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  #1  
Alt 23.04.2003, 00:18
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Standard Wann begreife ich es endlich?

Meine Mama ist vor 4 Monaten an Magen- und Bauchfellkrebs gestorben. Wir haben die Diagnose erst ein halbes Jahr vorher erfahren und die Chemotherapien waren leider vergeblich. Das ging alles so schnell vorbei und die Bilder dieser schrecklichen Zeit sind wie in einem schlechten Film an mir vorbeigezogen: als wir die Diagnose erfahren haben, die Zeit im Krankenhaus, die Zeit, die wir zuhause verbracht haben, der Anruf in der Nacht, die Beerdigung, die Zeit danach... Irgendwie habe ich das so teilnahmslos erlebt; ich konnte nie richtig weinen, im Gegenteil: ich hatte immer noch das Gefühl, ich müßte die anderen noch trösten. Ich habe bis jetzt selten Traurigkeit verspürt. Ich denke immer, es muss doch mal kommen, dieses Loch, in das jeder über kurz oder lang reinfällt. Das kann es doch nicht gewesen sein - meine Mama ist gestorben und ich stecke das so einfach weg? Ich denke sehr oft an sie, aber ich kenne keine richtige Traurigkeit. Wenn ich an sie denke, dann nur an die schöne Zeit, die wir zusammen verbracht haben - die Bilder der Krankheit und der Beerdigung sind nur noch ganz blass da. Ich werde viel abgelenkt von meinem 1jährigen Kind, es fordert meine ganze Aufmerksamkeit und die Tage gehen einfach so vorbei. Manchmal überkommt mich das Gefühl, dass ich es immer noch nicht richtig begriffen habe, dass sie nicht mehr da ist! Warum bin ich so cool? Ich habe sie doch so sehr und unendlich geliebt, ich muss doch den Verlust irgendwann mal spüren? Kennt jemand das Gefühl?

Kiki
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  #2  
Alt 23.04.2003, 08:22
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Standard Wann begreife ich es endlich?

Hallo Kiki,
es tut mir sehr leid für Dich und Deine Familie, und ich kenne das Gefühl, einfach nicht darüber weinen zu können, sehr gut! Meine Ma starb Anfang Januar und ich habe bis jetzt nicht diese Traurigkeit verspürt, von der die halbe Welt mir einzureden versucht, sie müsse doch irgendwie da sein. Manchmal, wenn ich alleine bin, kommen die Gedanken an sie hoch, aber dann ist es nicht ihr Tod, der mich innerlich auseinander reisst, sondern die schlimme Zeit vorher, die für sie wirklich hart gewesen sein muss.
Ich weiss auch nicht, wann sich das mit dem Trauern (so weit ich weiss, gibt es dafür sowieso keine Standard-Verhaltensweisen ;-)) einstellt, im Moment habe ich noch viel zuviel um die Ohren, was Du ja mit Deinem Kind sicherlich auch hast. Vielleicht ist das auch alles nur ein Schutzmechanismus, weil der Verlust der Mutter viel zu schrecklich ist, um das alles in den ersten Monaten zu begreifen. Mein Vorschlag: Lass Dir Zeit, und trauere, wenn Du es magst und lass Dir nichts von anderen einreden, die meist sowieso nicht einschätzen können, wie es wirklich in Dir aussieht. Nachdem mein Vater mit 37 starb (meine Ma ist im letzten Dezember auch erst 46 geworden) habe ich mich so schlecht gefühlt, weil alle dachten, ich hätte ihn nicht richtig lieb gehabt, immerhin habe ich ja nie vor anderen geweint. Also, lass Dich nicht von anderen verunsichern und lass das mit dem Weinen einfach auf Dich zukommen. Ich bin mir fast sicher, daß das sowieso irgendwann automatisch kommt, bei uns vielleicht später als bei anderen, aber für Trauer gibt es keine "richtige" Zeit.
Ich hoffe, ich hab jetzt nicht nur Müll erzählt, weiss im Moment selbst manchmal nicht, wie ich mich verhalten soll. Aber ich wünsche Dir alles, alles Gute und daß Du mit Deinem Kind sehr glücklich wirst!!! Alles Liebe,
Sandy
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  #3  
Alt 24.04.2003, 20:23
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Standard Wann begreife ich es endlich?

