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  #1  
Alt 27.02.2007, 20:02
bobbylee bobbylee ist offline
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Beiträge: 1.515
Standard AW: Alltag nach der Darm-OP

Hallo, liebe Meliur,

ich habe deine Geschichte erst heute gelesen. Ich hatte vor fünf Jahren ein Rektum-Ca, mit anschließender Radiochemotherapie und 9 Monate nach Abschluss der Chemo die Rückverlegung meines Ileostomas. Daher kenne ich deine Probleme nur zu gut. Bei mir ist es allerdings so, dass mein Darm ( so wie ich eigentlich auch) ein Morgenmuffel ist, d.h. er wird erst so richtig nachmittags und abends aktiv, kommt darauf an, was ich gegessen habe. Meist ist ein warmes Mittagessen der Auslöser und je nachdem geht der Tag dann gut oder weniger gut über die Bühne. Dass mein Darm morgens weitgehend Ruhe gibt, kommt mir sehr zugute, da ich , genauso wie du, auch Lehrerin bin. An manchen Tagen, wie z.B. heute ist es allerdings wirklich nicht einfach, ich habe Bauchschmerzen , ich denke mal "steckengebliebene "Blähungen, und da ist es nicht immer einfach, so zu tun, als ob alles in Ordnung ist. Bis jetzt hatte ich Gott sei Dank noch keine problematische Situation in der Klasse, aber dass ich manchmal nach Stundenschluss gerade noch so mit Haltung und möglichst unauffällig auf die Toilette verschwinde, kommt doch schon häufiger vor. Diese Blähungen sind schon nervtötend.
Die Ernährung spielt schon eine maßgebende Rolle, ist aber jedenfalls für mich schwer abzuschätzen. Optimal sind für mich Nahrungsmittel, die nicht stopfen (das ist die Hölle, bis dann der Darm einmal leer ist ) und die nicht blähen. Blähungen sind sehr häufig nach dieser Op, also sollte man sie nicht noch mehr begünstigen. Nun ist aber gerade Gemüse gesund und Salat und so ist es schwierig, allem gerecht zu werden. Deshalb lasse ich jetzt nur die Lebensmittel weg, die ich mit wirklich unangenehmen Folgen verbinde ( z,B.Zwiebeln roh, Bohnen, Brokkoli (schade!) , manche Käsesorten, .. mehr fällt mir jetzt nicht ein. Ich höre auch sehr auf meinen Körper, der mir schon signalisiert, worauf er Appetit hat. Im Jahr nach der Rückverlegung konnte ich z.B. keinen Gurkensalat essen, (habe ich überhaupt nicht mehr vertragen,-auch sehr schade!) , im folgenden Jahr dann kiloweise, ohne irgendwelche nachteiligen Folgen.
Was ganz wichtig ist, ist Geduld. Es braucht Zeit, bis der Darm sich wieder erholt und die ganze Verdauung sich wieder einigermaßen einspielt. Und diese Zeit ist individuell verschieden. Ob man alles nur auf die Radiochemotherapie schieben kann, weiss ich nicht. Mir wurde bei der ersten Coloskopie nach der ganzen Therapie bestätigt, dass sich mein Darm in einem ausgezeichneten Zustand befände, aber trotzdem habe ich noch mit den Problemen zu tun, die du ja auch kennst. Verbesserungen gegenüber der " ersten Zeit danach"sind allerdings festzustellen, aber man muss halt Geduld haben und kleine Schritte gehen.

Jetzt wünsche ich dir noch einen schönen Abend. Vielleicht konnte ich dir ja ein bisschen helfen.
Liebe Grüße
B bby Lee
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  #2  
Alt 27.02.2007, 20:42
Benutzerbild von meliur
meliur meliur ist offline
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Beiträge: 875
Standard AW: Alltag nach der Darm-OP

Liebe bobbylee,

danke für Deine nette Antwort! Für mich als totalen Neuling in diesem Forum ist es eine so schöne Erfahrung, für alle möglichen kleinen und großen Widrigkeiten des "Alltags danach" Gleichgesinnte zu finden und offen über solche Sachen reden zu können. Deine und Leenas Ideen gehen ja in die gleiche Richtung und ich will das mal versuchen zu beherzigen:
weiter trial and error, Ernährungstagebuch und v.a. viel, viel Geduld...
Hut ab vor der Geduld, die Ihr schon bewiesen habt! Und vor der, mit der Ihr newcomern wie mir weiterhelft!

