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  #1  
Alt 21.09.2009, 21:14
Gudrun77 Gudrun77 ist offline
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Frage Dorf ich mich vorstellen - brauche dringend jemand der mir zuhört

Guten Abend,

darf ich mich kurz vorstellen und bei Euch einschleichten?

Ich heiße Gudrun und bin 32 Jahre alt.

Und seit letzte Woche weis ich das ich auf meinem Rücken etwas habe, was nicht dort hin gehört. Ich bin sehr stark übergewichtig und habe lange gedacht, dass das ding da ist, weil ich DICK bin. Aber als ich letzte Woche bei der Hausärztin war und die aufgrund einer Allergie meinen Rücken ansah, überwies sich mich zum Chirugen.

Ja und da war ich heute. Ich habe einen Handball großes Lipom am Rücken. Ich bin total verunsichert. Erst stand der allg. Chirug vor mir, als er meinen Rücken sah, holte er den Stationsarzt dazu. Irgendwie waren die Blicke so komisch. Der eine meinte 1 Woche vollstationär der andere min. 3 Tage und dann heim.

ABER ich muss zum MRT. Es ist wohl sehr sehr groß und irgendwie waren die komisch. Jetzt befürchte ich halt, das es kein Lipom ist, sondern ein Liposarkom, aufgrund der größe.

Mensch bis Anfang letze Woche ging es mir noch richtig gut. Ich hatte eine einfach Allergie die ich abklären wollte. Und nun habe ich ANGST Kreibs zu haben.

Müßte ich nicht merken wenn ich Krebs habe, weil es mir Körperlich schlecht geht. Ich habe nichts abgenommen, mir geht es gut. Ich habe keine Schmerzen oder sonstige Probleme.

Wenn ich wirklich einen HANDBALL großen bösartigen Tumor auf dem Rücken habe, müßte ich ihn dann nicht spüren und schmerzen haben???

Ach bitte, ich hoffe das es hier jemanden gibt der mich ein wenig beruhigen kann.

Habe erst am kommenden Montag das MRT und dann erst noch eine Woche später die Nachbesprechung beim Chirug.

DANKE für Eure Antworten.

Gruß

Gudrun
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  #2  
Alt 21.09.2009, 22:54
Schmatte Schmatte ist offline
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Standard AW: Dorf ich mich vorstellen - brauche dringend jemand der mir zuhört

Hallo Gudrun,

kann Deine Sorge gut verstehen und es ist sicher schwer auszuhalten bis der Befund da ist.
Achte darauf, dass das MRT mit Kontrastmittel gemacht wird. Wenn nicht kann man die Bösartigkeit nicht deuten. Du kannst Dir gleich nach dem MRT den Befund vom Arzt erläutern lassen - bestehe einfach drauf. Sollte der Verdacht tatsächlich auf einen Weichteiltumor deuten, dann sollte auch die Biopsie bereits in einem Sarkomzentrum durchgeführt werden. Das ist eine ganz wichtige Entscheidung und kann für den weiteren Verlauf der Erkrankung sehr wichtig sein. Wo wohnst Du denn???

Bis dahin mach Dich nicht ganz verrückt, auch wenns schwer fällt.

LG Schmatte
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  #3  
Alt 22.09.2009, 00:33
Lucky End Lucky End ist offline
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Standard AW: Dorf ich mich vorstellen - brauche dringend jemand der mir zuhört

Hallo Gudrun,

war vor einigen Wochen in einer ähnlichen Situation. Der Doc sagte zu mir (41 Jahre alt) auch: "Das Ding auf dem Röntgenbild gehört da nicht hin und muß weg". Das war für mich der Startschuss für ein paar bewegte Wochen mit einer wahrlichen Berg. und Talfahrt der Gefühle!

Mein Tipps für Dich sind:
1) Bringe viel Geduld mit! Es werden diverse Untersuchungen gemacht um alles mögliche in Deinem Körper zu entdecken. Die Ergebnisse stehen nicht immer gleich zur Verfügung. Das ist für Dich zwar im ersten Moment schwer, aber Schnellschlüsse führen nicht zu einer besseren Diagnose.

