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  #16  
Alt 14.12.2006, 16:28
rockshaver31 rockshaver31 ist offline
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hallo liebe marje


ich kann deine gefühle gut nachvollziehen mein sohn wurde gerade 5 als ich mein NHL bekam stadium 2b aber es sind jetzt fast 5 jahre vorbei und gelte fast als geheilt. du wirst es schaffen da bin ich von überzeugt wie strubel schon schrieb du brachst alle kraft für dich. mir hat damals ein radiologe gesagt sie müssen ja nur noch 15 jahre leben dann ist ihr sohn 18 . ich war wie vorm koffer getreten den ich war 26 , ich sagte damals na das werden wir ja sehen wer länger unter uns weilt sie oder ich, denn ich habe nicht vor mit 41 den löffel abzugeben. das nur nebenbei . mein sohn hat mir sehr viel kraft gegeben kinder haben eine art die ist unwahrscheinlich posetiv so sensibel aber gleichzeitg sehr belastbar, wie haben oft mittags im bett gelegen und einfeich nur gekuschelt das baute einfach nur auf, dann haben die kids meine glatze bemalt um auch ihnen die angst zunehmen das geht natürlich mit einem säugling nicht. du musst dich versuchen abzulenken so wie du es kannst male schreibe lese schöne bücher, das hilft ungemein um sich abzulenken.

ich wünsche dir das aller aller liebste du schaffst das

rockie
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  #17  
Alt 21.12.2006, 12:27
Marje Marje ist offline
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Danke Euch allen noch mal für die lieben Antworten. Struwwelchen, Du hast recht, ich brauche alle Kraft und Energie für mich, das merke ich inzwischen schon ganz deutlich. Aber das ist leichter gesagt als getan ... grade in den letzten Tagen ging hier alles drunter und drüber, Freitag fing meine Große mit Bauchweh und übergeben an, Sonntag kamen dann das Baby und mein Mann hinterher, gestern dann auch noch die Haushaltshilfe und meine Mutter. Da hab ich dann doch wieder getan was ich konnte, ich konnte ja schlecht das arme Baby hier in völlig durchweichten Klamotten sitzen lassen wenn sonst keiner da war, der es versorgen konnte .

So "ganz nebenbei" hab ich Montag dann auch noch meine zweite Chemo absolviert, meine Haare hergegeben, und natürlich fing ich dann letzte Nacht auch noch an, mit Bauchkrämpfen im Bett zu liegen und mir die Seele aus dem Leib zu kotzen. Schöne Aussichten für Weihnachten sind das . Jetzt bin ich erst mal wieder fix und alle. Zum Glück ist die Haushaltshilfe heute wieder da, zwar selbst noch etwas wackelig, aber scheinbar hat sie das Übergeben zumindest an einem Tag abgehandelt und fühlt sich jetzt wieder halbwegs fit. So kommen wir zumindest vor Weihnachten noch zu gewaschener Wäsche, wenn schon nicht dazu, Weihnachtspost zu verschicken (das wäre natürlich mein Job) oder Geschenke einzupacken (sofern ich denn welche online bestellen konnte, Einkaufen war natürlich nicht).

Auf der Plusseite bekomme ich gleich im Januar eine weitere Krankschreibung, so daß ich mir zumindest um die Arbeit erst mal keine Gedanken machen muß. Der Arzt meinte zwar, mit R-CHOP könnte man doch 2 von 3 Wochen arbeiten gehen (ein Kumpel von mir hat eben das vor zwei Jahren auch gemacht, allerdings ausgehend von einem wesentlich besseren Grundzustand), mein Hausarzt sieht das aber anders (der weiß eben auch, wieviel Energie für mich "normal" ist und sieht sehr genau, daß ich einfach immer noch völlig platt bin). Auch die Haushaltshilfe ist uns bis Ende Februar verlängert worden, so daß ich mir auch darum erst mal keinen Kopf machen muß. Und schließlich sind auch meine Lymphknoten nach der 2. Chemo wieder deutlich kleiner geworden, die kleineren Knoten rechts am Hals und links unter der Achsel kann ich schon kaum noch tasten. Ich kann nur hoffen, daß sich auch die Größeren noch weiter zurückziehen, denn die Ärztin hatte ja als Richtschnur angegeben, nach der 4. Chemo sollte alles so gut wie weg sein ...

