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  #1  
Alt 27.06.2004, 21:53
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Beiträge: n/a
Standard ich hab da mal bitte ein paar fragen

hallo,
ich bin ziemlich neu mit dem thema zu gange.
meine mutter liegt nach nun seit 1,5 wochen im krankenhaus und ihr soll am dienstag die untere hälfte des magens herausgenommen werden.

nach blut im stuhl hatte sie einen termin zum magen/darmspiegeln. als sie beim magenspiegeln blut erbrach, schickte der arzt sie umgehend ins krankenhaus. hätte sie diesen termin nicht wahrgenommen, wäre sie heute nicht mehr... dort wurden zwei starkblutende magengeschwüre und bösartiges gewebe gefunden. sono der ornage unauffällig und kernspinn ebenfalls. also hat wohl nicht gestreut.

nun steht am dienstag diese op an. sicher,sie wird vom arzt aufgeklärt. wie, wo, was. ich hätte aber gern für mich ein paar infos. ich liste das einfach mal auf, was mich da so beschäftigt. die reihenfolge ist wertungsfrei. ich würde gern "mitsprechen" können, wenn meine mutter von dem erlebten erzählt udn eventl anregungen geben können.

wie läuft so eine op ab?
wie lange dauert der einriff?
wenn der untere teil entfernt wird, dann fehlt ja auch der ausgang. wird das irgendwie imitiert?
gibt es nebenwirkungen aufgrund dieer op? zb unverträglichkeiten auf bestimmte nahrungsmittel.
wie wird der magen nach der entfernung geschlossen? wird da genäht? geklebt?
es ist ja keine kleine op. wie wird es ihr hinterher gehen?
in welchen abständen wird die nachsorge durchgeführt?
ist eventl eine (chemo)therapie bzw bestrahlung nötig?

ich hatte so viele frgen im kopf. alle wirr durcheinander. sicher hab ich nun die hälfte vergessen. bitte schreibt mir, was noch akut wäre, speziell in der kurzen zeit danach.

und nicht zuletzt, freue ich mich über einen tollen buchtipp. gern etwas, was nicht unbedingt etwas mit krebs zu tun hat. eher was, was mut macht.


vielen dank an euch
stef
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  #2  
Alt 29.06.2004, 10:39
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ich hab da mal bitte ein paar fragen

http://www.krebs-kompass.de/krebslexikon_s.shtml .
http://www.dkfz-heidelberg.de/tzhdma/tr31.htm
http://www.medicoconsult.de/gastrobook/MAGENCA.HTM
http://www.inkanet.de/
http://www.krebsinformation.de/
http://www.krebshilfe.de/
http://www.kraftgegenkrebs.de/

Magenkarzinom
DEFINITION

Epithelialer maligner Tumor des Magens

HÄUFIGKEIT

In den letzten Jahrzehnten allmähliche Abnahme der Inzidenz und Mortalität. Heute etwa 8% aller malignen Tumoren, im Alter zunehmend, bei Männern etwas häufiger als bei Frauen.

ÄTIOPATHOGENESE

Von Bedeutung sind:

genetische Disposition, gehäuft bei Blutgruppe A
Umweltfaktoren wie Nikotin, Alkohol, Nitrosamine
Chronische Typ-A-Gastritis
Chronische Typ-B-Gastritis bei Helicobacter-pylori-Infektion
BII-Resektion
Morbus Menetrier
Magenschleimhautpolypen
Eine wichtige Hypothese besagt, daß Nitrate in der Nahrung von Bakterien im Magen zu Nitriten und schließlich zu Nitrosaminen umgewandelt werden können, die als Karzinogene wirken. Eine gute Voraussetzung für ein Bakterienwachstum ist eine herabgesetzte Azidität (bei atrophischer Gastritis, nach Magenresektion o. ä.). Wenn Karzinogene auf Umbauvorgänge der Schleimhaut treffen (z. B. chronisch atrophische Gastritis mit intestinalen Metaplasien), besteht offenbar ein besonders hohes Karzinomrisiko.
Familiäres Magenkarzinom: Etwa 10% der Magenkarzinome sollen familiär auftreten. Es handelt sich ätiologisch um eine Keimbahnmutation im E-Cadherin-Gen. Folge ist eine Veränderung in der Zelladhäsion.
FORMEN

Histologische Formen

95% Adenokarzinome (papillär, tubulär oder muzinös), intestinaler Typ (kohärente Zellstränge, die tubulusähnliche Strukturen bilden) und diffuser Typ (seltener, diffus die Magenwand infiltrierend),
4% seltene Formen: Siegelringkarzinome, adenosquamöse Karzinome, Plattenepithelkarzinome, undifferenzierte Karzinome
Endoskopisch-makroskopische Formen
Typ I (vorgewölbt),
Typ II (flach),
Typ III (exkaviert)
Lokalisation
30% im Antrum
20% im Corpus
40% im Fundus (die Typ-A-Gastritis ist eine Präkanzerose)
10% diffus im gesamten Magen

AUSBREITUNG

Magenkarzinome entwickeln sich in der Schleimhaut, wachsen polypös ins Magenlumen hinein oder bleiben flach, erscheinen lediglich als kleines Ulkus und wachsen in die Tiefe. Tumoren, die gleich diffus in die Tiefe wachsen und die Magenschleimhaut nicht exulzerieren führen zur Linitis plastica. Das Magenkarzinom infiltriert die Magenwand und das perigastrische Gewebe und metastasiert in regionale und entfernte Lymphknoten (ein klinisch wichtiger Lymphknoten liegt links supraklavikulär, als Virchow´scher Lymphknoten bekannt). Es kann zu einer peritonealen Aussaat führen und Nachbarorgane (Leber, Pankreas) direkt infiltrieren. Eine Abtropfmetastase im Abdomen, die im Ovar angeht, ist der Krukenberg-Tumor. Erste Fernmetastasen in Organen finden sich meist in der Leber und in den Lungen. Häufig befallen werden zudem das Knochensystem, die Nebennieren und das Gehirn.