Liebe Sandy,
vielen Dank für Deine lieben Worte! Genau so wie Du es schreibst, fühle ich mich. Ich hoffe wirklich, dass bei mir irgendwann mal alles hochkommt - vielleicht fühle ich mich dann besser! Es ist jedenfalls sehr schwer, wenn man sich nicht gleich gehen lassen und die Gefühle einfach rauslassen kann, sondern alles mit sich rumschleppt. Ich wünsche Dir ebenfalls alles Gute! Dass Dein Vater so früh und jetzt noch Deine Mama gestorben ist, tut mir sehr sehr leid für Dich. Warum ist das nur so, dass so viele Menschen, die das Leben nicht schätzen, bis ins hohe Alter leben dürfen und Menschen, die gerne noch geblieben wären, so früh gehen müssen? Ich wünschte, ich wüßte darauf eine Antwort!

Viele liebe Grüße
Kiki
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  #4  
Alt 24.04.2003, 20:37
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Standard Wann begreife ich es endlich?

Hallo Kiki!
Mir tut es leid das du deine Mama verloren hast. Ich drück dich.
Ich habe meine Frau vor knapp 3Monaten an Krebs verloren.
Es ist immer ungerecht wenn ein geliebter mensch früh von der Erde genommen wird.
Ih denke nicht das nur Menschen lange leben die das Leben nicht zu schätzen wissen.
Viele Menschen die gerne gelebt haben sind auch alt geworden.
Ich denke es kommt einem nur so vor als ob immer nur die guten Menschen früh sterben müssen.
Es ist einfach die ungerechtigkeit das ein Mensch schon in jungen Jahren von uns genommen wird.
Ich wünsche dir das auch du deiner Trauer irgendwann freien Lauf lassen kannst.
trauer heißt nicht immer nur das man weinen muss.
Du wirst merken wenn es Zeit ist für dich zu trauern.
Einen lieben Gruß
Jörg
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  #5  
Alt 25.04.2003, 08:24
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Standard Wann begreife ich es endlich?

Hallo Jörg,
ich drück Dich auch fest. Einen Partner zu verlieren, ist sicher das schrecklichste, was passieren kann, das tut mir sehr leid!
Natürlich hast Du recht, viele Menschen, die gern leben, werden auch alt. Mir fällt es im Moment jedoch ganz besonders auf, dass in meinem Umkreis so viele alte Menschen leben, die gesund sind, und so unzufrieden mit sich selbst und anderen sind. Letzte Woche habe ich die Hausärztin meiner Mama getroffen. Sie sagte mir, dass sie gerade einen Patienten habe, der dengleichen Krebstyp wie meine Mama hatte. Er habe solches Glück gehabt, dass man ihn bei der Magenspiegelung gesehen hätte, einen Tag später hätte man schon nichts mehr erkennen können. Der Mann wurde operiert und ist ohne Chemotherapie, allerdings ohne Magen, wieder topfit. Er ist nur 10 Jahre älter als meine Mama, aber sie sagt, er wäre so unzufrieden mit allem und jeden. Ich verstehe das nicht. Meine Mutter hätte alles drum gegeben, so weiterleben zu können, auch mit gewissen Einschränkungen. Und es gibt so viele andere Menschen, z.B. meine Oma, die Mutter meiner Mama. Sie ist völlig verwirrt (Alzheimer) und ein Pflegefall. Was kann so jemand noch vom Leben erwarten? Ein erfülltes Leben liegt hinter hier. Warum konnte stattdessen nicht sie gehen? Oder Menschen wie Mörder, Terroristen und andere, die das Leben mit Füßen treten, warum sie nicht? Das ist diese Frage der Ungerechtigkeit, auf die ich gern eine Antwort wüßte. Aber diese Frage stellt sich sicher jeder, der einen geliebten Menschen verloren hat.
Ja, Trauer heißt nicht immer, dass man weinen muss. Heißt es auch, dass man gar nichts fühlt? Kein Verlust, keine Traurigkeit, einfach nur Leere? Das Leben geht einfach weiter und für mich ist das viel zu schnell. Irgendetwas vermisse ich und das ist es, was mir so zu schaffen macht.

