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  #76  
Alt 08.02.2004, 00:21
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Standard Warum wird die Trauer nicht weniger?

Hallo Memories,

auch ich kann wieder einmal nicht schlafen und habe deine letzten Zeilen gelesen. Bitte lasse dich nicht von deinem Mann verrückt machen. Jeder hat eine andere Art mit der Trauer fertig zu werden und die anderen verstehen das meistens auch nicht. Weine wenn du meinst uns schreibe hier in dieses Forum wenn du das Gefühl hast es könnte dir helfen.
Auch ich schaue hier öfters vorbei. Zum Schreiben habe ich nicht immer Lust, denn ich habe das Gefühl, dass es vielleicht jemanden nervt, aber allein das Lesen hilft mir auch schon sehr viel.
Gestern habe ich das Kreuz und den Stein für das Grab meines Mannes bestellt. Das tut weh und es macht es einem wieder so richtig bewußt. Aber es hilft nichts und wie sagen alle anderen, das Leben geht weiter. Diesen Spruch sage ich mir öfters selber, so blöd er klingt, aber er stimmt auch wenn man das als Trauernder nicht hören will.

Meine 6 jährige Tochter hatte vor 2 Tagen einer Traum.Sie sah ihren Papa auf einer Wolke winkend und dieser Traum beschäftige sie den ganzen Tag und irgend wie habe ich sie darum beneidet, denn ich noch kein Zeichen von meinem Mann erhalten.Ich hoffe, dass dies noch kommt.

Nun möchte ich allen und auch dir Memories eine gute Nacht wünschen und schöne Träume und die Kraft auch ohne den geliebten Menschen weiterzumachen, denn das wäre ganz in ihrem Sinnne. Alles Gute wünscht Petra S.
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  #77  
Alt 08.02.2004, 23:10
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Standard Warum wird die Trauer nicht weniger?

Liebe Manuela, nun muss ich Dir aber noch ganz schnell was schreiben... "Auf die Nerven gehen" gibt es hier nicht. Das Forum ist genau dafür da!!! Vielleicht musst Du nicht nur Dir sondern auch Deinem Mann ein bißchen mehr Zeit lassen, alles zu verarbeiten. Ich finde, dass was Du schreibst, zeugt von sehr viel Hilflosigkeit von seiner Seite. Der Tod eines nahestehenden Menschen bedeutet ja nicht nur Abschiednehmen sondern auch Konfrontation mit dem Bewusstsein der eigenen Endlichkeit. Vielleicht ist es das, was Deinem Mann zu schaffen macht. Wenn er sich mit Deiner Trauer auseinandersetzt, setzt er sich zwangsläufig mit dem Tod auseinander - das macht vielen Menschen Angst. Ich möchte ihn nicht in Schutz nehmen und Deine Gefühle damit in Frage stellen. Aber vielleicht hast Du ja - trotz allem - die Möglichkeit ein wenig zu ergründen, warum Dein Mann auf diese Weise damit umgeht und so reagiert wie er das tut. Er ist bestimmt kein Unmensch sonst hättest Du ihn ja nicht geheiratet... ich zwinker Dir jetzt mal zu, dieser Satz war natürlich nicht ganz so ernst gemeint... Ich weiß, es ist viel verlangt, Du musst Abschied nehmen und auch noch darüber nachsinnen, was Deinen Mann umtreibt, aber es steckt bestimmt mehr dahinter als Gleichgültigkeit - das ist bestimmt nur auf den ersten Blick so.
Alles Liebe für Dich. Bettina
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  #78  
Alt 09.02.2004, 00:35
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Standard Warum wird die Trauer nicht weniger?

