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  #1  
Alt 23.03.2011, 08:29
Rotombre Rotombre ist offline
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Standard Adenokarzinom zu spät erkannt

Hallo Ihr Lieben,
ich möchte Euch gerne von meiner Tochter berichten.
Nadine hatte seit Aug. 2010 immer sehr sehr starke Blutungen.
Sie war damit bei Ihrer Frauenärztin in Behandlung. Es ein Abstrich gemacht, der soll ok gewesen sein. Beim Ultraschall meinte die Ärztin da würde etwas nicht stimmen. Was wußte sie aber nicht. Die Gebärmutterschleimhaut würde sich so stark aufbauen als sei sie schwanger. Erstmal abgewartet. Nach einigen Wochen schickte sie Nadine in die Klinik dort sollte eine Ausschabung gemacht werden.
Der Befund der Ausschabung lautete es sei alles ok und negativ.
Wieder abgewartet. Die Blutungen blieben.
Nadine ist dann im Jan. zu einer anderen Frauenärztin gegangen.
Auch sie sagte nach dem Ultraschall, da stimmt was nicht. Der Pap-Wert lag bei 5.
Sie hat Nadine dann sofort in die Medizinische Hochschule überwiesen.
Dort folgte dann eine Totaloperation mit Entnahme von 34 Lyhmpknoten.
Von den 34 waren 3 befallen. Der Professor und die Ärzte meinten sofort das man es schon viel früher hätte erkennen und behandeln müssen.
Nadine bekommt nun ab Donnerstag tägl. Bestrahlung und 1 x die Woche Chemo.
Vorgestern hat sie den Phatologen der ersten Ausschabung angerufen und gestern hatten wir ein Gespräch mit Ihm.
Er hat sich in der Zwischenzeit nochmal das Gewebe, Objektträger, angeschaut, und zugegeben das Ihm ein großer Fehler unterlaufen sei.
Er hat den Krebs nicht erkannt und den Befund als negativ bewertet.
Er hat es auch schon seiner Versicherung gemeldet.
Im Vordergrund steht erstmal die Gesundheit von Nadine und wir hoffen das sie die Therapie gut verkraftet,ohne so schlimme Nebenwirkungen und das damit alles abgetötet wird.
Nadine ist 30 Jahre und hat eine kleine Tochter von 5 Jahren.

Gibt es hier noch jemanden dem sowas schon passiert ist?
Was kann man noch tun,wie sich verhalten?
In dem Befund steht Adenokarzinom der Zervix PT1B1,3cm,TN1,kann mir jemand sagen was das bedeutet?

Danke Euch.

Gruß
Tina
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  #2  
Alt 23.03.2011, 10:22
Mamita Mamita ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom zu spät erkannt

Hallo Tina,

ich muss sagen, dass ich immer wieder über die schlampige Arbeit so mancher Ärzte staune. Da fragt man sich doch, ob sie ihren Doktortitel nicht irgendwo eingekauft haben anstatt ihn an der Uni zu erarbeiten, denn Krebszellen von gesunden zu unterscheiden gehört zu den 'basics' der Zytologie.
Aber wie dem auch sei, jetzt steht erstmal die Gesundheit deiner Tochter im Vordergrund. Das mit den befallenen Lympknoten ist schon blöd, aber die Medizin ist heute schon so weit, dass man auch mit dem Befund eine gute Heilungschance hat. Allerdings wird das bestimmt kein leichter Spaziergang werden.
Zu dem Befund deiner Tochter, soweit ich das deuten kann: Adenokarzinom ist ein Tumor der aus dem Drüsengewebe hervorgeht. T1B1 ist die Klassifikation, wo die Ausdehnung beschrieben wird. T1b1 ist Stadium 1 (von 1 bis 4), das heisst invasiver Tumor, nicht grösser als 4 cm, auf die Zervix begrenzt. Was das P davor heisst, weiss ich nicht. N1 heisst Befall der regionären Lympknoten.
Ich selbst (38 Jahre alt, 2 kleine Kinder) hatte auch ein T1B1, allerdings ein Plattenepithelkarzinom, was wohl häufiger vorkommt, und keinen Lympknotenbefall. Ich hatte auch eine Radikal-OP und darauffolgende Bestrahlung. Das ist jetzt alles etwas über 1 Jahr her und mittlerweile geht es mir sehr gut, auch wenn die Erholung doch sehr lange dauerte (besonders was Verdauung anbetrifft). Eigentlich muss man ungefähr ein Jahr einrechnen, bis alles wieder so läuft wie vorher und deine Tochter wird bestimmt eine Weile brauchen, bis sie sich wieder alleine und selbständig um Arbeit/Kind/Haushalt kümmern kann. Hier im Forum sind einige Frauen mit ähnlichem Befund, sie werden sich bestimmt noch zu Wort melden. Also ich wünsche euch erstmal alles Gute und viel Kraft für die kommenden Wochen.
Liebe Grüsse
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  #3  
Alt 23.03.2011, 10:26
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom zu spät erkannt

