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  #1  
Alt 14.02.2008, 08:58
Kölner Leser Kölner Leser ist offline
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Standard Erfolgr. Operation bei fortgeschrittenem Magencarcinom und Lebermetastasen

Hallo,

ich hatte heute morgen untenstehenden Bericht gesehen, den ich Euch gerne hier bereitstellen möchte (leider aus Zeitgründen unübersetzt, ich denke, es ist aber für die meisten erträgliches Englisch).

Es ist ein Fallbericht einer japanischen Chirurgie über einen Patienten mit fortgeschrittenem Magencarcinom und Lebermetastasen. Nach neoadjuvanter Chemotherapie wurde er operiert und die Lebermetastasen ebenfalls resektiert. Ihm geht es seit über 3 Jahren gut, keine Anzeichen eines Rezidivs.

Das sind sicherlich Einzelfälle, teils mutiger Ärzte und ebenso risikobewußter Patienten. Es ist aber auf jeden Fall eine gute Diskussiongrundlage bei ähnlichen Fällen mit dem behandelnden Arzt. Der direkte Link ist http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1...ubmed_RVDocSum.
(S-1 gibt es in der Form hier als Chemo nicht.)

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Department of Surgical Oncology and Digestive Surgery, Kagoshima University School of Medicine, Kagoshima, Japan. k-sasaki@m.kufm.kagoshima-u.ac.jp

We report the case of 67-year-old man who was given a diagnosis of advanced gastric adenocarcinoma. Complete response of multiple liver and paraaortic lymph node metastases occurred in this patient after combination chemotherapy with systemic injection of paclitaxel and oral administration of novel dihydropyrimidine- dehydrogenase- inhibitory fluoropyrimidine (S-1). Following 7 courses of the biweekly paclitaxel and S-1 combination chemotherapy, the patient underwent total gastrectomy with D3 extended lymph node dissection. According to the operative findings, the tumor was curatively removed along with the liver metastases and paraaortic lymph node metastases. Biopsy of the liver was performed and the pathological diagnosis indicated no gastric adenocarcinoma cells. The pathological report showed that the lymph node metastases had completely disappeared with single exception and minute cancerous lesions were identified in the gastric mucosa and submucosa. Therefore, the histological efficacy was evaluated as Grade 2. For postoperative chemotherapy, oral S-1 administration only was chosen. However, 6 months later, biweekly paclitaxel and S-1 combination chemotherapy was administered in sequence as a second adjuvant chemotherapy because the serum level of the tumor marker was elevated. The patient is fine and has not shown any recurrence at other sites 37 months after surgery. Salvage surgery following paclitaxel and S-1 chemotherapy may be feasible for patients with advanced gastric cancer and complete regression of distant metastases. Biweekly paclitaxel and S-1 combination chemotherapy has been used safely and its administration may be continued for a long time in an outpatient clinic setting for the treatment of advanced gastric cancer.
-------------------------------

vG,
KL
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  #2  
Alt 14.02.2008, 11:21
Grüblerin Grüblerin ist offline
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Standard AW: Erfolgr. Operation bei fortgeschrittenem Magencarcinom und Lebermetastasen

Das gibt sicher vielen Menschen Hoffnung. ich verstehe nicht, weshalb nicht IMMER so optimal vorgegangen wird. Lässt man normalerweise vom Krebs befallene Strukturen im Körper, weil sich die Mehrarbeit nicht lohnt?
hilda
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  #3  
Alt 18.07.2008, 09:07
der_weg der_weg ist offline
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Standard AW: Erfolgr. Operation bei fortgeschrittenem Magencarcinom und Lebermetastasen

Zitat:
Zitat von Grüblerin Beitrag anzeigen
Das gibt sicher vielen Menschen Hoffnung. ich verstehe nicht, weshalb nicht IMMER so optimal vorgegangen wird. Lässt man normalerweise vom Krebs befallene Strukturen im Körper, weil sich die Mehrarbeit nicht lohnt?
hilda
nein ! das geht nicht um "mehrarbeit"... man hat einfach festgestellt, dass eine operation im metastasierten stadium in den meisten fällen (der obere ist eher die ausnahme als die regel) kein längeres überleben bringt, sondern nur die lebensqualität einschränkt. sobald ein tumor metastasiert ist gilt er als systemerkrankung (also als problem im ganzen körper, nicht nur als lokalproblem)...
... der pat. in dem artikel wurde vor der OP chemotherapiert; hat wahrscheinlich gut angesprochen, und möglicherweise waren die tumorreste in leber und lymphknoten zum OP zeitpunkt schon nekrotisiert (also durch die chemo zerstört) und man hat vorwiegend inaktives restgewebe rausgenommen. es läuft selten so optimal dass primärtumor und metatsatsen gleichermaßen ansprechen... ich denke mal ohne optimale vorbehandlung (chemo) wäre das ergebnis auch gar nicht möglich gewesen...

...darüber hinaus muss man berücksichtigen, dass es sich um einen G2 tumor handelte... also noch um einen eher weniger aggressiven (es geht von G1-G4)... G4 Tumor und makroskopisch derselbe befund hätte wahrscheinlich ein völlig anderes ergebnis gebracht...

... solange es nur einzelne abgrenzbare herde in der leber sind, wird meistens operiert... da ist der artikel keine ausnahme... das hat echt nichts mit mehrarbeit zu tun... das problem ist, dass der tumor oft trotzdem wiederkommt...

... der punkt, den der artikel macht ist ja nicht, dass man alles raus genommen hat, sondern dass der patient nach 3 jahren immer noch rezidvfrei lebt... operieren (im sinne von technischer machbarkeit) kann man alles.... entscheidend ist das ergebnis.

nochwas zum thema (mehr)arbeit: ein chirurg an einer uniklinik arbeitet nicht selten täglich von 7-22 uhr PLUS dienste... also zu wenig arbeit haben die sicher nicht....

zum thema mutige ärzte: vielleicht auch einflussreiche ärzte mit gutem anwalt im hintergrund für den fall dass was schief geht ? ;-)
__________________
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Would it be the same
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Geändert von der_weg (18.07.2008 um 09:14 Uhr)
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  #4  
Alt 19.07.2008, 11:02
Benutzerbild von lizu
lizu lizu ist offline
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Beiträge: 98
Standard AW: Erfolgr. Operation bei fortgeschrittenem Magencarcinom und Lebermetastasen

Ich habe gerade erst gestern unserem Onkologen einen Bericht einer erfolgreichen Therapie aus Japan vorgelegt und gefragt, warum man bei meinem Freund (32 J., Magen-Ca, Siegelringzellen) nicht so vorgehen kann.
Er hat uns erklärt, dass die Japaner ganz andere Arten von Magenkrebs haben mit sehr viel langsamerem und oft auch anderem Verlauf. So würden auch in Amerika, Afrika oder im hohen Norden andere "typische" Krebsarten gefunden und es sei sehr schwer vom einen auf des andere zu schliessen. Somit sind solche Erfolgsgeschichten mit etwas Vorsicht zu geniessen.
Schön wärs aber trotzdem!!
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