was heißt das: Tumorzellen gewachsen?

[Pieroschka]

Hallo zusammen,

mein Papa wurde im April 2004 am Speiseröhrenkreps operiert. Leider nicht im gesunden Bereich. die Chemotherapie im Anschluss war extrem erfolgreich und er wurde als gesund betrachtet.

Im September 2005 ist der den Berlin -Marathon gelaufen und danach kam der Krebs zurück: Rezidiv. Er musste erneut eine Chemo machen (4 Durchgänge) und in der Reha kam das Ergebnis: keine Krebszellen mehr sichtbar.

Doch schon 4 Wochen nach diesen Neuigkeiten musste er sich beim Essen erbrechen. die Untersuchung ergab: neue Tumorzellen. Der Eingang zum Magen wurde wieder geweitet.

Im Moment sind meine Eltern im Urlaub, aber meine Mama hat mir bevor sie gefahren sind anvertraut, dass sie glaubt, dass man nichts mehr machen kann.

ich weigere mich, das zu glauben: einzelne Tumorzellen kriegt man doch über Chemo und Bestrahlung in den Griff? Es gibt nirgends Metastasen und beim ersten mal hat die Chemo doch auch super angeschlagen.

Wer kann mir Hoffnung geben - ich kann nicht akzeptieren, dass ich meinen Paps schon verlieren soll. er wird wahrscheinlich an dieser Krankheit sterben, das ist schon klar, aber so schnell???

Ich bin froh, dieses Forum gefunden zu haben.

[_Viola_]

Hallo Pieroschka,

mein Vater wurde auch 2004 operiert. Auch bei ihm wurde gesagt, dass er mit 99%iger Wahrscheinlichkeit keinen Krebs mehr bekommen wird. Aber niemand kann dir eine 100%ige Sicherheit geben.

Mein Vater hatte letztes Jahr schon ein Rezidiv und dieses Jahr wieder. Er bekam auch Chemo und Bestrahlungen. Im Februar war alles weg, aber jetzt ist es wieder da. Es handelt sich bei ihm um eine Lymphknotenmetastase. Ob jetzt Rezidiv oder Metastase, es macht keinen großen Unterschied. Der Krebs ist wieder da und das ist das schlimme.

Wenn bei deinem Vater wieder Tumorzellen gefunden wurden, dann hat er auch Metastasen. Tut mir leid, dass ich dir nichts anderes schreiben kann.

Ob und was man machen kann, hängt sicher davon ab, wo und wie groß das Rezidiv ist.

Auch ich habe Angst meinen Vater zu verlieren, zumal es ihm momentan nicht so gut geht. Wir waren heute wieder beim Prof. und er hat uns gesagt, dass er davon ausgeht, dass alles wieder gut wird. Aber auch er kann das nicht 100%ig sagen. Wir können es nur hoffen.

Ich wünsche deinem Vater alles Gute und ich hoffe, dass du noch ganz viel Zeit mit ihm verbringen kannst.

Liebe Grüße
Viola

[Pieroschka]

Hallo Viola,
vielen Dank für deine Antwort. Da machen wir ja seit ungefähr demselben Zeitraum ähnliches durch.

Die Tumorzellen sind wieder an genau der selben Stelle gewachsen, mit den Metastasen hab ich gemeint: gestreut hat der Krebs noch nicht. Deswegen war ich ja auch immer so optimistisch.

Ich bin ziemlich überzeugt davon, dass die innere Einstellung ganz viel ausmacht und dass wenn man aufgibt (mental) der Krebs gewinnt. Ich hoffe, dass der Urlaub jetzt meinen Vater wieder aufrichtet und er sieht, dass es sich lohnt zu kämpfen.

Ich bin unverheiratet und kinderlos (werde 34) und wünsche mir, dass mein Vater mich noch bei meiner Hochzeit erlebt - und mein Kind in seinen Armen halten kann, wenn ich mal eins kriegen sollte. Diese Gedanken schnüren mir echt die Luft ab.

Danke fürs zuhören.
Pieroschka