Ich danke Dir für Deine lieben Worte
Kiki
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  #6  
Alt 25.04.2003, 10:18
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Standard Wann begreife ich es endlich?

Liebe Kiki,

mir hat es wehgetan deine Zeile mit Alzheimer und Pflegefall . .
mein Vati hat Alzheimer und ist ein Pflegefall und ich liebe ihn nicht weniger als vorher, wünsche mir so sehr, dass er noch lange bei uns bleibt und erwarten kann er sich jeden Tag Liebe, Liebe von uns . . .
es tut mir sehr leid um deine Mama, mein aufrichtiges Beileid und glaub mir Kiki, ob du weinen kannst oder nicht . . deine Trauer ist da . .
Liebe Grüße
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  #7  
Alt 25.04.2003, 13:01
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Standard Wann begreife ich es endlich?

Liebe Burgi,
ich wollte niemanden verletzen mit meinen Worten, es tut mir sehr leid! Ich habe nur unseren Fall betrachtet: Eltern sterben im Normalfall vor ihren Kindern! Meine Oma ist weit über 80 und hat noch nicht einmal mitbekommen, dass ihre Tochter und ein Jahr zuvor ihr Mann gestorben ist. Irgendwie hätte ich es "normaler" gefunden, sie wäre zuerst gegangen, zumal ich zu meinen Eltern eine innigere und festere Beziehung habe als zu meinen Großeltern. Natürlich war deshalb mein Vergleich nicht auf alle Menschen gemünzt. Man wird ungerecht und sieht sich selbst und sein Leid im Vordergrund - dass die anderen Menschen natürlich auch Angehörige haben, die sie lieben, ist mir auch klar, aber nicht immer bewußt. Wie gesagt, ich wollte niemandem wehtun, die Frage "Warum gerade sie oder warum er und nicht andere" wird sich aber sicherlich jeder mal stellen; und für mich ist es eben leichter zu akzeptieren, wenn jemand älteres stirbt als wenn jemand am Anfang oder in der Mitte seines Lebens gehen muss.

Liebe Grüße
Kiki
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  #8  
Alt 25.04.2003, 13:03
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Standard Wann begreife ich es endlich?

Liebe Kiki,

als mein Sohn mit 20 Jahren an einem Ewing Sarkom erkrankte und dann mit 21 starb, hatte ich genau solche Gedanken wie Du. Nur wünschte ich mir so sehr, dass es die Möglichkeiten gegeben hätte mit ihm zu tauschen. Denn ich hatte doch schon mehr als die Hälfte meines Lebens hinter mir und er konnte nun nicht einmal mehr erleben, wie es ist verheiratet zu sein, Vater zu werden, etc. Dazu war er mein einziges Kind, so dass mit ihm auch meine Zukunft starb.

Die Welt erscheint einem total ungerecht, aber ich denke, dass es vorbestimmt ist, wie sich unser Leben gestaltet.

Dass Du im Moment wir erstarrt in Deiner Trauer bist, ist wohl eher eine Schutzmaßnahme des Körpers und der Seele. Wahrscheinlich kannst Du im Moment nicht mehr verkraften und deshalb befindest Du Dich wie in einem "Schockzustand". Glaube mir, die Tränen kommen garantiert eines Tages ganz von alleine, den Zeitpunkt wann sich der Schmerz um den großen Verlust löst, geschieht automatisch und ist nicht von uns kontrollierbar.

Liebe Grüße,
DORIS
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  #9  
Alt 25.04.2003, 15:04
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Standard Wann begreife ich es endlich?

