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  #1  
Alt 15.04.2008, 23:29
Lionheart Lionheart ist offline
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Registriert seit: 15.04.2008
Beiträge: 5
Standard Es ist so schwer

Ich bin neu hier. Doch bevor ich hier etwas schreiben möchte, stelle ich mich kurz vor. Mein Name ist Marcus, ich bin 34 Jahre alt und selbstständig. Meine Mutter (um die es hier geht), ist 54 Jahre. Angefangen hat alles mit Unterleibskrebs. Nun, ich will nicht von der Vorgeschichte reden, sondern von dem wie es mir heute geht. Meine Mama liegt nun aufgrund eines Darmverschlusses im Krankenhaus, dabei wurde festgestellt, dass der ganze Bauchraum voll mit Krebs ist. Meine Ma ist operiert worden und liegt seid dem auf der Intensiv. Sie hat der Maßen abgebaut, dass ich sie am ersten Tag selber nicht erkannt habe. (Das war vor 4 Tagen). Es hat sich in der Zeit so viel ergeben, dass es mir echt schwer fällt einen Anfang zu finden. Sie will nicht mehr ! Und ich glaube ich habe es mitlerweile akzeptiert. Der Arzt hat mir gesagt, dass es sich noch um Tage max. um Wochen dreht. Sie hat mir gesagt, dass Sie nicht mehr will !!!
Ich habe natürlich ersteinmal viel geweint, nachgedacht und gegrübelt, aber eins habe ich verstanden, dass ich für Sie da sein muss.

Heute war ein Arzt da und hat sie aufgeklärt, was möglich ist.
Sie hat eine Vollmacht unterschrieben, welche besagt, dass ich der jenige bin der im Falle entscheiden muss (soll) was gemacht oder nicht gemacht wird. Nun ist es so, dass ich mich total schlecht fühle, weil ich einerseits das machen möchte was Sie sich von mir wünscht, andererseits bin ich der Sohn, der seine Mutter liebt und Sie nicht einfach gehen lassen will.

Ich muss eins dazu dagen; ich habe noch einen Bruder, der allerdings sehr empfindlich, labil und auch ein bissel naiv ist, dem ich nicht alles sage.

Ich würde mich freuen, wenn mir jemand vileicht aus eigener Erfahrung helfen könnte besser damit umzugehen.
Vielen dank im vorraus.
Marcus

Geändert von Lionheart (16.04.2008 um 08:09 Uhr)
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  #2  
Alt 16.04.2008, 08:13
Starfish Starfish ist offline
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Registriert seit: 13.12.2007
Ort: Aachen
Beiträge: 41
Standard AW: Es ist so schwer

Hallo Marcus,

erstmal tut es mir sehr Leid das es euch auch erwischt hat.

Ich habe meinen Vater vor 2 Jahren an einem Magenkarzinom verloren. Nachdem 6 Monate nach Diagnosestellung Metastasen festgestellt worden sind hat mein Vater Chemo und Bestrahlung abgelehnt und sich selber aus dem Krankenhaus entlassen und gesagt da will er nie wieder hin.
Auch mich hatte mein Vater zu seinem "Betreuer" auserkoren, was seine medizinischen Belange anbetrifft.
Es war nicht immer leicht seinen Wunsch zu respektieren.
Aber zum Schluss musste ich meinen Vater mit Schmerzmittel so vollpumpen das der Tod für ihn eine Erlösung war. Es ist nicht leicht einen geliebten Menschen leiden zu sehen, aber das macht das loslassen leichter.
Oft habe ich gedacht ich kann und schaff das nicht mehr, aber irgendwo holt man wieder Kraft und es geht weiter.

Sei für deine Mutter da, das ist das wichtigste, was auf einen zukommt weiß man nicht aber man wächst mit ihnen und man schafft es, auch wenn es oft schwer ist.

Ich schicke Dir ein ganz großes Kraftpaket

LG
Starfish
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  #3  
Alt 16.04.2008, 08:30
Benutzerbild von Sani
Sani Sani ist offline
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Registriert seit: 17.08.2005
Ort: Rhein-Sieg Kreis
Beiträge: 1.318
Standard AW: Es ist so schwer