2) Bedenke immer: Für Ärzte zählt "das DING" immer solange als bösartig, bis das Gegenteil durch eine Untersuchung erwiesen ist!

3) Stelle Dir ganz kritisch (!!!!)die Frage, wieviele Kollegen ertrage ich auf meinem Zimmer? Ich hatte da mein Schlüsselerlebnis!!:
Ich wurde nachdem dieses "Ding" entdeckt wurde, in ein anderes Krankenhaus überwiesen und wurde mit 2 anderen (eigentlich ganz netten Frauen) in ein Zimmer gesteckt. Ganz schnell habe ich dann registriert, dass meine Zimmerkolleginnen angereist sind um ihre Chemo zu bekommen. Dass ich Krebs haben könnte hatte ich bis dahin noch nicht einmal in Erwägung gezogen. Durch die "ermunternden" Worte von einer der zwei Damen hat sich dies aber schnell geändert!!! So Nebensätze wie "Das Ding bei Ihnen ist so groß das wird bei Ihnen sowieso nicht operiert" oder "bei Frau X. war das auch so und die hat einen besonders agressiven...". Ganz besonders hart war aber, dass ich auf das Ergebniss meiner Bronchoskopie und der MRT gewartet habe und es dann klar war, dass das nicht vor meinem Wochenend-Urlaub zu Hause vorliegt. Dann kam einer der ätzendsten Sprüche: "Ja bei Frau XY war das auch so, die hat das Ergebniss auch erst nach dem Wochenende erfahren und die hatte dann diesen Krebs. Der gehts ja ganz schlecht.....
Am Freitagnachmittag hat mich dann mein Mann abgeholt und ich habe den ganzen Weg nach Hause nur geheult. Ich hatte panische Angst !!!!
Am nächsten Montag habe ich meine Situation bei der Anmeldung geschildert und darauf bestanden, dass ich ein Zweibettzimmer erhalte. (Da ich jedoch noch panische Angst vor dem Ersticken hatte wollte ich kein Einbettzimmer). Ich bekam das dann auch und habe meiner neuen Zimmerkollegin (natürlich auch zur Chemo im KH) gleich meine Ängste geschildert. Sie war auch sehr positiv eingestellt und hat mir in diesen Tagen wirklich sehr geholfen.

4) Nimm Dir einen MP3-Player mit. Da kannst Du Dir die Stöpsel ins Ohr tun und von Deiner Umwelt abschotten, wenn es Dir zu viel wird. Ich höre sehr gerne Hörbücher und da kann ich mich in eine andere Welt wegbeamen.

5) Lies im Netz keine Statistiken zu den diversen Krebsarten. Jeder Krebs ist anders!!! Das macht Dich nur Verrückt und belastet Dich nur unnötig!!! Sollte es Dich doch getroffen haben hast Du mehr Zeit als Dir lieb ist, dann kannst Du Dich nach GENAUER Diagnose immer noch schlau machen!!!

6) Histologie (Gewebeuntersuchung)!! Das nervenaufreibendste was die Medizin erfunden hat! Ich habe zweimal gewartet - nach der Bronchoskopie und nach der OP. Bis bei mir endlich feststand was ich habe dauerte das nach der OP nochmal 3 Wochen. Heute 7 Wochen nach OP und 10 Wochen nach der Entdeckung von dem "Ding" liegt der Abschlußbericht der Pathologie immer noch nicht vor.

Du siehst also: Nerven und Geduld ist unglaublich wichtig!!

Wer steht Dir bei?Hoffentlich hast Du Familie oder Freunde, die sich um Dich kümmern!?

Liebe Grüße und
TOI TOI TOI

und halt uns auf dem laufenden. Hier liest man gerne von einem Happy End!!

Lucky End
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  #4  
Alt 22.09.2009, 09:18
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susa212 susa212 ist offline
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Standard AW: Dorf ich mich vorstellen - brauche dringend jemand der mir zuhört

Hallo Gudrun,

die Warterei und Ungewissheit ist ätzend, das habe ich auch so erlebt. Hier hilft nur Geduld und Ablenkung. Für mich war meine "unklare Raumforderung" erst bösartig, als das auch tatsächlich durch die Biopsie belegt war.