Schöne Grüße und Euch allen ruhige, besinnliche Weihnachtstage und viele viele Kraftpakete unterm Tannenbaum, Meike
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  #18  
Alt 21.12.2006, 22:19
Doriki Doriki ist offline
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Hallo Marje,
ich freue mich riesig, dass die Chemo bei dir doch schon ihre erste Wirkung zeigt. Das wird dich aufbauen, alle Beschwerlichkeiten zu ertragen und nach vorwärts zu schauen.
Ich wünsche dir und deiner Familie ein schönes Weihnachtsfest, viel Freude mit deinen Kindern und viele fleißige Heinzelmännchen die dich unterstützen.
Liebe Grüße -DORI -

Das Schiff der Hoffnung fängt uns alle auf.
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  #19  
Alt 22.12.2006, 18:14
rockshaver31 rockshaver31 ist offline
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liebe marje

ich kann mich nur anschliessen obwohl es dir scheisse geht ist es ein erfolg das die chemo anschlägt das ist aufbauend halte dich daran ziehe daraus kraft
ich wünsche dir ebenfalls ein ruhiges weihnachtsfest mit deinen lieben.
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  #20  
Alt 22.12.2006, 20:37
Benutzerbild von struwwelpeter
struwwelpeter struwwelpeter ist offline
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Hi Meike,

wer weiß es genauso gut wie Du, das Sprüche leicht gesagt sind und die Realität dann ganz anders aussieht, ich! Es ist oft kein Platz und Raum da, sich nur um das eigene Wohl zu kümmern, viele andere Dinge hängen einfach daran. Und wenn es den Kindern noch schlecht geht, dann achtet man garantiert nicht nur auf sich, sondern ist um deren Wohl bemüht.

Ich bin immer noch im Umzugsstress, an Schonung kann ich auch nicht denken, zuviel ist da, was man selbst machen muß.
Ich wünsche Dir natürlich sehr, das die Übelkeit bis Weihnachten wieder weg ist, hoffentlich hast Du dagegen etwas da! Ich wünsche Dir ganz schnell gute Besserung, damit Du auch die Weihnachtstage mit Deiner Familie so richtig genießen kannst!
Ansonsten hört sich der Rest ja sehr positiv an. Das mit der weiteren Krankschreibung ist vollkommen richtig. Der Arzt hat gut reden, sicher weiß er nicht aus persönlicher Erfahrung, wie es einer Person nach der Chemotherapie geht. Auch das mit der Haushaltshilfe und der Nachricht, das Deine Lymphknoten wesentlich kleiner geworden sind, freut mich ganz besonders. Da kann ich Dir doch nur gratulieren, es geht aufwärts und es tut so unsagbar gut, wenn man diese positive Entwicklung registrieren kann.
Mach weiter so, es geht weiter Bergauf!

Ich wünsche Dir und Deiner Familie ein wirklich wunderschönes Weihnachtsfest, vorallem ohne Nebenwirkungen.

Für Dich auf diesem Wege ganz viele Kraftpakete und viel Energie

et struwwelchen
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  #21  
Alt 29.12.2006, 07:45
Marje Marje ist offline
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Hallo allerseits,

Ich hoffe, Ihr habt die Weihnachtstage alle gut überstanden. Ich selbst hatte leider am letzten Wochenende ein ziemliches Stimmungstief . Der blöde Magen-Darm-Virus hat mich noch mal soviel Gewicht gekostet, daß ich tatsächlich die 20kg-Marke (d.h. 20kg weniger als vor der letzten Schwangerschaft) durchbrochen hab, wie auch nach der ersten Chemo war mein Kreislauf völlig am Boden (wenn auch nicht ganz so schlimm), und dann war ich Samstag früh noch eine Stunde allein mit den Kindern zuhause und am Ende dieser Stunde derartig ausgepowert, daß ich nur noch erledigt auf der Krabbeldecke meiner Jüngsten lag und mich ernsthaft gefragt hab, ob ich jemals wieder zu Kräften komme ...

