Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 13.02.2011, 00:44
kassis kassis ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.02.2011
Beiträge: 15
Standard meine mutti

Hallo,

ich lese seit einiger Zeit still mit und heute möchte ich auch etwas schreiben. Weil ich so traurig bin und hier Menschen sind die mit empfinden, mitfühlen können.

Meine Mutter ist am 10. Januar gestorben. Ihr Krebs war unheilbar, aber die palliative Chemo hatte gut angeschlagen, das Tumorwachstum war gestoppt, keine weiteren neuen Metastasen... Im November war sie noch im Urlaub. Im Dezember gings ihr plötzlich immer schlechter, neue Metastasen an der Leber, Dünndarm zugewuchert mit Metastasen, kein Essen mehr möglich, trotz künstlicher Ernährung weiter abgenommen, Galleneingang verstopft...Krankenhaus, Hospiz. Es ging so schnell. Ich komm nicht hinterher.

Wir waren bei ihr, sie war so stark, so tapfer. Sie fehlt mir so sehr. Dieses Jahr hätte sie ihren 60. Geburtstag gefeiert. Sie wollte noch nicht gehen, sie hat gekämpft, immer gehofft, immer stark... Vor uns nie geweint, als sie im Sterben lag, lief ihr manchmal eine Träne runter. Sie hatte keine Kraft mehr zum reden, aber ich denke, sie war sooo traurig, das sie gehen muss
Und das ist so schwer für mich.

Die Beerdigung, die Formalitäten usw. sind abgeschlossen, jetzt ist Alltag, neu und unerbittlich. Ablenkung, auch schöne und lustige Momente und dann plötzlich mit voller Wucht: Meine Mutter ist nicht mehr da, ich kann nicht mehr zu ihr fahren, nicht anrufen, kuscheln, sie sieht ihre geliebten Enkelkinder nicht weiter aufwachsen.

Ich schreie stumm, ich weine und weine, ich funktioniere, ich reiss mich zusammen, und dann geht es wieder von vorne los.

Oh meine liebe Mutti, ich liebe dich, liebe dich, liebe dich, liebe dich...
Ich wollte ein Stück dein kleines Mädchen sein, jetzt kann ich kein Kind mehr sein, innen und aussen erwachsen
Es gibt keine Worte, Trauer kann ich nicht beschreiben, nur schmerzlich fühlen
Ich vermisse dich so sehr, ich zünde jeden Tag eine Kerze für dich an und fahre mit den Kindern zum Friedhof. Ich versuche stark zu sein, für die Kinder, für Papa der seinen besten Menschen (O-Ton) verloren hat. Für mich. Aber eigentlich will ich nur in deine Arme flüchten. Ich liebe dich.
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 13.02.2011, 01:27
Benutzerbild von HeikesFreundin
HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.05.2010
Ort: Lüneburg
Beiträge: 918
Standard AW: meine mutti

Liebe Kassis,

erstmal möchte ich Dir mein tiefstes Mitgefühl ausdrücken
für das, was Du erlebt hast und gerade durchlebst .
Deine tiefe Traurigkeit ist in jedem Deiner Worte spürbar
und sie erinnern mich an die Situation, in der auch Heikes Kinder sind.

Diese Entgültigkeit ist nur sehr schwer zu fassen und nach und nach wird einem
unerbittlich klar, dass all die Dinge die man sich so sehr wünscht, nicht mehr und nie wieder möglich sind.

Dennoch möchte ich Dir versuchen, etwas Mut zu machen.
Deine Mama ist niemals ganz weg von Dir - schau in den Spiegel, dann siehst Du
einen Teil von ihr. Schau Deine Kinder an, auch in ihnen ist ein Teil von ihr -
und in euch lebt sie weiter. In Ähnlichkeiten, in eurem Denken und Fühlen.
Ihr Körper war krank und schwach und konnte nicht mehr - aber
ihre Seele wird immer bei euch sein.

Ja - auch ich weiß, dass man sich fühlt, als müsse die Welt den Atem anhalten -
und es tut weh, wenn man wahrnimmt, dass sich die Erde einfach weiterdreht ...
das kennen wir wahrscheinich hier alle.

Ich wünsche Dir, dass Dir der Austausch hier helfen wird, dass Unfassbare
begreifen zu lernen und Dich langfristig in dem sich veränderten Leben
zurecht zu finden.
Es ist eine sehr schmerzhafte, tiefe, große Wunde, die nur ganz langsam zu heilen beginnt.
Nimm Dir Zeit für Dich - weine, schreie und tu das, was Dir am Besten hilft in Deiner Trauer.
Austausch hilft oft recht viel.

