Ohne Partner das Leben neu gestalten

[josie&josie]

lass dich drücken!

dass dieses datum weh tut, kann ich gut nachvollziehen
ich will dass du weißt dass ich heute gedanklich bei dir bin, ich steh direkt neben dir und weiß wie du dich fühlst!!



eine liebe umarmung von
verena

[Rena49]

Hallo Petra!
Nun hast Du diesen schweren Tag überstanden. Irgendwie??? Oder war es zwar tieftraurig, aber doch ein wenig friedlich? Ich denke, daß Du Deinem Mann ja auch die Ruhe gönnst, daß er jetzt keine Schmerzen mehr haben muß, aber ich weiß auch, daß es Dir damit für Dich nicht unbedingt besser geht, weil Du ihn ja trotzdem vermißt. Mir geht es eigentlich auch immer mal wieder ganz genauso - nur - ändern können wir an den Tatsachen ja leider nichts. Und Du wirst es schaffen, für Dich ein wenig Ruhe in Deine Leben zu bekommen, Du hast den Anfang ja schon gemacht - und es wird besser werden. Ich drück Dich!
Wie geht es Deiner Mutter? Hat sie die OP gut überstanden - und weißt Du schon, wie erfolgreich die Ärzte sein konnten? Ich wünsche Euch so sehr, daß es Deiner Ma bald wieder richtig gut geht, damit Du wenigstens da noch eine Gesprächspartnerin hast und vielleicht ein wenig Halt, bei dem Du mal Trost und Zuspruch bekommen kannst.
Mach doch mal kurz "Piep", wie es so geht!
Alles Liebe, Renate

[petra48]

Hallo Renate,

ja, der schlimme Tag ist vorbei.
Wir haben das Grab schön mit Rosen geschmückt und ganz besinnlich eine Kerze angezündet.
Wir hatten das Gefühl der Geborgenheit. War schon irgendwie komisch.
Ich war die Ruhe selbst. Dann kam der Heulgang. Plötzlich schossen die Tränen, aber es war auch entlastend. Druck ablassen.

Der Druck um meine Mutter wird leider immer stärker.
Gestern hat sie die OP gut überstanden. Leider konnte ich keinen Arzt mehr sprechen. War da, als sie aufwachte. Sie zeigte immer wieder auf den Bauch, als habe sie starke Schmerzen. Die Schwester meinte, des sei normal.
Ich fragte sie nach neuen Schmerzmitteln, da mein Mann nöch seiner großen OP nicht einmal Schmerzen hatte.
Als sie wieder schlief, fuhr ich dann nach Hause. Total platt.
Schlafen konnte ich nicht. Hitze und kreisende Gedanken. Immer wieder tauchte das Grab auf, meine Mutter.
Heute morgen hatte ich ein mulmiges Gefühl und rief aus dem Büro in der Klinik an, zu erfahren, wie es denn meiner Mutter geht.
Der Pfleger erklärte mir sehr nett, dass von der OP eigentlich ales ok ist, sich aber der Bauch verhärtet hat, meine Mutter Schmerzen hat, etwas Gallenflüsigkeit im Beutel ist.
Man werde wahrscheinlich heute Nachmittag so gegen 15 und 16 Uhr noch mal aufmachen.
Erst als ich mitteilte, wo ich arbeite (im Nachbarkrankenhaus) und dass ich den Oberarzt persönlich kenne, kam ich werter. Plötzlich wollte man mich zurückrufen.

Dann ging alles ganz schnell. 3 Min. später erhielt ich einen Rückruf von einem sehr netten Chirurgen, der mir alles ganz ausführich erklärt hat. Es handelt sich um eine winzige Zyste, die durch das große Ausräumen enstanden ist. Da meine Mutter keine Gallenblase mehr besessen hat, hat sich da eine kleine Blase mit Flüssigkeit gebildet. Damit diese keinen Ärger macht später, wollte man sie lieber gleich entfernen. Heute könne man noch gut den Schnitt wieder komplikationslos öffnen.
Meine Mutter wurde 30 Min.später operiert. Der nette Arzt rief mich um 13.30 Uhr aus dem OP an und teilte mir mit, dass alles super verlaufen ist und es meiner Mutter gut geht. Man musste den Schnitt nicht öffnen. Es ging minimal invasiv.
Diesmal hat mir der Arzt auch gesagt, dass der Tumor schon sehr weit fortgeschritten war(T4), bereits außerhalb des Darms. Sie konnten aber alles komplett entfernen. Eine Chemo empfiehlt er aufgrund des Alters nicht. Sehe ich auch so. Wenn sie Glück hat, bleiben ihr noch ein par Jährchen. Das Ergebnis der LK`s steht natürlich noch aus. War heute wieder Stunden auf der Intensivstation. Geht ganz schön an die Substanz.
Wenn ich da so sitze, läuft mir immer wieder der Film vom vorigen Jahr ab.