Wie Schmatte schon geschrieben hat, sollte das MRT auf jeden Fall mit Kontrastmittel gemacht werden. Dazu brauchst du aber wahrscheinlich ein aktuelles Blutbild mit Creatinin und ggfs. den Schilddrüsen-Werten. Mach dich nochmal da, wo das MRT gemacht werden soll, schlau - nicht dass die dir am Montag sagen, sie können das Kontrastmittel nicht geben, weil sie die Blutwerte nicht haben!

Die Tipps von Luchy End fürs Krankenhaus sind klasse, sie decken sich mit meinen Erlebnissen bei diversen Aufenthalten. Vor allem der MP3-Player hat mir sehr geholfen, bei mir allerdings eher mit Musik, Hörbücher sind nicht so mein Fall. Da wo ich lag, durfte man das Handy benutzen und ich habe mir deshalb kein Telefon am Bett geben lassen. Über das Handy konnte ich sehr genau steuern, ob ich überhaupt gesprächsbereit war und wenn ja, ob ich mit der Person sprechen wollte, die da anruft. Das kann ich nur empfehlen.

Alles Gute! Susanne
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  #5  
Alt 22.09.2009, 09:30
Schmatte Schmatte ist offline
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Standard AW: Dorf ich mich vorstellen - brauche dringend jemand der mir zuhört

Noch mal zum MRT: hier sind auch bei Kontrastmittel keine vorherigen Untersuchungen notwendig, vielleicht bei Unverträglichkeiten? Nur bei CT bzw. PET/CT muß man diese Werte untersuchen lassen und dann mitbringen.
Aber denke bitte noch nicht so sehr über die Problematik Krankenhaus nach, lenk Dich etwas ab, mach jeden Tag was schönes, sonst machst Du Dich selbst verrückt!

LG Schmatte
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  #6  
Alt 22.09.2009, 15:45
Gudrun77 Gudrun77 ist offline
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Frage AW: Dorf ich mich vorstellen - brauche dringend jemand der mir zuhört

DANKE für Eure Worte!

Mir wird ja wohl nichts anderes übrig bleiben, als alles abzuwarten. Den Tipp von dem Kontrastmittel nehm ich aber gleich mit. Nicht das ich nochmal zum MRT muss, weil das nicht gleich gemacht worden ist.

ABER mal eine ganz andere Frage.

Kennt sich jemand mit einem Liposarkom aus. Meine Schwägerin ist Krankenschwester in der Chirugie und wir sehen uns mehrmals die Woche und die sagt, dass sie nicht glaubt das es bösartig ist. Dazu geht es mir Körperlich einfach viel zu gut und ehrlich gesagt, auch wenn das Ding Handball groß ist. So merke ich nichts. Garnichts. Gut meine BHs sind jetzt seit einiger Zeit eine Nr. größer. Aber ich habe keine Schmerzen bin Top Fit und leide nicht an Gewichtsverlust oder sonstige Anzeichen. Ich habe nichts. Wenn die Ärztin nichts gesagt hätte, würde ich noch weiter so rumlaufen.

Gibt es nicht irgendwelche Anzeichen. Ich meine es ist doch Krebs, kann man einen HANDBALL gr. Krebs am Rücken haben und sicher SUPER fühlen???

DANKE für Eure Antworten.
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  #7  
Alt 22.09.2009, 15:53
Schmatte Schmatte ist offline
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Standard AW: Dorf ich mich vorstellen - brauche dringend jemand der mir zuhört

Als wir zum 1.Sarkomforum waren, haben wir Aufnahmen von unglaublich großen Tumoren gesehen. Alles ist möglich, aber erst die Diagnostik wird zeigen, was es wirklich ist. Bei mir dachte man auch es ist nichts (lies dazu meinen allerersten Beitrag unter Klarzellsarkom). Auch die Spezialisten in einem Sarkomzentrum können oft nur mit der Histologie den Nachweis erbringen. Und da es ganz seltene Tumore sind, es einem nicht unbedingt schlecht gehen muß ...., ist also alles möglich, auch dass es nichts schlimmes ist!!!!!!!!!