Hallo Ihr Lieben,
auch ich habe meine mutti verloren und es ist als hätte man mir ein stück meines herzens rausgerissen!!
Ich vermisse sie so sehr!!
Sie ist am 17.11.2003 in meinen Armen eingeschlafen,wir haben so gegen diesen verdammten Krebs gekämpft aber wir haben verloren.
Wir waren jeden tag zusammen,sie hatte so ein trauriges leben und jetzt wo wir es ein wenig besser
hatten,mußte sie gehen!Das ist einfach nicht fair!
Ich weis nicht ob ich jemals wieder lachen kann aber eines weis ich,ich werde niemals wieder so glücklich sein,wie ich es mal war!
Ich habe mir hier eben die Augen aus geweint,als ich eure mitteil.las und ich kann euch euren Kummer so
nach fühlen.mann kann es garnicht in Worte fassen,
wie es einem dabei geht.Ich habe in den letzten 1,1/2 Jahren meinen Bruder,meinen vater und meine Mutti an diesem SCH....Krebs verloren,das kann doch garnicht FAIR sein!!!
Ich wünsche euch allen Kraft!!!!!!!!
Anja
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  #79  
Alt 09.02.2004, 23:34
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Standard Warum wird die Trauer nicht weniger?

Hallo Anja,
wenn ich deine Zeilen lese,dann weiß ich gar nicht mehr was ich sagen bzw.schreiben soll. Es kann doch nicht wahr sein, daß man gleich 3 geliebte Menschen in dieser kurzen Zeit verliert. Mein Gott wo bist du nur?
Ich selbst habe meinen Mann verloren.Auch er starb am 17.11.03 in meinen Armen nach 5 Jahren Krankheit.
Immer wenn ich Tage habe, wo ich meine ich schaffe es nicht und es hat alles keinen Sinn, denke ich an meine 6 jährige Tochter und am nächsten Tag ist wieder ein besserer Tag. Es ist ein Auf und Ab und man kann nur hoffen, daß die Ab´s irgendwann nicht mehr so lange anhalten. Meine letzte Kraft muß ich zur Zeit meiner Tochter geben, denn sie vermißt ihn so sehr.An manchen Tagen will sie gar nicht nach Hause und auch auf den Friedhof geht sie nur widerwillig mit.
Ich wüsche dir und auch den anderen viel Kraft und positive Gedanken an den Verstorbenen, den es geht ihnen jetzt gut und sie wollen, daß wir weitermachen und uns nicht aufgeben. Liebe Grüße Petra S.
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  #80  
Alt 12.02.2004, 23:30
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Standard Warum wird die Trauer nicht weniger?

Hallo an alle hier,

wie geht es euch hier.Seid ihr auch so kraftlos und lebt und funktioniert ihr auch nur so, weil es andere von euch erwarten. Die Leute um einen rum meinen, ja jetzt sind 3 Monate vergangen, jetzt muß wieder alles o.k.sein und sie wundern sich was los ist. Das sind Menschen, die wahrscheinlich noch nie richtig geliebt haben und noch einen geliebten Menschen verloren haben.
Wenn ich euere Zeilen lese, kommt es einen vor, als wenn ich sie selbst schreibe und es tut einem gut dies hier zu lesen, wenngleich es mich auch trauig und betroffen macht, wenn auch andere Menschen so trauern wie ich und alles dafür tun würden um das "alte Leben" mit dem geliebten Menschen wieder zu haben.


Liebe Anja, wie geht es dir im Moment. Auch ich denke, daß ich nie wieder glücklich sein kann ohne meinen Mann.
Aber dann versuche ich nur mit dem Kopf zu denken ohne dem Schmerz im Herzen und ich glaube, daß wir alle hier ein bischen Glück verdient haben und das wollen auch unsere Lieben. Man kann es sich zwar nicht vorstellen im Moment, denn es ist jetzt alles nur grau.
Jeden Tag, der vorüber ist, ist ein Stück näher an der Zeit an der man in Liebe und Dankbarkeit an den geliebten Menschen denken kann. Das sage ich mir jeden Tag, auch wenn ich davon noch weit entfernt bin.
Ich wünsche dir viel Kraft und alles, alles Gute und ich weiß, daß es keinen Trost gibt,auch wenn es viel versuchen. Aber es ist doch schön, wenn es Menschen gibt, die es wenigstens versuchen. Oder? Viele Grüße Petra S.
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  #81  
Alt 13.02.2004, 10:27
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Standard Warum wird die Trauer nicht weniger?