GRADING UND STAGING

Grading nach WHO

G1 hoch differenziert
G2 mäßig differenziert
G3 schlecht differenziert

TNM-Klassifikation

TX Primärtumor kann nicht beurteilt werden
T0 Primärtumor nicht erkennbar
Tis Carcinoma in situ (keine Infiltration der Lamina propria)
T1 Infiltration der Lamina propria oder der Submukosa (Frühkarzinom, kann schon Lymphknotenmetastasen aufweisen)
T2 Infiltration der Muscularis propria oder der Subserosa
T3 Penetration der Serosa, noch keine Infiltration benachbarter Strukturen
T4 Überschreiten der Organgrenzen und Infiltration benachbarter Strukturen
NX Beurteilung über lokoregionäre Lymphknoten nicht möglich
N0 keine lokoregionären Lymphknotenvergrößerungen
N1 lokoregionärer (perigastrischer) Befall von 1-6 Lymphknoten
N2 lokoregionärer (perigastrischer) Befall von 7-15 Lymphknoten
N3 lokoregionärer (perigastrischer) Befall von >15 Lymphknoten
MX Fernmetastasen nicht beurteilbar
M0 keine Fernmetastasen
M1 Fernmetastasen

Stadieneinteilung

Stadium 0 Tis N0 M0
Stadium Ia T1 N0 M0
Stadium Ib T2 N0 M0 oder T1 N1 M0
Stadium II T1 N2 M0 oder T2 N1 M0 oder T3 N0 M0
Stadium III schlechterer Lokalbefund, M0
Stadium IV schlechterer Lokalbefund, M1



SYMPTOMATIK

Eine Symptomatik tritt meist erst relativ spät auf; oft ist der Tumor dann nicht mehr kurativ operierbar. Die wichtigsten Symptome sind Inappetenz, Abneigung gegen Fleisch, unspezifische abdominelle Beschwerden, Gewichtsabnahme bis Kachexie, Anämie durch aparente oder okkulte Blutung und Erbrechen bei Stenosierung (Magenausgangsstenose).

KLINISCHER BEFUND

Der Untersuchungsbefund kann unauffällig sein. Auf folgende Zeichen sollte geachtet werden:

Anämie (durch akute oder chronische Blutung oder durch Knochenmarksbefall)
Virchow´scher Lymphknoten links supraklavikulär (als Zeichen einer lymphogenen Aussaat)
Knochenschmerzen (bei ossärer Filialisierung)
Lebervergrößerung (bei hepatischer Filialisierung)
Aszites (durch peritoneale Aussaat)
Ikterus (durch Tumorverschluß der Gallenwege oder tumoröse Durchsetzung der Leber)

DIAGNOSTIK

Die Diagnostik wird meist erst durch eine unspezifische Oberbauchsymptomatik, eine ungeklärte Eisenmangelanämie oder einen Routinetest auf okkultes Blut im Stuhl eingeleitet.

Gastroskopie und Biopsie: Meist sind Magenkarzinome als polypöse derbe Erhabenheiten, oder exulzerierende, blutende Prozesse leicht erkennbar. Aufmerksam muß man werden beim Riesenulkus und dem nicht oder schlecht heilenden Ulkus. Bei ihnen muß multipel biopsiert und ggf. auch nachendoskopiert werden. Geachtet werden muß auch auf starre Wandbezirke, selbst wenn dort kein Tumor erkennbar ist. Starre Wandbezirke mit makroskopisch praktisch normaler Schleimhaut können Ausdruck eines submukös wachsenden szirrhösen Karzinoms bzw. eines Siegelringkarzinoms sein (Linitis plastica). Sie können einer Schleimhautbiopsie entgehen.

Röntgen-Doppelkontrast: Er läßt polypöse Tumoren und Wandstarren meist gut erkennen. Bei kleinen Ulzera kann die Dignität nicht sicher beurteilt werden.

Endosonographie: Diese Methode lässt auch tiefer gelegene, intramurale und organüberschreitende Prozesse sowie lokoregionäre Lymphknoten erkennen, was für die Stadieneinteilung entscheidend ist.

Laparoskopie: Die Bauchspiegelung wird häufig zur Metastasensuche, speziell bei Verdacht auf peritoneale Aussaat eingesetzt. Als Minilaparoskopie ist die Methode wenig belastend und sehr aussagekräftig.

CT: Mit dem CT werden Ausdehnung, Lymphknoten und Metastasen erkannt.