Das wünsch ich Dir.

LG Schmatte
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  #8  
Alt 28.09.2009, 16:05
Gudrun77 Gudrun77 ist offline
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Frage Zurück vom MRT - mit Befund

Hallo Zusammen,

nach dem ich habe meine Platzangst überwunden habe, weil mein Mann bei mir war die ganze Zeit. Habe ich dann darauf bestanden, das ich danach den Arzt sprechen kann.

Der meinte zu mir, das das Lipom eine beträchliche Größe von 10 * 15 cm hätte und ca. 1,5 kg wiegt. Es würde einen Nerv einengen und sollte so schnell als möglich raus.

Er vermutet weiter, dass der Tumor gutartig ist. Aber zu 100 Prozent könnte man das erst nach der OP und dem Histologischen Gutachten sagen.

Weiter meinte er nur, dass sie das Teil nicht schon eher gestört hat. So ein gr. Lipom wäre ihm hier noch nicht unter gekommen. Aus Fachzeitschriften würde er soetwas kennen. Und würde auch meinen Befund so schnell als Möglich an meinen Arzt weitergeben.

In der Chirugischen Praxis kümmert das die Arzthelferinnen nur Herzlich wenig. Die haben mir erst für Montag einen Termin gegeben. Meint Ihr ich sollte so lange warten???

Fragen über Fragen. Auch sagte, er dass der Wundschmerz wohl der größte sei. Da eine Muskelinfiltration nicht da ist. GSD.

Was meint Ihr - ich bin drauf und dran auf die Station zu gehen und zu sagen ich habe Schmerzen, die sollen mir das raus nehmen. Denn in der Tat, lag ich während des MRT in der Röhre. Habe ich nach einiger Zeit den Notknopf gedrückt, weil meine rechte Hand kribbelte wie die sau.

Soll ich wirklich so lange warten???

DANKE für Lesen und Eure Worte.

Gruß

Gudrun
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  #9  
Alt 28.09.2009, 17:17
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susa212 susa212 ist offline
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Standard AW: Zurück vom MRT - mit Befund

Hallo Gudrun,

das ist ja schön, dass du schon heute ein Gespräch über das MRT haben konntest und dass es halbwegs Entwarnung wegen der Bösartigkeit gegeben hat! Was es für ein Gewebe ist und ob es (hoffentlich) wirklich gutartig ist, kann natürlich erst die Histologie klären, jede andere Aussage wäre vorschnell gewesen.

Da das Teil sicher langsam gewachsen ist, muss es meiner Meinung nach auch nicht mit großer Eile raus - außer du hast tatsächlich Schmerzen. Deine Ungeduld kann ich aber auch verstehen, jetzt wo du weißt, dass etwas passieren muss. Lass dir doch nächte Woche von dem Chirurgen mal vorschlagen, was er machen würde und dir dann einen Termin geben. Wenn dir das dann zu lange hin ist, kannst du ja immer noch mit Schmerzen auf der Station auftauchen ...

Genieß bis dahin die Sonnentage! Susanne
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  #10  
Alt 29.09.2009, 08:29
Schmatte Schmatte ist offline
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Standard AW: Zurück vom MRT - mit Befund

Hallo Gudrun,

meine Empfehlung wäre, eine Kopie der CD und den Bericht sofort in ein Sarkomzentrum zu senden und dort noch mal die Begutachtung machen zu lassen oder noch besser, Dich dort in der Sarkomsprechstunde selbst vorzustellen. Das geht eigentlich ganz schnell und vor allem wird man dort Verständnis für Deine Sorgen haben (die Vorstellung bzw. Weiterbehandlung mit falsch vorbehandelten Patienten ist leider enorm). Man würd dann eine Empfehlung aussprechen und Dir kompetent raten. Wenn ein Radiologe so etwas großes noch nicht gesehen hat, muss ich immer an meinen eigenen Fall denken!!!!!! Es geht hier nicht um die Zeit in erster Linie, sondern eher um eine fachlich einwandfreie Behandlung. Und für den Fall, dass es wirklich etwas anderes wäre als vermutet, ist auch die Biopsie von einem Sarkomspezi von enormer Bedeutung. Und sollte es nichts Schlimmes sein, so kannst Du Dich immer noch damit trösten, nichts falsch gemacht zu haben.