Hallo petra
ich fühle ähnlich wie Du, ein Tag wie der andere ohne Höhen und Tiefen. Morgen hat mein Sohn Geburtstag, er wird 5 Jahre und ist schon ganz aufgeregt. Ich muß so tun als ob ich auch fröhlich bin, denn alles andere würde er noch nicht verstehen, denke ich. Das schlimmste für mich ist, ich werde meinen Vater so schrecklich vermissen. Ich selber hatte Silvester Geburtstag und als ich die Karte meiner Mutter gelesen habe, wo einfach nicht mehr steht "dein Papa" ich hatte einen richtigen Weinkrampf, morgen wird sicher ähnlich weil ja auch nicht mehr steht
-dein Opa- mein Sohn versteht das noch nicht, ist wahrscheinlich auch gut so. Ich muß mich halt zusmmenreißen, am besten ich lese die Karte diesmal nicht vor. Es kommen ja auch eine Menge anderer Kinder, vielleicht lenkt es ab. Ich weiß auch nicht warum so viele Menschen denken das es jetzt schon besser sein müßte, ich kann mir das nicht erklären. Von meiner Schwiegermutter ist vor etwas über einem Jahr der Vater gestorben, an Altersschwäche. Sie hat an dem Tag der Beerdigung so geweint, aber danach hat sie gesagt das Leben geht weiter und ich habe sie nie wieder traurig gesehen. Sie konnte sofort lachen, fröhlich sein unter Menschen gehen, ich kann das alles nicht. Wenn ich schon in der Stadt bin und stehe im Aufzug wo sich viele unterhalten lachen und spöckskes machen, kann ich es kaum ertragen, ich gehe dann raus obwohl ich noch gar nicht in der Etage bin wo ich hin will und gehe zu Fuß, weil da nicht soviele Menschen sind. Irgendwie steht die Zeit still, obwohl alles seinen gewohnten gang geht. Seinen Mann zu verlieren muß noch schlimmer sein, denn Du warst ja immer zusammen mit ihm, das vermissen muss da ja noch stärker sein. Ich habe so 3 mal die Woche telefoniert mit meinen Eltern und jeden Sonntag haben wir uns gesehen und das vermisse ich schon so sehr, obwohl ja meine Mama jedes Wochenende bei uns schläft, es ist einfach nicht das gleiche. Hast Du eigentlich Kontakt zu Deinen Schwiegereltern, können sie Dir etwas Kraft geben oder ihr euch gegenseitig? Meine Familie ist leider sehr klein, mein Papa hat noch einen Bruder, aber zu meiner Mutter haben sie nicht viel Kontakt. Meine Mama hat noch eine Schwester, die ruft aber auch kaum an und fragt mal wie es ihr geht. Irgendwie behandeln ein alle wie Aussätzige, das ist schon komisch. Ich wünsche Dir und Deiner Tochter weiterhin alles Liebe, irgendwie müssen wir dieses Jahr hinter uns bringen, vielleicht wird es dann ein bischen leichter, dass hat zumindest mein Arzt gesagt. Jetzt kann ich mir das einfach noch nicht vorstellen. Vor Karneval graut es mir auch schon, aber da muß man durch, habe sonst eigentlich immer ganz gerne gefeiert, geht aber nicht. Wenn ich morgens aufstehe habe ich immer das gefühlt, mich hätte nachts jemand verprügelt, ich weiß gar nicht wo das her kommt, aber ich komme kaputter aus dem Bett wie ich vorher reingegangen bin. Auch komisch, ich mache jetzt Schluß irgendwie schreibe ich heute etwas zusammenhanglos, kriege meine Gedanken nicht sortiert.
Liebe Anja,
ich würde Dir so gern etwas tröstendes sagen, aber ganz erhlich mir fällt nichts ein. Es ist ganz schrecklich was Dir geschehen ist und es wird sicher ewig dauern bis Du das alles verarbeitet hast. Du warst ja erst gerade mal dabei, die Trauer und Abschied von Deinem Vater und Deinem Bruder zu verarbeiten, dann soetwas. Ich weiß ja nicht wie die Beziehung Deiner Eltern zueinander war, aber vielleicht wollte Deine Mama auch nicht mehr richtig leben und bei ihrem Mann sein, soetwas hört man ja öfter? Das wäre zwar auch kein Trost für uns die wir hier zurückbleiben, aber für sie wäre ja dann ein Wunsch in Erfüllung gegangen, wenn es so wäre, ich weiß es ja nicht. Hast Du denn noch andere Verwandte die Dir beistehen? Diese Scheißkrankheit, nein Du hast schon recht fair kann das nicht sein.
Ich weiß nicht ob es jemand interessiert, wenn nicht einfach überlesen. Meine Uroma hat sehr früh ihre Mama verloren und mußte als Älteste ihre 3 Geschwister großziehen. Sie war damals 13 Jahre alt und ihre Mama hatte Krebs. Als sie geheiratet hat bekam sie 6 Kinder (+2Fehlgeburten)ihr Mann ist gestorben als die Kinder noch klein waren. Sie mußte sie allein großziehen und ihr erstes Kind, die jüngste, ist mit 38 Jahren an Krebs gestorben. Danach sind noch 4 Kinder gestorben und nur einer hat sie überlebt, sie selbst hatte zum Schluß auch Krebs und wollte irgendwann auch nicht mehr, ich weiß nicht wie sie das geschafft hat, warum haben es manche Menschen so schwer im Leben, ich glaube ich könnte das nicht ertragen. Ich habe Hochachtung vor meiner Uroma denn sie hat nie aufgegeben. Ich könnte es nicht.
Wir müssen bald den Grabstein aussuchen, davor graut mir schon wieder.
Alles Liebe Euch allen bis bald schaue wieder rein Manuela
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  #82  
Alt 13.02.2004, 10:53
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Standard Warum wird die Trauer nicht weniger?