Ina, ich hab hier gegen die Übelkeit von der Chemo eine Flasche MCP rumstehen, allerdings war die Übelkeit schon in der ersten Runde kaum und diesmal so gut wie gar nicht zu merken, so daß ich mir das Zeugs bald sparen könnte. Der Arzt hatte mich jedoch vor der Chemo schon vorgewarnt, daß mir das gegen den aktuellen Magen-Darm-Virus gar nicht helfen würde, und so war es dann auch leider. Inzwischen ist mein Appetit aber wiedergekehrt und ich hab heute früh sogar schon wieder 2kg mehr auf die Waage gebracht als am Tiefpunkt am letzten WE. Seit gestern ist auch mein Kreislauf wieder einigermaßen stabil und ich hoffe, daß ich jetzt die nächsten Tage ganz ohne Schwindelanfälle hinkomme.

Dafür schluck ich zum Ausgleich aber auch schon seit 2 Tagen Antibiotika, da ich über die Feiertage dann noch eine kräftige Erkältung mit tagelangen Ohrenschmerzen, vereiterten Stirnhöhlen, kräftig Schnupfen und Husten etc. angesammelt hab und der Vertretungsarzt nichts riskieren wollte (hier hatte eh nur noch am Mittwoch der eine Arzt auf, seitdem sind alle in Ferien und der nächste Notarzt 15km weit weg *seufz*). Ich hatte zwar (noch?) kein Fieber und selbst die Leukozyten waren 9 Tage nach Chemo noch völlig im Normbereich, aber ich denk mir, ich schluck das Zeugs jetzt mal lieber als daß ich mir zum Jahreswechsel noch 'nen Notarzt suchen muß.

Ina, mußt Du die ganzen Dinge beim Umzug wirklich selber machen? Ich kenn das Problem nur zu gut, ich war (und bin noch) auch immer ein Typ, der nur schwer was aus der Hand geben kann, denn die anderen machen das ja nie 100% so, wie ich es möchte . Allerdings hab ich mir in den letzten Jahren schon beigebracht, daß ich auch mal Aufgaben abgeben kann, zuerst beruflich, aber inzwischen klappt das auch privat (manchmal ) ganz gut. Versuch einfach mal, jemandem, dem Du in dem Punkt vertraust, eine Aufgabe zu überlassen, die vielleicht nicht ganz so wichtig für Dich ist, Du wirst merken, es geht (und meist ist es hinterher nicht annähernd so dramatisch, wenn was nicht ganz so läuft wie geplant, wie vorher gedacht ).

Ich wünsch Euch allen einen guten Rutsch in das neue Jahr 2007, und daß es ein (noch?) besseres Jahr wird als es 2006 war!

Schöne Grüße, Meike

Geändert von Marje (29.12.2006 um 07:47 Uhr)
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  #22  
Alt 29.12.2006, 14:21
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struwwelpeter struwwelpeter ist offline
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Hi meine liebe Meike,

ich hoffe ja, Du hast inzwischen dieses Stimmungstief überwunden und schaust wieder zuversichtlich nach Vorne! Ich wünsche es Dir von ganzem Herzen, denn gerade an den Weihnachtstagen so ein Tief zu haben, finde ich sehr übel. Für Dich hier ganz ganz viele Kraftpakete!!!
MCP ist gut, aber die Magen-Darm Infektion weniger! Auch da hoffe ich, es geht inzwischen wieder besser! Mit dem Antibiotika dürften auch bald die anderen Infektionen in Griff zu bekommen sein. Man fühlt sich nur einfach sch....., und ist noch weniger belastbar, alles wird noch anstrengender. Ich hoffe wirklich, es geht Dir inzwischen wieder so gut, daß Du Dich ohne Schwindelprobleme wieder bewegen kannst, auch daß Du wieder etwas zugenommen hast, damit Du nicht so schnell kollabierst!