Hallo Rotombre,
erst mal herzlich willkommen hier im Forum, auch wenn der Anlass kein schöner ist.

Es kommt vor, dass beim PAP-Abstrich gesundes Gewebe entnommen und der mit Zellveränderungen aussen vor gelassen wird. Aber es ist schon sehr selten, denn erfahrene Gyns wissen, dass sie nicht nur an einer kleinen Stelle rumtupfen dürfen.

Manchmal jedoch sitzt die Zellveränderung weit drin im Zervixkanal, wo man nicht so leicht hinkommt. Deshalb wurde ja auch die Ausschabung ,Biopsie (?) gemacht.
Und die Zytologen wissen in der Regel auch, was sie tun, deshalb ist es sehr eigenartig, dass der PAP 5 erst so viel später entdeckt wurde....

Hier findest du die FIGO-Einteilungen (T1 B1 , N1)
http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ad.php?t=16876

Wie man sich verhalten soll...keine Ahnung, da die Diagnose ja nun steht. Ausser viel Stress mit Gerichtsverfahren und Geld kann man wohl nichts erwarten. Wichtig ist erst mal, dass deine Tochter die Therapie durchzieht und wieder gesund wird.

Wir tauschen uns hier aus, es ist eine grosse Hilfe, vielleicht will deine Tochter auch hier schreiben. Es gibt Dinge, die man nicht mit den Angehörigen besprechen will/kann...aber hier kann man sie loswerden.
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton
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  #4  
Alt 23.03.2011, 15:13
ellen11 ellen11 ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom zu spät erkannt

Hallo,
ja, mir ist in etwa das gleiche passiert. Ich hatte 6 MONATE (!) Blutungen, Schmierblutungen etc. Ich war während dieser Zeit jeden Monat bei meiner Gyn. Sie sagte immer nur, es sei alles in Ordnung und ich ein Angsthase. Sie verschrieb mit Tabletten, die aber auch nicht halfen. Sie hatte auch Ultraschall gemacht, aber nichts verdächtiges gefunden. Auf mein Drängen hin wurde eine Ausschabung gemacht. Das Ergebnis: Krebs. Ich kam nach 2 Tagen ins Krankenhaus und wurde sofort operiert. Bei mir wurde ein Endometroides Adenokarzinom im fortgeschrittenen Stadium festgestellt. 7 von 49 untersuchten Lymphknoten waren leider schon befallen. Ich bekam Chemo und Bestrahlungen, externe sowie Brachy (Bestrahlungen in der Scheide). Ich hoffe, dass nichts mehr nachkommt. Es war keine leichte Zeit, aber es geht vorüber. Die Ärzte in der Klinik sagten mir auch, solche Ärzte müssten aus dem Verkehr gezogen werden., diese seien gemeingefährlich.
Ich habe nichts unternommen (Gericht) gegen diese Gyn. Gestern hörte ich, dass sie einer anderen Patientin auch Gesundheit vorgegaukelt hat und diese sehr krank war. Das ist doch alles so furchtbar.
Wie ich las, hat Dir auch Nicita geschrieben, das ist eine ganz Liebe, die mir auch schon viel Mut gemacht hat, als ich verzweifelt war. Ich danke ihr nochmals dafür.
Ich denke ganz fest an Euch beide und grüße Euch ganz herzlich, Ellen 11.

