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  #1  
Alt 29.01.2009, 08:18
Elli Elli ist offline
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Standard AW: Schlimme Krankheit, Hoffnung aufgeben?

Liebe elli,

es ist gut,das Ihr Euch Hilfe geholt habt. Die Frage...wie lange noch.... ,kann Euch wirklich niemand beantworten.

Deine Worte..."wenn ich entscheiden könnte,würde ich ssie sofort gehen lassen...,kann ich durchaus nachvollziehen. Denn es gibt nichts schlimmeres ,als einen geliebten Menschen so leiden sehen zu müssen. Also schäme Dich Deiner Gedanken bitte nicht !!!
Ich habe bei meinem Vater damals genauso gedacht. Wollte eigentlich nur,das das Leiden endlich ein Ende nimmt,und er in Frieden gehen kann.
Bei meinem Vater war es ähnlich.Er konnte und wollte auch nicht gehen. Als das KH mich anrief,habe ich sofort meine Mutter und meine Schwester informiert.Er war völlig klar und freute sich uns alle nochmal zu sehen. Wir haben noch viele Sachen besprochen,die uns wichtig waren. Danach konnte er loslassen und wir auch. Ich habe Ihn dann noch begleiten dürfen bis zum Weg ins Regenbogenland und habe Ihm noch eine gute Reise geschünscht.
Als ich dann mal kurz das Zimmer verlassen musste,ist er die letzten Schritte alleine gegangen,in dem Gefühl,das alle da waren und alles besprochen war,was Ihm wichtig war.

In mir war damals auch nur Leere,aber trotzallem eine Zufriedenheit und ein Glücksgefühl,das er nun endlich seinen Frieden gefunden hat.

Liebe elli,ich wünsche Euch allen,noch eine schöne gemiensame Zeit,und nehmt das Angebot
zu Gesprächen an.Ich denke es wird Euch allen guttun.

Ich hoffe Du verzeihst mir meine offenen Worte.

Denke an Euch.

Liebe Grüsse
Elli
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  #2  
Alt 29.01.2009, 13:34
Benutzerbild von elli85
elli85 elli85 ist offline
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Beiträge: 20
Standard AW: Schlimme Krankheit, Hoffnung aufgeben?

Erstmal danke ich dir für deine offenen Worte, nein schämen tu ich mich für meine Gedanken nicht, wenn es sterbehilfe geben würde, würde ich es sofort tun. Sie ist noch jung, könnte praktisch meine Mutter sein. Es ist so ungerecht. Manchmal wache ich morgens auf, und denke das ist alles nur ein Traum. Dann bekomm ich bauchschmerzen weil einem jedes mal wieder bewusst wird das es die Realität ist. Ich bin erst 24 und hatte mich zuvor mit so etwas nie auseinander gesetzt. In meiner Familie gab es so etwas auch noch nicht.

Gestern habe ich noch etwas gegoogelt und bin auf dem Auflösungsprozeß des Körpers gestoßen. Das ist krass.

Zitat:
Zitat von Elli Beitrag anzeigen
Ich habe bei meinem Vater damals genauso gedacht. Wollte eigentlich nur,das das Leiden endlich ein Ende nimmt,und er in Frieden gehen kann.
Bei meinem Vater war es ähnlich.
Tut mir leid wegen deinem Vater

Wie war es bei ihm der Krankheitsverlauf? Natürlich nur wenn du darüber reden willst, wenn nicht ist das auch völlig okay.

Viele liebe Grüße
Nicole
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  #3  
Alt 29.01.2009, 18:31
Elli Elli ist offline
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Registriert seit: 21.06.2005
Ort: Düren
Beiträge: 1.329
Standard AW: Schlimme Krankheit, Hoffnung aufgeben?

Liebe Nicole,

weißt Du,bei meinem Vater war die Sache eine ganz andere. Ich möchte und kann auch nicht auch seine Krankheit mit der Erkrankung Deiner Schwiegerma vergleichen. Denn der Vergleich würde mehr als hinken. Er hatte ein Lungenemphysem.Allerdings schon viele,viele Jahre.Irgendwann kam dann noch ein Lippen-Ca dazu. aufgrund des Lungenemphysems benötigte er schon viel Jahre Sauerstoff. Zum Schluss hat dieser ihm auch nicht mehr die Erleichterung gebracht. die Sauerstoffsättigung war zum Schluss nur noch bei 20 % im Blut .
Mein Vater war schon sehr alt,als er starb.Dahin möchte ich einfach mal sagen: " Er hat sein Leben gelebt. Mit all den Höhen und Tiefen,die ein langes Leben so mit sich bringt.
Ganz im Gegenteil zu Deiner Schwiegerma,die in diesem Alter noch viele Wünsche und Träume hat,die nun vermutlich nicht mehr in Erfüllung gehen werden.