Laborwerte: Anämiediagnostik (hypochrome mikrozytäre Anämie bei Blutung, eher makrozytäre Anämie und geringe Retikulozytenzahl bei Knochenmarksbefall, Hämolyse und Nachweis von Eierschalenzellen (Fragmentozyten) bei intravasaler Hämolyse durch Siegelringkarzinom), Tumormarker (CA 72-4, CA 19-9, CEA), Leberwerte

Metastasensuche: Röntgen des Thorax 2 E (Lungen- und Knochenmetastasen), Abdomensonographie (Leber-, Ovarial-, Nebennieren-, Lymphknotenmetastasen), ggf. zerebrales CT, Oberbauch-CT, gynäkologische Untersuchung

THERAPIE

Endoskopische Therapie: Endoskopisch kann ein Frühkarzinoms durch Polypektomie oder Mukosektomie entfernt werden.
Gastrektomie: Therapieoption bei den Stadien I und II ist die Gastrektomie mit Lymphadenektomie. Eine präoperative (neoadjuvante) Chemotherapie ist nach bisheriger Kenntnis nicht indiziert. Ziel ist eine R0-Resektion ("chirurgische Heilung"). Stellt sich bei histologischer Aufarbeitung eine R1-Situation (mikroskopischer Tumorrest) dar, sollte nachreseziert werden (Ziel R0).
Die Stadien III und IV kommen für eine operative Therapie mit kurativer Intention (R0-Resektion) nicht mehr in Frage. Dennoch kann eine operative Option bestehen, um Tumormassen zu reduzieren, was bei einer geplanten Chemotherapie vorteilhaft ist. In Studien wird eine präoperative (neoadjuvante) Chemotherapie geprüft. Die Operation sollte einen Sicherheitsabstand von 5 cm (intestinaler Typ) oder 8 cm (diffuser Typ) einhalten (entsprechend Wahl einer subtotalen oder totalen Gastrektomie).
Chemotherapie: Mögliche Indikationen sind eine R2-Resektion (keine vollständige Tumorentfernung möglich) oder ein Magenkarzinom mit Fernmetastasen. Am wirksamsten sind Doxorubicin, Cis-Platin, Etoposid, Mitomycin, Taxoter und Irinotecan. Es können mit Einzelsubstanzen Remissionsraten bis zu 30%, mit Substanzkombinationen (z. B. FAMTX, ELF, EAP) bis zu 50% erreicht werden. Eine Chemotherapie nach RO-Resektion scheint die Prognose nicht zu verbessern. Auch der isolierte Nachweis von Tumorzellen in Knochenmarkspunktaten oder der Peritonealspülung ohne Metastasennachweis ist heute keine Indikation für eine adjuvante Chemotherapie außerhalb von Studien.
Strahlentherapie: Das Magenkarzinom ist wenig strahlensensibel; zudem liegen empfindliche Schleimhäute des Gastrointestinaltrakts in der Nähe, so daß mit einer Strahlenmukositis zu rechnen ist.
Überleben: Die 5-Jahres-Überlebensrate beim Stadium I ist ca. 80%, beim Stadium II ca. 60%, beim Stadium III 30% und beim Stadium IV <5%

Nach der Operation
Die Beschwerden nach einer Magenoperation werden von den Patienten sehr unterschiedlich empfunden. Es gibt Patienten, die trotz totaler Entfernung des Magens annähernd beschwerdefrei sind; andere, denen noch ein Restmagen erhalten geblieben ist, klagen zum Teil über erhebliche Beschwerden. Das Spektrum reicht dabei von Appetitlosigkeit und Gewichtsabnahme bis hin zu Blutarmut und Osteoporose, wobei Erscheinungen wie Sodbrennen, Durchfall oder Druckgefühl nach dem Essen häufig durch eine geeignete Diät und eine angepaßte Lebensweise sowie durch Medikamente behandelt werden können.
Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Auflistung der häufigsten Beschwerden und einige hilfreiche Tips, wie Sie ihnen entgegenwirken können.

Appetitlosigkeit
Bei etwa 80 Prozent der Magenoperierten tritt nach dem Eingriff Appetitlosigkeit ein, weil die "Hungermeldefunktion" des Magens verloren gegangen ist. Eine Gewichtsabnahme in den ersten Monaten nach der Operation ist normal: Im Durchschnitt beträgt der Gewichtsverlust etwa 16 Prozent. Zu einer Stabilisierung kommt es im Laufe von sechs bis zwölf Monaten.
Wenn extremes Untergewicht besteht und auch diätetische Maßnahmen nicht zu einer Gewichtszunahme geführt haben, kann über den Einsatz von Hormonen nachgedacht werden. Sie steigern den Appetit und bewirken eine Erhöhung des Gewichts.
Allerdings können auch Hormongaben zu Nebenwirkungen führen. Sie sollten sich deshalb unbedingt von Ihrem Arzt beraten lassen.

Sodbrennen
Sodbrennen entsteht durch den Rückfluß von Magensaft in die Speiseröhre oder durch einen Stau des im Restmagen bzw. Dünndarm liegenden Speisebreis und der Verdauungssäfte.
So können Sie dem Sodbrennen entgegenwirken:
Essen Sie häufig kleine Portionen.
Lassen Sie sich beim Essen Zeit und kauen Sie gut, damit der Speisebrei möglichst schnell weiterrutschen kann; passierte Nahrung fördert diesen Effekt.
Fragen Sie Ihren Arzt, ob Sie zusätzlich säurebindende und schleimhautschützende Medikamente einnehmen sollen.
Legen Sie sich nach dem Essen nicht sofort flach hin.
Stellen Sie das Kopfende Ihres Bettes so schräg, daß Sie mit deutlich erhöhtem Oberkörper schlafen. Falls dies nicht ausreicht, versuchen Sie, in annähernd sitzender Stellung zu schlafen.

