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  #1  
Alt 12.12.2005, 10:32
schussi schussi ist offline
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Standard Amelanotisches Melanom

Hallo und guten Morgen, leider habe ich dieses Forum erst so spät gefunden. Ich hatte gestern schon geschrieben, aber wohl ins falsche Thema. Meine Mutter hat ein amelanotischem Melanom, was leider erst ziemlich spät entdeckt wurde, es war schon über 2 cm !!! groß. Es sitzt leider in der Scheide. Sie war im Okt. noch zur Krebsvorsorge. Da war nichts. Knapp 3 Wochen später stellte sie selber beim Waschen einen Knoten fest, der leicht blutete. Sie ging sofort zu Ihrer Gynäkologin, die die Hände über dem Kopf zusammenschlug und sie sofort in die Uni-Klinik Essen einwies. Dort wurde ihr dann mit einer Schere (meine Mama ist sehr tapfer) einfach so ein Stück davon weggeschnitten und zur Histologie gegeben. Diese wußten auch nicht, was es ist. Und das Teil ging auf die Reise, lt. Ärzte nach Mannheim, Rosenheim, Jena. Nach knapp 3 Wochen stationären Aufenthalt war immer noch kein Befund da. Dann wurde ihr das Teil in Narkose herausgeschnitten (am 8. NOvember). Es wusste immer noch niemand, was es ist, es war mittlerweile schon wieder größer geworden und hatte teilweise den Harnausgang verlegt. Das herausgeschnittene Teil wurde dann wohl an alle möglichen Pathologen geschickt zwecks Bestimmung. Meine Mutter wurde dann am 10.November entlassen. Die Klinik würde sich melden, wenn sie einen Befund hätten. Zwischendurch hatte ich ein paar mal dort angerufen, es hieß aber immer: kein Befund da. Also buchte meine Mutter einen urlaub für den 8. Januar 06, wäre kein Problem, sagte der OA. Dann, 2 Tage nach der Buchung, kam der Anruf: Es ist ein amelanotisches Melanom. Sofort musste sie wieder in die Klinik, wo alle möglichen Untersuchungen gemacht wurden (PET-CT, MRT, Schädel-CT, Rö.-Thorax, Sonographie und und und). Alle Befunde waren bisher negativ (Gott sei dank). Meiner Mutter geht es eigentlich sehr gut. Sie verdrängt natürlich die Diagnose. Man will ihr jetzt (morgen) in der Scheide noch mal nachschneiden, d. h. evtl. sogar so weit, dass Enddarm und Harnröhre mit betroffen sind. Heute wird diese Untersuchung gemacht, wo man schaut, wie weit die Lymphknoten betroffen sind.

Ich bin eigentlich viel verzweifelter als meine Mutter. Da es ihr (Gott sei Dank) so gut geht, frage ich mich, ist diese schwerwiegende Op. wirklich nötig?

Muss ein vollkommen "gesunder" und vitaler Mensch so eine schlimme Op. über sich ergehen lassen?

Sorry, dass ich so viel geschrieben habe, aber ich habe sonst keinen, mit dem ich darüber reden kann.

Die Ärzte sagen, es wäre eine äußerst seltene Melanomform, vor allem in der Scheide. Es würde weltweit nur 3 oder 4 Fälle geben (?). Leider finde ich im Internet auch sehr wenig bzw. nichts darüber, ich bin aber auch nicht so Interneterfahren.
Es wäre nett, wenn sich jemand melden würde. Ich bin aber leider erst heute abend wieder da, da ich ja meiner Mutter, die Witwe ist, heute bei dieser Untersuchung beistehen möchte.

Viele Grüße erst einmal und alles Gute für die erfahrenen Forennutzer...
Schussi (Brigitte)

PS: Im Internet habe ich gelesen, dass man ein Melanom nicht biopsieren sollte. Es ist ja praktisch 2 x bei ihr passiert. Das erste Mal, einfach so mit der Schere und beim zweiten Mal wurde es mti Vollnarkose herausgenommen. Es ist aber nicht im gesunden entfernt. Ich frage mich jetzt natürlich auch, ob die Prognose dadurch viel schlechter ist.
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  #2  
Alt 12.12.2005, 11:16
birgit1 birgit1 ist offline
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Standard AW: Amelanotisches Melanom