Fühl Dich ganz lieb umarmt und verliere den Mut nicht.

Ich wünsche Dir eine heilsame Zeit.

Herzliche Grüße,
Angie (inzwischen endlich verheilt)
__________________
... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


... I`ll see you when the sun sets!!!
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 14.02.2011, 08:28
Golden Golden ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.06.2009
Beiträge: 33
Standard AW: meine mutti

Liebe Kassis, es tut mir leid, das du deine Mama gehen lassen musstest!

Wenn ich das so lese, war deine Mama genauso eine starke Frau wie es meine war! Nie Schwäche zeigen, die Tränen im Verborgenen lassen und uns noch die Zuversicht geben das es wieder gut wird...

Meine Mam ist am 27.01.2011 völlig überraschend verstorben, sie hatte Jahre lang Krebs aber nie so schlimm das wir damit gerechnet hätten das sie gehen muss. Sie hat alles noch allein gemacht, wir hatten so vielen Pläne, Ihr erstes Enkelkind ist auf dem Weg, im April kommt es auf die Welt, sie hat sich soooo sehr darüber gefreut, sie wollte doch noch nicht gehen!
Ich bin froh, dass sie nicht leiden musste, sie wusste nicht das sie gehen muss und das ich das was mich beruhigt, weil ich sie so sehr liebe, habe ich ihr diesen schnellen Abschied gegönnt. Aber es tut weh, verdammt weh!

Lg
Wunschine
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 14.02.2011, 13:00
Benutzerbild von Steffi P.
Steffi P. Steffi P. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.01.2011
Beiträge: 29
Standard AW: meine mutti

Liebe Kassis....

habe gestern schon deine Zeilen gelesen und als ich sie meiner Schwester vorlesen wollte, mußte ich so weinen, das ich keinen einzigen Satz mehr zu Ende bringen konnte.
Meistens lese auch ich hier nur so still mit, aber deine Worte haben mir so aus der Seele gesprochen, sie hätten auch von mir stammen können und ich kann so nachvollziehen wie du dich wohl gerade in sovielen Momenten fühlen mußt.

Auch meine Mom war unheilbar an Krebs erkrankt...dann vor achtzehn Monaten die palliativ Chemo, Bestrahlung...es sah alles so gut aus, es ging ihr gut und sie hat eigentlich ganz gut auf alles reagiert....dann Ende letzten Jahres, es ging alles so schnell, Gallengangsverschluß, überall neue Metastasen, nicht mehr laufen...Querschnitt!!!!!
Dann der 4. Januar...MRT vom Kopf: diffuse Hirnmetastasierung, wir können nichts mehr für sie tun. Ich dachte ich müßte sterben, meine Mom war doch mein Leben, das Wichtigste und Wertvollste....bis zum Schluß hab ich sie zu hause im Arm gehalten, wo sie dann auch gestorben ist...
Diese Bilder, dieser Schmerz...es war grausam und jetzt will ich sie einfach nur noch wiederhaben....will aufwachen!!!!!
Die Tage vergehen, ich vegetier nur noch so in den Tag, funktioniere, fahre zu ihr und will nicht wahrhaben das sie jetzt daliegt!!!! Bilder, die einen verfolgen, auch meine Mama wollte uns nicht alleine lassen, hat immer wieder gesagt wir sollen nicht weinen, alles wird gut!!!
Nichts ist gut, sie ist weg und damit alles was mir so wichtig war....

Meine über alles geliebte Mama, ich liebe dich ja so und du fehlst mir so unglaublich....
22.08.1954 -12.01.2011

Meine kleine Milla...
18.02.2010 - 03.02.2010

Liebe Grüsse und viel Kraft für dich...ich denk an dich...Steffi
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 14.02.2011, 19:55
JeanineK JeanineK ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.06.2010
Beiträge: 197
Standard AW: meine mutti

Liebe Kassis,

auch ich muss weinen, wenn ich Deine Zeilen lese. Du sprichst mir aus der Seele und es tut verdammt weh, dass wir die wichtigste Person in unserem Leben gehen lassen mussten.

Ich fühle mich hier in dem Forum sehr gut aufgehoben, weil ich hier verstanden werde.