Liebe Meike, nein, den Umzug habe ich natürlich nicht ganz allein gemacht! Hätte ich wohl in diesem Leben auch nicht geschafft. Ich hatte schon liebe Heinzelmännchen, die das meiste für mich getan hatten. Aber tatsächlich ist es doch recht viel, was ich dann selbst noch machen muß(te). Ich koche - also muß alles da stehen, wo es für mich als Kleene am praktischsten ist. Tja, und die Klamotten und und und..es fiele mir noch einiges ein. Ist alles nicht so schwer, aber für mich doch recht anstrengend. Ich brauche für viele Dinge unendlich viel Zeit, vorallem jedoch hier mit der Putzerei, da meine Vormieterin doch nicht so sauber war (nicht annähernd)wie ich es mir dachte. Aber jetzt habe ich eine Auszeit, jeden Tag eine Kleinigkeit, das ist völlig normal!

Dir wünsche ich jetzt noch einen wunderschönen Tag, vor Sylvester werde ich mich garantiert nochmal melden.
Lass Dich von Deiner Familie verwöhnen und genieße einfach nur die Zeit!

Bald wird es Dir ganz sicher wieder besser gehen, dann kannst Du wieder ein Stück Normalität in Dein - euer Leben einziehen lassen.

Liebe Knuddelgrüße

et struwwelchen
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  #23  
Alt 30.12.2006, 01:05
Brösel Brösel ist offline
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Standard AW: Ich möchte mit vorstellen

Ein interessanter aber unglaublich erschreckender und trauriger Beitrag!

Ich selber bin Angehörige. Mein Mann (36 J.) hat ein diffus grosszelliges B-Zell Lymphom, Stadium 3A. Der/die grössten Knoten am Hals, die Diagnose war innerhalb von 3 Wochen gestellt. Das war im September 2006. Ab 1.10. wollte er einen neuen Job anfangen, seit dem 28.9. ist er krankgeschrieben (immerhin der neue AG spielt mit und meinte er solle sich um seinen Job keine Sorgen machen). Am 30.10. wurde unser drittes Kind geboren, die beiden "Grossen" sind 4 und 2 Jahre alt. Bei der Geburt konnte mein Mann nicht dabei sein, da es ihm aufgrund einer Hirnwasserentnahme so schlecht ging (Kopfschmerzen), dass er 9 Tage nicht aufstehen konnte. Während der gesamten Zeit liefen hier die Handwerker durchs Haus, da wir wegen dem Familienzuwachs mitten im An.-/Umbau steckten. Mittlerweile hat er die 4. R-CHOP 21 hinter sich, deren Nebenwirkungen er gerade verarbeitet. Übelkeit, die sich mit Vomex relativ gut bändigen lässt und allgemeine Schlappheit. Auf jeden Fall geht es ihm besser als wir es vorab erwartet hatten. Das Zwischenstaging fiel gut aus.
Was ich mit meiner Kurzversion aussagen möchte ist, dass ich mir vorstellen kann wie gestresst du sein musst, vor allen Dingen auch in Bezug auf dein kleines Kind (stille selber wieder und ich weiss wie anstrengend das auch schon ohne Krankheit sein kann). Von deinem Abstillwochenende ganz zu schweigen, das stelle ich mir furchtbar vor!

Bislang haben wir uns:
- alle Arztberichte in Kopie aushändigen lassen
- besonders in der Anfangszeit das Internet nach Infos über die Krankheit durchstöbert, so dass der Arzt uns im Gespräch quasi nichts Neues erzählen konnte
- und wenn doch Fragen auftraten, dann gleich raus damit, zur Not auch anrufen, sonst unbedingt (wie bereits gesagt) aufschreiben
- sämtliche Untersuchungen und Gespräche haben wir zusammen erledigt, denn 4 Ohren hören mehr als zwei und ich weiss nicht wie es dir dabei geht, aber meinem Mann tut es gut nicht allein dahin zu müssen.
- den Kindergarten sieht mein Mann auf Anraten des Onkologen nur noch von aussen um sich nicht unbedingt was einzufangen
- 2x die Woche muss er zum Hausarzt zur Blutabnahme, dort darf er fast immer sofort durchgehen ohne sich ins Wartezimmer setzen zu müssen.
- im Familien.- und Freundeskreis sprechen wir offen über alles (Termine, Ergebnisse u. s. w.), mit einer tollen Resonanz, vielen Hilfen und Tipps und nicht nur mitleidigen Gesichtern.
- zusätzlich zur Sozialarbeiterin im Krankenhaus, die dir vielleicht schon bei der Schwerbehindertenausweis-Beantragung geholfen hat kannst du bestimmt auch psychologische Betreuung/Beratung in Anspruch nehmen. (Hat mein Mann nicht gemacht, habe mir aber von einer Bekannten in ähnlicher Situation davon berichten lassen, die ihr auch Tipps gegeben hat die Situation ihrer kleinen Tochter beizubiegen.)