Krampfartige Bauchschmerzen
Viele Patienten klagen darüber, daß nach dem Essen krampfartige Bauchschmerzen auftreten. Ursache für diese "Magenkrämpfe" ist, daß die Speicherfunktion des Magens fehlt und es zu einer plötzlichen Überdehnung des oberen Dünndarmabschnittes kommt. Sie sollten deshalb häufiger kleine Mahlzeiten anstelle weniger großer einnehmen. Erfahrungsgemäß paßt sich der Dünndarm nach einiger Zeit den neuen Gegebenheiten an, und die Schmerzen werden geringer.

Dumping-Syndrom
Die Symptome des sog. Dumping-Syndroms (engl. to dump = hineinplumpsen) treten vor allem im Zusammenhang mit Mahlzeiten auf. Man unterscheidet dabei zwischen dem Frühsyndrom, das sich innerhalb der ersten 15 Minuten nach Nahrungsaufnahme bemerkbar macht und als Ursache die sturzartige Entleerung des Speisebreis in den Dünndarm hat. Symptome, die auf ein Früh-Dumping-Syndrom hinweisen, sind Druckgefühl bzw. Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen und Kreislaufreaktionen wie Herzklopfen, Blässe, Schweißausbruch und im Extremfall ein Kreislaufkollaps.
Für die Behandlung des Dumping-Syndroms ist es wichtig, zu beobachten, nach welchen Mahlzeiten die Symptome auftreten (z.B. Süßigkeiten, Milch o.a.). Diese Nahrungsbestandteile sollten zunächst vermieden werden. Darüber hinaus ist es wichtig, häufig kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen, möglichst wenig zum Essen zu trinken und die Flüssigkeit zwischen den Mahlzeiten zu sich zu nehmen sowie sich nach den Mahlzeiten hinzulegen. In aller Regel bessern sich die Dumping-Syndrome im Laufe der ersten Monate nach der Operation.
In jedem Fall sollten Sie jedoch bei den dargestellten Beschwerden Ihren behandelnden Arzt aufsuchen, um sich von ihm beraten zu lassen.
Das Spätsyndrom tritt zwischen ein und vier Stunden nach den Mahlzeiten auf; die Ursache dafür ist durch rasche Aufnahme großer Mengen von Kohlenhydraten zunächst eine Überzuckerung (Hyperglykämie) mit nachfolgender Unterzuckerung (Hypoglykämie). Die Symptomatik ähnelt der des Frühsyndroms; sehr charakteristisch ist zusätzlich der Heißhunger.

Durchfälle
Durchfälle können bei Magenoperierten verschiedene Ursachen haben. Sie können Begleiterscheinung eines Dumping-Syndroms sein, aber auch auf der Unverträglichkeit von Milchprodukten, insbesondere von frischer Milch beruhen. Ursache ist, daß der in diesen Produkten enthaltene Milchzucker (Laktose) nicht aufgespalten werden kann. Man spricht deshalb auch von Laktose-Intoleranz. Eine laktosearme Diät kann die Beschwerden vollständig beheben.
Wurden bei der Operation die Vagusnerven durchtrennt (Vagotomie), kann auch dies manchmal die Ursache für den Durchfall sein. Ein anderer möglicher Grund sind Infektionen, weil die keimhemmende Funktion der Magensäure fehlt. Meiden Sie deshalb Nahrung, die mit Bakterien verunreinigt ist oder sein könnte. Als besonders risikoreich gelten u.a. rohes oder ungenügend gegartes Fleisch, Speisen, die mit rohen Eiern zubereitet wurden, und Rohmilchprodukte. Sollten Sie dennoch einen infektionsbedingten Durchfall bekommen, wird er genauso behandelt wie bei Nicht-Magenoperierten. Ihr Arzt wird Sie beraten.
Unabhängig davon, auf welche Ursache der Durchfall bei Ihnen zurückzuführen ist, gilt grundsätzlich:
Trinken Sie reichlich - mindestens zwei Liter pro Tag -, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
In den meisten Fällen verschwindet der Durchfall innerhalb einiger Wochen nach der Operation. Wenn nicht, sprechen Sie Ihren Arzt darauf an.

Fettstühle
Darunter versteht man durchfallartige, grau verfärbte Stühle. Sie sind ein Zeichen dafür, daß Sie Fettbestandteile in der Nahrung ungenügend verdauen (Steatorrhoe). Die Speisen werden unzureichend mit Bauchspeichelfermenten vermischt, so daß für den Körper wichtige Nahrungsbestandteile verloren gehen.
Vor allem nach totaler Entfernung des Magens empfiehlt es sich, im ersten Jahr nach der Operation Bauchspeicheldrüsenpräparate einzunehmen, später dann je nach Beschwerden. Bester Zeitpunkt für die Einnahme ist kurz vor dem Essen, spätestens jedoch zu Beginn der Mahlzeit.
Wenn die Fettstühle lange anhalten, besteht die Gefahr, daß der Körper zu wenig mit den fettlöslichen Vitaminen A, D, E und K versorgt wird und demzufolge Mangelerscheinungen u.a. am Skelettsystem und der Muskulatur auftreten. Um dem vorzubeugen, sollten Sie vielleicht fettlösliche Vitamine sowie Calcium einnehmen. Ihr Arzt wird Sie beraten.