Es ging mir nur darum,Dir zu sagen,das ich die gleichen Gedanken und Wünsche bezüglich der Beendigung der Leidenszeit hatte wie Du,und das ich diese Gedanken und Wünsche ganz legitim finde.Du Dir also kein schlechtes Gewissen machen sollst.
Als es bei meinem Vater ui Ende ging,wurde er mit Morphinen ruhiggestellt,sodaß er nicht erstickt ist. Denn davor hatte ich eine riesengroße Angst. Er durfte dann ganz ruhig und friedlich hinübergleiten. Als nach kurzer Ausszeit (ca. 5 Minuten) wieder das Zimmer betrat,lag er dort mit einem total friedlichem und lächelndem Gesichtsausdruck.Mir hat dieses Lächeln gezeigt,das er ,wo er jetzt ist,er keine Schmezren mehr hat und es ihm gut geht.
Ich hätte mir nie vorstellen können,einen Menschen ,noch dazu meinen Vater,auf diesem letzten Weg zu begleiten. Es war für mich eine völlig neue Erfahrung und sie hat mir die Angst doch nehmen können.Die Angst vor dem endgültigen Schritt in ein anderes Leben ohne Schmerzen und ohne Leiden.

Liebe Nicole,belaste Dich nicht mit solchen Sachen,wie Auflösungsprozess des Körpers.
Natürlich werden wir wieder zu Staub.Aber etwas anderes wird weiterleben.Die Erinnerung an viele schöne Momente ,an gemeinsame Erlebnisse an gemeinsames Lachen und noch viel mehr.
Ich möchte auch Dir sagen,was einmal ein alter Mann zu mir gesagt hat: " Solange man von mir spricht oder an mich denkt,bin ich nicht tot." Ich denke da ist was wahres dran.

Liebe Grüsse
Elli
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  #4  
Alt 29.01.2009, 22:22
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elli85 elli85 ist offline
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Beiträge: 20
Standard AW: Schlimme Krankheit, Hoffnung aufgeben?

Hallo

Von dieser Krankheit deines Vaters habe ich noch nie gehört. Was ist ein Lippen-Ca??? Ich empfinde das als Trost, wenn Menschen ihr Leben leben konnten.

Ich habe mich heute von meiner Schwiegermutter verabschiedet. Ihr Bauch ist blau angelaufen, die blauen Stellen sind angeschwollen, Eiter kam aus den Augen. Mein Mann, sein Vater und seine Geschwister sind heute Nachmittag mit ihr ins KH, auf die Palliativstation. Sie wollten das Wasser punktieren doch dann würde sie verbluten weil das Blut zu dünn sei. Sie haben Blut abgenommen, die Leber arbeitet fast nicht mehr. Der Arzt meinte heute oder morgen. Die Atmung hat sich schon verändert. Dieses Bild heute war grauenhaft, deshalb entschloss ich mich hier abschied zu nehmen. Mein Mann sagte ich solle gehen das würde ich nicht schaffen, womit er Recht hat. Dieser Anblick ist unerträglich für mich, das schaff ich einfach nicht. Sie ist auch geistig überhaupt nicht mehr da. Unsere Familie ist groß. Jeder hat sich verabschiedet. Nun begleiten ihre Kinder und ihr Mann sie weiter. Ich bete das sie heute Nacht noch gehen darf und alles ein Ende hat.

Ich bin einfach nur fertig, weiß nicht mal wie ich es beschreiben soll wie ich mich fühle. Mein Mann hält mich telefonisch auf dem laufenden. Er ist so stark das ist wahnsinn. Meine Angst ist es, das das alles Verdrängung ist und er mir auch noch wegklappt. Denn er hat soooo eine enge Bindung zu seiner Mutter.
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  #5  
Alt 30.01.2009, 08:32
Elli Elli ist offline
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Ort: Düren
Beiträge: 1.329
Standard AW: Schlimme Krankheit, Hoffnung aufgeben?

