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  #1  
Alt 22.11.2008, 23:25
Benutzerbild von Blume68
Blume68 Blume68 ist offline
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Standard Leben - nach dem Abschiednehmen?

Hallo Ihr Lieben,

ich hoffe, ich finde in diesem Teil des KK ein kleines Eckchen für meine Gedanken, und Gefühle, nach dem Tod meiner lieben Ma.

Bisher habe ich im Lungenkrebs-Forum geschrieben, und werde das auch weiterhin tun - vielleicht kennt mich die/der eine oder andere von dort.
Da aber viele dort als Betroffene, und als Angehörige MIT dieser Krankheit leben müssen, und ich Rücksicht auf ihre Gefühle nehme, gehören ein paar meiner Gedanken sicher eher hierhin.

Meine liebe Ma hat im März 2008 die Diagnose Lungenkrebs bekommen. Einen Kleinzeller, das sagt sicher einigen etwas.
Ende Juli ist sie an dieser Krankheit verstorben. Es ging so schnell.
(Wer über mich oder uns ein bischen nachlesen möchte, kann das gerne in meinem Thread " Meine Mutter auch - ich brauche bitte eure Hilfe!" tun.)

Ich habe meinen Bruder vor 12 Jahren verloren, meinen Vater vor 8 Jahren - beide unerwartet und plötzlich. Das war als Angehörige furchtbar, und ich dachte bis dato, es gäbe fast nichts schlimmeres. Ich meine - man rechnet einfach nicht damit.
Als meine Mutter erkrankte (nachdem ich ihr über beide Verluste lange versucht habe, hinwegzuhelfen), da war ihr bevorstehendes Versterben ganz anders - "erwartet", sozusagen. Ich habe mir ihr gekämpft, gelitten - und sie schliesslich verloren. In all der Zeit habe ich auch "funktioniert" - wie das als Angehöriger so ist...ich war bei ihr, bis zum letzten Atemzug. (Dafür und für alles, was ich mit ihr teilen konnte, bin ich so unendlich dankbar.) Jetzt ist das "funktionieren" weg, und die Trauer kommt langsam immer mehr hoch.

Durch die bisherigen Todesfälle in meiner Familie habe ich ein "anderes Verhältnis" zum Tod, das weiss ich. Ich habe mich intensiv, auch therapeutisch, mit diesen familiären Verlusten auseinandergesetzt. Ich hatte (und habe immer mal wieder) Verlustängste, hatte aber auch positive Seiten dieser Verluste im Leben abgewinnen können, seither. Mein Papa hat mich nach seinem Tod "besucht", um den anderen mitzuteilen, dass es ihm jetzt gut geht. Ich war und bin ihm so dankbar dafür.

Nun ist meine liebe Ma, die ich so eng begleitet habe, gegangen, und vieles ist anders...mir, der der sie immer so nah war, ist sie auf einmal so "fern"...ich erlebe sie in Träumen immer noch krank, und hilfsbedürftig... das tut mir weh, weil gerade mir die Gedanken von Kübler-Ross soviel gegeben haben... Ich WEISS, dass es ihr jetzt besser geht, als während der Krankheit - trotzdem vermisse ich ihre Nähe so sehr. Und diese Träume verunsichern mich zunehmend....

Kennt jemand dieses Gefühl? Warum ist es jetzt so anders? Ich wusste aus Erfahrung, dass meine Trauer erst spät hochkommen würde. Aber warum erscheint mir meine Ma so "weit weg"? Wenn dem nicht so wäre, könnte ich besser mit allem umgehen...hat es vielleicht mit der Krankheit ansich zu tun?

Ich würde mich freuen, könnte ich mich mit jemandem hier darüber austauschen...

ganz liebe Grüsse
Blume
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Geändert von Blume68 (22.11.2008 um 23:31 Uhr)
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  #2  
Alt 23.11.2008, 18:06
Katja1974 Katja1974 ist offline
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Standard AW: Leben - nach dem Abschiednehmen?