Geändert von gitti2002 (23.03.2011 um 16:51 Uhr) Grund: Beiträge anderer User nicht noch mal in der vollen Länge als Zitat ins Forum stellen
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  #5  
Alt 23.03.2011, 16:24
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MelU-J MelU-J ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom zu spät erkannt

Hallo,
das ist natürlich übel, was da passiert ist. Auch wenn jetzt die Gesundheit Deiner Tochter natürlich im Vordergrund steht, würde ich nicht darauf verzichten, den Arzt in so einem offensichtlichen Fall in Regress zu nehmen.

Wer weiß, was Deiner Tochter alles hätte erspart bleiben können. In den meisten Fällen ist eine langwierige Behandlung auch mit finanziellen Einbußen verbunden.

Das aber nur am Rand. Der eigentliche Grund, warum ich antworte, ist, dass ich Dir und Deiner Tochter Mut machen möchte. Ich hatte 1996 mit 20 ein Adenokarzinom FIGO IIIc. Von 32 entnommenen Lymphknoten waren 7 befallen. Damals hat keiner außer mir geglaubt, dass ich solange rezidivfrei bleibe. Ich hab damals meinen Arzt gefragt und der hat mir gesagt, dass ca. 10-20% der Frauen mit einem vergleichbaren Befund die 5-Jahresfrist rezidivfrei überstehen. In meinem jugendlichen Leichtsinn habe ich schnippisch geantwortet: Tja, ich hab noch nie in Statistiken gelebt.

Und siehe da, ich hatte tatsächlich 15 Jahre Ruhe.

Jetzt im Moment leuchten zwar die Alarmglocken bei mir wieder knallrot, aber der Befund steht noch nicht. Ich kämpfe zur Zeit noch gegen die vermeintliche Diagnose (und die furchtbaren Ängste!), weil ich eine weitere Erkrankung habe, die auch noch in Frage käme.

Jeder Fall ist ein Einzelfall!

Ich drücke Euch die Daumen!!!

LG, Mel
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  #6  
Alt 23.03.2011, 21:44
snoopy39 snoopy39 ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom zu spät erkannt

Hallo zusammen,

was da Rotombres Tochter passiert ist, find ich den absoluten Hammer!!!!!
Das kann doch nicht sein, sowas darf einfach nicht passieren. Hier gehts doch nicht nur um nen grippalen Infekt, sondern schlicht und ergreifend ums LEBEN: Auch wenn jetzt erstmal die Gesundheit von Nadine absolut im Vordergrund steht, sollte man das ganze nicht einfach so übergehn. Wer weiß wie vielen Patientinnen dann noch sowas bevorsteht.
Bei mir wurde auch ein Adeno-ca diagnostiziert. Hatte "nur" Wertheim, ohne Chemo oder Bestrahlung, da bei den entnommenen 45 Lymphknoten glücklicherweise keine befallen waren.
Ich wünsche Nadine ganz viel Kraft für die nächste Zeit und das sie danach völlig geheilt ist von dem Kriechtier.

Liebe Grüße, snoopy
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  #7  
Alt 23.03.2011, 22:18
Rotombre Rotombre ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom zu spät erkannt

Hallo Ihr Lieben,
ich möchte mich erstmal recht herzlich für Eure Antworten bedanken,sie haben mich und auch Nadine ein Stück weiter bebracht und auch hoffen lassen.
Ihr seid ja alle auch Betroffene und ich "nur" Angehörige, aber ich denke und fühle, zumindest glaube ich das, genau wie Ihr.
Ich würde so gerne mehr tun, aber ich weiß nicht wie und was.
Nadine ging es heute nicht so gut. Sie hat starke Schmerzen in den Beinen.
Heute wurden die Stellen angezeichnet wo morgen bestrahlt wird.
Übermorgen ist dann die Chemo. Vorab hat sie schon Akupunktur bekommen um die Nebenwirkungen einzuschränken.
Ich drücke Euch alle ganz fest.
Melde mich morgen wieder.

