Magerentfernung am 31.1.2008

[Jeronimo]

Hallo Leute,

bei meiner Freundin wurde im August Magenkrebs festgestellt!
Sie spricht nicht so gut deutsch wir schreiben dies hier zusammen.

Diagnose: Siegelringzelliges Adeno CA, CT: pT2, Nx, Mo; uT4, uN, (Metastasen, in Mils und Bauchspeicheldrüse)

Es erfolgten schon 12 Chemos und bei der Zwischenuntersuchung kam heraus, dass sich der Tumor sichtlich verkleinert hatte.

Nun steht nächste Woche die OP an und der Magen soll entfernt werden. Angeblich gibt es unterschiedliche Methoden um einen "Ersatzmagen" zu bilden: einmal aus dem Dünndarm oder aus dem Dickdarm!

Weiss jemand, welche Methode besser ist? Wo gibt es gute Kliniken im Bereich NRW oder auch weiter weg? Hat jemand Erfahrungen mit dem Klinikum Minden?

Vielen Dank im Voraus!

J.

[MarcoIL]

Hallo J,

das dut mir sehr leid,
die Art der Ersatzmagenbildung hängt davon ab, was bei der OP zu Tage kommt.
Dies weiß man leider vorher nicht so genau.
Eine Magenentfernung ist eine Standard Op, die jede größere Klinik mit entsprechend routinierten Chirurgen sicher durchführen kann. Aber auch kleinere
Häuser müssen nicht zwingend schlechter sein, sind aber oft nicht so gut aus-
gestattet. Es kommt sehr auf den Schwerpunkt an, den eine Klinik sich setzt.
Eine Tante wurde vor mittlerweile in einem sogenannten Wald-und Wiesenkrankenhaus erfolgreich operiert. Bis heute kein Rezidiv, keine Beschwerden, kein Reflux, trotz totaler Entfernung ohne Restemagen.

Die verschiedenen OP Techniken sind z.B in den blauen Ratgebern der
Krebshilfe anschaulich beschrieben.
Auch im Netz findet ihre viele Beiträge hierzu.
Uns haben verschiedene Ärzte klargemacht, da mich diese Frage auch beschäftigt hat, daß die die Art der OP gar nicht so wichtig ist. Zunächst geht es darum den Tumor loszuwerden.
Und dies wünsch ich euch von ganzem Herzen.
Der Rest ergibt sich von alleine.

Alles Gute Marco

[Elies]

Hallo Jeronimo,
erstmal kann ich mich den Zeilen von
Marco nur anschließen. Ich wurde im Juni 08 im St. Elisabeth Krankenhaus in
Köln-Hohenlind von Prof. Krieglstein operiert und wie ich heute weiß, bin ich gut operiert worden, kann ich nur empfehlen.
Ich wünsche Deiner Freundin alles Gute und dass die OP optimal verläuft.

[Kölner Leser]

Hallo Elies,

also Hohenlind mag relativ (!) klein sein, aber die Chirurgie, also Magen, Darm und Pankreas, ist seit Jahrzehnten die beste Adresse im ganzen Umfeld. Vor allem die Uniklinik (Elisabeth gehört ja zur Uni) und Merheim überweist schwierige Fälle dahin.

Früher mit Siedek, der hatte ein sehr großes Einzugsgebiet gehabt für die Pankreasoperationen - viele Politiker aus Berlin kamen dahin -, jetzt mit Krieglstein, auch noch sehr groß. Sonst wärest Du ja vermutlich in Frechen oder Dormagen gelandet. Hohenlind ist kein Wald- und Wiesenkrankenhaus, für Viszeralchirurgie ist das bis Bonn und Düsseldorfer Uni die erste Adresse. Die chirurgischen Stationen selber sind ja auch recht groß im Verhältnis. Du warst ja vermutlich auf der Privatstation im ersten Stock, die gesetzlichen sind noch einmal mehr als doppelt so groß. Schon riesig.

Wollte ich nur anmerken.

Schön, daß Du es so gut geschafft hast.