Liebe Blume,
mein aufrichtiges Beileid zu Deinen Verlusten!! Mir ist regelrecht die Luft weg geblieben als ich Deinen Beitrag gelesen hab - unfassbar was Du schon mitmachen musstest... es tut mir in der Seele weh!!

Deine Gefühle in Bezug auf Deine Mam kann ich sehr gut verstehen - ich habe meine Mam auch begleitet und leider ist sie mir auch so unendlich "fern"!! Es fällt mir ungeheuerlich schwer, sie mir "Gesund und Glücklich" ins Gedächtnis zu rufen.. ich sehe sie fast nur schwer krank und gezeichnet von der Krankheit! Einmal hab ich sie sogar auf der Autobahn tod liegen sehen..und das bei 140 kmh...
Ich weiss nicht was man dagegen tun kann aber ich glaube das es sowas wie Trauerbewältigung ist...! Im Moment Träume ich auch jede Nacht sehr konfuses und chaotisches Zeugs.Ich habe 5 oder 6 Gesprächstherapien gemacht um erstmal alles überhaupt bewältigen zu können! Ich glaube,das es bei Dir wie bei mir sowas wie ein Selbstschutz ist,einfach um nicht völlig daran zu grunde zu gehen!! Du hast schon so viel durchmachen müssen,da wäre es nicht verwunderlich wenn Dein Körper und Deine Seele jetzt so reagiert...!! Die Liebe zu unseren liebsten ist und bleibt ja in uns,sie fehlen ja auch unendlich! Wie Du ja auch selbst gesagt hast,das "funktionieren" ist weg..und nun?? Die Seele braucht Erholung und diese nimmt sie sich gerade...
Wünsche Dir sehr viel Kraft, fühl Dich , liebe Grüsse,katja
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  #3  
Alt 23.11.2008, 18:28
Benutzerbild von elli1962
elli1962 elli1962 ist offline
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Standard AW: Leben - nach dem Abschiednehmen?

Liebe Blume,

Trauer verarbeiten, wie geht das?

Ein Patenrezept gibt es leider nicht, jeder trauert auf seine Weise, nur ich kann damit auch nicht umgehen.

So wie du, habe ich auch schon einige Leute aus meiner Familie verloren, u.a. meinen Bruder 2000 mit nur 44 Jahren. Das war damals für mich wirklich schlimm, und ich dachte auch, schlimmer kanns nicht mehr werden.

Heute weiß ich es besser. Meine Mama zu verlieren, war das schlimmste, was mir je passiert ist.

Doch habe ich in dieser Zeit, seit meine Mama verstorben ist, mich intensiv mit dem Thema Tod beschäftigt. Und es hat mir sehr geholfen. Heute habe ich keine Angst mehr, ich freue mich sogar darauf, weil ich weiß, es warten sehr viele auf mich.
Dein Papa hat dich besucht?
Vielleicht ist deine Mama noch auf der Reise und noch nicht angekommen.
Ich habe sehr viele Bücher gelesen, aber Papier ist geduldig. Dennoch glaube ich fest an ein Wiedersehen in einer anderen,schönen Welt.


Liebe Grüße
Elli
__________________
Meine Mama

+15.06.2008

Dich zu verlier'n war schwer,
Dich zu vermissen noch viel mehr
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  #4  
Alt 23.11.2008, 19:04
Benutzerbild von marvi
marvi marvi ist offline
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Standard AW: Leben - nach dem Abschiednehmen?