Gruß
Tina
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  #8  
Alt 24.03.2011, 09:15
Canaris Canaris ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom zu spät erkannt

Bei uns war es ähnlich
Auch meine Frau hatte immer wieder Kontaktblutungen.
Ist 3 x zu ihr Stammgyn. gegangen, der 2 x ein Abstrich vornahm welche beiden negativ waren.

Das dritte Mal hat er sie mit einem Ayuvedasalbe nach Hause geschickt.
Nie hat er ein Ultraschal gemacht.

Leider hat der 2. Gynäkologe es auch nicht besser gemacht.
Ich habe meine Frau gedrängt ein neuer Gyn. zu suchen was sie tat, aber auch er machte nur ein Abstrich, welcher wieder negativ war (papp 2 neg.) und auch hier wieder kein Ultraschal.

Nachdem sie einer Sturzblutung bekam, ging sie ins KH, wo nach einer Biopsie das Elend an den Tag kam.

Abstriche haben nur eine 70% ige Aussagekraft. Das weiß jeder Gynäkologe.

Leider haben die meiste Patientinnen mit ein ausgewachsener Tumor wohl eine ähnliche Geschichte zu erzählen.
__________________
Mein Gabi .
Gebärmutterhalskrebs mit ein Beckenwandrezidiv
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  #9  
Alt 24.03.2011, 11:41
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nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom zu spät erkannt

Lieber Canaris
Seid beide ganz lieb von mir gedrückt. Ich muss schlucken, wenn ich deine Zeilen lese, es ist so tragisch, wie das alles bis jetzt gelaufen ist. Ich schreibe diese Zeilen hier, weil ja dein Thread geschlossen wurde, um Mitleidsbezeigungen zu vermeiden. Dennoch hier meine Gedanken. Du weisst, dass sie von Herzen kommen.
__________________
Liebe Grüße
Nikita


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George Patton
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  #10  
Alt 24.03.2011, 13:17
gela 77 gela 77 ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom zu spät erkannt

Liebe Rotombre,

ich gehöre leider auch zu denen, wo der Krebs erst sehr spät diagnostiziert wurde. Bei meinen jährlichen Kontrolluntersuchungen war angeblich nie etwas zu sehen und erhöhte Pap Werte habe ich auch nie gehabt. Allerdings habe ich mindestens 3-4 Jahre meinem Frauenarzt die Ohren vollgejammert..
hatte Schmerzen beim sitzen und während der Periode. Seine Kommentare dazu waren er sieht nichts auffälliges, also ist da auch nichts..stattdessen wurde mir der Darm gespiegelt. Außer ein paar Polypen war alles okay.
Meine Beschwerden aber sind weiterhin da gewesen und haben sich zudem auch noch verschlimmert. Mein Frauenarzt sagte einmal zu mir, meine Liebe, so ist das nun mal wenn man in die Jahre kommt aus einer Blumenwiese wird eine Steppe..muss dazu sagen, ich habe ihm total vertraut..da ich seit meinem 14. Lebensjahr bei ihm in Behandlung war wollte ich auch nicht unbedingt wechseln.
Erst, als mir eine merkwürdige Flüssigkeit aus der Scheide kam war meine Geduld am Ende. Ich rief bei meinem Frauenarzt an und bat um einen Termin. Am Telefon erfuhr ich, das er in Rente gegangen sei und das seine Praxis von zwei Ärztinnen übernommen worden ist. Ich machte dann einen Termin zur Krebsvorsorge..und da passierte es während der Untersuchung. Es fing an zu bluten und hörte gar nicht mehr auf. Es wurde dann veranlasst das ich einen Not Termin zur Displasie Sprechstunde in der Uni Klinik bekam.
Dort wurde dann fortgeschrittener Gebärmutterhals Krebs diagnostiziert. PENG..
Ich war so wütend auf meinen Frauenarzt ich hätte sonstwas machen können..mir wurde aber abgeraten zu klagen, hätte mir angeblich nur meine Nerven gekostet.
Heute 2 Jahre danach denke ich , vielleicht hätte ich doch was machen sollen.
Auf alle Fälle habe ich durch eine Praxismitarbeiterin, die noch Kontakt zu meinen Ehemaligen hat, ihm ausrichten lassen VIELEN DANK DOC...
Bei mir ist das Vertrauen arg erschüttert worden.
So schnell glaube ich heute niemanden mehr (Habe ich mir jedenfalls vorgenommen)
Meine Diagnose war pt2b pN1 (14/30) pM1a L1,V0, R1, GIII, Figo IVb
Ich möchte euch und eurer Tochter Nadine alles Gute wünschen, und wie ihr seht, ihr seid nicht alleine.
Liebe Grüße gela
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  #11  
Alt 24.03.2011, 14:42
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MelU-J MelU-J ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom zu spät erkannt

