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Alt 18.12.2013, 20:53
OpaTochter OpaTochter ist offline
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Registriert seit: 07.02.2012
Beiträge: 255
Standard Kai in der Kiste / Jack in the box

Da bin ich nun hier gelandet.

Heute genau vor einem Monat hat mein Papa aufgehört zu atmen.

und ... mir geht es gut. Oder jedenfalls deutlich besser als die gesamte Zeit lang ab Diagnose.

Manchmal trifft mich die Traurigkeit wie ein Messerstich in den unerwartetesten Momenten, ich komme mir so vor, als wenn ich in einem großen Raum eingesperrt wäre mit diesem Erschreckemonster in der Kiste. Das Monster ist die Trauer bzw. eigentlich der Schmerz darüber das er einfach nicht mehr da ist. Kein Anruf mehr "Na meine Große" kein Blödsinn machen mit meinem Keks wo ich immer zwischen meinem Mann und meinem Papa vermitteln musste (klar darf ein 6-jähriger kein Fluch der Karibik gucken , aber wie soll ich meinem Pa was verbieten?), keiner mehr den ich mitten in der Nacht anrufen kann, weil ich nicht weiß wie ein bestimmtes Lied heißt oder von wem es ist. Niemand der mich mit den neusten CD s versorgt (ob ich will oder nicht),... nie mehr.

Dieses Monster sitzt da also in der Ecke. Wenn ich es anstupse wie gerade eben kommt es raus und es tut weh. Ich weiß immer das es da ist und darauf wartet rauszuspringen. Meist wenn ich es gerade nicht sehen will.

Alle sind immer erstaunt, wenn Sie mich mitfühlend fragen "Wie geht es Dir" und ich sage "Es geht mir richtig gut."

Ich denke es wird sich noch ändern, aber im Moment ist alles so wie es ist / war in Ordnung. Dadurch das ich fast zwei Jahre das Sterben meines Vaters befürchtet habe und mich gefragt habe wie wird es sein, wie grausam wird es, wie lange dauert es, wie reagiere ich, wie verkraftet es mein Sohn,.... und dieses Karussel 21 Monate lang ... und dann war alles nun ja, "in Ordnung" bin ich immer noch, ich bin versucht erleichtert zu schreiben, aber eigentlich bin ich immer noch getragen von dieser gemeinsamen Woche, die ich im Haus meiner Eltern verbracht habe und in der wir Restfamilie so eng zusammen gerückt sind, dass es sich einfach nur schön anfühlte und die ganze Zeit lang das Gefühl, dass mein Pa dabei war und seeehr zufrieden mit seinen Mädels.

Tja, so wechsel ich jetzt also nach hier um schon mal das Thema zu haben, wenn Kai sich doch nicht wieder einsperren lässt.
__________________
Nicht mehr OpaTochter


Beruf: Optimistin (meistens)

Motto: Schlimmer geht immer.

Papa: SCLC, Diagnose 07.02.2012
Den Kampf verloren am 18.11.2013




Hier gibt es meine Vorstellung:
http://www.krebs-kompass.de/showpost...&postcount=524

Geändert von OpaTochter (19.12.2013 um 09:24 Uhr) Grund: Thema fortgeführt
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