Blähungen
Sie sind ebenfalls ein Zeichen dafür, daß der Speisebrei nicht genügend mit Bauchspeicheldrüsensäften durchmischt ist. Die Gabe von Bauchspeicheldrüsenfermenten kann diese Beschwerden lindern. Am wichtigsten ist es jedoch, daß Sie sich an entsprechende Ernährungsgewohnheiten halten.

Erbrechen
Brechreiz mit galligem Geschmack im Mund, Schmerzen hinter dem Brustbein und Brennen - auch unabhängig von den Mahlzeiten - sind Zeichen dafür, daß der Darminhalt in den Restmagen bzw. nach Totalresektion in die Speiseröhre zurückschwappt. Der Dünndarm enthält stark ätzende Sekrete aus Galle und Bauchspeicheldrüse, die dann die Schleimhaut der Speiseröhre schädigen können.
Die Beschwerden können sich im Laufe der Zeit von allein bessern, manchmal muß aber durch Medikamente nachgeholfen werden oder sogar eine operative Korrektur erfolgen, damit die Galle besser abfließt.
Gallensteine
Nach Magenoperationen besteht ein vier- bis achtfach erhöhtes Risiko, daß sich Gallensteine bilden. Die Gründe hierfür sind nicht vollständig geklärt. Vorbeugende Maßnahmen gibt es nicht, aber Sie sollten darum bitten, daß bei den Nachsorgeuntersuchungen auch die Gallenblase durch Ultraschall kontrolliert wird.

Blutarmut (Anämie)
Symptome für eine Blutarmut sind Müdigkeit, geringe Belastungsfähigkeit, manchmal Zungenbrennen, Entzündungen in den Mundwinkeln, brüchige Haare und Nägel und eine grau-gelbe Hautfarbe. Die häufigste Ursache dafür ist Eisenmangel, der z.B. durch Blutverlust während der Operation entstanden sein kann. Meistens gleicht der Körper dieses Defizit selbst wieder aus; ansonsten genügt es, in den ersten Monaten nach dem Eingriff Eisenpräparate einzunehmen.
Bestehen bei Ihnen die oben beschriebenen Symptome jedoch über einen längeren Zeitraum, hängt Ihre Blutarmut mit einem Mangel an Eisen, dem lebensnotwendigen Vitamin B 12 oder von Folsäure zusammen.
Nehmen Sie diese Beschwerden deshalb keinesfalls auf die leichte Schulter, sondern lassen Sie Ihren Arzt umgehend feststellen, ob Ihr Blutbild einen solchen Vitaminmangel ausweist.
Unbehandelt kann ein Mangel an Vitamin B12 schwerwiegende Folgen haben (perniziöse = bösartige Anämie). Für die ausreichende Aufnahme von Vitamin B12 ist eine Substanz, der sogenannte intrinsic factor, unabdingbar, die normalerweise von der Magenschleimhaut gebildet wird. Fehlt sie teilweise, kann dies durchaus schon zu Vitaminmangel führen. Bei Patienten, denen der Magen vollständig entfernt wurde, tritt spätestens nach einigen Jahren, wenn die im Körper vorhandenen Reserven aufgebraucht sind, ein Vitamin-B12-Mangel auf. Ihnen muß die erforderliche Menge in regelmäßigen Abständen gespritzt werden.

Osteoporose
Bei etwa 5 bis 20 Prozent der Patienten tritt nach Magenoperationen Osteoporose auf, eine Entkalkung der Knochen, die u.a. auf einen Mangel an Vitamin D und Kalzium zurückzuführen ist. Davon betroffen sind vor allem Patienten, die häufig Fettstühle haben. Auch Magenoperierte mit Laktose-Unverträglichkeit sind gefährdet, da bei ihnen die Zufuhr von Vitamin D ebenso wie von Kalzium fehlt, die beide in Milch und Milchprodukten enthalten sind. Zur Vorbeugung gegen Osteoporose empfiehlt sich eine kalziumhaltige Kost (z.B. Milchprodukte), evtl. auch die Einnahme von Kalziumpräparaten. Auch Vitamin-D-Gaben bei manifest Knochenbeteiligung werden empfohlen. Besprechen Sie dies mit Ihrem Arzt.
Aber auch Sie selbst können Ihren Teil dazu beitragen, Osteoporose vorzubeugen: Bewegen Sie sich ausreichend an frischer Luft, denn die ultraviolette Strahlung der Sonne regt die körpereigene Vitamin-D-Produktion an.