Falls Du noch Fragen hast, schicke mir gern auch eine PN.

LG Schmatte
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  #11  
Alt 29.09.2009, 11:20
Lucky End Lucky End ist offline
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Standard AW: Zurück vom MRT - mit Befund

Hallo Gudrun,

PRIMA !! Das hört sich ja schon mal ganz positiv an. Bitte behalte Deinen Optimismus auch und lies hier möglichst keine Krankheitsverläufe und -geschichten!! Das macht Dich wirklich nur verrückt und die Wahrscheinlichkeit, dass Dein Ding gutartig ist ist viiiieeel größer als die, dass es bösartig ist!!

Übrigens: Bei meinem Mann wurde vor fast 2 Jahren auch so ein Lipom, das auf dem Hüftknochen wuchs, entfernt. Das war ca. halb so groß wie Deines! Ich habe ihn ins KH gefahren und wieder abgeholt. Er lief mir eine Stunden nach der OP schon wieder entgegen. Das größte Problem war nur ihn so ins Auto zu verfrachten, dass er möglichst wenig Schmerzen hatte. Sitzen war ein paar Tage recht schmerzhaft für ihn. Allerdings war er insgesamt 2 ½ Wochen krank geschrieben, weil er ja nicht viel laufen und schwer heben durfte. Dann war aber alles wieder gut und das ist bis heute so!!

Überleg Dir also, wie Du vom KH nach Hause kommst. Du hast ja dann eine nicht zu verachtende Wunde am Rücken. Evtl. musst Du Dir den Krankentransport nach Hause nämlich vorher (!) von Deiner Krankenkasse genehmigen lassen, bzw. muss dieser auch vorher vom Arzt verschrieben werden.

An Deiner Stelle würde ich mir mal ein kleines Täschchen mit dem Nötigsten für eine Nacht packen, falls es doch notwendig ist, dass Du über Nacht bleiben musst (wegen der Größe Deines Lipoms).

Ich drücke Dir alle Daumen
und warten auf Dein Happy End!
TOI TOI TOI
Lucky End

@Schmatte,
ich hab‘ jetzt ja schon diverse Male gelesen, dass es ganz wichtig ist ein Sarkom von Fachleuten entfernen zu lassen.

Kannst Du mir sagen warum das so eminent wichtig ist?
Was wurde da beim Sarkomtreffen darüber berichtet?
Was passiert , (kann pasieren), wenn das Ding nicht R0 entfernt wurde. (Bin R2)

Dank‘ Dir schon mal vorab.
Lucky End
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  #12  
Alt 29.09.2009, 12:52
Schmatte Schmatte ist offline
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Standard AW: Zurück vom MRT - mit Befund

Hallo Lucky End und wer noch so mitliest,

das große Problem ist, dass die meisten Ärzte einen Weichteiltumor nie in ihrem Leben sehen, oder so selten, dass man schon allein dadurch eben gar keine Erfahrung hat. Für den einen von den 99 % hat eine fehlerhafte Biopsie oder gar unkorrekte chirurgische Entfernung fatale Auswirkungen. Und das heißt Tumorzellen können ausgeschwemmt werden, denn der Sicherheitsabstand ist hier das Wichtigste. Es sind 2-3cm rund um den Tumor, das heißt auch gleichzeitig höchstes Können eines Tumorchirurgen. Wir haben in Bad Nauheim Bilder gesehen von Biopsien, die falsch gemacht wurden mit fatalen Auswirkungen auf die Endversorgung. Es wird bei einer Biopsie meist auch ein Drainageschlauch zur Ableitung der Wundsekrete seitlich meist so 3-4cm entfernt eingelegt. Stellt sich dann in der Histologie ein bösartiger Tumor heraus, muß dieses Gebiet mit in die Entfernung einbezogen werden - eben wegen Tumorzellenverschleppung. Darus folgt letztlich eine sehr umfangreiche chirurgische Versorgung als Lappenplastik.... Und R0 ist deshalb so wichtig, weil damit die besten Chancen für ein Überleben gegben sind, genauso wichtig wie frühzeitige und gut durchgeführte Diagnostik (solange bis ein bösartiger Tumor ausgeschlossen ist).