Heute ist ein schlechter Tag, meine Mutter ist vor 3,5 Monate an Lungenkrebs gestorben. War immer voll eingespannt, während Ihrer Krankheit und nach Ihrem schrecklichen Tod. Mein Vaterhat jetzt auch noch Blasenkrebs bekommen und zusätzlich wurde auch noch ein Herzklappenfehler entdeckt. Nächste Woche werde ich endlich einmal Urlaub haben, und ich merke schon jetzt wie mir die Trauer mit aller Macht den Hals hochkriecht. Sicherlich wird diese Woche eine sehr wichtige Woche zum bewältigen sein. Denn es braucht vor allem Zeit. Bine
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  #83  
Alt 13.02.2004, 23:21
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Standard Warum wird die Trauer nicht weniger?

Hallo Memories,

danke für deine Zeilen. Dein Sohn wird 5 und meine Tochter wird im Sommer 7 Jahre. Jeder sagt, du mußt jetzt an sie denken. Ja sie haben recht, aber nur wenn ich auch ganz für sie da sein kann (mit den Gedanken ), bringt es ihr was. Sie sagt oft Mami bitte wein nicht schon wieder und wenn sie das sagt reißt sie mich wieder aus dem Loch, denn sie hat ein Recht auf eine einigermaßen schöne Kindheit. Die letzten 5 Jahre hat sich alles nur um ihren Vater gedreht und jetzt muß ich versuchen nicht nur an mich zu denken.

Ich nehme jetzt wieder mein Johanniskraut regelmäßig und ich finde, daß ich viele Sachen etwas positiver anpacke.