Ernährung nach einer Magenkrebsoperation
Wenn bei Ihnen eine Magenoperation vorgenommen wurde, erhalten Sie bereits im Krankenhaus von Ärzten und Diätassistentinnen Anweisungen und Empfehlungen für Ihre zukünftige Ernährung.
Generell haben Magenoperierte wegen der schlechteren Nahrungsverwertung einen um etwa ein Drittel höheren Kalorienbedarf als andere Menschen. Das kann unter Umständen Probleme aufwerfen, da gerade diese Patienten oft an Appetitlosigkeit leiden oder Abneigung gegen bestimmte Speisen haben.
Wichtig ist eine hochwertige Nahrung mit vielen Vitaminen und Mineralien.
Etwa 50 bis 60 Prozent der täglichen Energiezufuhr sollten durch Kohlenhydrate abgedeckt sein, 20 Prozent durch Eiweiß und 30 Prozent durch Fett. Dabei sollten Sie etwa die gleiche Menge an gesättigten und ungesättigten Fettsäuren zu sich nehmen. Günstig ist der Verzehr von sogenannten MCT-Fetten: Das sind Fette mit einem hohen Gehalt an mittelkettigen Fettsäuren, die vom Dünndarm besonders gut aufgenommen werden. Es gibt diese Fette als Diätmargarine und -speiseöl im Handel. MCT-Fette eignen sich gut zur Gewichtssteigerung, insbesondere, wenn Patienten unter Fettstühlen leiden.
Ihr persönlicher Kostplan muß nach Ihren individuellen Bedürfnissen und eventuellen Beschwerden ausgerichtet werden. Im übrigen werden Sie selbst im allgemeinen am besten wissen, was Ihnen bekommt und was nicht.
Besonders wichtig ist, daß Ihnen das Essen schmeckt.
Im folgenden finden Sie eine Reihe von grundsätzlichen Tips und Hinweisen übersichtlich zusammengestellt. Ausführlichere Informationen gibt die Broschüre "Ernährung bei Krebs" der Deutschen Krebshilfe, die Sie kostenlos anfordern können.
Grundsätzliche Hinweise zur Ernährung:
Meiden Sie Extreme bei der Nahrungsaufnahme (zu große Portionen, zu heiße, zu kalte Speisen).
Nehmen Sie häufig - bis zu achtmal am Tag - kleine Portionen zu sich.
Lassen Sie sich Zeit beim Essen und kauen Sie gut, damit die Nahrung gut mit Speichel vermischt wird (die Fermente des Speichels haben ähnliche Funktionen wie die der Bauchspeicheldrüse).
Achten Sie darauf, daß Sie genügend Ballaststoffe zu sich nehmen; sie regeln die Stuhlbeschaffenheit.
Meiden Sie zuckerhaltige und zu stark gesalzene Speisen.
Verzichten Sie auf fette Speisen.
Verwenden Sie bei der Zubereitung Ihrer Speisen vorzugsweise Spezialfette (MCT-Fette).
Nehmen Sie während des Essens keine Flüssigkeit zu sich.
Meiden Sie kohlensäurehaltige Getränke, und trinken Sie statt dessen Wasser, Tee und Gemüsesäfte.
Meiden Sie grundsätzlich zu heiße oder zu kalte Nahrungsmittel und Getränke.
Legen Sie sich nicht unmittelbar nach dem Essen hin.
Aber: Stellen Sie bei sich Symptome eines Dumping-Syndroms fest, unbedingt hinlegen!
Tips zur Vermeidung von Blähungen:
Meiden Sie große Mengen Rohkost (Salate/Steinobst).
Verzichten Sie auf blähende Nahrungsmittel wie Hülsenfrüchte, Kohl, Zwiebeln oder Knoblauch.
Verzehren Sie keine geräucherten Wurstwaren.
Einige Nahrungsmittel sind gut gegen Blähungen wirksam. Zu empfehlen sind besonders:Joghurt, Preisel- und Heidelbeeren, Fenchel- und Anistee, Kümmel.

Tumornachsorge
Jede Krebsbehandlung ist ohne Nachbetreuung des Patienten unvollständig. Aufgaben dieser Nachbetreuung sind:
Begleit- oder Folgeerkrankungen festzustellen und zu behandeln,
dem Patienten bei seinen psychischen, physischen und sozialen Problemen zu helfen,
ein Wiederauftreten der Krankheit (Tumorrezidiv) rechtzeitig zu erkennen.
Die teilweise oder vollständige Entfernung des Magens ist ein Eingriff in die Funktionen des Oberbauches und der Verdauung. Aus diesem Grunde ist eine Nachbetreuung des Patienten empfehlenswert, um Begleit- und Folgeerkrankungen festzustellen und zu behandeln. Hierzu dienen Untersuchungen beim Hausarzt oder beim behandelnden Krankenhaus, die erstmals drei Monate nach der Operation erfolgen sollten.
Ob regelmäßige, apparative Nachuntersuchungen einen Tumorrückfall so frühzeitig erkennen, daß die Heilungschance verbessert wird, ist für das Magenkarzinom bislang nicht erwiesen. In jedem Fall sollten Sie jedoch ihren behandelnden Arzt aufsuchen, wenn nach der Krankenhausentlassung Beschwerden auftreten, die sich nicht innerhalb weniger Wochen zurückbilden. Der Arzt wird dann weitere Untersuchungen veranlassen.
Im Mittelpunkt der einzelnen Nachsorgeuntersuchungen stehen die Besprechung mit dem Patienten, Fragen nach dem bisherigen Verlauf der Erkrankung, nach dem Befinden usw. (Anamneseerhebung) und die regelmäßige körperliche Untersuchung. Abhängig von den bestehenden Beschwerden erfolgen weitere Untersuchungen.
Die Untersuchungen sollten auch Früherkennungsuntersuchungen beinhalten, um Tumoren an anderen Organen frühzeitig zu erfassen. Hierzu dient die Untersuchung des Darms mindestens einmal pro Jahr. Bei Männern sollte die Vorsteherdrüse (Prostata) abgetastet und bei Frauen im Rahmen der jährlichen gynäkologischen Früherkennungsuntersuchung über die Notwendigkeit einer Mammographie gesprochen werden.
Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus wird eine Anschlußheilbehandlung empfohlen. Dafür gibt es speziell eingerichtete Nachsorgekliniken, in denen der Patient wieder zu Kräften kommen kann.
Wenn Sie in Ihre häusliche Umgebung zurückgekehrt sind, kann der Kontakt zu ebenfalls Betroffenen, die Sie z. B. in einer Selbsthilfegruppe finden, eine große Hilfe sein, da diese die Probleme aus eigener Erfahrung kennen und mit Rat und Tat helfen können.
Die Wiedereingliederung des Patienten in den Alltag ist eine große Herausforderung für den Betroffenen selbst, seinen Arzt und seine Umwelt. Wichtig ist sich klarzumachen, daß auch nach einem so einschneidenden Ereignis wie einer Krebserkrankung Beruf und Alltagsleben wieder aufgenommen werden können und müssen. Sie sollten jede Hilfe in Anspruch nehmen, die Ihnen dabei geboten wird. Dazu gehört auch die psychische und finanzielle Unterstützung. Informationen über Sozialleistungen, auf die Sie Anspruch haben, enthält der "Wegweiser zu Sozialleistungen" der Deutschen Krebshilfe. Sie können ihn kostenlos unter der auf S. 41 angegebenen Adresse bestellen.

