mehr.

Leider ist es nicht nur bei diesem Tumor geblieben, nach MRI und PET-CT wurde klar, dass sie Metastasen in der Lunge, in den Lymphknoten, 1 Hirnmetastase (2cm) und 1 Knochenmetastase (3 Brustwirbel) hat.

Der Plan des USZ ist nun, dass wir am Dienstag, 8.8. mit Chemotherapie beginnen und die Hirnmetastase 1-malig bestrahlt wird (wahrscheinlich übernächste Woche).

Ich fühle mich am USZ gut aufgehoben aber dennoch bin ich teilweise total überfordert mit der ganzen Situation. Da meine Mutter eigentlich nur mich hat und ich auch an allen Terminen dabei bin, habe ich die ganze Zeit das Gefühl, ich müsste mehr machen/fragen oder wissen.

Der Arzt möchte uns auch keine Lebenserwartung nennen, was ich natürlich schätze, aber irgendwie muss man doch wissen an was man ist? Er spricht von Schätzungen, dass 5-10% der Patienten noch 5 Jahre erleben – was runtergerechnet dann auch schnell klar wird, woran man ist. Die Chemo soll anscheinend auch kein Leben verlängern, sondern allein einer guten Lebensqualität (so lange wie möglich) dienen.

Auch wenn der Arzt mir alle Fragen immer beantwortet, frag ich mich: wird die Chemo überhaupt etwas bringen? Soll ich meiner Mutter das wirklich antun? Da sie sich selber schwer tut in Entscheidungen, ist meine Meinung für sie natürlich sehr wichtig. Ich bin halt auch der Typ der sagt "versuchen wir es doch einmal, wenn es dir schlecht geht, dann brechen wir sofort ab!" Das Wohnheim und auch ich haben das Gefühl, dass sie in den letzten Wochen doch schon etwas "abgegeben" hat. Sie wurde unsicherer auf den Beinen und braucht nun einen Rollator, Abläufe (z.B. auf der Toilette) sind ihr nicht mehr klar, etc.

Was habt ihr für Erfahrungen?

Auch wenn ich mir schon gefühlte 1000 von Seiten durchgelesen habe, stehe ich wie der Esel am Berg. Meine Mutter und ich haben schon einiges durchgestanden und auch bei den Hirnblutungen und all dem "wieder erlernen" habe ich mich noch nie so verloren gefühlt.

Liebe Grüsse und Danke schon jetzt für all eure Antworten
Désirée

Geändert von gitti2002 (03.08.2017 um 11:42 Uhr) Grund: NB
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