Auch wenn ich den Sinn meines Lebens verloren habe (trotz meiner Tochter), versuche ich Tag für Tag weiterzumachen.
Liebe Memories,du hast mich gefragt, ob mir meine Schwiegereltern beistehen. Also meine Schwiegmutter ist 93 Jahr und wohnt nicht in der Nähe. Sie ruft mich öfters an und ist sehr besorgt. Sie ist eine ganz Liebe.
Meine Eltern sind auch 1 1/2 Std. entfernt und beruflich noch so eingespannt. Irgendwie kann mir meine Mutter auch nich so richtig helfen. Aber ich habe in der Nähe eine liebe Verwandte, die so alt ist wie ich und meinen Mann gut gekannt hat. Mit ihr zu reden hilft mir sehr , meistens heule ich dann sehr viel, aber am nächsten Tag ist es wieder besser.
Also wie geschrieben finde ich die Johanniskrautkapseln (hochdosiert 1 am Tag) sehr gut. Sie haben laut Arzt keine Nebenwirkungen. Ich kann gut schlafen und bin innerlich nicht so angespannt.
Den Grabstein habe ich letzte Woche ausgesuch (alleine)
Wollte ihn alleine aussuchen. Finde das ist irgendwie meine Privatsache.Ich wollte nicht,daß mir jemand dreinredet.Blöd oder.....

So nun muß ich schließen, denn meine Tochter hat für morgen volles Programm geplant.
Halte durch und denke auch an die Lebenden und auch mal an dich. Versuche dir etwas gutes zu tun. Mach etwas was du schon lange machen wolltest, auch wenn du eigentlich keine Lust hast.Versuche es.

Liebe Grüße an alle hier und viel Kraft von Petra S.
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  #84  
Alt 13.02.2004, 23:53
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Standard Warum wird die Trauer nicht weniger?

Hallo Petra S!
Knallhart, was ich lese. Vor ein paar Tagen habe ich mich, nachdem ich schon einige Zeit über den Bereich der Hirntumore u.a. im Internet recherchiert habe, mich mal getraut, zu schreiben (In: Hirntumor, Unter: Verliebt in einen Hirntumor). Dieses Thema hat allerdings nichts direkt mit Deinem zu tun. Allerdings viel mit dem, was sich da im Hintergrund abgespielt hat. Ich würde gerne mit Dir schreiben, dann müßte ich allerdings noch etwas mehr ins Detail gehen. Das Problem wäre: Falls der Betreffende andere auch mal im Forum herumlesen sollte, wäre das ein wenig zu direkt und er könnte auf mich schließen. Daher: Wenn Du möchstest, daß wir uns austauschen; kann ich Dich unter einer anderen e-mail-adresse erreichen? Vielleicht könnten wir Ideen austauschen, wie man unter anderem mit den kleinen hinterbliebenen Kindern umgehen sollte oder kann. Das beträfe mich nämlich auch direkt, da ich eben mit einem solchen Kind zu tun habe. Also, wenn Du möchstest, auf anderem Wege mehr.
Liebe Grüße an Dich und Deine Tochter,
das Sandmännchen, das auch an Euch denkt.
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  #85  
Alt 21.02.2004, 20:42
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Standard Warum wird die Trauer nicht weniger?

Hey Petra,
wie geht es Dir, hoffentlich einigermaßen. Ich habe nun den Geburtstag meines Sohnes auch hinter mich gebracht. Ich bin so traurig, dass mein Papa nicht dabei war. Ich habe vorher nicht gewußt wie traurig man sein kann, ich meine irgenwann ist jeder mal down, aber es ist kein Vergleich mit dem hier. Im Moment habe ich wieder eine ganz schlechte Phase, sehe immer die letzten Bilder vor mir, habe sein Gesicht vor Augen, mit seinen traurigen Augen und ich könnte den ganzen Tag heulen. Wie geht es Dir damit, siehst Du auch die letzten Stunden mit Deinem Mann vor Dir?? Meine Mama hat einen Videofilm aus dem Urlaub abegespielt. Ich konnte nicht hinschauen, was ich ganz furchtbar fand, dass Papas Stimme mir doch schon fern war. Ich habe gedacht, dass gibt es doch nicht, habe Angst das man mit der Zeit das Gesicht die Stimme einfach alles irgendwie vergisst. Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende hoffentlich geht es Dir besser. Bis bald viele liebe Grüße von Manuela
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  #86  
Alt 29.02.2004, 20:21
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Standard Warum wird die Trauer nicht weniger?