Liebe Kiki,

ich glaub, jeder Mensch, der uns nahesteht und gehen muss, egal wie alt er ist - es schmerzt einfach so sehr!
Vor sechs Jahren ist mein Mann mit 31 Jahren gegangen, ich dachte niemals weiterleben zu können . .
Hatte damals die genau gleichen Gedanken wie du und ich verstehe diese auch so gut.
Weißt du Kiki, ich hab damals auch nicht weinen können - sehr lange nicht und sprechen kann ich erst jetzt darüber.
Meine Mutti ist 71 Jahre und wird bald gehen, Vati im Pflegeheim und wieder ist dieses Weh im Herzen und dieser Schmerz . .
Ich glaube wie Doris auch unser Leben ist vorbestimmt und ich glaube auch, dass unsere Lieben ganz nah bei uns sind - immer - solange bis wir bei ihnen sind!

Liebe Grüße
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  #10  
Alt 25.04.2003, 15:29
Biggy44
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Standard Wann begreife ich es endlich?

Hallo Kiki,
meine Mutter lebt noch...wer weiß wie lange noch.
Ich denke viele Menschen sehen in dem Moment nur ihr eigenes Leid. Ja, man wird ungerecht oder hat Gedanken, die man eigentlich nicht haben dürfte.
Ich denke, das ist jedem von uns schon einmal so gegangen.
Auch ich sehe die älteren leute hier auf unserer Straße und frage mich: Warum leben sie eigentlich noch? Warum geht es der etwas boshaften Nachbarin noch so gut,und sie ist einige Jahre älter als meine Mutti. Warum geht es dem Nachbarn wieder gut, er ist Mitte 80 und war vor kurzen im KH, hat sich wieder total erholt... Ich sehe die Menschen momentan mit anderen Augen, frage mich, was sie erwartet, wann bei ihnen das Schicksal zuschlägt.
Einerseits denke ich, alles ist vorbestimmt. Mit der Geburt ist bereits in jedem verankert wann und wie er stirbt. Und wenn er dem Tod mal von der Schippe springt, dann ist auch das so gekommen,weil es so sollte...
Was ist schwerer, das eigene Kind gehen zu lassen , den Partner oder die Mutter, die man auch nur ein Mal hat im Leben? Ich denke, jedes ist für sich schwer, wobei mit dem Kind sicher ein Stück von einem selbst geht. Partner kann man wieder irgendwann mal einen anderen haben..und Eltern hat man lange gehabt, es ist der Lauf der Dinge...
Schwer ist es für jeden, geliebte Menschen gehen zu lassen und da ist es ganz gleich, wen es betrifft. Wie schwer es ist, das kann nur der wirklich beurteilen, den es betrifft.
Es gibt Menschen, die kommen mit all dem besser zurecht und die bewundere ich eigentlich. Das heißt nicht, dass sie gar nicht leiden, aber sie machen sich nicht selbst damit kaputt. Menschen sind aber verschieden und niemand kann einem anderen einreden, wie er fühlen muss, weil niemand dafür kann, wie er fühlt.
Liebe Grüße
Birgit
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  #11  
Alt 25.04.2003, 16:54
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Liebe kiki!