Morgen möchte ich sie besser vorfinden und mit ihr reden. Dann geht es mir besser.

So, hab jetzt genug gejammert.

Draußen gibt es ein bischen Wind. Reiße jetzt die Fenster auf.


Gute Nacht und liebe Grüße

Petra

[Rena49]

Hallo Petra!
Mein PC spinnt - es ist zum heulen. Das war jetzt das zweite Mal, daß er mitten im Satz abgestürzt ist - und dann ist immer alles weg. Schade, ich muß wohl doch mal einen Spezialisten an meine Technik lassen, so ist das ziemlich nervig, und ich hab leider keine Ahnung, warum und wieso.
Also versuch ich es zum dritten Mal:
Leider hab ich in diesen Tagen nicht allzu viel Zeit, um im KKF zu lesen und zu schreiben, da ich diese Woche Besuch von meiner Cousine habe und wir viel unterwegs sind. Das freut mich aber auch sehr, bringt es doch auch mal wieder richtiges "Familienleben" und Action in mein sonst eher stilles Haus (außer dem Radio redet hier ja kaum mal einer, wenn ich allein bin).

Ich hoffe aber für Dich und Deine Mutter, daß die Nachrichten heute etwas besser als gestern ausgefallen sind und daß es ihr heute schon wieder besser ging. Wenn der Tumor selber ganz entfernt werden konnte, ist das ja schon mal positiv, dann wollen wir die Daumen drücken, daß es schnell bergauf geht und sie bald wieder die "Alte" ist.
Ich drück Dich und schick Dir/Euch ein paar hilfreiche Kraftengel, die bei der Genesung helfen sollen und Dir die nötige Kraft bringen, alles gut zu überstehen.
Ich wills jetzt mal etwas kürzer machen, vielleicht krieg ich dann ja meine Antwort zu Dir hinübertransportiert.
Alles Liebe, Renate

[petra48]

Liebe Renate,

leider hat sich der Zustand meiner Mutter dramatisch verschlechtert.
Es sieht nicht gut aus. Die 2. Narkose hat sie nicht verkraftet.
Wenn kein Wunder geschieht, wird sie das nicht überleben.
Der Puls spielt verrückt, die Nieren arbeiten nicht richtig. Der Allgemeinzustand ist schlecht. Die Ärzte, Schwestern und Pfleger sind total lieb und versuchen wirklich alles, aber sie starrt nur an die Decke.
Es ist so traurig. Damit hätte ich nach dem Montag nicht mehr gerechnet.
Kann jetzt nicht mehr soviel schreiben.
Gehe noch ein bischen in den Kompass-Chat, um mich ein wenig abzulenken.

Traurige Grüße
Petra

[Rena49]

Liebe Petra,
hab gerade Deine Zeilen gelesen. Es tut mir sehr sehr leid, daß es mit Deiner Mutter so schlimm geworden ist. Deine Schilderung hörte sich in den letzten Tagen ja doch ganz positiv an - aber es ist halt leider so, daß niemand vorhersagen kann, wie es weitergeht mit dem Leben oder wie es enden soll. Wahrscheinlich ist das auch gut so, die meisten Menschen würden mit diesem Wissen gar nicht fertigwerden.
Liebe Petra, ich drück Dich und halte Dich ganz fest, um Dir ein wenig Halt zu geben in diesen schweren Tagen. Und ich wünsche Dir, daß Du noch einige liebe Worte mit Deiner Mutter wechseln kannst/darfst, bevor auch sie ins Regenbogenland wechselt.
Aber vielleicht sieht es ja in ein paar Tagen doch noch wieder besser aus, gib die Hoffnung noch nicht so ganz auf.
Ich wünsche Dir und Deiner Mutter eine ruhige Nacht - vor allem Du solltest - trotz allem - gut schlafen, damit Deine Kraft morgen wieder reicht. Ich schick Dir ein paar Kraftpakete, nimm sie, wenn Du sie brauchst.
Alles Liebe, Renate

[petra48]

Meine Lieben,

vielen, vielen Dank fürs Daumendrücken.
Es hat geholfen !!!!!!!!

Meine Mum hat heute einen großen Satz nach Vorne gemacht. Ist wieder ansprechbar und antwortet auch. Ist geistig völlig klar, nur die Kraft fehlt noch. Aber das ist ja kein Wunder.