Liebe Blume,

mir geht es genau so wie dir. Ich wollte dies auch schon im Forum schreiben.
Wenn ich meine Augen zu mache oder an meinen Papa denke dann habe ich nur Bilder vor Augen als er krank war. Da wir mit meinen Eltern in einem Haus wohnen habe ich auch meinen Papa mitgepflegt.
Ich versuche dann mir schöne Bilder ins Gedächnis zu holen.....aber es klappt nicht. Ich bin schon ganz am verzweifeln weil es tut so wahnsinnig weh immer diese Hilflosigkeit und Traurigkeit zu sehen. Mein Papa war doch ein so fröhlicher Mensch bevor er krank wurde.
Ich habe auch schon darüber nachgedacht mir Hilfe zu holen denn ich habe das Gefühl das ich alleine nicht damit fertig werde.
Dein Papa hat dich besucht?
Wie schön.....auch ich glaube daran das nicht alles zu Ende ist...das wir uns alle wiedersehen werden.

Ich wünsche dir alles, alles Gute und viel Kraft......

Liebe Grüße Katrin
__________________
Mein Papa
22.02.1950 - 02.11.2008

Ich werde dich immer lieb haben.......du fehlst mir so!
****************************************
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  #5  
Alt 23.11.2008, 20:25
Benutzerbild von Leuchtfeuer
Leuchtfeuer Leuchtfeuer ist offline
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Standard AW: Leben - nach dem Abschiednehmen?

Liebe Blume,

auch von mir ein ganz herzliches Beileid. Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt, diese vielen Schläge zu verkraften.

Elli hat Recht, dass es kein Rezept zur Bewältigung der Trauer gibt. Nicht mal insoweit, dass man sagen kann, man verkraftet alle Schläge nach genau gleichem Muster. Nur eines scheint mir immer zu greifen: am Anfang ist die Fassungslosigkeit und die Betäubung, danach kommt die echte Trauer . Und die braucht viel Zeit.

Weißt Du, ich träume auch viel von meinem Vater... jetzt schreib' ich's hier einfach mal... Kurz nach seinem Tod war das auch mehr aus der unmittelbar zuvor gewesenen Krankenhauszeit. Aber vor einigen Wochen träumte ich, dass wir zusammen am Flughafen stehen, unser Gepäck aufgeben wollen... und er reicht dem Typen hinter dem Schalter seine Gehhilfe. Ich denke in dem Moment voller Angst: was macht er denn da, er wird stürzen, die kann er doch nicht wegtun, die braucht er doch? ...weiter ging der Traum nicht. Und nachdem ich aufwachte - den Traum noch im Kopf - kommt mir der Gedanke, dass er sie eben nicht mehr braucht, weil er wieder ohne Hilfe gehen kann - sprich: dass es ihm gut geht. Okay, das war ein Traum und meine Interpretation dazu. Ich habe ja auch keine Ahnung von sowas. Aber ich sah es als ein Wink von ihm. Und es hat mir sehr viel geholfen.

Ich glaube dass auch Deine Mama einen Weg finden wird, sich Dir irgendwie mitzuteilen. Vielleicht ganz anders, als Dein Vater. Vielleicht wird es nur ein Moment ein ganz intensives Gefühl sein... sie hat Dich nicht vergessen.

Liebe Grüße
Leuchtfeuer
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  #6  
Alt 23.11.2008, 22:46
Benutzerbild von Blume68
Blume68 Blume68 ist offline
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Standard AW: Leben - nach dem Abschiednehmen?

Ihr Lieben, ich danke euch ganz herzlich für eure Antworten!

Es hilft mir schon, mich in einigen eurer Erlebnisse oder Gefühle wiederzufinden. Wie bei dir, Katja - daß du ebenso "chaotisches Zeugs" träumst, das zeigt mir, es ist eben so, und gehört dazu. Ich träume oft und viel und intensiv - nur dass es meiner Ma darin immer (noch) schlecht geht, das finde ich bedrückend.