Die Frage warum nicht andere Personen hätten gehen können anstatt deiner Mutter kann dir keiner beantworten.
Für den Tod gibt es leider keinen Plan.
Es wird immer wieder junge oder alte Menschen erwischen egal ob sie das Leben schätzen oder nicht.
Es werden auch immer Leute steinalt werden die etwas böses getan haben.
Das ist unfair und ich kann erstehn das du darüber sauer bist.
Meine Frau ist gestorben und ich bin auch traurig.
Mein Uropa ist mit 91 Jahren verstorben friedlich.
Er war auch nicht immer mit sich und dem Leben zufrieden trotzdem ist er steinalt geworden.
Ich bin froh wenn Menschen in einem hohen Alter friedlich einschlafen ohne Schmerzen.
Keiner sollte schon in jungen Jahren mit Schmerzen aus dem Leben treten müssen.
Leider ist diese Welt so und es ist einfach unfair und es wird immer unfair bleiben.
Das können wir Menschen leider nicht beeinflussen.
Denk daran das du deiner Mutter zur Seite gestanden hast in der schweren Zeit und das sie dich auch jetzt noch lieb hat egal wo sie ist.
Den Tod beeinflussen können wir nicht aber wir können versuchen für andere Menschen die Krankheiten erleiden müssen da zu sein und ihnen Geborgenheit und Liebe geben.
Ich wünsche dir viel Kraft udn sende dir liebe Grüße
Jörg
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  #12  
Alt 27.04.2003, 20:05
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Hallo Kiki,
ich muss Biggy recht geben. Das Schlimmste, was einem Menschen passieren kann, ist ein Kind zu verlieren. In einem Buch über Trauerarbeit habe ich gelesen: ein Partner stirbt von der Seite, ein Kind aus dem Herzen. Das Eltern vor einem gehen, ist ein natürlicher Prozess, obwohl es wohl immer zu früh ist. Trotz verständlicher Trauer um einen Partner, kann man wieder einen Menschen finden, der einem zur Seite steht. Aber was ist, wenn das einzige Kind stirbt und man auch keine Kinder mehr bekommen kann? Es fehlt der Sinn des Lebens, die Lebensfreude und es gibt keine Zukunft mehr.
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  #13  
Alt 27.04.2003, 20:16
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Hallo Karin.
Ich möchte nur sagen das es mich trifft wenn du schreibst das ein Partner von der Seite stirbt aber ein Kind aus dem Herzen.
Ich habe meine Frau von Herzen geliebt und sie fehlt mir unendlich.
Es stimmt ich kann wieder eine Partnerin finden aber das heißt nciht das dann der ganze Schmerz vorbei ist.
Sie wird immer fehlen und ich werde sie immer vermissen.
Man hat sich ein Leben mit der Partnerin vorgestellt und das ist auf einmal zerstört.
Ich denke wenn ein geliebter Mensch geht ist es immer schmerzhaft und man sollte da keine Abstufungen machen.
Bitte nicht böse sein über mein Kommentar.
Jörg
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  #14  
Alt 27.04.2003, 22:39
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Hallo, Karin,
ich möchte jetzt mal Jörg unterstützen - natürlich auch, weil mein Vater erst vor gut zwei Monaten sterben mußte und ich damit jetzt nicht und auch in Zukunft nicht fertig werde.

Schmerz ist nicht allgemeingültig zu messen. Es gibt Mütter, die ihre Kinder lieben und es gibt Mütter, die ihre Kinder lieber nicht hätten haben sollen. Wieso soll die Trauer einer Mutter dann generell größer sein als bei einem Mann, der seine Frau gehen lassen mußte?

Entschuldige bitte, aber das was Du gesagt hast, ist einfach nicht richtig. Jeder Schmerz ist persönlich und jeder Schmerz ist unvergleichlich. Ich würde mir jedenfalls auch dann die Augen ausheulen, wenn mein Vater 110 Jahre alt geworden wäre und könnte auch dann noch nicht vom natürlichen Gang der Dinge sprechen.

Und wenn die Lebensfreude davon abhinge, wieder ein Kind zu kriegen (bzw. Kinder), dann hätten sich solche Leute wie ich schon längst den Strick genommen. Auch die Einstellung zur Lebensfreude -mit oder ohne Kind - ist wohl eine ganz individuelle.

Gruß
Gudrun
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  #15  
Alt 28.04.2003, 06:38
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Hallo Karin!

Ich verstehe die Differenzierung nicht und mir geht es so, dass ich den Schmerz niemals von der Seite betrachten und spüren kann.
Es ist das Herzweh, das ich fühle und doch weiß ich, mein Schatz hätte niemals gewollt, dass ich mich aufgebe, dass ich mein Leben ohne Lebensfreude weiterlebe und das heißt nicht, dass ich schneller verarbeiten kann oder weniger leide.
Meine Mutti wird bald gehen und ich spüre den Schmerz wieder aus meinem Herzen - doch niemals werde ich Schmerz messen können!

Alles Liebe
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