Mir geht es heute so richtig gut.
Die Ärztin meint, wenn das so weiter geht, kann sie am Dienstag von der Intensiv runter.

Puh, ging das jetzt schnell. Vor 2 Tagen hatte man die Hoffnung schon fast aufgegeben.

Mir geht es jetzt jedenfalls richtig gut.

Liebe Grüße
Petra

[Rena49]

Liebe Petra!
Uiih, das sind doch wirklich mal gute Nachrichten. Ich drück weiterhin die Däumchen, daß es nun auch stetig bergauf weitergeht und Deine Ma bald auf die "normale" Station kann.
Jetzt kann ich es ja vielleicht mal sagen: Ich hatte bei Deiner Nachricht nicht das Gefühl, daß es wirklich zu Ende geht, wie ich es bei so vielen, von denen ich hier gelesen habe, "wußte" (woher auch immer das kommt), daß es zu Ende geht, auch wenn die Betroffenen bzw. die Angehörigen daran noch nicht glauben wollten. Mir war dieses Wissen schon richtig unheimlich, aber nun weiß ich halt auch, daß es auch funktioniert, wenn es positiv ausgeht. Ja, es gibt schon merkwürdige Dinge zwischen Himmel und Erde! Gut, daß wir sie nicht alle verstehen.
Aber Dir, liebe Petra, und auch Deiner Mutter, wünsche ich nun, daß die Heilung zügig voranschreitet, so daß Du Dir nicht mehr so viele Sorgen machen mußt und Dein Seelenleben sich ein wenig wieder aufrichten kann. Ach, ist das schön, auch mal so gute Nachrichten hier lesen zu können.
Ich drück Dich, hab einen schönen Wochenanfang.
Alles Liebe, Renate

[petra48]

Liebe Renate,

meine Mum ist gestern noch auf die Normalstation gekommen. Ihr geht es wirklich besser. Sie hat schon wieder Lust auf Zeitung und Fernsehen.
Und telefoniert wieder.
Es geht aufwärts. Jetzt muss "nur noch" die Kraft wieder her nach 4 Wochen Liegen.
Allerdings wird hier nicht so viel gemacht. Eigentlich garnichts.
Morgen früh kann ich den Arzt erreichen und hör mir mal an, wie die das in Zukunft dort weiter geplant haben mit Mobilisation und Ernährung.
Sie haben ihr nach 4 Wochen Nichts Milchsuppe gegeben. Diese hat sie natürlich erbrochen. Heute Abend bekam sie Leberwurst und Teewurst. Hat sie natürlich nicht gegessen. Eine Alternative gab es nicht. Die Schwestern haben es wieder abgeräumt. Das wars. Mal sehen, wie es morgen ist.

Hauptsache, es geht aufwärts.

Liebe Grüße
Petra

[Rena49]

Liebe Petra,
das hört sich ja richtig prima an mit Deiner Mutter, wunderbar, daß sie die Intensivstation verlassen konnte.
Du solltest aber wirklich morgen früh gleich mal einen Arzt ansprechen wegen der Ernährung. Da gibt es doch sicher Regeln, wie man das mit dem Anfang der "normalen" Ernährung so handhabt.
Bei meinem Mann wurde damals nach der OP und Intensiv vom Chefarzt gesagt, mein Mann dürfe "alles" essen - aber die Schwestern und Pfleger auf der Station kamen dann doch mit irgendeinem Brei und Schonkost daher und merkten ganz richtig an, daß der nichtstuende Darm ja nicht gleich wie ein Schwerarbeiter loslegen könne, das würde gar nicht funktionieren. So kanns also auch gehen.
Aber da Du ja doch vom Fach (?) zu sein scheinst, wirst Du auch dort sicher was machen können. Nachdem die Ärzte wissen, daß Du auch in einem KH tätig bist, hat es ja auch vor einer Woche gut geklappt, daß sie etwas aktiver geworden sind.
Hättest Du - wenn halt auf der Station so gar nichts funktioniert - auch die Möglichkeit, Deine Mutter in "Dein" KH überweisen zu lassen? Da könntest Du ja auch während des Tages mal schnell rüberhuschen.
ich wünsch Dir jedenfalls viel Glück bei Deinen Gesprächen - und Deiner Ma weiterhin gute Besserung!
Alles Liebe, Renate

[petra48]