Ich empfinde mich nicht "ungesund trauernd" - ich hatte und habe sehr wohl einen gewissen Abstand, um die Dinge so zu sehen, wie sie sind - eben nicht NUR schlimm. Alles hat seinen Sinn, auch wenn wir ihn nicht gleich erkennen können - ein schöner Spruch, der aber auch viel Wahres in sich trägt. Ich habe während der Zeit der Erkrankung wenig gehadert mit diesem Schicksal, habe das Gute herausgelesen und möglich gemacht (für meine Ma), habe die wenigen guten Momente mit ihr SO genossen! Wusste aber auch, womit ich rechnen muss. Den Tod meiner Ma habe ich "hingenommen", denn ich hatte ja (in diesem Fall sogar mal) gewusst, was kommen würde...das meinte ich mit dem "funktionieren", auch nach ihrem Tod...

Katrin, du hast genau das beschrieben, was mich traurig macht. Man MÖCHTE die schönen Bilder heranholen, als Erinnerung - und was kommt? Die traurigen Bilder, die, wie in meinen Träumen. Und was Leuchtfeuer schreibt, ist wohl das, was ich empfinde, wenn ich Ellis Worte lese.

"Vielleicht ist deine Mama noch auf der Reise und noch nicht angekommen."

Komisch - genau das hab ich mich auch manchmal gefragt. Ich stellte mir vor, wie meine Ma mit meinem Pa und Bruder zusammenhockt, und die drei haben sich soviel zu erzählen (wobei - die konnten doch immer "von oeben" zugucken?!), oder geniessen ihre neue Nähe, dass meine Ma vielleicht gar keine Zeit hat, auch hier zu sein...wenn auch in anderer Form.

Oder ist sie überhaupt noch nicht dort angekommen?

(Ellli, mein Bruder war übrigens erst 37 - wenn ich dran denke, daß ich jetzt älter bin als er damals...)

Versteht mich bitte richtig - diese Fragen stelle ich nicht euch. Diese Fragen stelle ich an mich selbst - es sind quasi "laute Gedanken". Therapien habe ich eigentlich nach den beiden unverhofften Todesfällen in Anspruch und viel davon "mit"-genommen. Ich weiss nicht, ob das nochmal "nötig" ist...mal sehen.

Leuchtfeuer - was du "geträumt" hast, fand ich sehr schön, und ich bin mir sicher, dass du mit deiner "Deutung" richtig liegst.
Vielleicht bekomme ich ja auch einmal solch ein "Zeichen"...ich bin sehr dankbar für eure Antworten.

Blume
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  #7  
Alt 23.11.2008, 23:00
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Monika Anna Monika Anna ist offline
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Standard AW: Leben - nach dem Abschiednehmen?

Hallo Blume,
ich lese jetzt bereits seit 2 Jahren hier mit und hatte nie den Mut mich anzumelden. Warum heute weiss ich auch nicht.
Vielleicht weil der erneute Abschied von meiner Mutter heute am Freidhof so ergreifend und schmerzlich war.
Meine Mutter bekam vor 2 Jahren die Diagnose Magenkrebs. Ein Jahr war von >Hoffnung geprägt, danach ging es bergab... dann schnell.
Ich kann noch nicht gut damit umgehen. Schreiben fällt mir auch noch schwer.
Aber ich habe die letzte Zeit erlebt, wie liebevoll Ihr hier miteinander umgeht und würde gerne ein paar Gedanken mit euch austauschen.
Darf ich?
Wünsche allen viel Kraft

lg
Monika Anna
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  #8  
Alt 23.11.2008, 23:07
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Blume68 Blume68 ist offline
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Standard AW: Leben - nach dem Abschiednehmen?

Liebe Monika-Anna,

das fragst du jetzt nicht im Ernst, das "darf ich?", oder?!

Ich drücke dich ganz fest und tröstend, und würde mich freuen, wenn du hier schreibst.

Viel Kraft auch für dich!

Blume
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  #9  
Alt 23.11.2008, 23:10
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Monika Anna Monika Anna ist offline
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Standard AW: Leben - nach dem Abschiednehmen?

Liebe Blume,
danke für Deine lieben Worte. Ich würde gerne schreiben... momentan fehlen mir (noch) die Worte.
Freue mich aber sehr über Deine Antwortl.

lg
Monika Annna
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  #10  
Alt 24.11.2008, 23:03
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Blume68 Blume68 ist offline
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Standard AW: Leben - nach dem Abschiednehmen?