Hallo Schussi,
wenn die Diagnose tatsächlicH "Melanom" heißt, dann ist eine OP im eSicherheitsabstand vonm 3 cm Radius um den Tumor herum angesagt. Mir hat man damals bei der Nachexision (2. Op) folglicherweise um meinen Fleck von 5mm Durchmesser und 1,8 mm Eindringtiefe ein Gewebestück von 6 cm Druchmesser aus dem Oberschenkel geschnitten. Der Befund schien mir damals sooooo klein! und doch war die Op sehr wichtig. MAn ist mit dem Befund MM in dem Moment aus medizinischer Sicht nicht mehr als gesund zu bezeichnen, auch wenn man sich gut, nicht krank fühlt.
Wenn die Ärzte verantwortlich mit Deiner Mutter umgehen, kommen sie also nicht drumherum, so eine große Op zu machen. Ihr solltet aber Eure Bedenken noch mal genau formulieren und Euch näheres erklären lassen. U.U. könnt Ihr dann einiges besser akzeptieren.
Deine Mutter sollte sich in jedem Fall die Kopien der Befundeergebnisse aushändigen lassen und sich selbst auch eine Dokumappe anlegen.
Gruß von birgit
__________________
Aus Zeitgründen sehe ich meistens von der Korrektur von Schreibfehlern ab. Man möge es mir fazein.
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  #3  
Alt 12.12.2005, 20:09
schussi schussi ist offline
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Standard AW: Amelanotisches Melanom

Hallo Birgit, vielen Dank für die Antwort. Also 6 cm ist ja doch schon ziemlich viel. Aber wo will man in der Scheide 6 cm hernehmen? DAs Melanom war schon über 4 cm !!! groß, ich habe heute in der Akte nachgeschaut. Ich komme gerade aus der Klinik. Die Op. (Nach-Op. mit Sicherheitsabstand) findet morgen statt. Heute war meine Mama in der Nuklearmedizinische Abteilung, wo diese "Sentinel"-Untersuchung (schreibt man das so?) stattfand. 3 1/2 Std. hat sie dort liegen müssen und es hat sich kein Lymphknoten gezeigt. Sie muss jetzt morgen früh noch mal hin, um die Lymphknoten finden zu lassen. Die Op. (zum Nachschneiden) ist für mittags angesetzt. Dann sollte auch gleichzeitig dieser "Wächterlymphknoten" entfernt werden. Aber wenn sich morgen früh wieder keine Lymphknoten darstellen, dann wollen sie wahrscheinlich einfach so einen rausnehmen und per Schnellschnitt untersuchen. Sie wollen versuchen, dass sie nichts vom Darm oder vom Harnausgang verletzen bzw. wegnehmen müssen. Die Eindringtiefe wird dann wohl morgen auch festgestellt. Ach, ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll. Meine Mama verdrängt die Diagnose immer noch und sagt: "ja, ja, morgen wird es rausgeschnitten und Ende der Woche gehe ich nach Hause und dann fahre ich in den Urlaub für 6 Wochen". Aber es ist ja wohl nicht so. Es ist eindeutig ein Melanom, das wurde jetzt von mehreren Ärzten bestätigt. Bei der Sentinel-Untersuchung hat sich die "halbe" klinik eingefunden. Mehrere Professoren und andere Ärzte habe zugeschaut, weil der Fall einfach so ungewöhnlich wäre. Irgendwo habe ich auch Angst, dass sie vielleicht als "Versuchsobjekt" behandelt wird. Obwohl das natürlich totaler Quatsch ist. Die Ärzte und Schwester sind alle sehr lieb und nett und sehr geduldig.
Na ja, jetzt muss ich wohl erst einmal den morgigen Tag abwarten. Mal schauen, was kommt.
Viele Grüße
Brigitte (Schussi)
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  #4  
Alt 13.12.2005, 09:42
birgit1 birgit1 ist offline
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Standard AW: Amelanotisches Melanom

HAllo Brigitte,

wenn Du Dir Grundkenntnisse, harte Daten/Fakten von Melanombefunden etc. anlesen willst, dann kannst Du sie in der Literatur (s. Buchtipps zum Thema Hautkrebs ( 1 2 ) ) finden. Das MAnual des Tumorzentrums München liefert z.B. solche Daten. Wissen kann gut sein gegen die Angst, besonders wenn sich Ängste auf Unwissen und Vorurteilen aus Unkenntnis gründen.