Mein nächster äußerer Schritt ist das Thema Schwerbehinderung. Ich habe jetzt schon verschiedentlich den Tipp bekommen, das im Versorgungsamt zu regeln. Erfülle ich denn dafür wirklich die Voraussetzungen? Genügt es, die entspr. ärztl. Unterlagen (am besten schon fertig kopiert) dorthin zu bringen? Ich habe mir mal den Antrag besorgt, sehe mich aber außerstande, das allein auszufüllen, das ist ja blöder als die Einkommenssteuererklärung
Welche Vorteile bringt mir dieser Status eigentlich überhaupt?

Ich würd mich freuen, wenn Du (oder wer es sonst kann) mir da Hinweise geben könntest!

Gute Nacht und bis bald,
meliur
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  #3  
Alt 27.02.2007, 21:25
Benutzerbild von hope38
hope38 hope38 ist offline
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Beiträge: 2.081
Standard AW: Alltag nach der Darm-OP

Hi meliur, ich bin´s wieder!

Ich habe Rektum-Ca mit Stoma und habe einen Schwerbehindertenstatus von 80% bekommen. Ich habe den Antrag ausgefüllt und da mußte ich ja auch alle Ärzte angeben. Ich weiß gar nicht mehr, ob ich Unterlagen hingeschickt habe oder ob sich das Amt die von den Ärzten angefordert hat . Hmm, bin ein wenig vergeßlich! Auf jeden Fall solltest Du auch alle Medikamentenquittungen aufbewahren, die kannst Du dann ja der Krankenkasse einreichen und Du bekommst nach Abzug des Eigenzuzahlungsbetrages Geld erstattet. Wenn Du einen GdB (Grad der Behinderung ) von mind. 60% glaube ich, zugeteilt bekommst, dann wird die Bemessungsgrundlage auf 1% des Einkommens zugrunde gelegt, dh Du bekommst etwas mehr zurück von der Kasse für die Medis. Sonst sind es 2%- ist das nun zu wirr???
Vorteile von dem Ausweis hast Du bei der Arbeit und bei der Steuererklärung.

Bin mal gespannt, ob wir hier noch mehr Infos bekommen!

Liebe Grüße erstmal,
Leena
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  #4  
Alt 27.02.2007, 21:49
Benutzerbild von ChrisME
ChrisME ChrisME ist offline
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Beiträge: 19
Beitrag AW: Alltag nach der Darm-OP

Hallo Ihr Lieben,
ich hatte auch gerade vor 4 Wochen eine Darm-Op. Mir wude nach der Diagnose Adenokarzinom in der rechte Darmflexu der halbe Dickdarm entfernt.
Noch hat sich mein Darm nicht wieder "normalisiert", aber ich hatte auch vor der OP schon große Probleme, da ich Morbus Crohn habe.
Das Schlimme daran ist, dass man keine wirkliche Diät dafür hat, man muss wirklich austesten was einem bekommt und was nicht.
Die Ernährungsberaterin im Krankenhaus hat mir das auch für die Zeit nach der Darm-OP so erklärt.
Ich habe z.B. bemerkt, dass ich normal Milch sehr schlecht vertrage, wenn sie verarbeitet ist im Milchreis oder Pudding, ist das kein Problem, aber wenn ich die Milche so trinke oder Müsli esse, dann ist das schon problematisch...
Auch bei Laktose-freier Milch ist es nicht viel besser, etwas aber nur kaum merklich.

Ich habe auch gemerkt, dass ich diese ganzen Fix-Produkte nicht mehr vertrage. Ich glaube es ist eh besser wenn man selbst würzt, da weiß man was man drin hat.

