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Alt 15.10.2007, 00:00
hanna07 hanna07 ist offline
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Registriert seit: 14.10.2007
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Beitrag Mein Opa ist vor 3 Tagen gestorben

Mein Opa ist vor 3 Tagen gestorben. Er hatte Magenkrebs. Zwischen Diagnose und seinem Tod lagen gerade einmal 6 Wochen. Mein Opa ist 84 Jahre alt geworden. Allerdings war er noch echt fit für sein Alter. Er hat sogar noch in einer Firma mitgearbeitet und war mehrmals in der Woche schwimmen.

Der Magenkrebs wurde eher zufällig entdeckt. Er hat einem befreundetem Arzt erzählt, dass er in der letzten Zeit nicht mehr so Appetit auf Fleisch hätte wie früher. Der Arzt hat ihm dann eine Magenspiegelung nahe gelegt. Bei der Magenspiegelung hat man nichts auffälliges entdeckt. Da war unser Familie erst mal sehr erleichtert. Die Untersuchung des Gewebes wies dann jedoch auf ein diffuses Magenkarzinom hin. Da man bei der Magenspiegelung keinen Tumor entdeckt hatte, ging man davon aus, dass der Krebs im Anfangsstadium entdeckt worden war. Außerdem hat man beim anschließenden Röntgen sowie beim CT festgestellt, dass keine weiteren Organe betroffen sind.

Meine Opa wurde dann schon 2 Wochen später operiert. Dabei wurde ihm der gesamte Magen entfernt. Die OP ist gut verlaufen. Jedoch musste 2 Tage später eine Notoperation durchgeführt werden, da sich ein winziges Loch in der Narbe zwischen Speiseröhre und Dickdarm gebildet hat. Aus diesem Loch sind toxische Stoffe in den Bauchraum gelangt. Das Loch wurde wieder geschlossen und der gesamte Bauchraum gespült. Aufgrund der Strapazen wurde mein Opa dann in einen Tiefschlaf versetzt. Innerhalb der nächsten 5 Tage, wurde mein Opa weitere 3 Mal operiert, weil sich immer wieder ein winziges Loch bildete und toxische Stoffe in den Bauchraum gelangten. Der Bauchraum wurde jedes Mal gespült. Der Arzt konnte sich selber nicht erklären, warum das nicht hielt.
Mein Opa hatte Diabetes. Allerdings musste er „nur“ Tabletten dagegen nehmen, spritzen war nicht notwendig. Ich hab keine Ahnung, ob es vielleicht auch daran lag. Die Ärzte haben meinen Opa in dem Tiefschlaf gelassen, damit sich sein Zustand stabilisieren konnte. Tag für Tag hat man gehofft, dass sich sein Zustand verbessert, aber das tat er nicht.

Die bei der Magenentfernung herausgenommenen Lymphknoten, macht man wohl immer bei so einer OP, wurden untersucht. Der histologische Befund ergab, dass von den 20 entnommenen Lymphknoten bereits 11 befallen waren. Die Ärzte sagten, es sei wohl ein sehr aggressiver Krebs. Allerdings haben wir trotz dieser Nachricht nie die Hoffnung aufgegeben.

Nach ca. 2 Wochen musste mein Opa an die Dialyse angeschlossen werden, da die Nieren nicht mehr richtig gearbeitet haben und Wasser in der Lunge war. Sein Herz wurde in den letzten Tagen durch starke Medikamente unterstützt. 3 Wochen nach seiner OP hat er den Kampf verloren und sein Herz hat versagt. Wahrscheinlich ist der Bauchraum nie zur Ruhe gekommen. Durch die ausgetretenen toxischen Stoffe ist wohl eine Infektion aufgetreten. Man hat gehofft, dass der Körper das selber in den Griff bekommt (soll wohl normalerweise funktionieren). Eine weitere OP hätte mein Opa auch nicht überstanden.

Ich hätte niemals erwartet, dass so etwas passieren könnte. Ich dachte, die Operation (Magenentfernung) wäre das schlimmste, wenn er diese überstanden hätte, wäre er auf einem guten Weg. Aber bei ihm sind ständig Komplikationen aufgetreten. Ich verstehe nur nicht, warum diese Narbe nie gehalten hat und immer wieder toxische Stoffe austreten konnten. Nur dadurch ist diese Sepsis (Vergiftung) letztendlich aufgetreten.

Man stellt sich jetzt ständig die Frage, was wäre gewesen, wenn er die OP nie gemacht hätte? Dann würde er jetzt noch leben. Er war augenscheinlich „gesund“ als er ins Krankenhaus ging. Er hatte keine Beschwerden. Sicher, die Ärzte meinten, er wäre irgendwann verhungert und jämmerlich kaputt gegangen, hätte er nichts unternommen. Aber man weiss nicht, wann „irgendwann“ eingetroffen wäre. Man weiss nicht, wie schnell es gegangen wäre und wie viele Monate er noch gehabt hätte.

Ich kann es vor allem nicht begreifen, meinen Opa nie mehr wieder zu sehen.

Hanna07
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  #2  
Alt 15.10.2007, 00:13
Benutzerbild von mock
mock mock ist offline
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Registriert seit: 17.05.2007
Ort: Bayreuth
Beiträge: 227
Standard AW: Mein Opa ist vor 3 Tagen gestorben

Liebe Hanna,

ich möchte dir mein tiefstes Beileid aussprechen. Dass du dir solche Fragen stellst ist nachvollziehbar. Irgendwie denke ich, dass es wohl (so banal das auch oft klingt) Gottes Wille war, ihn zum jetzigen Zeitpunkt zu sich zu holen.
Ich bin eigentlich nicht jemand, der immer gleich mit "Gott" kommt, aber seit der Erkrankung meines Vaters (auch Magenkrebs) denke ich immer öfters über "IHN" nach, und wenn ich keine andere Antwort mehr finde - dann nur diese eine.
Ich wünsche dir für die kommende Zeit viel Kraft und liebe Menschen, die mit dir diesen Verlust verarbeiten!
Elke
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  #3  
Alt 15.10.2007, 06:40
Gabriele M. Gabriele M. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.09.2007
Beiträge: 75
Standard AW: Mein Opa ist vor 3 Tagen gestorben

Liebe Hanna,

ich sende Dir mein aufrichtiges Beileid.

Ein stiller Gruß
Gabi
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