Für Dich gilt, was für Uta, ja für uns alle gilt: Jeder Betroffene muß seinen eigenen Weg der Krankheitsbewältigung finden und gehen. Auch Du kannst Deiner Mutter nur Hilfe und Beistand anbieten, Dich zur Verfügung stellen - das Signal zum Aktivwerden gibt aber sie. Sie allein entscheidet, welche Anregungen sie ansprechen und welche nicht. Erinnere Dich an Situationen in Deinem Leben, in denen andere Dich mit Ratschlägen bombardiert haben. Du hast sicherlich auch nicht alle für Dich angenommen, sondern aussortiert und dann Deinem eigenen Kopf oder Bauchgefühl entsprechend gehandelt.
Die Idee mit dem Urlaub kann Deine Mutter mit den Ärzten besprechen. U.U. spricht nicht mal was dagegegen, dass sie ihn sich gönnt, denn nachfolgende Krebsbehandlungen müssen nicht in jedem Fall zwingend sofort erfolgen. Außerdem stärkt Urlaub das psychische Befinden und das ist in solch einer Situation nicht zu unterschätzen. Also, lass´es sie mit den Ärzten diskutieren.

Stichwort "Versuchsobjekt":
dieser Begriff ist auch so ein Vorurteil. Im Grunde muß man von den allermeisten Krebsbehandlungen sagen, dass sie für den Einzelfall nur ein Versuch sein können, denn die Garantie, dass sie bei jedem anschlägt, gibt es, wie wir wissen, ja nicht. Die Ärzte müssen immer wieder sehr individuelle Therapieentscheidungen treffen und probieren, was bei dem Einzelnen passt. Gut, wenn sich dann mehrere Gedanken um mögliche Optionen machen.
Es kommt immer auf die körperliche und die psychische Konstitution der Betroffenen an, auf die Frage, wie kann der Einzelne eine bestimmte Op verkraften, wie viel Nebenwirkungen sind die einzelnen bereit auszuhalten, mit wieviel Radikalität lassen Einzelne bei Ops mit sich machen und und und ...
Und jeder muß nach einer Behandlung lange abwarten, ob der Gesundungserfolg beständig bleibt oder ob sich nach einiger Zeit neue Befunde zeigen.
Wenn z.B. in der Zeitung steht: Michael Lesch oder wie die Medien- und PopBerühmtheiten alle heißen nach einem Jahr geheilt, dann ist das aus medizinischer Sicht Blödsinn. Diese Aussage kann man nach so kurzer Zeit überhaupt nicht treffen.
Wenn Deine Mutter so einen seltenen Fall darstellt, kann man natürlich nicht auf "Standards" in gelichen Fällen zurückgreifen. Doch muß die Erkenntnis, dass sie bei ihr "versuchen" müssen,welcher der bewährten Methoden greifen, nicht negatives bedeuten. Diesbzgl. befindet sie sich in guter Gesellschaft. Vielen Krebspatienten geht es so. Wenn das anders wäre, müßten wir Betroffenen uns nicht so gewaltig mit der ganzen Problematik auseinandersetzen, dann würde man bewährte Medikament bekommen und alles wäre wieder gut. Leider ist es viel komplizierter.
Es mag der Eindruck entstanden sein, dass der Weg derer, die sich hier so häufig im Forum tummeln, leichter und grade verlief. Das ist aber bestimmt nicht der Fall. Ich glaube, dass zu dem Weg der ForumsteilnehmerInnen hier einfach nur als ein sehr wichtig gewordener Baustein die intensive Auseinanderstetzung mit der Situation und all ihren Schwierigkeiten gehört. Die offensiver Art des Umgangs mit der Erkrankung pflegen nicht viel, das merken wir an den wenigen, die sich hier tummeln. Die meisten Betroffenen verdrängen am liebsten.
Wenn Angehörige damit nicht umgehen können, müssen sie für sich selbst etwas tun. Du kannst nur für Dich selbst etwas an Deiner Einstellung ändern, einen anderen kannst Du nicht verändern. Verscuh, die Entscheidungen Deiner Mutter ernst zu nehmen und zu aktzeptieren.