@gela, aber auch alle "Opfer": So nebenbei - wenn ich's richtig verstanden habe, beträgt die Verjährungsfrist bei Ärztefehler mindestens drei Jahre .

"Für die Berechnung der Verjährungsfrist ist der Zeitpunkt maßgeblich, in dem der Patient von den den Anspruch begründenden Umständen und der Person des Schuldners Kenntnis erlangt oder ohne grobe Fahrlässigkeit hätte erlangen können. Diese Kenntnis kann erst durch ein gerichtlich erstattetes Gutachten eines Sachverständigen erworben sein. Die Verjährungsfrist beginnt dann mit dem Schluss des Jahres zu laufen, in dem alle Voraussetzungen für die Kenntnis bzw. grob fahrlässige Unkenntnis vorliegen. Die Verjährungshöchstgrenze beträgt unabhängig von der Unkenntnis des Patienten 30 Jahre. Die Verjährungsfrist beträgt 3 Jahre.

Dazu eine Entscheidung des BGH 6. Zivilsenat , Urteil vom 23.04.1991, AZ.: VI ZR 161/90"

Ich würde klagen! Und wenn ich es kräftemäßig nicht selbst könnte, würde ich eine Vollmacht erteilen und kämpfen lassen. Mag sein, dass das geldgeil klingt. Aber sorry, solche Ärzte versauen ein Leben bzw. haben mindestens grob fahrlässig dazu beigetragen, dass das Leben erheblich schwerer wird mit allen körperlichen und seelischen Konsequenzen. Wofür gibt es denn Berufshaftpflichtversicherungen?

Ich bin absolut kein materialistischer Mensch. Kein Geld der Welt kann eine Gesundheit ersetzen. Ich denke, dass die meisten zu spüren bekommen, dass eine Krebserkrankung einen auch finanziell stark belasten kann (sei es fehlendes Einkommen, teure Medikamente etc., die die KK nicht oder nicht voll übernimmt, die magere Zuzahlung der KK zu einer Perrücke und und und), da ist es doch nur gerechtfertigt, sich wenigstens die finanzielle Sicherheit zu holen, die einem zusteht. Wenn man schon an der Krankheit selbst nichts ändern kann, so kann man doch mit dem Geld Begleitumstände mildern, sich vllt. Erholung gönnen, die man sich sonst nicht leisten könnte, eine tolle Reise machen etc. Egal was, sich einfach was Gutes tun. Damit eben die Gesundheit im Vordergrund stehen kann und nicht wegen der finanziellen Lage, die so oder so schlimm ohne den Fehler des Arztes erst gar nicht entstanden wäre, auch noch erschwert wird !

VG, Mel
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  #12  
Alt 24.03.2011, 14:56
snoopy39 snoopy39 ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom zu spät erkannt

Gela und canaris, ich bin total erschüttert wenn ich solche Berichte wie von euch lese, wo eindeutig daraus hervorgeht das es wirklich immer wieder Ärzte gibt, die einen entweder nicht ernst nehmen, oder versuchen die Beschwerden zu bagatelisieren. Es macht mich sehr betroffen, denn man hätte eher reagieren MÜSSEN, dann wäre euch vielleicht nicht alles, aber doch vieles erspart geblieben.
Bei solchen Berichten merke ich erst wieder wieviel Glück ich mit meiner Gyn hatte! Sie hat sofort reagiert, alles sehr ernst genommen und so kam ich noch mit dem sprichwörtlichen blauen Auge davon. Hatte zwar Lymphbahneinbrüche, aber noch keine befallenen Lymphknoten. Bin zwischenzeitlich davon überzeugt das dies nur dem schnellen Handeln meiner Ärzte zu verdanken ist.