Hallo Markus,

auch mich macht es sehr betroffen,auch,das es jetzt scheinbar so schenll gehen soll.Du selbst setzt dich noch damit auseinadner und sollst ,mußt schon Entscheideungen treffen,die du erst selbst findne mußt.
Markus ,ich bin selbst betroffene,habe einen inoperablen Hirntumor und auch eine Patientenverfügung.Nur,mein Mann konnte sie nicht unterzeichen,er sagt es würde nicht gehen,das er es zuließe ,wenn er nach meinem Willen handeln solle,z.B.die nicht gewollten Lebensverlängernden Maßnahemn bei aussichtslosigkeit.Will dir sagen,es ist die schwerste Hürde,als Angehöriger "ja"zu sagen zum gehenlassen.Denk daran,du entscheidest im Sinne deiner Mutter,sie kan vielleihct dann schmetzfreier auch mit weniger Qual gehen.Wir hatten die situation auch bei meinem Schwiegervater,wir waren auch da geteilter Meinung und erst ein Freund von der Palliativstation hat meinem Mann klarmachen können,das jetzt der Weg ins Regenbogenland unweigerlich führt,ob er sich dagegenstellt oder nicht,er hat es dann angenommen und konnte seinen Pa über den Tod begleiten,hat ihm die Augen geschlossen udn ist heut,wenn man es so sagne darf,dankbar,es geschafft zu haben,bei ihm zu sein,ihn gehen lassen zu können.Loslassen ist eins der schwersten Liebesbeweise und das machst du gerade durch,laß sie los und entscheide für eine entspanntere Atmosphäre des gehen dürfens.
Ich wünsche dir dabei alle Kraft der Welt und das du jemanden hast,mit dem du reden kannst,Susanne
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  #4  
Alt 16.04.2008, 10:57
Ela4811 Ela4811 ist offline
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Registriert seit: 10.12.2007
Ort: Hannover
Beiträge: 2.031
Standard AW: Es ist so schwer

Hallo Markus,

als erstes tut es mir leid, dass deine Mutter so schwer krank ist und es da keinen Weg zurück gibt.

Meine Mam hatte einen Gehirntumor. Als es ihr so schlecht ging, habe ich die Patientenverfügung unterschrieben. Das war "einfacher", da ich mich um den ganzen Papierkram gekümmert habe. Mein Papa konnte dies nicht tun und macht es auch heute noch nicht.
Klar will man nicht, dass die eigene Mutter stirbt. Ich habe immer gesagt, leiden soll sie auch nicht. Es ist schwer, aber eine Schwester von der Palliativstation meinte mal, man muss abwägen, ob es eine Leidensverlänger oder Lebensverlängerung ist.

Auch wenn es schwer ist, du wirst das richtige tun und du wirst merken, wieviel Kraft in dir steckt.

Liebe Grüße
Ela
__________________
Mam
* 18.06.1949 + 08.01.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz.

Ich werde Dich ewig lieben!!!
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  #5  
Alt 16.04.2008, 20:04
stella29 stella29 ist offline
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Registriert seit: 13.02.2008
Beiträge: 810
Standard AW: Es ist so schwer

Ach Marcus,

es tut so weh, das zu lesen. Ich kann das gut nachvollziehen. Mein Papa war auch im Bauchraum verkrebst, Darmkrebs und nach 4 Wochen Krankenhausaufenthalt verstarb er dann. Er hat auch sooo sehr abgenommen, war gar nicht mehr mein Papa. Es war nur schlimm.

ich wünsche dir viel viel Kraft für das Kommende. Drück dich !
__________________
Der Himmel hat einen weiteren Engel bekommen - mein geliebter Papi
geb. 28.12.1941 gest. 28.02.2008
Du bleibst unvergessen!


WER IM GEDÄCHTNIS SEINER LIEBEN LEBT,DER IST NICHT TOT, DER IST NUR FERN. TOT IST NUR WER VERGESSEN WIRD
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  #6  
Alt 16.04.2008, 23:52
Fee2 Fee2 ist offline
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Registriert seit: 08.10.2007
Beiträge: 314
Standard AW: Es ist so schwer

Hallo Marcus,

es tut mir sehr leid, dass es deiner Mutter so schlecht geht.

Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es dir jetzt geht.
Meine Mutti hatte einen Gehirntumor und wir mussten uns entscheiden, wer alles (Vollmacht) übernehmen soll?

Es war, wie bei dir. Meine Mutti hat sich für mich entschieden. Mein Papa kam nicht in Frage und mein Bruder, konnte es einfach nicht.

Erst hatte ich auch ein schlechtes Gefühl gehabt, ich hatte einfach Angst irgendwann falsch zu entscheiden. Aber ich bin dankbar, dass Mutti mir so vertraut hat. Sie meinte nur, sie möchte keine Lebensverlängernden Maßnahmen und ich habe es ihr versprochen.

Klar ist es sehr schwer, man hat Angst etwas falsch zu machen. Aber glaube mir, du wirst schon die richtige Entscheidung treffen, wenn es soweit ist.
Sei einfach für sie da.

Meine Mutti lag die letzten 7 Tage im Tiefschlaf und ich musste alles entscheiden, wie es weiter geht. Für mich war es sehr wichtig mein Versprechen einzuhalten und alles dafür zutun, dass sie keine schmerzen hat.
Sie ist am 20.10.07 für immer eingeschlafen, klar wollte auch ich nicht, dass Mutti geht (51J.), aber es war eine Erlösung für sie.

Ich wollte auch zuerst nicht loslassen, aber ich habe es aus liebe getan. Ich weiß, das es Mutti jetzt besser geht und sie keine schmerzen mehr hat.

Ich wünsche dir/euch ganz viel Kraft für die kommende Zeit

LG fee
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