Es liegt nicht in der Verantwortung von Angehörigen, wenn den Betroffenen schlimmeres passiert. Meist hat die Überfürsorglichkeit etwas mit einem selbst zu tun, z.B. mit der Angst vor Verlust dieser Person. Da gilt es mal hinzusehen und dran zu arbeiten.
Soweit erstmal - alles Gute
Gruß von birgit
__________________
Aus Zeitgründen sehe ich meistens von der Korrektur von Schreibfehlern ab. Man möge es mir fazein.

Geändert von birgit1 (13.12.2005 um 09:46 Uhr)
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  #5  
Alt 13.12.2005, 15:44
Benutzerbild von Claudia Junold
Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Standard AW: Amelanotisches Melanom

Hallo liebe Brigitte!
Erstmal ein herzliches Willkommen hier im Forum!
Es tut mir sehr leid, daß Deine Mutter so eine schlimme und dazu noch so seltene Diagnose bekommen mußte. Das Problem ist immer das gleiche: man wird Hals über Kopf in eine völlig veränderte Lebenssituation geworfen und man hat keine Ahnung wo man steht, was man tun kann/soll und wie es überhaupt weitergeht. Das dürfte den meisten von uns so ergangen sein... Wie Birgit schon geschrieben hat, kann eine wichtige Hilfe für Dich sein Infos zu sammeln, wo immer Du sie kriegen kannst. Wissen ist Macht und beruhigt die Nerven! Ich meine auch, daß Du in der ganzen Aufregung und Hektik manches evtl. falsch verstanden hast. Die "Sentinel-Untersuchung" wie Du sie nennst, ist keine Tastuntersuchung oder so, sondern die Wächter-Lymphknoten-OP (Sentinel = Wächter). Vielleicht wollte man vorab noch per Sono oder CT oder MRT nach evtl. vergrößerten Lks suchen, aber der Wächter-Lk sollte bei einer derartigen Diagnose auf jeden Fall entfernt und untersucht werden. Auch den Nachschnitt halte ich für wichtig - ob man allerdings gerade an dieser Stelle derart radikal vorgehen muß, werden die Ärzte entscheiden. Mir sollte auch das Ohr zu einem Drittel amputiert werden und dann wurde der ursprüngliche Sitz des MMs "nur" knapp nachgeschnitten - und zum Glück war auch alles ohne Befund! Allerdings hatte ich auch eine hammermäßige Lk-OP. Normalerweise wird bei solchen großflächigen OPs eine Hauttransplantation gemacht, aber wo will man so viel Schleimhaut herbekommen... Ich denke, daß die Ärzte sich in diesem Fall ganz sicher Gedanken machen, wie sie soviel wie nötig, zugleich aber so wenig wie möglich entfernen werden.
Wenn Du Dich generell über das MM informieren willst, dann kannst Du hier im Threat "Malignes Melanom" die alten Beiträge lesen, da steckt eine ganze Menge an Infos drin. Von Babs_Tirol (glaube ich wenigstens :0)) ) kommen folgende Links, die Dich evtl. auch interessieren könnten: http://www.ado-homepage.de/FK_Home/FK_MM/fk_mm.html

http://www.ado-homepage.de/FK_Home/F...m_ADO_2005.pdf

http://www.chirurgie.med.uni-erlange...es_melanom.htm

Außerdem weise ich Neue immer auf www.biokrebs.de hin. Dort findest Du eine unheimliche Menge an Infos zu alternativen Methoden und auch dazu, wie man schulmedizinische Maßnahmen unterstützen und ihre Nebenwirkungen mildern kann. Außerdem kannst Du dort anrufen (oder wirst auch zurückgerufen) und Dich kostenlos von Ärzten beraten lassen.

ABER: Ich kann Dich in Deiner Angst und Sorge um Deine Mutter supergut verstehen. Trotzdem solltest Du Dir den Rat von Birgit zu Herzen nehmen. Deine Mutter ist ein erwachsener Mensch und bestimmt, was wann wie gemacht wird. Es ist oft sehr schwer auszuhalten, wenn einem nahestehende Personen völlig "verbohrt" sind und nicht "mitziehen", obwohl man doch JETZT handeln müßte usw.... Ich finde aber, daß es auf jeden Fall gut FÜR DICH ist, wenn Du Dich informierst und mit dem Thema MM auseinander setzt - und wer weiß, vielleicht möchte Deine Mutter doch bald oder später - vielelicht aber auch gar nicht - auf Dein Wissen zurückgreifen.