Ich denke an euch und wünsche auch allen anderen hier viel Glück und Kraft

LG snoopy
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  #13  
Alt 24.03.2011, 15:12
Mamita Mamita ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom zu spät erkannt

Also ich möchte mich Mels Meinung anschliessen, ich würde auch auf jeden Fall klagen. Zum einem, so wie Mel es sagt, als persönliche Wiedergutmachung (auch wenn ein finanzieller Schadensersatz das Leid natürlich nicht rückgängig macht) und zum anderen auch, um diese Erfahrung anderen Frauen zu ersparen. Denn zumindest dieser Zytologe, wenn er sieht, dass seine Schlamperei rechtliche Folgen hat, wird er ab dann bestimmt dreimal ins Mikroskop schauen bevor er einen Befund unterschreibt. Und vor allem, wenn der Ärztefehler sich über mehrere Monate hinzieht, also eigentlich kein punktueller Fehler ist, sondern eine generelle Schlamperei, so wie über lange Zeit eine Blutung nicht ernstnehmen..... Also ich finde so etwas darf nicht ohne Konsequenzen bleiben. Denn genauso wie gela voll ihrem Arzt vertraut hat, so vertrauen wir normalmenschlichen (d.h. nicht-Ärzte) doch immer unseren Ärzten und legen sogar unser Leben in ihre Hände. Also das wenigste was man da erwarten kann ist doch, dass sie ihrer Verantwortung bewusst sind und gewissenhaft ihrer Arbeit nachgehen.

Liebe Grüsse
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  #14  
Alt 24.03.2011, 17:21
gela 77 gela 77 ist offline
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Ich nochmal...wenn es mir besser gehen würde und ich die Kraft hätte, die mal da war, dann würde ich bestimmt etwas unternehmen.
Bin aber zu der Überzeugung gelangt an dem Spruch mit der Krähe ist was dran. Zudem kämpfe ich zur Zeit auch noch um meine EU-Rente. Das hat zur Zeit Priorität, weil "leben" möchte man ja auch von irgendwas..
Wenn ich nicht meinen Mann an meiner Seite hätte währe ich wahrscheinlich schon ein nervliches Wrack.
Ich habe lernen müssen einzustecken und das Beste daraus zu machen.
Wie sagte mein Onkologe, fahren sie an die Algarve und gucken zu wie der Frühling kommt, das tut ihnen allemal besser als gegen Windmühlen zu kämpfen..wo er Recht hat hat er Recht.
Liebe Grüße gela
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  #15  
Alt 26.03.2011, 08:19
Rotombre Rotombre ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom zu spät erkannt

Guten Morgen Ihr Lieben
und vielen 'Dank für die Antworten.
Ich kann jedem nur raten für sein Recht zu kämpfen auch wenn es sich nach einem langen Weg anhört,aber Ihr tut es für Euch und auch damit das Leben etwas besser werden kann. Wenn ich sehe wieviel Kosten auf Euch Betroffene zukommen,überall Zuzahlungen und dann noch diese schlimme Krankheit.
Am Montag habe ich ein Gespräch mit einer Fachanwältin. Ich berichte dann mal wie es gelaufen ist.

Gestern hatte Nadine die erste Chemo. Sie hatte große Angst davor.
Das ganze hat 4 Stunden gedauert. Gestern abend hatte sie leichte Schwierigkeiten sich in Worten auszudrücken, es war als ob sie neben sich steht.
Mal schauen wie es heut und die nächsten Tage wird.

Nikita, wie geht es Dir eigentlich??????Ich würde gerne mit Dir in Kontakt bleiben.

Macht man hier eigentlich immer einen neuen Fred auf für ein gewisses Thema???

Seid alle lieb gedrückt.

Gruß
Tina
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