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  #16  
Alt 17.10.2011, 23:22
Benutzerbild von SandraG
SandraG SandraG ist offline
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Registriert seit: 06.05.2008
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Standard AW: Ich vermisse meinen Mann so sehr

Liebe Caricia,

auch ich habe ziemlich schnell nach der Beisetzung die Sachen von meinem Mann weg- und ausgeräumt; Anzüge, Schuhe, die gut waren, an Verwandte gegeben. Einige, wenige Sachen jedoch habe ich behalten, wie sein Aftershave, den einen oder anderen Pullover und zwei T-Shirts.
Ich war so radikal, damit der Schmerz nicht noch länger hinausgezögert wird. Ich dachte, es wird so leichter für mich.

Das Schlafzimmre ist neu gestrichen; es gibt einen neuen großen Kleiderschrank nur für mich; und nur das Bett erinnert an ihn. Das konnte ich nicht weggeben, weil es so ein ergonomisch tolles Bett ist. Er hat eh die letzten 1 1/2 Jahre nur noch im Wohnzimmer auf der Couch gelegen, da er in dem wirklich guten Bett jeden Knochen gespürt hat.

Im Nachhinein habe ich gedacht, vielleicht bin ich zu schnell damit umgegangen?!? Zweifel kamen auf, denn der Schmerz wird nicht weniger. Doch muss es ja weiter gehen. Dies kann nur jeder für sich selbst bestimmen, wann es gut ist, weiter zu machen, den nächsten kleinen Schritt ohne ihn zu gehen...

Liebe Caricia, dein Gefühl wird es dir sagen. Wenns geht, nimm dir eine liebe enge Freundin an die Seite. Das hat mir auch geholfen.

Ich denke an dich und sende dir für deine Entscheidungen viel Kraft!!!

Liebe Grüße

Sandra
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Da es förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein - Voltaire
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  #17  
Alt 20.10.2011, 06:49
Benutzerbild von Caricia
Caricia Caricia ist offline
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Standard AW: Ich vermisse meinen Mann so sehr

Moni, im ersten Schock schafft man glaube ich noch am meisten. Ich habe am ersten Tag nach dem Tod meines Mannes alles ‚sichtbare’ sofort weggeräumt. Ich hätte es nicht ertragen, jeden Morgen im Bad seine Hose, sein T-Shirt, etc. zu sehen, als würde er jeden Moment reinkommen und sich anziehen.

Stern und Sandra, ich denke auch man MUSS in der Situation gar nichts. Jeder geht wohl anders damit um. Der eine will alles schnell los werden und der andere muss einfach den richtigen Moment abwarten. Ich für mich brauche wohl noch etwas Zeit, bevor ich überhaupt an den Schrank gehen kann.

Vielen Dank für eure Antworten.
__________________
*17.05.1950 ┼ 13.08.2011. Ich habe die Liebe meines Lebens an den Lungenkrebs verloren. Liebe stirbt nie♥♥♥
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  #18  
Alt 20.10.2011, 20:49
Canaris Canaris ist offline
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Standard AW: Ich vermisse meinen Mann so sehr

Es ist irgendwie abartig wie sich all unsere Erfahrungen gleichen.....

Auch ich habe 14 tage nach ihrer Tot die erste Ladung Kleidung zur humana gerbacht! Habe unser Putzfrau Kleidung verschenkt und jetzt hütte ich der restbestand als handelle es sich um der heiliger Gral....

Habe ihre Tee`s etc weggeschmisen. Jetzt hebe ich sogar ihre nicht-verbrauchter Stomasackerln auf.

Ihr Handtasche hängt im Vorzimmer und der bleibt dort noch ganz ganz lange....
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Mein Gabi .
Gebärmutterhalskrebs mit ein Beckenwandrezidiv
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  #19  
Alt 25.10.2011, 21:56
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Caricia Caricia ist offline
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Standard AW: Ich vermisse meinen Mann so sehr

Canaris, vielleicht ist es klein wenig tröstlich, dass wir alle das gleiche durchleben (müssen). Ich rieche noch jeden Tag an seinem Rasierwasser, gebe ihm Antworten auf Fragen, die er gar nicht gestellt hat (die ich aber im Geiste höre). Ich rede ständig mit meinem Mann. Er gibt mir aber auch immer wieder Antrieb, wenn ich kurz davor bin, mich hängen zu lassen. Manchmal agiere ich einfach nur, dann wieder bin ich nicht in der Lage nur die einfachsten Dinge zu erledigen.

Ich vermisse ihn so sehr!
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*17.05.1950 ┼ 13.08.2011. Ich habe die Liebe meines Lebens an den Lungenkrebs verloren. Liebe stirbt nie♥♥♥
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  #20  
Alt 25.10.2011, 22:42
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SandraG SandraG ist offline
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Beiträge: 114
Standard AW: Ich vermisse meinen Mann so sehr

Liebe Caricia,
Lieber Canaris,

das von Caricia kann ich nur bestätigen. Wir alle hier müssen durch den mehr oder weniger gleichen Trauerprozess. Ich habe noch das Rasierwasser von meinem Mann behalten. Wenn ich das rieche, muss ich allerdings regelmäßig weinen. Also lass ich es lieber im Schrank.... Es ist auch ohne diese Erinnerung schwer genug. Er ist immer noch - trotz der ganzen Veränderungen - allgegenwärtig und ganz tief in meinem Herzen. Manchmal mag ich gar nicht aufstehen, muss mich wirklich dazu zwingen.

Gestern habe ich jedoch ein Info-Gespräch zu einem Witwenkreis aufgesucht. Das ist mit Mitte 30 immer noch ein komisches Gefühl, da man sich diesen Zustand höchsten zu einem späteren Zeitpunkt im Leben vorstellt, wenn überhaupt. Dort wird nach Psychodrama a la Moreno vorgegangen d.h. es wird durch Rollenspiele versucht, auch an die Gefühle heranzukommen, die der Verstand und Kopf nicht zuläßt. So habe ich es zumindest verstanden. Diese Gruppe fängt im November an und ich hoffe sehr, dass sie zu meiner Verarbeitung beitragen kann. Eines weiss ich aber: auch das wird nicht einfach und erfordert Mitarbeit durch einen selbst.

Vielleicht gibt es sowas auch in Eurer Nähe? Ich bin kein Experte, jeder muss das tun, was er für sich selbst als richtig empfindet.

Ich drücke Euch beide mal ganz fest und sende liebe Grüße

Sandra
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