Ich wünsche Euch ganz viel Glück! Melde Dich bitte wieder und erzähl, wie es weitergegangen ist, ja?

Herzliche Grüße von

Claudia
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  #6  
Alt 14.12.2005, 15:05
Bine_Berlin Bine_Berlin ist offline
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Lächeln AW: Amelanotisches Melanom

Hi Schussi,

dieses "Ja, ja, morgen wird es rausgeschnitten und dann isses weg" von deiner Mutter klingt mir eher nach Unwissen, weniger nach Verbohrtsein oder nicht aktiv an seiner Gesundheit arbeiten zu wollen.

Es ist leider so, dass die Sache damit nicht unbedingt erledigt ist; aber viele Leute hier, inkl. meiner Wenigkeite, haben im Verwandten- und Bekanntenkreis die Erfahrung machen müssen, dass Sprüche kamen, wie: "Ach, was willste denn? Ist doch weg das Teil! Dann ist es doch jetzt gut" etc. Das liegt wirklich daran, dass die Leute nicht informiert sind und man ja schließlich als Krebspatient nicht mit dem Kopf unterm Arm durch die Gegend dackelt.

Ich würde mit ihr reden und ihr Infos ausdrucken. Klar hat Birgit total Recht, wenn sie sagt, dass jeder selbst den Anstoß zum Aktivsein geben muss, der Wille muss da sein - aber dazu braucht es auch einen GRUND! Viell. sieht sie den gar nicht, nach dem Motto, wenn das Ding raus ist, ist es gut ... das würde ich erstmal versuchen herauszufinden, bevor ich mich da zu sein reinhänge.

Denn es ist für einen Angehörigen unheimlcih schwer, mit so vielen Infos klarzukommen, wenn der eigentlich Betroffene sie gar nicht annehmen will etc. Dann hat man noch mehr das Gefühl, nicht helfen zu können, fühlt man sich noch hilfloser, als man sich ohnehin schon fühlt.

Ich finde auch, dass Urlaub nicht verkehrt ist und die Lebensgeister total motivieren kann!

Ich empfehle deiner Mom auch unbedingt den Thread über die Enzyme, Vitamine etc. - viele Patienten hier nehmen vorbeugend gegen Metas Selen, Enzyme, Vitamin C in Form von Calciumascorbat, Bromelain, Papain etc. ein.
Viele dieser stoffe werden mittlerweile auch von Schulmedizinern befürwortet.

Ich drücke dir und vor allem deiner Mom ganz doll die Daumen, dass das Teil nicht so tief war und eher in die Breite ging und vor allem hoffe ich, dass deine Mom ganz doll aktiv wird und etwas für sich tut.

Bis dann, Schussi und Kopf hoch!
Sabine
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  #7  
Alt 15.12.2005, 17:16
schussi schussi ist offline
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Standard AW: Amelanotisches Melanom

Hallo und guten Abend, tut mir leid, dass ich mich erst so spät melde... Erst einmal vielen Dank für die Antworten, in denen sich viel wahres fand.

Also, die Op. war vorgestern. Meine Mutter war am frühen Morgen noch mal in der Nuklearmedizinischen Abteilung, es sollten sich ja die Lymphknoten zeigen, diese zeigten sich aber wohl wieder nicht. Die Op. war dann für 10.00 Uhr angesetzt und wurde auch nur wenig später durchgeführt. Es wurde also kein Lymphknoten entfernt, sondern "nur" noch mal nachgeschnitten in der Tiefe und in der Breite. Wobei ich 2 Stunden reine Op.-Zeit dafür ziemlich viel finde. Und es wurde nichts von Darm und Harnröhre entfernt. Das herausgeschnitte Teil ist jetzt zur Pathologie, was ein paar Tage dauern würde (hoffentlich nicht wieder 4 oder 5 Wochen wie beim letzten Mal). Wenn es jetzt im Gesunden herausgeschnitten wurde, ist wohl erst einmal Ruhe.

Mein Mom hat die Op. gut überstanden, sie war gestern schon wieder topfit und es kam der übliche Spruch: "jetzt ist es weg und nächste Woche kann ich nach Hause". Mittlerweile lachen wir schon darüber (Galgenhumor).

