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Alt 15.10.2012, 10:30
carla44 carla44 ist offline
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Registriert seit: 01.06.2011
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 530
Standard AW: Ein Leben ohne meine Mama

Liebe Carlotta,

ich möchte Dir auch ein paar Zeilen und einen lieben Gruß dalassen.

Ich kann Deine Gedanken sehr gut verstehen. Es ist schön, dass Du so einen engen Kontakt zu Deinem Papa hast und Ihr Euch gegenseitig stützen könnt.
Und dass der Fleck Dir Sorgen bereitet hat - wer kann das nicht verstehen, nach dem, was Du erlebt hast. Es ist besser einmal (rechtzeitig) nachzuschauen und dann zu wissen, es war nichts, als die Augen zu verschließen und nicht hinzusehen.
So hast Du Gewissheit und kannst beruhigt sein.

Ich glaube einfach, dass die Erfahrungen, die wir hier alle gemacht haben, uns viele Dinge anders sehen lassen. Wir haben alle erlebt, wie schnell es geht, dass man einfach nichts mehr machen kann oder aber auch, wie lange einige Menschen kämpfen und dann doch den Kampf leider verlieren. Gegen diese Krankheit.

Bei mir selber gibt es jetzt schon viele Tage, wo die Trauer nicht mehr so übermächtig ist. Aber auf der anderen Seite auch immer wieder Situationen, wo sie mich mit aller Macht erwischt. Gerade am Samstag beim Einkaufen sah ich eine Familie: die Leute (in meinem Alter) schoben einen älteren Mann (den Vater?) im Rollstuhl vor sich her. Der Mann war in eine dicke Jacke gehüllt und hatte noch eine warme Decke über den Beinen.
Ich kannte die Personen nicht, aber der Gedanke: so könnte das bei uns jetzt auch sein, wenn mein Papa noch leben würde, das hat mir mal wieder das Herz zerissen. Natürlich wäre er dann krank, und vielleicht würde es ihm nicht gut gehen, aber er wäre wengistens noch da...

Ich müßte eigentlich dankbar sein, dass mein Papa so friedlich einschlafen durfte, nicht lange leiden mußte. Aber wie soll man für den Tod eines lieben Menschen denn dankbar sein? Kann mir das jemand mal erklären?

Meine Mutter macht mir leider auch Sorgen, weil sie einfach nicht mehr will. Sie sieht keinen Sinn darin, weiterzuleben und alleine zu sein und ich kann sie nicht auch noch auffangen, habe mal wieder mit mir selber genug zu tun.

Ich grüße Euch alle ganz lieb.
Carla
__________________
Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen.

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark
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