Hallo memories,

im Moment geht es mir zum ersten Mal seit Monaten besser.
Ich habe akzeptiert, daß mein Mann tot ist, ich kann leider nichts mehr daran änderen auch wenn ich es gerne möchte. Mein Mann wollte, daß es mir gut geht und daran arbeite ich gerade. Ich lese gerade ein Buch von Dr. Jens Baum :"Wie"s weitergeht, wenn nichts mehr geht."
Dieses Buch hat mir die letzten Wochen sehr geholfen.Ich fange an zu lernen mein Leben allein zu leben und ich merke, daß dies auch geht. Freilich habe ich immer noch so Tage von Tiefs, aber ich falle nicht mehr so tief. Ich habe außerdem gemerkt, daß es meiner Tochter seitdem auch besser geht und wir versuchen dem Leben wieder etwas Freude abzugewinnen. Und ich habe auch wieder gelacht, wenn ich auch dananch gleich ein schlechtes Gewissen hatte, so ein Blödsinn oder.
Ich kann jetzt an meinen Mann denken, ohne daß ich gleich wieder in Tränen ausbreche und das ist gut so.Was ich nie für möglich gehalten habe, das Leben geht weiter und ich habe nun die Möglichkeit, wenn es auch noch weh tut, neu anzufangen.
Du fragst mich nach den letzten Stunden mit meinem Mann.
Ich sehe sie sehr deutlich vor mir. Ich finde sogar, dass sie mir erst jetzt so richtig bewußt werden. Seinen Blick am letzten Tag werde ich wohl nicht vergessen.Ich mußte ihm künstl.Tränenflüssigkeit in die Augen tun, weil er überhaupt nicht mehr geblinselt hat. Ich sprach mit ihm und sagte :Komm mach doch ein wenig die Augen zu.
Ich erlebe dies alles sehr intensiv, wenn ich das Bett sehe wo er gelegen ist. Aber gleichzeitig denke ich er hat jetzt seinen Frieden und schaut von oben auch uns herab.
Ich hatte auch kürzlich einen Traum von ihm. Der erste seit seinem Tod. Er legt sich neben mich und sagte es sei alles o.K. und das dies kein Traum ist sondern Wirklichkeit. Es war direkt unheimlich aber auch schön.

Du schreibst, dass zu Angst hast, dass man mit der Zeit einfach alles irgendwie vergisst. Ich denke, dass die Wichtigen Sachen immer in Erinnerung bleiben werden also hab keine Angst und versuche deine Energie für positive Sachen einzusetzen, denn erst wenn du akzeptierst, kannst du neue Wege gehen und dann geht es dir etwas besser, das heißt aber nicht, dass du vergessen sollst, sondern nur akzeptiern. Ich hoffe,dass klingt nicht irgendwie blöd und du verstehst es vielleicht ein wenig.
Ich rate dir und auch den anderen , das o.g. Buch sich einmal auszuleihen, denn mir hat es geholfen und ich wünsche es allen die hier Gäste sind und einen Verlust erlitten haben.