Auf jeden Fall war sie heute in der Hautklinik, dort wurde ihr gesagt, sie muss eine Interferon-Therapie haben. Es muss jetzt noch eine Augenuntersuchung und eine Herzuntersuchung folgen. Dann könnte sie auch evtl. an einer Studie (Pegasus-Studie) teilnehmen. Leider war ich bei diesem Gespräch nicht dabei.

Weiß jemand etwas über diese Studie? Im Internet habe ich bisher nichts gefunden. Alle Seiten, die damit zu tun haben, kann man nur als Arzt (bzw. registrierter Benutzer) öffnen.

Außerdem habe ich noch eine Frage: Muss eine Interferon-Therapie immer stationär erfolgen? Oder kann das auch ambulant machen? Weil, wenn Sie jeden Tag oder jeden 2. Tag nach Essen müsste, das wäre doch ziemlich viel. Es sind zwar "nur" knappe 100 km hin und zurück. Aber sie selbst hat kein Auto und mit Bus und Bahn wäre es doch sehr umständlich. Außerdem bin ich berufstätig. Ich kann mir zwar meine Zeit so ziemlich einteilen, aber so oft ? Ich weiß nicht.

Da meine Mutter immer noch gynäkologisch liegt, ist alles doch ein wenig "unsicher". Eigentlich hätte sie ja wohl von Anfang an in der Hautklinik sein müssen. Aber das Melanom war ja so doof platziert, da konnten ja wohl nur die Gynäkologen operieren.

Also, erst einmal vielen Dank für die Antworten und die Hilfe und ich wünsche Euch alles Gute

Brigitte

PS: Wenn das Histologie-Ergebnis da ist (ich hoffe, Anfang der Woche) würde ich mich noch einmal melden.
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  #8  
Alt 16.12.2005, 08:52
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Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Standard AW: Amelanotisches Melanom

Hallo liebe Brigitte!

Klasse, daß Deine Mom die OP so gut hinter sich gebracht hat. Nein, ich finde 2 Stunden sind gar nicht so lange. Schau mal, gerade in diesem Bereich, der schlecht zugänglich, sehr empfindlich und extrem durchblutet ist, dauert das sicher seine Zeit, wenn man keinen Murcks machen will. Daß Deine Mutter tatsächlich vor Weihnachten noch heim darf, halte ich für sehr wahrscheinlich, wenn nichts besonders (Entzündung etc.) dazukommt. Meine OP hat damals 8,5 Stunden gedauert, war recht schwierig - und ich war auch eine Woche später wieder daheim.
Zur Pegasus-Studie hab ich leider auch nix Gescheites gefunden. Es müssen Euch aber auf jeden Fall ausführliche Unterlagen zur Verfügung gestellt werden. Wenn Du da was hast, wäre es klasse, wenn Du Bescheid sagen würdest, denn das interessiert uns natürlich auch sehr.
Zu Interferon: von MÜSSEN kann keine Rede sein!!! Wenn Du auf meinen Namen clickst, kannst Du in meinem Profil meine Geschichte lesen. Ich habe Interferon abgelehnt und mir geht trotzdem, bzw. eher genau deshalb absolut top! Aber jeder muß hier für sich selbst entscheiden. Laßt Euch genau sagen, mit wieviel Chancenverbesserung Deine Mutter rechnen kann. Im allgemeinen spricht man bei Interferon von einr AUFSCHIEBENDEN Wirkung von ca. 8% - bei doch u.U. erheblichen Nebenwirkungen, die die Lebensqualität deutlich einschränken können. Also: genau nachfragen, genau überlegen und dann entscheiden. Falls sich Deine Mom für Interferon entscheiden sollte, kann man mit Mitteln der biologischen Krebsabwehr die Nebenwirkungen mildern.
Viel Glück und alles Gute weiterhin wünscht Euch

Claudia
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  #9  
Alt 16.12.2005, 14:23
Schwarzwaldsabine Schwarzwaldsabine ist offline
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Standard Pegasus-Studie

Hallo Schussi,

bezgl. der Pegasus-Studie habe ich folgendes gefunden:

http://bfv.web.med.uni-muenchen.de/B1FactSheet.pdf

Was das aber unmittelbar mit Melanomen zu tun haben soll, ist mir nicht ganz klar.