Ich weiß, es hört es für manch einen nervig an, immer wieder darauf hinzuweisen, wie wichtig die Vorstellung in einem Sarkomzentrum iat. Aber den Ärzten ist eine Vorstellung in diesen Zentren dehalb so wichtig, weil man im Ernstfalle auch helfen kann. Diese Möglichkeit schwindet mit einer falschen Vorbehandlung dramatisch und hat natürlich auch einen Leidensweg zur Folge.

Vielleicht muß ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich mich sehr intensiv mit dieser Problematik beschäftigt habe - und das im Zusammenhang mit der Klage gegen die Uniklinik, die auf Ihrer Homepage an 2. Stelle Weichteiltumoren als Erfahrungsbereich des Tumorzentrums zu stehen hat. Ein normaler Mensch, der bisher nie krank war, hat natürlich Vertrauen und verläßt sich auf die netten Ärzte und Schwestern. Deshalb ist ein selbstbestimmemder Patient eine ganz wichtige Geschichte, denn manchmal kann man eben auch mal einen Hauptgewinn haben (manchmal eben auch einen bösartigen Tumor). Und weil heute alles mit Geldverdienen zu tun hat, und sich scheinbar viele Ärzte ihrer Verantwortung nicht bewußt sind, werden solche PAtienten dann nicht etwa in ein Sarkomzentrum überwiesen, sondern man verdient sich lieber selbst das Geld. Man glaubt es kaum, aber leider gibt es viele Beispiele dafür , auch hier im Forum.

Ich habe nach 3 Jahren Kampf mit meiner Klage nicht gewonnen, dazu hätte ich beweisen müssen, dass ich zur Erstvorstellung noch keine Metastasen hatte und das kann eben niemand. Aber trotzdem kam ein Vergleich raus, es waren zu viele Fehler auch in dem gesamten Ablauf der Diagnostik gemacht worden. Aber das merkt man als Patient erst, wenn man sich in dieses Thema reinkniet und meist erst viel zu spät. Ein Vergleich vor Gericht ist heute schon ein Erfolg, aber Gesundheit wär eben auch nicht schlecht.

Am meisten hat mich dann nach der Verhandlung geschockt, dass meine Bitte nach Auswertung dieser Problematik in der Klinik mit den Kollegen nicht stattgefunden hat - und genau das wollte ich eigentlich erreichen. DAss man daraus lernt. Letztlich ist mein Kampf auch der KAmpf der Sarkomspezialisten, von denen ich auch Zuspruch und Hilfe für mein schwieriges Vorhaben erhielt. In Bad Nauheim sagte ein Arzt folgendes: In Deutschland braucht jeder Handwerksmeister einen Meisterabschluß, dann darf er sich Meister nennen und sein Handwerk ausüben, in der Medizien ist das anders - niemand gibt derzeit vor, wann man ein Spezialist auf irgendeinem Gebiet ist und schn garnicht bei den Sarkomen. Und deshalb sind Sarkomzentren so wichtig, hier findet man das geballte Wissen und vorallem die Erfahrung mit so seltenene Turmoren wie unsere. Und was auch besonders wichtig ist, man ist auf dem allerneuesten Stand der Forschung und Technik, Onkologen, Radiologen, Pathologen arbeiten zusammen, um für einen Patienten wie Du und ich, einen Schlachtplan zu erarbeiten, der möglichst unser Leben retten soll, aber wenigstens wenns nicht anders möglcih ist, doch noch etwas verlängern!!!!!

So nun hab ich Euch zu getextet. Fehler korregier ich heute mal nicht.