Viele liebe Grüße und viel Kraft und Energie wünscht euch PetraS.
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  #87  
Alt 01.03.2004, 11:29
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Hallo Petra,
ich freue mich für Dich das es Dir besser geht. Du hörst Dich auch wirklich sehr positiv an. Vielen Dank für den Buchtipp, ich werde es mir kaufen, ich bin sowieso eine Leseratte. Ich bin leider noch nicht so weit loszulassen. Obwohl ich auch immer öfter denke, "tja jetzt ist er nicht mehr da, man kann es ja doch nicht mehr ändern". Ich mache insofern Fortschritte, dass ich mir nicht mehr die Schuld gebe, dass Papa jetzt schon gestorben ist. Ich grübele und grübele was wäre wenn usw. aber darin denke ich jetzt schon etwas anders. Ganz egal was wäre wenn, ich kann ja doch nichts mehr daran ändern. Aber ansonsten gehts noch nicht viel aufwärts. Ich kann Dich verstehen wenn Du sagst beim Lachen hast Du ein schlechtes Gewissen. Das geht mir auch so. Es ist fast so als würde man denjenigen verraten. Geht mir jedenfalls so. Obwohl das echt quatsch ist. Ich glaube auch nicht das mein Vater gewollt hätte das ich gar nichts mehr zu lachen hätte. Ich bin vielleicht zu egoistisch, sonst würde ich Papa seinen Frieden gönnen. Er hat es geschafft denke ich oft, er braucht nicht mehr aufstehen, arbeiten, sich über nichtige Dinge ärgern, er hat es gut und nach allem was man so liest, soll es dort ja sehr schön sein. Ich sollte es ihm gönnen, wenn ich ihn nur nicht so vermissen würde. Ich habe von Papa noch immer nicht geträumt, aber einmal hatte ich das Gefühl er würde sich zu mir ans Bett setzten. Ich weiß nicht warum, es war eigentlich nichts, nur so ein Gefühl. Irgendwann schaff ich es bestimmt auch loszulassen. Obwohl es mir sehr schwer fällt. Aber es ist schön zu sehen, dass man es schaffen kann, Du bist ja dafür ein gutes Beispiel, also brauche ich die Hoffnung nicht aufgeben. Vielen Dank für Deine Antwort und ich freue mich wirklich für Dich vielleicht schreibst Du ja trotzdem weiter ich schaue jedenfalls weiter hier rein viele liebe Grüße von Manuela
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  #88  
Alt 02.03.2004, 01:22
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Hallo memories,
natürliche werde ich noch hier im Forum vorbeischauen, denn es tut mir so gut von Euch zu lesen und auch selbst zu schreiben.
Deinen Zeilen nach zu urteilen machst du schon Fortschritte, die du im Moment noch gar nicht so bewußt wahr nimmst. Hab Geduld und gehe einen Schritt nach dem anderen. Das ist überigens mein neuer wichtiger Satz, den ich auch aus dem Buch habe.Er lautet:

"ES IST ,WIE ES IST. ICH AKZEPTIERE, WIE ES IST.
ICH GEHE DEN NÄCHSTEN SCHRITT.


Diesen Satz habe ich mir aufgeschrieben und ich trage ihn immer bei mir und bei Bedarf lese ich ihn durch .


Liebe Manuela geh du auch Schritt für Schritt und versuche zu akzeptieren sprich loszulassen, damit " sie "auch glücklich werden können und sich keine Sorgen um uns machen müssen, wo immer "sie" sind.