Liebe Grüße und deiner Mama weitehin gute Besserung!
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  #10  
Alt 16.12.2005, 14:37
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Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Standard AW: Amelanotisches Melanom

Hallo Sabine,
ja, diese und verschiedene andere Studien über Schwangerschaft, Folsäure usw. hab ich auch gefunden, aber das kann ja wohl nicht die Studie sein, von der Brigitte gesprochen hat.
Ich bin schon am überlegen, ob vielleicht die Rede von einer PEG-Intron-Studie war und es sich um einen Hörfehler handeln könnte? Brigitte muß ja Unterlagen dazu kriegen und dann werden wir ja sehen.
Liebe Grüße

Claudia
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  #11  
Alt 16.12.2005, 14:44
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Standard AW: Amelanotisches Melanom

Hallo,

sie meint bestimmt PEGASYS= das wäre dann PEGIntron.

Liebe Grüße,
Chris
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  #12  
Alt 16.12.2005, 16:01
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Standard AW: Amelanotisches Melanom

Genau, lieber Chris, denk ich auch. Alles andere macht ja keinen Sinn!
Liebe Grüße
Claudia
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  #13  
Alt 16.12.2005, 17:18
babs_Tirol babs_Tirol ist offline
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Standard AW: Amelanotisches Melanom

Hallo Brigitte,

PEG-Interferon ist auf dem Markt als PegIntron (Schering-Plough) erhältlich und als Pegasys (Hoffman-La Roche). Beide Präparate werden bisher in erster Linie als Mittel der Wahl bei Hepatitis C eingesetzt.

Hier kannst du ausführlicher über peglysierte Interferone nachlesen:

http://www.infomed.org/pharma-kritik/pk18a-01.html

Hier der Link zur Pegasys – Studie in der Hautklinik Essen:

http://www.uni-essen.de/hautklinik/S...20Melanom.html

Ich mache jetzt schon 1 Jahr die peglysierte Interferon – Therapie mit PegIntron und soll noch ein weiteres Jahr spritzen.
Die Nebenwirkungen sind geringer als beim normalen Interferon.
In der Hepatitis C Therapie ist es erfolgreicher als das normale Interferon.
Studien über peglysierte Interferone beim Melanom laufen noch und sind noch nicht ausgewertet.
Die 1. Spritze habe ich stationär bekommen, danach habe ich immer selbst gespritzt.

Bitte lese nochmals im Interferon-Thread nach:
http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...ead.html?t=808

In einer Schweizer Studie habe ich von 10 % Erfolgsquote mit Interferon beim Melanom gelesen, in Deutschland sind es die 8 % von der dir die Claudia J. bereits berichtete.

Alles Gute für deine Mutter

LG
babs_Tirol
__________________
"Die Hoffnung aufgeben bedeutet, nach der Gegenwart auch die Zukunft preisgeben" Pearl S. Buck, 1892-1973, Literatur-Nobelpreisträgerin 1938
-Meine im Krebskompass verfassten Beiträge dürfen in anderen Foren, oder HP’s nicht ohne meine persönliche Zustimmung kopiert oder veröffentlicht werden-
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  #14  
Alt 09.12.2007, 10:56
thorli thorli ist offline
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Standard AW: Amelanotisches Melanom

Liebe SCHUSSI!

Habe gerade deinen Bericht vom 12.12.2oo5 gelesen. Bin in der selben Sitution wie du, bei meiner Mama wurde auch ein MELANOM in der Scheide festgestellt ebenfalls 2-3 cm groß. Die Ärzte wußten ebenfalls nicht was es genau ist, so mußten wir 3 endlose Wochen auf den Befund warten, gestern hat mich der Arzt angerufen und mir diese schlimme Nachricht übermittelt. Sie soll gleich am Dienstag in die Klinik. Ich war noch nicht fähig meiner Mama dieses Ergebnis mitzuteilen. Ich weiß selbst nicht wie ich damit umgehen soll. Bin total verzweifelt! Würde natürlich gerne wissen wie es deiner Mama geht? Wie hat sie die Operation verkraftet? Wie wurde sie dann weiterbehandelt? Gibt es überhaupt eine Heilungschance?
Auch meiner Mama geht es jetzt noch sehr gut, deshalb stelle auch ich mir die Frage Operation ja oder nein! Macht man das ganze vielleicht noch schlimmer, da es ja so wenige Fälle gibt wo man Erfahrung damit hat! Dient meine Mama vielleicht doch als VERSUCHSKANINCHEN?

Ich hoffe sehr von dir zu hören!

LIEBE GRÜSSE ILSE
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