Die Arbeitskollegen können nicht verstehen, dass ich jeden Abend, wenn ich heim fahre, einen Weinkrampf kriege. Sie denken, dass ich weiter funktionieren muss, wie immer.. Das ist leider unsere Gesellschaft: Einen Tag, ja eine Woche, ab er dann muss man funktionieren.
Meine Tränen sieht keiner, ja, mein Freund, viel zu oft, aber sonst keiner. Und alle meinen, dass ich nach 7 Monaten funktionieren muss.

Aber ich kann es nicht. Ich hatte so ein enges Verhältnis mit Mama. Ich war jeden Tag nach der ARbeit bei ihr und wir haben mehrmals am Tag telefoniert. Sie war und ist meine wichtigste Bezugsperson. Wie soll ich denn einfach weitermachen?
Einmal, als wir vom Radiologen kamen, und erfahren mussten, dass wieder was wuchert, habe ich bei der Autofahrt so geweint und gebrüllt, dass Mama wollte, dass ich anhalte, ich könne so nicht weiter fahren. Ich müsse doch an mich denken, ich müsse weiterleben, hat sie gesagt. Ich konnte nur schreien: Wie denn ohne Dich? Und ich funktioniere weiter. Ja, ich kann wieder lachen.... aber nicht immer und erst recht nicht, wie die Leute sich das wünschen.

Ich bin stark, weil Mama stolz auf mich sein soll. Und glaub mir, sie sehen uns.

Jetzt bin ich für 2 Wochen mal wieder auf Fortbildung und kann nicht zum Grab. Jeden Abend fahre ich zum Grab, weil ich nicht einfach an ihrer Straße vorbeifahren kann, wo ich immer reingefahren bin.... jetzt ist das Grab meine erste Anlaufstelle... aber sie liegt da nicht, nur ihr armer kranker Körper. Ihr geht es jetzt gut.
Und jetzt sitze ich hier im Wohnheimzimmer, habe ein Foto von Mama und mir aufgestellt und eine Kerze angemacht. Das Bild ist von Weihnachten 2009. Da wussten wir nicht, dass sie krank ist. Am 26. in diesem Monat wäre sie 80 geworden.... und an ihrem 79. habe ich die letzen Fotos gemacht... da wussten wir auch noch nicht, dass sie krank ist. Am 11.04 die Diagnose und am 02.07. gestorben. Keine 3 Monate., Hoffen und bangen und immer hin und her....

Glaub mir, hier wirst Du verstanden,. Und sei froh, dass sie in Dir und ihrem Enkelchen weiterlebt. Wir werden unsere Mütter wiedersehen. Glaub fest daran.

Ganz liebe Grüße
Jeanine
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 14.02.2011, 20:50
anna11 anna11 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.11.2010
Beiträge: 109
Standard AW: meine mutti

Liebe Kassis,

mein aufrichtiges Beileid!

Ich weiß genau wie Du Dich fühlst.Meine Mutter ist vor 3 Monaten gestorben und ich versuche so gut wie möglich zu "funktionieren". Manchmal gelingt es mir ganz gut und dann gibt es Momente meistens wenn ich alleine bin, wo ich das Gefühl habe von einem Zug überröllt zu werden!Ich bin unglaublich müde und erschöpft und sehr antriebslos.Meine Mutter fehlt mir sooo sehr und manchmal greife ich zum Telefon um sie kurz was fragen zu wollen und dann wird mir wieder schmerzlichst bewußt, sie ist nicht mehr da!

Ich hoffe sehr das dieser starke Schmerz mit der Zeit ein wenig nachläßt, meine Mutter hätte nicht gewollt das ich immer so traurig bin.

Alles Gute für Dich

Anna
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 15.02.2011, 08:16
Golden Golden ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.06.2009
Beiträge: 33
Standard AW: meine mutti

Hallo Anna,

genauso geht es mir, meine Mama ist vor 19 Tagen für immer eingeschlafen. Dadurch das sie oft in der Klinik war, haben wir uns mehrmals am Telefon gehört und nun habe ich immer und immer wieder den drang sie an zurufen aber das geht ja leider nicht.
Ich habe am 27.01 wo sie verstorben ist noch einmal telefoniert und alles ja wirklich alles war normal, 3 Stunden später ist sie von uns gegangen! Den letzten Anruf haben ich immer noch in meinem Handy, ich lösche alle neuen anrufe, damit ich ihren immernoch in meiner History sehen, ist das nicht blöd???