Ich wünsche dir und auch allen anderen alles Liebe und vielleicht meldest du dich wieder mal.Petra S.
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  #89  
Alt 02.03.2004, 18:35
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Hallo Petra,
habe mich wirklich über Deine schnelle Antwort gefreut. Du hörst Dich echt gut an. Ich weiß nicht so genau ob ich Fortschritte mache, heule eigentlich noch genauso viel wie am Anfang, aber ich glaube die Abstände werden doch schon etwas länger, bzw. rappel ich mich schneller wieder auf. Ich hab früher mal Autogenes Training versucht, da hat man auch bestimmte Sätze die man sich vorsagen soll, aber das hat bei mir schon damals nicht so geklappt, ich komme mir dann immer vor als ob ich mich selber beschummeln will. Eigentlich schade, denn wer soetwas gut beherscht, kann ganz schön viel mache. Ich war damals in einem Kurs der Leiter war 73 Jahre alt, sah höchstens aus wie 65 Jahre, der war wirklich ganz erstaunlich. Der konnte Sachen machen, davon kann man nur träumen. Ich schaff das leider nicht. Habe zuviel im Kopf und kann einfach nicht abschalten. Aber versuchen kann ich es ja trotzdem nochmal kann ja nichts schaden. Glaubst Du eigentlich an eine andere Seite, wo unsere Lieben jetzt sind? Ich schon, habe mich immer schon eingehend etwas damit beschäftigt und obwohl ich früher immer stur an ein Leben nach dem Tot geglaubt habe, meine Ansichten vor jedem, (unter anderem auch vor meinem Vater, der hat immer gesagt ich spinne) verteidigt habe, kommen mir jetzt ab und zu Zweifel, ist das nicht komisch? Dabei könnte es so "schön" sein, wenn man sich vorstellt unsere Lieben sitzen dort im Kreis ihrer Seelenverwandten und ruhen sich aus. Hoffentlich hälst Du mich nicht für übergeschnappt, ich stehe schon mit beiden Beinen auf dem Boden. Wie geht es denn Deiner Tochter? Kommt sie klar, oder vermisst sie ihren Papa sehr? Mein Sohn sagt immer der Opa hat es jetzt gut der ist bei den Engeln und schläft auf einer Wolke, da möchte ich auch mal hin. Warum kann man nicht so ein kindliches Gemüt haben, würde vieles leichter machen. Ich wünsche Dir weiterhin alles Liebe und hoffe das es für Dich und alle anderen weiter aufwärts geht. Bis bald freue mích wieder von Dir zu hören, viele Grüße von Manuela
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  #90  
Alt 02.03.2004, 21:08
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Hallo Manuela,

danke für deine schnelle Antwort,habe mich sehr gefreut.
Zu deiner Frage,ob ich an die andere Seite glaube.
Ja ich glaube daran und es hilft mir daran zu glauben.
Auch darüber habe ich in letzter Zeit sehr viel gelesen,
denn die Abende sind lang wenn man alleine ist.
Viele Menschen die schon einmal halbwegs "drüben" waren,
haben nur positives davon berichtet. Alle schreiben von einem tollen Gefühl und dass sie eigentlich gar nicht zurück wollten. Diese Menschen haben seitdem auch keine Angst mehr vor dem Tod. Darum stelle ich mir vor, dass es unseren Lieben total gut geht und dass gönn ich ihnen, denn Menschen die man liebt, denen wünscht man doch nur das Beste, auch wenn es nicht bei uns ist.
Freilich wäre es mir lieber, wenn noch alles so wäre wie vor 6 Jahren wo mein Mann noch gesund war.
Aber ich weiß es kann nicht mehr sein und darum muß ich es akzeptieren so weh es mir auch oft tut.
Ich hoffe nicht, dass das nur vorübergehend ist und ich wieder in das Loch zuückfalle aus dem ich gerade gekommen bin. Die Schmerzen die man bei der Trauer empfindet kann man sowieso keinem beschreiben und die kann auch keiner verstehen, der nicht selbiges durchgemacht hat.
Meiner Tochter geht es im Moment besser, wahrscheinlich weil es mir etwas besser geht. Sie redet oft von Papa und hat auch ein Bild neben ihr Bett gestellt und spricht abends mit ihm, aber nur ohne mich. Sie möchte dazu alleine sein und das mir knapp 7 Jahren. Es erstaunt mich immer wieder wieviel sie von ihrem Papa hat.

Nun muß ich schließen und wünsche allen und auch dir Manuela eine gute Nacht und alles Gute, melde dich wieder wenn du Lust hast. Viele liebe Grüße PetraS.
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