Liebe Renate,

wir haben in den letzten Tagen noch unbegreifliches erlebt. Der Zustand meiner Mutter verschlechterte sich auf der Normalstation wieder. Man hatte das Marcumar ja abgesetzt. Leider gab es auch kene Heparinspritzen. Aber das war nicht alles. Die Station, weder Schwestern und Ärzte waren nicht informiert, dass meine Mutter eine schwere Darmentzündung hat, die laut dem Chirurgen mehr Schwierigkeiten bereiten wird als die Krebs-OP.
Habe es mehrmals den Schwestern gesagt, da ich mich wunderte, was sie essen sollte. Als dann am Mittwoch Insulin auf dem Nachttisch lag, musste ich mich arg beherrschen, nicht auszurasten. Nach der OP bekamm sie etwas auf der Intensiv. Die Schwestern auf der Normalstation überflogen die Unterlagen und gaben ihr morgens und abends eine größere Ration. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!!
Der herbei gerufene diensthabene Arzt hat der Schwester einen Einlauf verpasst, da sie auch noch dumme Sprüche vor meiner Mutter machte.
Gestern habe ich dann endlich den zuständigen Arzt gesprochen.
Jetzt wird einiges unternommen, damit meine Mutter wieder mobilisiert wird.
Sie haben sie nicht einmal aus dem Bett geholt, es aber immer schön eingetragen usw.....
Jedenfalls ging es ihr täglich besser. Bin mal wieder zuhause. Habe sie um 20 Uhr angerufen. Sie hat das Gespräch schnell beendet, da sie einen Film gucken wollte. Freut mich. Denn jetzt weiß ich, dass es ihr gut geht.
Sitzt seit heute wieder am Tisch zum Essen.

Morgen sind meine Tochter und ich zu einem runden Geburtstag eingeladen in ein tolles Landhotel. Freuen uns schon auf das leckere Essen. Werden viele Leute von hier kennen lernen.

Leider kann ich meine Mutter nicht zu uns ins Krankenhaus holen. Ich arbeite in der Patientenverwaltung einer Lungenfachklinik.
Vor 1 Jahr lag sie bei uns mit einer Lungenemblie. Da war sie natürlich bestens aufgehoben.

So, geht jetzt mal in den Chat.

Liebe Grüße
Petra

[Rena49]

Hallo liebe Petra,
na, daß ist ja wohl das letzte, was in diesem KH passiert. So eine Abteilung gehört eigentlich sofort!!! geschlossen.
Ich hoffe aber für Deine Mutter, daß ihr Kampfgeist siegt und daß es ihr jetzt trotz aller Widrigkeiten bald so gut geht, daß sie dieses Haus so schnell wie möglich verlassen kann.
Dir und Deiner Tochter wünsche ich heute einen schönen unterhaltsamen und entspannten Tag - habt viel Spaß bei der Feier!
Ich beobachte hier seit gestern die ersten Starenschwärme, die jetzt nach der Brutzeit wieder anfangen, ihre "Lufttänze" aufzuführen. Noch sind die Schwärme relativ klein, aber doch schon sehenswert, im Herbst sind das dann riesige Vogelwolken, einfach faszinierend (die Stare waren u.a. mit ein Grund, warum ich hier - in meiner alten Heimat - wieder gelandet bin).
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende,
alles Liebe
Renate

[Karowerin]

Hallo, ihr, deren Beiträge ich nun gelesen habe. Obwohl ich euch nicht kenne, möchte ich euch ein Lächeln schicken, wenn auch verunsichert.

Meinem Partner und mir wurde vor vier Tagen die Diagnose "inoperabler kleinzelliger Tumor in der Lunge" und "Regeln Sie jetzt, was Sie regleln müssen!" mitgeteilt- wir stehen im Vergleich zu euch also erst am Anfang eines schweren Weges. Montag beginnt die erste Chemo-Staffel.
Vielleicht könnt ihr mir einen Tipp geben, wo hier in dem großen Forum "mein" Platz sein könnte.

Herzlichst, die Karowerin

[Lissi 2]

Hallo Karowerin,
im Lungenkrebs-Forum schreibt eine ganz liebe Annika, deren Mutter hat auch einen Kleinzeller in der Lunge. Von ihr und vielen anderen dort kannst Du sicher viel in Erfahrung bringen über die Chemo und deren Nebenwirkungen. ich selber wurde in LK damals als Angehörige recht herzlich aufgenommen und begleitet. Wenn Du magst schau doch dort einmal rein.
Alles Gute und viel Kraft
LG Lissi

[Karowerin]

Liebe Lissi, habe vielen Dank für deine schnelle Reaktion. Ich mache mich auf den Weg dorthin...

Herzlichst, die Karowerin