Also Hohenlind kann man wirklich uneingeschränkt für diese Magenoperationen, wenn man in der Gegen bleiben will, empfehlen. Insbesondere das Krieglstein-Team. (Der kommt übrigens wiederum aus Heidelberg und hat mit Büchler gearbeitet, daß ist der Arzt den man sonst langläufig für die Whipplesche OP empfiehlt).

vG,
KL

PS: www.hohenlind.de
(Abgesehen davon sind die auch menschlich alle ganz angenehm, finde ich).

[Elies]

Hallo Kölner Leser,
vielen Dank für Deine Informationen, interessant zu wissen. Ich war nach der Diagnose blockiert und hatte einfach Glück, dass ich bei Prof. Krieglstein gelandet bin. Ich denke heute, dass ein anderer Arzt, oder anders gesagt, dass nicht jeder Arzt mich noch operiert hätte. Ja, ich lag auf dem ersten Stock und kann nur sagen, dass die ärztliche Betreuung auch auf der Intensivstation bestens war.

Allerdings muss ich aber auch sagen, es ist schade bei dem tollen OP-Team, dass die Betreuung und Info hinsichtlich Essen und Trinken nach der Magen-OP zu wünschen übrig lässt. Durch fehlende Aufklärung und Informationen, wie sie z.B. in dem Buch "Essen und Trinken nach Magenentfernung" stehen, habe ich kostbare Zeit zur Erholung verloren.
Aber egal, das OP-Team ist das wichtigste.

[Kölner Leser]

Zitat von Elies

Allerdings muss ich aber auch sagen, es ist schade bei dem tollen OP-Team, dass die Betreuung und Info hinsichtlich Essen und Trinken nach der Magen-OP zu wünschen übrig lässt. Durch fehlende Aufklärung und Informationen, wie sie z.B. in dem Buch "Essen und Trinken nach Magenentfernung" stehen, habe ich kostbare Zeit zur Erholung verloren.
Aber egal, das OP-Team ist das wichtigste.

Hallo Elies,

ach, das kenne ich, habe ich öfters schon gehört. Keine Chance mehrere kleine Portionen am Tag zu erhalten. Obwohl die mehrere Ernährungsberaterinnen haben. Die Menuedamen, also die mit diesen Geräten, die einen Tag vorher herumgehen und fragen was man am nächsten Tag essen möchte, sind auch immer fixiert auf ihre Auswahl am Taschencomputer.

Das ist echt schade. Vielleicht sagt man einfach dort einmal Bescheid, daß das verbessert werden könnte. (Ansonsten finde ich die Anschlußheilbehandlungen immer sehr sinnvoll mit der Wissensvermittlung.)

Zum Glück gibt es ja dieses Forum.:-)

Die Intensivstation ist mit ihren 2-Personen-Zimmern ja eigentlich fast gemütlich. Im Hamburger UKE sind bspw. so riesige Räume, daß da der einzelne Patient fast verloren geht. Kleine Sporthallen.

Also wirkliche eine sehr gute, fachlich und menschlich, Klinik für diese Sachen finde ich.

Naja, ist ja auch in Köln.

vG,
KL

[Jeronimo]

Ich danke Euch für Eure Nachrichten!!

Meine Freundin ist grad dabei für morgen zu packen! Sie muss um 9 Uhr im Klinikum sein und der OP Termin ist nun Montag, den 4.2.2008. Vielleicht kann sie am WE noch mal nach Hause!

Und dann Daumen drücken, dass alles gut geht!!

Beste Grüsse! J.

[Elies]

Zitat von Kölner Leser

Das ist echt schade. Vielleicht sagt man einfach dort einmal Bescheid, daß das verbessert werden könnte. (Ansonsten finde ich die Anschlußheilbehandlungen immer sehr sinnvoll mit der Wissensvermittlung.)
vG,
KL

Hallo Kölner Leser,
das mit dem Bescheid sagen habe ich mir auch schon überlegt, aber wo und bei wem. Die Diätassistentin war nicht so einsichtig.

[Elies]

Hallo Jeronimo,
alles Gute für Deine Freundin!

[Jeronimo]

Danke an alle!!

6 Stunden OP - aber sie ist gut verlaufen und meine Freundin hat es gut überstanden!

Nun warten wir mal das Ergebnis aus dem Labor ab, ob es alles gut ist oder nochmal Chemo notwendig ist!

Aber immerhin wieder eine Hürde geschafft!

J.