Liebe Elli,

ich möchte dir nochmal sagen, daß deine Worte - "vielleicht noch auf der Reise und noch nicht angekommen" - mich gestern sehr getröstet haben. Ich bin mit diesen Gedanken zu Bett gegangen, und fühlte mich ganz friedlich.

Leider habe ich die Nacht trotzdem ganz grässlich geträumt - ein richtiger Albtraum, aus dem ich gottseidank irgendwann wach wurde, etwas verängstigt.

Ich weiß, es gibt kein "Rezept" geben für die Verarbeitung von Trauer. Jeder muß sein eigenes herausfinden...aber es ist schön, daß wir unsere Trauer mit lieben Menschen teilen und uns gegenseitig Kraft geben können.

Ich wünsche allen hier eine friedliche und ruhige Nacht.

Blume
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Geändert von Blume68 (24.11.2008 um 23:17 Uhr) Grund: (Tippfehler)
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  #11  
Alt 26.11.2008, 11:03
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Lilian101 Lilian101 ist offline
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Standard AW: Leben - nach dem Abschiednehmen?

hallo Blume
mein herzliches beilied...ich wünsche dir ganz viel Kraft...

ich habe meinen Mann beim sterben begleitet..ich habe beim ihm im Palliativ geschlafen..war rund um die uhr bei ihm...diese Bilder der letzten Tage gehen mir nicht aus dem Kopf..so als ob es gestern war..als er starb habe ich meine vertorbene Verwanden gespürt....jetzt weiß ich das wir uns alle wiedersehen....
.ich versuche mir immer vorzustellen wie er war bevor er karnk wurde...es ist so weit weg...auch mir macht das angst....aber ich denke..weil die letzten monate tage und stunden so intensiv waren hat es sich in uns verinnerlicht....ich habe in den letzten 3 Monaten seit er verstorben ist nur 1mal von ihm geträumt...im Traum war er undercover bei der Polizei(merkwürdig)..aber der Traum bedeutet für mich.... er ist immer noch bei uns..aber halt undercover....

alles dreht sich normal weiter im Leben...nur dein leben bleibt im moment stehen...lass die trauer zu..weine wenn dir danach ist...mach das ..das du für richtig hälst....eine sehr liebe Frau die ich hier kennengelernt habe sagt immer
...Trauer sind wie wellen sie kommen und gehen.mal stärker mal weniger stark...
ich drücke dich ganz lieb..
Lg Simone
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geboren.am 17.09.1970
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  #12  
Alt 26.11.2008, 18:24
Ronnya Ronnya ist offline
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Standard AW: Leben - nach dem Abschiednehmen?

Liebe Blume...
Hab mich gestern ein bißchen durch deinen Thread im Lungenkrebs-Forum gelesen.....

Ich schicke dir mein aufrichtiges Beileid zum Tod deiner geliebten Mutter......
Und das ewige Licht möge ihr immer scheinen.....

Und ich schicke dir meinen vollsten Rezpekt,für das; was du für deine Mama gemacht hast....
Die Liebe zu ihr war so greifbar......

Du hast das ganz toll gemacht!!!!!!!
Es hat dich eine Menge Kraft gekostet ,drum wünsch ich nun,das du dich in deiner Trauer ausruhen kannst....den Verlust beweinen kannst und irgendwann mit einem Lächeln an deine geliebte Mama zurückdenken wirst.

Aber noch ist der Trauerberg groß und scheint unüberwindbar...
Wir alle hier sind für dich da ,wenn du beginnst,diesen Berg Stück für Stück abzuarbeiten......

Es grüßt dich
Regina
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  #13  
Alt 26.11.2008, 20:50
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Blume68 Blume68 ist offline
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Standard AW: Leben - nach dem Abschiednehmen?