Vielleicht konnte ich dir noch den ein oder anderen Tipp geben. Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute!

P.S. Unsere Grosse findet die neue "Frisur" von Papa übrigens witzig und sie findet die Haarausfall-Medikamente gut, dann sieht er wenigstens nicht aus wie ein Mädchen.....(Kinder sind doch klasse, oder?)
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  #24  
Alt 31.12.2006, 16:36
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struwwelpeter struwwelpeter ist offline
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Daumen hoch AW: Ich möchte mit vorstellen

Liebe Meike,

ich wünsche Dir ein gutes, wirklich Gutes neues Jahr - 2007!
Hoffentlich kannst Du diesen Hodgkin zügig hinter Dir lassen und Dich Deinen anderen Wünschen und Interessen zuwenden!



Vielleicht ist es Dir ja möglich, etwas mit der gesamten Familie ins neue Jahr hinein zu feiern, ich würde es Dir wünschen.

Alles Liebe und Gute

wünscht Dir
et struwwelchen
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  #25  
Alt 23.01.2007, 08:08
Marje Marje ist offline
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Standard AW: Ich möchte mit vorstellen

Hallo Ihr Lieben,

Ich wollte mich nach langer Zeit auch mal wieder melden. Körperlich geht es mir deutlich besser als im November/Dezember, aber leider noch lange nicht so, daß ich es als "gut" bezeichnen würde. Die dritte Chemo Anfang Januar hab ich schon besser weggesteckt als die beiden vorigen, kaum Kreislaufprobleme und auch sonst erst mal keine Nebenwirkungen, nicht mal Übelkeit. Solange ich auf meinem Sofa gehockt hab, hab ich mich eigentlich fast normal gefühlt ... nur sobald ich aufgestanden bin war ich schon nach den kleinsten Aktionen (Baby wickeln, Essen vorbereiten oder Ähnliches) völlig am Ende meiner Kräfte. Das hat mich doch ziemlich genervt, und auch meiner Umwelt fiel es zusehends schwerer, zu verstehen, daß ich auf dem Sofa ja einen völlig fitten Eindruck mach aber trotzdem nicht kann ... .

Inzwischen hab ich dann noch ein paar "neue" (d.h. von mir bis dahin nicht gekannte) Nebenwirkungen ausprobiert. Letzte Woche hatte ich die Verstopfung meines Lebens (trotz mind. 4l Trinken täglich, am Ende konnte ich mich kaum noch bewegen und dachte bei jedem Preßdrang, gleich kippt mir der Kreislauf weg, bis schließlich die Haushaltshilfe einen Einlauf aus der Apotheke geholt hat der dann glücklicherweise geholfen hat), und diese Woche kämpfe ich mit einem blöden Pilzbefall im Mund, gegen den mir mein Hausarzt gestern erst mal ein Gel verschrieben hat, das aber bisher keine große Wirkung zeigt. Ich weiß kaum, was ich essen kann, da ich mir zu allem Unglück auch noch bös auf die Zunge gebissen hab und die Kombination brennt wie Hund .

Mein größtes Problem im Moment ist wohl im Kopf. Alle Leute erzählen mir immer nur "toll, daß die Knoten schon weniger werden und es Dir besser geht", wärend ich zuhause hocke, mir die Decke auf den Kopf fällt weil ich nix Vernünftiges machen kann, und mich immer noch so beschissen fühle, daß ich mich gar nicht wirklich "besser" fühle und die elenden Aufmunterungsversuche nicht mehr hören kann . Daß ich auch nach zwei Monaten immer noch dem Stillen hinterherweine kann hier auch keiner verstehen, und so hock ich eben zuhause, grübele vor mich hin, werde grün vor Neid, wenn ich sehe, daß bei allen anderen das Leben normal weitergeht wie sie es sich vorgestellt haben, und hasse mich selbst dafür.