Eigentlich wollte ich dazu in meinem eigenen Thread berichten, aber nun kam hier die Frage.

LG und viel Kraft und Optimistmus
Schmatte

Geändert von Schmatte (29.09.2009 um 12:59 Uhr)
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  #13  
Alt 30.09.2009, 11:08
Lucky End Lucky End ist offline
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Standard AW: Zurück vom MRT - mit Befund

Hallo Schmatte, hallo Gudrun,

HERZLICHEN DANK für Deine ausführliche Antwort, die sicherlich auch nochmal in einem neuen Thread hilfreich ist. Hier wird ja doch diverses, aus verständlichen Gründen, immer wieder geschrieben und Deine Info ist doch so wichtig, dass man sie nicht oft genug lesen kann. Bitte mach das mit dem eigenen Thread! Jetzt ist mir einiges klarer!!! Klar, beruhigt mich das natürlich nicht wirklich, da ich ja R2 bin. Für mich kommt diese Erkenntnis zu spät. Ich beschränke mich jetzt eben auf das Hoffen, dass es trotzdem zu keiner Streuung gekommen ist.

So nun muß ich aber teilweise meine Meinung revidieren, dass man nicht zu viel über mögliche Wenns und Abers im Netz lesen soll bevor man weis was man hat !!!

@Gudrun,

nimm Schmattes Rat an und geh‘ in ein Sarkomzentrum!!!

Ich will Dich beim besten Willen nicht verängstigen und eigentlich wollte ich keinen Detailbericht über mich abgeben nun aber speziell für Deine Meinungsfindung doch: Ich hatte einen wunderschönen Rundtumor 10,5 x 6,5 cm an einer sehr ungünstigen Stelle. Die Ärzte haben sowas noch nie gesehen und keiner wusste so recht was das Ding ist. Ich wurde bei der Entlassung von diversen Ärzten gebeten doch mal was von mir hören zu lassen, sie möchten wissen, was das letztlich ist / war.
Die größten Bedenken der Ärzte (Lungenfachärzte) war bei mir eigentlich die Problematik, wie man das Ding da weg bekommt. Vor der OP konnte, trotz diversen Untersuchungen, nicht abgeklärt werden ob das Ding bereits fest mit beiden Lungenlappen verwachsen war und ob es nicht bereits an den Herzbeutel angewachsen war. Ich habe mich ja eigentlich vor der OP von meinen linken Lungenflügeln verabschiedet und trotz lauter Krebskranken auf meinen Zimmern das Thema Krebs weit von mir gewiesen. (Das Ding ist ja soooo rund....) . Da der Tumor nun nirgends an-/verwachsen war haben sich die Ärzte entschieden die Lunge zu erhalten. Bei mir stellten sie beim Schnellschnitt fest, dass das Ding doch bösartig ist und schnitten dann alles weg, was ging und zu sehen war. Mein Rest sitzt sehr blöde und im nachhinein hätte R0 bedeutet: Lunge links doch weg! Keine Ahnung, was mir ein Sarkomzentrum weggeschnippelt hätte oder was die beste Entscheidung gewesen wäre; ist auch müsig darüber zu spekulieren wie ich selbst (hab ja tief geschlafen) entschieden hätte. Zu spät und nicht mehr änderbar!

Aber, liebe Gudrun, denk noch einmal über ein Sarkomzentrum nach.

Beim mir hat die Histologie genau das Problem gehabt wie Schmatte es beschreibt: Der erste Pathologe wusste nicht so recht und meinte: Eher Metastase als Primärtumor. Erst der Referenzpathologe an der Uni kam zu einer Diagnose. Mein Sarkom ist mega selten bis da alle Tests durch sind dauert das. Bei mir Wochen!! Der Abschlußbericht ist immer noch nicht da – aber Diagnose steht fest. Sie möchten mit dem großen Parafinblock noch ein paar Untersuchungen machen….(das Versuchs-Kaninchen lässt grüßen)

Nochmal danke an Schmatte

Gudrun Dir viel Glück und ein Happy End!!!!!!
TOI TOI TOI
Lucky End
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