Ich vermisse sie!
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 15.02.2011, 16:25
anna11 anna11 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.11.2010
Beiträge: 109
Standard AW: meine mutti

Hallo Golden,

kann ich gut verstehen das Du das auf dem Handy nicht löschst, ich habe lange Zeit ihren letzten Anruf auf dem Anrufbeantworter nicht gelöscht und immer mal wieder abgehört...

Ganz liebe Grüße

Anna
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 15.02.2011, 23:28
kassis kassis ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.02.2011
Beiträge: 15
Standard AW: meine mutti

Ich möchte euch herzlich danken für eure Antworten. Ich glaube, ich muss euch nicht erklären, wie ich mich beim lesen fühle. Traurig und verstanden.

Ich habe heute Geburtstag. Ohne Mutti. Ich habe den Tag auch etwas geniessen können, Ablenkung tut gut. Aber sie verdrängt auch Raum um zu trauern. Meine Kinder schlafen, ich habe das nötigste im Haushalt erledigt und jetzt... jetzt ist alles so leer. Ich weine, und gleichzeitig ist alles so schwer in meinem Kopf. Das denken fällt schwer. Als ob ich mich vor zu tiefen Gefühlen und Erinnerungen/Bildern schützen will. Was passiert dann mit mir? Vielleicht bin ich auch einfach nur übermüdet, das Schlafen gehen wird bis zum äußersten rausgezögert, damit ich im Bett schnell einschlafe und nicht grübeln muss.

Kopf hoch, macht euch keine Sorgen hat Mutti zu uns gesagt, als die Ärzte ihr mitgeteilt hatten, das sie nichts mehr machen können. Sie wusste das sie nicht mehr lange Zeit hatte, aber so schnell? Damit hat selbst sie nicht gerechnet. Der Oberarzt hatte nur zu uns Angehörigen gesagt: Wir reden hier nicht mehr von Monaten.
Ok, uns bleiben vielleicht (insgeheim hoffentlich) vier Wochen. Dachten wir. Mutti sagte: Dann gehe ich ins Hospiz. Da stirbts sich auch nicht so schnell.
Sie wollte im Frühling noch einmal ihren Garten sehen.

Vier Tage hatten wir noch. Davon lag sie zwei im Sterben. Sie war keine Sekunde allein. Mein Vater ist mit ins Hospiz gezogen. Mein Bruder, ihre Schwester, ich wir waren immer da. Geschwister und engste Freunde kamen zum letzten Mal. Ihr Körper war so unruhig. Immer wieder wollte sie sich aufrichten. Die Hände so fahrig. Als ob sie was suchen, als ob sie was halten wollen. Manchmal redete sie Sätze, die wir nicht deuten konnten, gleichzeitig verstand sie aber, wenn sie etwas gefragt wurde. Ihr kleiner schwacher Körper, der aber selbst im Sterben eine Stärke ausstrahlte. Dennoch, ihr Körper war einfach fertig. Da war keine Kraft mehr drin. Wie sie da lag. Ganz gelb, ganz schmal, das Gesicht eingefallen, der Mund offen und den Kopf etwas hochgestreckt, damit sie besser Luft kriegt. Zum Schluss Morphium gegen die Schmerzen. Zwischen zwei Welten. Und nicht gehen wollen, nicht loslassen wollen.
Ach Mutti, du solltest mit Papa zusammen in eurem schönen Garten alt werden. An dich zu denken tut so schrecklich weh. Ich hoffe irgendwann werde ich statt Schmerz nur noch Dankbarkeit und Liebe fühlen. Das wünsch ich mir. Und das meine Kinder dich nie vergessen werden. Du bist für sie die beste Oma!

Danke, danke für euer Mitgefühl! Ich wünsche jedem von uns Kraft seinen "Trauerweg" zu gehen und schließlich seinen Frieden zu finden. Wir haben eine sehr sehr schwere Prüfung zu bestehen.

Seid herzlichst gedrückt,

Kassis
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 16.02.2011, 15:44
Golden Golden ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.06.2009
Beiträge: 33
Standard AW: meine mutti

Hallo Kassisi, ich wünsche dir alles liebe nachträglich zum Geburtstag!!!