Wo können Sie Informationen und Rat erhalten?
Rasche, kompetente Hilfestellung, Unterstützung und Beratung erhalten Krebspatienten und ihre Angehörigen bei der Deutschen Krebshilfe. Selbstverständlich kostenlos.
Die Deutsche Krebshilfe verfügt über eine umfangreiche Sammlung von aktuellen, detaillierten Adressen, auf die Krebskranke und ihre Angehörigen zurückgreifen können. Bei medizinischen Fragen geben wir Ihnen z. B. die Adressen von Tumorzentren oder onkologischen Schwerpunktkrankenhäusern in Ihrer Nähe, an die Sie sich vertrauensvoll wenden können. Auch die Auskunft, wo sich an Ihrem Wohnort die nächstgelegene Beratungsstelle oder Selbsthilfegruppe befindet, erhalten Sie bei uns. Adressen von Fachkliniken und Kliniken für Krebsnachsorgekuren liegen uns ebenfalls vor.
Ebenso verfügen wir über die Anschriften der in der Bundesrepublik eingerichteten und zum Teil von der Deutschen Krebshilfe geförderten Stationen für palliative Therapie. Bei Fragen zum Thema Schmerz stehen Ihnen dort besonders kompetente Ansprechpartner zur Verfügung.
Bei der Bewältigung von sozialen Problemen hilft die Deutsche Krebshilfe denjenigen Krebspatienten, die durch ihre Erkrankung in eine finanzielle Notlage geraten sind. Dazu gehört u.a. die enge Zusammenarbeit mit dem Härtefonds der Deutschen Krebshilfe, der Krebspatienten unter bestimmten Voraussetzungen eine einmalige finanzielle Unterstützung gewährt. Auch wenn Sie Schwierigkeiten im Umgang mit Behörden, Versicherungen und anderen Institutionen haben, helfen und vermitteln wir im Rahmen unserer Möglichkeiten.
Darüber hinaus bietet die Deutsche Krebshilfe zahlreiche Broschüren an, in denen Diagnostik, Therapie und Nachsorge einzelner Krebsarten erläutert werden. Angehörige von Krebskranken finden in dem Heft "Hilfen für Angehörige - Die blauen Ratgeber 30" hilfreiche Anregungen, Hinweise und Gesprächshilfen. Benutzer des Internets können die Ratgeber unter der Adresse "http://www.Krebshilfe.de" aufrufen und lesen bzw. per Computer bestellen.
Deutsche Krebshilfe e.V.
Thomas-Mann-Str. 40
53111 Bonn
Postfach 1467
53004 Bonn
Telefon: (montags bis freitags 9 -17 Uhr)
Zentrale: 0228/72990-0
Härtefonds: 0228/72990-94
Informationsdienst 0228/72990-95
Telefax 0228/72990-11
E-Mail: deutsche@krebshilfe.de

Die Strahlentherapie
Die Bekämpfung eines Tumors mit Strahlen (= Radiotherapie oder Radiatio) hat im wesentlichen die Verkleinerung der Geschwulst zum Ziel. Bestimmte Strahlen verursachen Schäden im Erbgut der Zellen. Krebszellen haben ein weniger gut funktionierendes Reparatursystem als normale Zellen. Deshalb können Schäden, die durch die Bestrahlung in diesen Zellen angerichtet werden, schlechter behoben werden: Der Krebs stirbt ab.
Der Einsatz der Strahlentherapie bei Magenkrebs ist vor allem dann angezeigt, wenn ein Patient nicht operiert werden kann oder auf eine Chemotherapie nicht anspricht. Leidet z. B. der Patient an Stenosen und ist deshalb zu schwach für eine Operation, läßt sich häufig durch Bestrahlungen die Lebensqualität verbessern.
In Einzelfällen kann auch versucht werden, die Stenosen mit dem Laserstrahl zu weiten oder durch Plastik- oder Metallröhrchen (Endotubus, Shunt) offen zu halten.
Eine Strahlentherapie bei Magenkrebserkrankten zusätzlich zur Operation wird sehr zurückhaltend eingesetzt. Die Wirksamkeit ist bisher nicht erwiesen.
In unmittelbarer Nähe des Magens liegen nämlich wichtige Organe, die durch die Bestrahlung in Mitleidenschaft gezogen werden können, so daß der Schaden eventuell größer ist als der Nutzen.