Liebe Simone, liebe Regina,

ich möchte euch von Herzen danke sagen. Für euer Schreiben bei mir, für euer liebes Trösten. Es tut so gut - danke!
Regina - ich habe ganz flüchtig (wir haben heute im Lungenkrebs-forum einen sehr lieben Menschen verloren, das tut mir weh - und darum gehts noch nicht so) mal bei dir mitgelesen. Das, was du mit deinem Papa im evangelischen Gottesdienst erlebt hast. Ja, ich kann das gut nachfühlen. Ich bin froh mit dir, daß er bei dir war. Ich kenne das ja auch - es ist etwas Besonderes, versuche es zu hüten, wie einen Schatz.

Ich gebe zu, das Schreiben hier ist (noch) ein bischen schwer. Ungewohnt. Im Lungenkrebs-Forum kannte ich den/die eine oder andere, und umgekehrt. Hier muß ich mich erst zurechtfinden. Einfach das Eckchen schon ansich..so endgültig...ich hoffe, ihr versteht, was ich meine.
Weiß auch nicht, wie offen ich hier schreiben kann. Möchte. Weiß nicht, wie weh es mir selbst tut...

Regina - "in meiner Trauer ausruhen" - das klingt so schön - aber das schaffe ich noch lange nicht. Es ist noch ein weiter Weg. Es ist eher so, als hätte mir das Erleben dieser Krankheit meiner Ma ganz andere Sachen aufgezeigt - Dinge, um die es sich nötig ist, zu kümmern. Mir ist während der Erkrankung immer wieder deutlich geworden, wie schwer es Menschen haben müssen, die keine Verwandten, keine Freunde haben, die in schweren Stunden (und damit meine ich nicht nur "die letzten"!) bei sich haben. Unfassbar, aber so etwas gibt es immer noch. Das kann und darf nicht sein.

Aber das ist ein anderes Thema...

Ich schaffe es zur Zeit nur, hier in meinem (neuen) Forumseckchen darüber zu schreiben, nicht, viel bei euch anderen mitzulesen - bitte verzeiht.

Ja, der Trauerberg ist groß, das kann ich nicht leugnen. Ich bemühe mich um ein "Mittelding". Das Schöne sehen (dazu hab ich bewußt auch ein Eckchen eingerichtet) - ohne das Nicht-Schöne zu verdrängen. Mal gelingt das eine besser, als das andere...oder so.

Simone - du schreibst, beim Versterben deines Mannes - ich umarme dich ganz lieb - hättest du deine verstorbenen Verwandten gespürt. Das war sicher befremdlich, wie tröstend. Das mit dem "undercover" hat mich zum lächeln gebracht - er ist bei euch, "undercover" - ein tröstliches Bild.

Ganz liebe Grüsse an alle hier! Irgendwann werde ich mich mehr einlesen. Momentan "tapse" ich hier noch ein wenig unsicher herum.

Blume
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Geändert von Blume68 (26.11.2008 um 20:52 Uhr)
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  #14  
Alt 27.11.2008, 09:20
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Standard AW: Leben - nach dem Abschiednehmen?

Liebes Blümchen.
Ich habe alle Beiträge in deinem neuen Thread gelesen.
Was mir im Kopf hängen geblieben ist: deine Mama war dir immer so nah und aufeinmal ist sie so „fern“.

Genauso geht es mir seit längerer Zeit...

Es ist bewegend, wie oft ich Wiederholungen meiner eigenen Gedanken und Gefühle in anderen „Eckchen“ von anderen Menschen lese.
Kein Wunder also, dass sich so viele Menschen hier untereinander so verbunden fühlen... das ist der Weg, auf dem wir alles miteinander teilen können und merken, dass wir nicht alleine sind mit unserem individuellen und doch übergreifenden „Thema“.

Diese „Ferne“, wie ich sie fühle, ist so schwer zu beschreiben...
Ich sehe bei den Gedanken an Papa zur Hälfte in seine schwere Zeit und zur anderen Hälfte in sein schönes Leben, in die vielen Momente der Freude, des Glücks, der Zufriedenheit, des Stolzes.