Zu allem Unglück haben wir dann auch letzte Woche noch eine neue Haushaltshilfe bekommen. Sie macht ihren Job gut und scheint auch ganz nett zu sein, aber ich werde menschlich nicht so recht warm mit ihr und habe irgendwie immer das Gefühl, ich muß mich auch selbst um den Haushalt kümmern und kann ihr das nicht nur alles hinwerfen, Die andere Haushaltshilfe war in meinem Alter und ein richtiger Kumpeltyp, die hat mir direkt gesagt "leg Dich endlich hin, ich mach den Kram schon", diese hier ist 20 Jahre älter und sehr zurückhaltend, und es wird wohl noch eine Weile dauern, bis ich mich darauf eingestellt hab ...

So, jetzt muß ich erst mal meine bockende 4-jährige anbrüllen, die gestern (mal wieder *seufz*) die Kotzeritis hatte und deshalb heute nicht zum Kindergarten geht aber auch Null Verständnis dafür hat, daß ich nicht gleich den ganzen Tag mit ihr spielen kann. Geschlafen hab ich die letzten Nächte auch wieder nicht, gestern hat mir die Große im Stundentakt das Bett vollgekotzt, und heute war die Kleine, die sonst eigentlich immer gut schläft, total unruhig und mußte stündlich gekuschelt werden. Vielleicht sollte ich auch lieber erst mal aus dem Haus gehen ... mit Rumbrüllen ist es auch nicht getan, und zu mehr bin ich im Moment echt nicht in der Lage .

Grummelige Grüße, Meike
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  #26  
Alt 25.01.2007, 20:22
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struwwelpeter struwwelpeter ist offline
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Liebe Marje,

eine wirklich sehr nette Überraschung! ( Du weißt!)
Es freut mich natürlich sehr, das ich schon gestern lesen konnte, das es Dir körperlich um einiges besser geht. Das ist viel Wert, allerdings die gesamten Begleiterscheinungen sind ja nicht so toll - man hängt voll daneben!
Tja, und mit dem Phänomen des Umfeldes kennt sich wahrscheinlich auch so manch einer aus.

Wenn nichts mehr weh tut, wenn man nicht mehr Gift und Galle spuckt, ist alles wieder OK, denken viele!
Dem ist natürlich bei weitem nicht so! Die gesamte Krankheit, die Behandlung und auch die neuen Erfahrungen prägen. Wer eine solche Behandlung durchlaufen muß, wird dann nicht fit wie Adidas sein! Also, solche und ähnliche Sprüche sollten Dich nicht beeinflussen! Schone Dich, so lange wie es nötig ist, Dein Körper gibt die Geschwindigkeit und Deine Bedürfnisse an.
Logisch: die Decke fällt uns auf dem Kopf, trotzdem ist man zu nichts in der Lage, es ist ein Teufelskreislauf, in dem man sich dann befindet. Du wirst es sicher schaffen!
Dann zu Deiner neuen Haushaltshilfe: ist natürlich schade, das Du wechseln mußtest! Aber die Verständigung ist logischer Weise jetzt eine andere als die zuvor. Leider sind die Menschen vom Typ her nicht alle gleich - vielleicht kannst Du sie ja einwenig aus der Reserve locken?!
Liebe Marje, ich halte Dir auf jeden Fall die Daumen, daß es schnell wieder besser wird, allerdings auch, das wenigstens Zuhause - Mann und Kid`s OK sind. Das ist ja auch sehr wichtig, das Umfeld ist und bleibt für alle in der Familie das wichtigste. (P.S.die Bildchen sind für Deine Kids, falls sie so neugierig sind, wie ich denke)

Und ich schicke Dir natürlich keine grummeligen Grüße, sondern dicke Kraftpakete und Energie

Liebe Grüße
et struwwelchen
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  #27  
Alt 25.01.2007, 22:19
BärchenN BärchenN ist offline
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Liebe Marje,

ich habe alles mitgelesen und bin ziemlich geschockt, das du dir selber so viel zumutest. Bitte versuche doch, ein bißchen abzugeben. Du kannst die Kraft, die du dadurch sparst, sehr gut selber gebrauchen.