Zu scharf, zu süß, zu fettig ist auch nicht gut.
Traue mich auch noch nicht an asiatisches Essen, und ich liebe asiatische Küche.

Und natürlich alles was bläht lass ich weg.

Aber letztendlich kommt man nicht drum herum seine Essgewohnheiten zu beobachten und sich danach zu richten was man gut verträgt und was nicht.
Das kann sich aber immer wieder ändern, so empfinde ich das ganze und ich mach damit seit 17 Jahren rum, so lange hab ich diesen Crohn.

Die Ernährungsberaterin hat mir auch Muccofalk empfohlen, was den Wasserhaushalt im Darm regulieren soll, das ist pflanzlich und laut meines Gastro ist es nicht schädlich und ich sollte es einfach ausprobieren ob es bei mir was hilft...

Lieben Gruß

Christina
__________________
No da but today! (Jonathan Larsson, RENT)
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  #5  
Alt 27.02.2007, 22:13
bobbylee bobbylee ist offline
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Beiträge: 1.515
Standard AW: Alltag nach der Darm-OP

Liebe Meliur ,
ich rühre mich morgen wieder. Bin heute ziemlich müde und gehe jetzt ins Bett. Morgen habe ich meinen freien Tag, ich arbeite ja nicht mehr voll, aber ich habe einen Zahnarzttermin, *nurnichtdrandenken*.

Also, dir, Christina und Leena ganz liebe Grüße und eine gute Nacht
B bby Lee
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  #6  
Alt 27.02.2007, 22:26
Benutzerbild von Katrin78
Katrin78 Katrin78 ist offline
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Registriert seit: 30.12.2006
Ort: Niederrhein
Beiträge: 108
Standard AW: Alltag nach der Darm-OP

Hallöchen Ihr Lieben...

Zum Thema "Stuhlgang" etc. kann ich leider nicht weiterhelfen. Habe zwar selber Probleme und lese alles mehr oder weniger aufmerksam, aber Tipps.. Sorry, leider nicht.

I. S. Vorteile durch die Schwerbehinderung... Den Antrag für das Versorgungsamt kann man auch ganz prima online ausfüllen. Danach einfach ausdrucken, unterschreiben und ab. Das ist gaaanz wichtig. Ich hatte lediglich all meine Ärzte angegeben und gar keine Unterlagen verschickt. Habe nun seit September 06 einen Ausweis mit 80 % (60 für die Krebsgeschichte, 20 für einen operierten Bandscheibenvorfall). Bei 80 % gibt es vom FA einen Freibetrag von 1.200 € (so habe ich das jetzt gerade im Kopf). Dazu einen erhöhten Kündigungsschutz (soweit das Kündigungsschutzgesetz auf Grund der Größe des Betriebes greift), 5 Tage mehr Urlaub ( ) und ja.. mehr fällt mir so ad hoc nicht ein... Doch halt... Vergünstigungen in Freizeitparks und Musicals.
__________________
Drücka und Knutscha
Katrin
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  #7  
Alt 27.02.2007, 22:37
tronic tronic ist offline
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Registriert seit: 20.10.2005
Ort: Raum Düsseldorf
Beiträge: 256
Standard AW: Alltag nach der Darm-OP

hallo zusammen!

habe auch "nur" den antrag ausgefüllt und halt alle ärzte, krankenhäuser und so angegeben.
eigentlich hätte auch nur der hausarzt gereicht, da dort ja alles zusammenläuft.
naja, der hat sich halt ein bißchen zeit gelassen und dem versorgungsamt nicht so flott geantwortet.

vom antrag bis zum "in der hand halten" sind dann doch 6 monate vergangen.

100 % sind bei mir ne steuererleichterung von 1420 € im jahr.

musical, stadion, zoo, auch schwimmen, bisher alles günstiger. auch im urlaub wurde es akzeptiert, durfte dann zum kinderpreis mit der gondel fahren.
kino klappt leider nicht, nur mit nem G oder mehr.

habe vor 4 wochen nen verschlechterungsantrag gestellt für G und RF, mal gucken was draus wird.....
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