Ich sagte neulich einer Freundin, die mich fragte, wie ich mich in unserer neuen Wohnung nach dem Verlust von Papa fühle: „Ich fühle mich gut. Ich vermisse hier nichts und niemanden.“
Die neue Wohnung hat mein geliebter Papa nie gesehen. Daher sehe ich ihn hier nicht, in keiner Ecke.
Ich hätte mir gewünscht, er hätte sie gesehen. Er wusste, dass ich mit meinem Schatz endlich „angekommen“ bin, endlich einen Hafen habe, wo ich hingehöre.
Ich brauchte immer die „Absolution“ von ihm, damit mein gutes Gefühl für mich richtig war.
Hätte er die Gelegenheit gehabt, unsere Wohnung zu sehen, sich auf dem Sofa auszustrecken, am Tisch Platz zu nehmen – um wie vieles schmerzvoller wäre dann meine Erinnerung, wenn ich an einem traurigen Tag nach Hause kommen würde und denken müsste: „Dort hat er gesessen, als wir...“

Ich vermisse ihn im tiefsten Inneren meines Herzens. Und genau dieses tiefe Innere kann ich so schlecht definieren. Ich schrieb zu diesem Thema neulich folgendes „Ein Teil von mit ist mit meinem Papa gegangen. Denke ich an ihn, laufen die Tränen oder ich versinke innerlich in ein dunkelblaues (nicht schwarzes) Loch. Ich mochte "blau" mal. Jetzt möchte ich es nicht mehr sehen - aber das Spüren des dunklen Blau's macht mich ruhiger.“
Auch wenn sich jetzt einige Stirnfalten beim Lesen bilden – dieses „blau“ macht sich in mir breit. Ich möchte es nicht mehr um mich herum sehen, aber ich möchte es spüren, weil ich es mit Papa verbinde, weil es mich beruhigt.

Ich sprach mit meiner Freundin davon, dass ich wohl nicht „empfänglich“ für eine Traum-Begegnung mit Papa wäre.
Viele warten direkt darauf, dass sich ihre Lieben „melden“.
Ich frage mich: Wenn ich darauf warten würde, dass ich meinen Papa im Traum erlebe und er mir vielleicht eine Botschaft mitschickt – wäre dann dieser eine Traum, dieses eine Erlebnis ausreichend für mich?
Würde ich nicht stets auf eine erneute Begegnung hoffen?
Wäre ich zufrieden damit, wenn er mir irgendwie mitteilt, dass es ihm dort, wo er jetzt ist, gut geht und dass er auf uns aufpasst?
Ich weiß nicht, wie Menschen reagieren, wie ihnen zumute ist, wenn sie ein solches Erlebnis hatten... „Verlangt“ man danach nicht nach mehr, weil man diesen geliebten Menschen so sehr vermisst?

Das ist ein interessanter Thread, der vielleicht nicht nur einige Fragen beantwortet, sondern auch mir, dir, mein liebes Blümchen, und den anderen Teilnehmern eine große Hilfe sein kann.

__________________
Alles Liebe.
**********************
Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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  #15  
Alt 27.11.2008, 09:48
Ronnya Ronnya ist offline
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Standard AW: Leben - nach dem Abschiednehmen?

Liebe Blume....

Noch mag es für dich fremd erscheinen hier zu sein ....
Hat ja auch was mit Entgültikeit zu tun,hier kämpft keiner mehr gegen die diese Sch....-Krankheit an,hier findest du all die Kämpfer,die nun damit zurecht kommen müssen,diesen Kampf verloren zu haben....
Du wirst hier großartige, tapfere,mitfühlende und ganz doll nette Menschen kennenlernen.
Fühl dich einfach herzlich willkommen
Richte dich gemütlich ein und du wirst auch dieses Beet hier hegen und pflegen können.....
Lieber Gruß
Regina
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