Laß dir auch auf keinem Fall einfallen, dich von den anderen manipulieren.
Wenn du nicht fit genug bist, irgend etwas anderes zu machen, als auf der Couch zu sitzen, und "fit" auszusehen, dann ist das eben im Moment so.

Natürlich ist das keine tolle Zeit für dich und wahrscheinlich ziemlich unverständlich für deine beiden kleinen. Aber glaube mir, auch deine Kinder werden es verstehen, wenn du ihnen sagst (jedenfalls deiner älteren) das du im Moment nicht so kannst, wie du willst.

Ich wünsche dir, das du es schaffst, dir ein wenig Ruhe zu gönnen und die ganzen negativen Begleiterscheinungen auszublenden.

Ganz liebe Grüße aus Kiel

dat Bärchen
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  #28  
Alt 28.01.2007, 21:07
Marje Marje ist offline
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Liebe Ina, liebes Bärchen,

Danke für Eure lieben Postings. Das Grummeln ist inzwischen zum Glück wieder gewichen, es war wohl eine gehörige Portion PMS im Spiel, denn ich hab dann unerwarteterweise auch noch mal wieder eine Blutung bekommen .

Zum "Ausgleich" hatte sich dafür allerdings die Bißwunde auf der Zunge ganz blöd entzündet, so daß ich tagelang nicht beißen oder kauen konnte und selbst beim Schlucken die bloße Berührung der Zähne richtig böse weh tat, ebenso wie jegliche Nahrung, die auch nur ein klein bischen säurehaltig war . Heute ist der erste Tag, an dem es wieder ein bischen geht, jetzt hoffe ich mal, daß das Teil tatsächlich wieder verheilt bevor ich da aus Versehen noch mal draufbeiße .

Meiner Verdauung hat es natürlich auch nicht wirklich gut getan, daß ich mich tagelang von Pudding und Weißbrot ernährt hat (auch wenn ich immerhin meine 4l/Tag getrunken hab). Ich kann nur hoffen, daß ich das Problem diesmal in den Griff bekomme, bevor ich wieder total verstopft bin. Die nächsten Tage gibt es auf jeden Fall nur ordentliche Ballaststoffe und mindestens eine Kanne Fencheltee pro Tag.

Was mir am meisten Sorgen macht ist, daß mich die blöden Entzündungen im Mund (es waren noch ein paar mehr, die Stelle auf der Zunge hat aber mit Abstand die meisten Probleme bereitet) in dieser Woche vom Gefühl her mächtig viel Kraft gekostet haben. Dabei hätte ich in dieser Woche eigentlich Kraft tanken wollen, denn morgen steht die nächste Chemo auf dem Plan (die 4.), und da kann ich alle Kraft brauchen die ich kriegen kann.

Zudem hab ich in den nächsten 3 Wochen noch zwei wichtige Termine, am 6. in der Uniklinik in Hamburg bei einem Kinderpsychologen, da meine 4-jährige im Moment überhaupt nicht mehr mit der Situation klarkommt (und auch in keinster Weise mehr kooperationsbereit ist wenn ich sage, daß ich nicht kann) und wir nicht wissen, wie wir ihr sonst noch helfen sollen, und am 12. dann im St.Georg zum Staging. Insbesondere vor letzterm hab ich (wie Ihr Euch vermutlich denken könnt) schon reichlich Bammel ... ich merke zwar, daß die Knoten, die ich tasten kann, deutlich weniger geworden sind, aber ob sie auf dem CT wirklich so weit zurück gegangen sind, daß die Ärzte zufrieden sind, das kann ich überhaupt nicht beurteilen. Als ich im November das letzte Mal dort war, hieß es ja, die Knoten müßten nach der 4. Chemo weg (oder zumindest so gut wie weg) sein, sonst müssen härtere Geschütze aufgefahren werden, und zumindest der Knoten unter der rechten Achsel ist zwar viel kleiner (ich schätze mal <1cm von ehemals 4cm), aber auch noch deutlich tastbar, und nach der 3. Chemo auch nicht mehr sehr geschrumpft.