Mensch Mädel ,

lass Dich drücken!!!
Es ist gut das Ihr Deine Schwiegerma ins Krankenhaus gebracht habt,und Du Dich zu Haus von Ihr verabschiedet hast.Bin der Meinung das ihr nun auf der Palliativstation am besten geholfen werden kann. Das ihr dort der Übergang doch sehr erleichtert wird.Der Übergang in ein anderres Leben -ohne Schmerzen.
Ich wünsche Euch so sehr das Deine Gebete erhört werden,und sie friedlich gehen darf.
Als mein Schwiegervater 1985 starb,war ich auch nicht mit im KH. Ich hätte es damals auch nicht geschafft.Ich war damals auch nur wenig älter als Du. Mach Dir bitte keine Vorwürfe deswegen.Ich habe mich auch noch von Ihm verabschiedet.Aber auf seinen letzten Teil des Weges konnte ich Ihn auch nicht begleiten.Und es war gut so.Gut für mich und gut für ihn. Ich wäre im KH mit Sicherheit zusamengebrochen,und das konnte und wollte ich niemandem zumuten.
Ich wünsche Dir so sehr das bald der erlösende Anruf kommt,und das Leiden ein Ende hat.
Mit bleibt nur wieder Euch alle Kraft der Welt zu wünschen,und seit füreinander da.Wenn Dein Mann zusammenbricht .fange Ihn auf .Aber das wirst Du mit Sicherheit tun!!!!

Nun noch schnell zu Deiner Frage nach dem Lippen Ca .EinLippen-Ca ist Lippenkrebs (ich glaube die genaue Bezeichnung lautete damals (Plattenepithelcarzinom). Mein Vater wurde mehrfach daran operiert und bestrahlt. Die Krankheit trat 1990 auf,und er galt als geheilt. Soweit man das überhaupt sagen kann.Er ist aber nicht an dem Krebs verstorben,sondern an dem Lungenemphysem.Ich bin nach wie vor sehr ,sehr dankbar das er nicht qualvoll erstickt ist,sondern friedlich gehen durfte.Ohne die Medikation im KH wäre dies mit Sicherheit nicht möglich gewesen.

Ich denke an Dich

Elli
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  #6  
Alt 30.01.2009, 10:39
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elli85 elli85 ist offline
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Standard AW: Schlimme Krankheit, Hoffnung aufgeben?

Hallo ihr lieben

Die Erlösung ist da, heute früh ist sie von uns gegangen. Jetzt hat sie keine Schmerzen mehr. Der einzigste Trost. Denn zum Sterben war sie viel zu jung.

Nun geht die Reise in die Türkei, leider auch ohne mich, da ich arbeiten muss (sch....) aber mein Mann hat sich sehr gefasst angehört. Ich hoffe das es wenigstens so bleibt bis er zurück ist.

Ich möchte euch danken für eure Unterstützung und die lieben Worte. Nun bin ich um eine Erfahrung reicher. Auch dir Elli dafür das du mir immer wieder geantwortet hast. Es gut getan sich mit dir auszutauschen.

Viele liebe Grüße
Nicole
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  #7  
Alt 30.01.2009, 10:55
Elli Elli ist offline
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Beiträge: 1.329
Standard AW: Schlimme Krankheit, Hoffnung aufgeben?

Liebe Nicole,

lese gerade Deinen Eintrag.
Du hast recht,der einzige Trost ist,das Sie nun keine Schmerzen mehr hat,und von Ihrem Leiden erlöst ist.Sie hat Ihren Frieden gefunden,und ich bin sicher,da wo Sie nun ist,wird es Ihr besser gehen.
Für die kommende schwere Zeit bleibt mir nur noch Euch allen alles, gute zu wünschen. Ich bin mir sicher,das sie von dort oben immer ein Auge auf Euch haben ,und Euch begleiten und beschützen wird.
Irgendwann werden die schlimmen Erinnerungen verblassen ,und Ihr werdet Euch an die vielen schönen Momente mit Ihr erinnern.Es wird Zeit brauchen,aber nehmt Euch diese Zeit.
Zeit zum Trauern aber auch Zeit für die schönen gemeinsamen Momente und Erinnerungen.

Ich möchte Dir und Deiner Familie mein tiefstes Mitgefühl aussprechen.

Traurige Grüsse
Elli
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