Die Chemotherapie
Die Chemotherapie ist wie die Strahlentherapie deshalb erfolgreich, weil die verabreichten Medikamente (Zytostatika) Krebszellen eher angreifen als normales Gewebe. Es handelt sich um Zellgifte, die vor allem auf sich teilende Zellen wirken. Da Tumorzellen sich praktisch ständig vermehren, werden vor allem diese geschädigt.
Zytostatika werden einzeln eingesetzt (Monotherapie) oder kombiniert in sogenannten Schemata, und der Umgang mit diesen Medikamenten bedarf einer sehr großen Erfahrung. Die Therapie wird über bestimmte Zeiträume (Zyklen) durchgeführt, zwischen denen Pausen (Intervalle) liegen.
Da Magentumoren vorwiegend von den Drüsen der Magenschleimhaut ausgehen und Drüsenkrebse (Adenokarzinome) schlecht auf Zellgifte ansprechen, spielt die Chemotherapie bei dieser Krebsart eine untergeordnete Rolle. Bislang ist eine günstige Wirkung der Chemotherapie zusätzlich zur Operation nicht erwiesen. Bei fortgeschrittenem Tumor kann durch eine Vorbehandlung mit Chemotherapeutika bei einem Teil der Patienten eine Verkleinerung der Geschwulst und damit unter Umständen die vollständige Tumorentfernung erreicht werden (neoadjuvante Therapie). Auch bei Vorliegen von Fernabsiedlungen (Metastasen) ist die Chemotherapie angezeigt, um Einfluß auf das Tumorwachstum zu nehmen. Allerdings ist die Behandlung nur bei einem Teil der Patienten wirksam, so daß die Therapie sehr sorgfältig überwacht werden muß und am besten in erfahrenen Zentren durchgeführt werden sollte.
Leider wird bei der Behandlung auch normales Gewebe, das sich relativ oft erneuert, in Mitleidenschaft gezogen. Hier ist beispielsweise die Darmschleimhaut zu nennen. Stirbt sie ab, geht gleichzeitig eine wichtige Schutzschicht verloren, weshalb es vermehrt zu Darmentzündungen und Durchfällen kommt. Andere typische Begleiterscheinungen einer Chemotherapie sind Übelkeit, Erbrechen und Haarausfall.
Alle diese Nebenwirkungen verschwinden wieder, wenn keine Zytostatika mehr verabreicht werden.

Die Immuntherapie
Immuntherapie bedeutet, daß die körpereigenen Abwehrkräfte des Patienten durch Medikamente gestützt werden. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Präparate, die auf ganz verschiedenen Wegen in die komplizierten Vorgänge der Immunabwehr eingreifen. Da man davon ausgehen muß, daß eine Störung im Immunsystem des Menschen zum Ausbruch der Krebserkrankung geführt hat, ist die Stützung der körpereigenen Abwehr besonders sinnvoll.
In klinischen Studien wird derzeit untersucht, ob von dieser Behandlungsart ein Vorteil für den Patienten zu erwarten ist.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Immunsystem zu stimulieren. Wichtig dabei ist, die einzelnen Maßnahmen aufeinander abzustimmen und mit dem Arzt zu besprechen. So wird sichergestellt, daß diese ergänzende Therapie die Basisbehandlung nicht stört.
Interessante Aspekte bietet die Behandlung mit Vitaminen und hier vor allem die Vitamine E und A. Vitamin A wirkt positiv auf Haut und Schleimhaut des Menschen; Vitamin E hilft, Gifte, die beim Zerfall von Tumorzellen, bei Entzündungen oder krankhaften Stoffwechselprozessen entstehen, zu neutralisieren.
Da jeweils hohe Dosierungen notwendig sind, muß auch eine Behandlung mit Vitaminen von einem Arzt überwacht werden.
Selbstbehandlungen sind auf jeden Fall abzulehnen, da bei Überdosierungen entweder starke Nebenwirkungen auftreten oder wegen zu geringer Dosierung keine Effekte erzielt werden.
Zunehmende Bedeutung gewinnt auch der Einsatz von Mistelpräparaten, denen eine immuntherapeutische Wirksamkeit zugeschrieben wird. Ein exakter wissenschaftlicher Nachweis konnte jedoch noch nicht geführt werden.
Interferone und Interleukine werden beim Magenkarzinom unter den strengen Überwachungsbedingungen klinischer Studien gelegentlich eingesetzt. Hierbei handelt es sich um Botenstoffe, mit denen sich die körpereigenen Abwehrzellen untereinander verständigen.
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  #3  
Alt 29.06.2004, 11:46
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ich hab da mal bitte ein paar fragen

ja, danke
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