So, jetzt verkriech ich mich aber erst mal in mein Bett (vorausgesetzt, das Baby liegt nicht schon wieder mitten drin ... sie hat im Moment leider auch eine unruhige Phase und krabbelt nachts ständig in mein Bett, um dort zu kuscheln, und wenn nicht mit mir, dann mit meinem Kopfkissen ). Morgen wird ein langer Tag, um 7 muß ich aus dem Haus, und wenn es so läuft wie beim letzten Mal bin ich vor halb 5 nicht zurück.

Ich wünsch Euch allen eine gute Woche, Meike
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  #29  
Alt 29.01.2007, 00:09
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struwwelpeter struwwelpeter ist offline
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Liebe Meike,

bei Dir geht es zu wie in einem Ameisenhaufen! Logisch, Du bist krank und die Kinder verstehen es nicht, dafür sind sie einfach noch zu klein. Aber das macht die ganze Situation nicht gerade einfacher, die Idee mit dem Kinderpsychologen ist sehr gut! Auch mit ihren 4 Jahren wird Deine Tochter evtl. einen Platz bekommen, wo sie etwas verstehen kann. Die Sicht einer kleinen 4 Jährigen ist natürlich wesentlich komplizierter als die von älteren Kindern! Deine Tochter braucht (so glaube ich) ihren Platz in dieser neuen Situation. Spielerisch möchte sie wahrscheinlich mit einbezogen werden. Das kann eine Psychologin klären - ihr zeigen, wie wichtig auch ihr Platz mittendrin ist.
Ansonsten hoffe ich natürlich, daß es Dir recht bald wieder ganz gut geht, das die nächste Chemo nicht noch weitere Probleme bringt, das die nächste Woche trotzdem relativ entspannt sein wird.

liebe Grüße und ganz dicke Kraftknuddler

et struwwelchen - Ina

Für Dich - für Deine Familie und für die Kinder wirst Du ganz sicher den richtigen Weg finden, so daß euer Leben gerade jetzt in dieser schwierigen Situation etwas einfacher wird!
Ich wünsche es Dir!!!
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  #30  
Alt 31.01.2007, 05:02
Marje Marje ist offline
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So, die Chemo ist durch, und damit das größte Problem schon beseitigt, denn sie wäre um ein Haar mangels Leukozyten ausgefallen . Eigentlich lag ich wohl noch unter dem Grenzwert, aber so knapp, daß der Arzt sich dann trotzdem für die Chemo entschieden hat und mir eine Ladung Neulasta mit auf den Weg gegeben hat, die ich mir heute verpassen soll. Alternativ hätte er die Chemo um eine Woche verschoben (was meinen ganzen "tollen" Terminplan über den Haufen geworfen hätte, aber wenn ich sonst keine Probleme hab ...).

Natürlich war ich in dem Moment zu übrrumpelt um zu Fragen, was eigentlich die Vor- und Nachteile beider Alternativen sind, und warum er normalerweise eher das Warten/Chemo verschieben bevorzugt. Hat jemand von Euch eine Idee dazu (damit ich mir nicht die nächsten drei Wochen das Hirn mit der Frage zermartere )?

Das Theater mit den nicht abheilenden Entzündungen im Mund basiert nach Aussage des Arztes auch auf den mangelnden Leukozyten, so daß ich mir da in den nächsten Tagen doch Besserung erhoffe. Insgesammt ist mir diese Chemo aber nicht so gut bekommen, übel war mir zwar zum Glück wieder nur für ein paar Stunden, aber der Kreislauf war gestern schon wieder im Keller, und verstopft bin ich auch schon wieder (je mehr ich trinke, desto mehr kommt aus der Blase wieder raus, aber der Darm scheint nichts abzukriegen). Der Arzt meint, ich solle Milchzucker nehmen, was mir reichlich schwer fällt, da ich sonst der Typ für ungesüßtes Müsli und Tee pur bin. Habt Ihr vielleicht noch irgendwelche zündenden Tipps (Müsli mit Dickmilch und geschrotetem Leinsamen sowie mind. 4l Fenchel- und Roiboostee am Tag stehen schon lange auf dem Speiseplan)?

Müde Grüße, Meike (schlafen kann ich natürlich auch mal wieder nicht *gähn*)
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