Denk an dich
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 17.02.2011, 21:08
kassis kassis ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.02.2011
Beiträge: 15
Standard AW: meine mutti

Danke schön Golden!!!
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 18.02.2011, 22:12
Cameronia Cameronia ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.11.2010
Beiträge: 10
Standard AW: meine mutti

Hallo Kassis,

ich kann Dich so gut verstehen. Meine Mutter ist erst am Dienstag gestorben und am Montag ist die Trauerfeier. Ich weiß nicht, wie ich das alles überstehen soll. Sie wohnte mit meinem Vater 150km entfernt von mir. Wir haben fast jeden Tag telefoniert. Sie "tickte" wie ich, wir waren total seelenverwandt und uns immer sehr nah. Das Telefon klingelt nicht mehr, ich vermisse ihre Fragen, ihr Interesse für mein Leben. Mein kleiner Ratzer, 4 Jahre alt, hat seine Oma verloren. Er war ihr Ein und Alles. Ich habe ihr so viel erzählt, das ist alles vorbei. Unsere Familie hat ihre Seele verloren, die Ruhe in ihrem Haus ist deprimierend. Ich vermisse schon jetzt ihre Stimme, ihr Lachen. Ich erwische mich in dem Teufelskreis "meine Mutter ist tot....das kann nicht sein...meine Mutter ist tot....nein, das kann nicht sein". Ich drehe schon jetzt ab und kann mir nicht vorstellen wie mein Vater (79) das überleben soll. Ich brauche Hilfe und habe mich an einen Hospiz-Verein gewandt. Ich hoffe, dass sie mir helfen können. Im Moment weiß ich nicht wie es weitergehen soll .

Sie war eine so starke und optimistische Frau. Immer für die anderen da. Und sie war tapfer bis zu ihrem letzten Tag. Warum bloß musste sie gehen?

Uli
Mit Zitat antworten
  #13  
Alt 21.02.2011, 21:08
kassis kassis ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.02.2011
Beiträge: 15
Standard AW: meine mutti

Hallo Uli,

ich hoffe du hattest heute viel Kraft für die Trauerfeier. Ich hatte solch eine Angst vor diesem Tag, und anders als die meisten von mir erwartet hatten, war ich dann ziemlich gefasst. Dafür wird es jetzt immer schlimmer. Mit jedem weiteren Tag wird mir diese gefühlte Endgültigkeit immer bewusster. Ich will es nicht wahrhaben, aber es lässt sich leider nicht zur Seite schieben.
Konnte dir der Hospizverein schon etwas helfen?

Oh meine liebe Mutti, du fehlst sooooo
Papa schleppt sich so durch die Tage, sein Husten geht gar nicht richtig weg. Es tut so weh ihn ohne dich zu sehen. Ihr wart eine Einheit. Dein Zuhause ist unverändert, als ob du nur im Krankenhaus bist und bald wiederkommst. Es ist so grausam. Ich habe Sue heute das Foto im Schlafzimmer gezeigt, ich will nicht das sie vergisst wie du ausgesehen hast. Ich musste dabei so weinen, du bist jetzt ihre Engel-Oma. Ich liebe dich Mutti, was würde ich dafür geben, wenn ich jetzt in deine Arme könnte. Schick uns was von deiner Kraft, damit wir diese schwere Zeit durchstehen. Ich liebe dich, warte auf uns...
Mit Zitat antworten
  #14  
Alt 22.02.2011, 21:09
Benutzerbild von Steffi P.
Steffi P. Steffi P. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.01.2011
Beiträge: 29
Standard AW: meine mutti

Liebe Kassis....

Danke für deine "Umarmung"....es tut gut zu wissen, das man nicht alleine ist...auch ich seh kein Licht mehr!!!

Und deshalb nehm ich dich jetzt auch nochmal ganz fest in den Arm und wünsche UNS, dir und mir, das wir die Kraft finden, das alles durchzustehen...

In Gedanken bei dir.....Steffi!!!

Mama...ich liebe dich so sehr...du warst mein größtes Geschenk und nichts wird jemals wieder so wertvoll für mich sein....
22.08.1954 - 12.01.2011

Milla...es tat so weh dich so zu sehen...
18.02.2010 - 02.03.2010......wartet auf mich!!!!
Mit Zitat antworten
  #15  
Alt 27.02.2011, 21:40
kassis kassis ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.02.2011
Beiträge: 15
Standard AW: meine mutti

Ich bin so unendlich traurig. War heute in deinem Garten, in deinem Häuschen, alles du, du, du
Dieses Jahr alles zum ersten Mal ohne dich, wie soll das nur werden? Niemals mehr so wie vorher, du fehlst so. Mein Herz weint, ich liebe dich so. Ich könnte noch so viel schreiben, aber kein Wort kann meine tiefe Traurigkeit ausdrücken. Was niemals vergehen wird, ist die Liebe zwischen uns. Das einzige was zählt.

Ich liebe dich Mama!
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 23:51 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55