Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 01.10.2008, 00:24
Alessa Alessa ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.05.2008
Beiträge: 17
Standard Ein großer Hoffnungschimmer

Hallo
ich habe bisher fast nur still mitgelesen, doch jetzt möchte ich auch mal was schreiben um ein wenig Mut zu machen.
Ende April bekam mein Mann (49) die Diagnose SPK, genau 1 tag vor unserem 20. Hochzeitstag. Es war der totale Schock. Obwohl er schon länger Schluckprobleme hatte und ich als MTA in der Pathologie mich mit Krebs etwas auskenne, hatten wir beide nicht da mti gerechnet.
Krebs das kriegen doch nur die anderen , doch nicht mit 49 schon und überhaupt Krebs kam in unserere Familie noch nie vor. Naja.
Er hat ein schleimbildendes Adenokarzinom am Mageneingang. So Gross, dass das Endoskop beim ersten Mal nicht durch ging. Ein 10 cm grosser Tumor.
Es foglte eine zweite Magenspiegelung mit einem kleinerem Schlauch und diesmal ging er wenigstens durch. Der Magen dahinter sah unbefallen aus. Es folgten in kurzer Zeit CT, Bauchspiegelung und Darmspiegelung. Alle ohne weitere Befunde. Es war schwer vorzustellen dass ein so grosser Tumor noch keine Metastasen gebildet hat.
Den aufnehmenden Chriurg bei der Bauchspiegelung fragen wir dann wie es weitergehen soll. Wie operiert wird, was rausgenommen werden muss. Und er erzählte uns dass ein Teil der Speiseröhre und der ganze Magen raus muss, und ein neuer Magen aus einem Darmstück gebastelt wird und das alles so schnell wie möglich. Auf meine Frage warum denn der ganze Magen raus muss wenn es doch nur am Anfang sitzt meinte er , dass geht nicht anders der untere Magenteil ist dann Abfall das kann man nicht verwenden. Er könne uns das auch im Anatomie lehrbuch zeigen aber das müsst er erst holen...
Ich glaube der hat noch nie was von einem Magenhochzug gehört-
Da ich in AK Altona in Hamburg arbeite sind wird dort zum Chirurgen gegangen und der hat erstmal eine neoadjuvante Therapie vorgeschlagen um den Tumor zu verkleinern vor der OP.
Mein Mann hat dann 2 stationäre Chemotherapien mit Cisplatin und 5fu gekommen und gleichzeitg Strahlenstherapie. Bis auf Haarausfall aht er alle Nebenwirkungen bekommen, besonders die Chemo war heftig. ER musste jedesmal kurze Zeit nach der Entlassung wieder stationär aufgenommen werden.
Irgendwann war dann endlich Schluss mit der Therapie. Zwei Wochen nach der letzten Bestrahlung sind wir zum Heavy Metal Fstival nach Wacken gefahren, worauf er sich ein ganzes Jahr gefreut hatte. Er hat es auch gut überstanden auch wenn er sich beim Essen bei jedem Bissen vor Schmerzen gekrümmt hat wegen der Speiseröhrenentzündung durch die Bestrahlung.
Das tat so gut einmal abzuschalten, für 3 Tage alles zu vergessen. (ich weiss Heavy Metal ist nicht jedermanns Geschmack aber uns hat gefallen)
So langsam vergingen die Nebenwirkungen und 2 wochen vor OP Termin ging es ihm richtig gut. Er konnte wieder alles essen, hat ein wenig zugenommen.
Jetzt liegt er im Krankenhaus. Er hat die Op überstanden, und wurde schon weider von Intensiv auf die Normalstation verlegt. Der Chirurg hat ein Teil der Speiseröhre und einteil des Magens entfernt und den Magen hochgezogen.
Da ich in der Pathologie dieses Krankenhauses arbeite, kam der Magen zur weiteren Bearbeitung zu uns.
Von dem Tumor ist so gut wie nichts mehr zu sehen. Alle Ränder sind frei , alle Lymphknoten sind frei. Das Einzige was geglieben ist, ist der Schliem den er produziert hat und daran kann man sehen wie gross er einmal gewesen ist. Es ist kein vitales Tumorgewebe mehr zu finden.
Ich bin so dankbar und hoffe dass alles weitere gut verläuft. Er erholt isch jeden Tag ein bisschen mehr, darf sogar schon Tee trinken. Ich weiss dass es noch einige Zeit dauert bis er halbwegs normal essen kann und sich von den ganzen Strapazen erholt. Aber es geht Stückchenweise aufwärts.
Ich wollte das gern alles mal loswerden um ein wenig Mut zu machen.
Ich weiss dass dass Monster noch lange nicht besiegt ist und jederzeit wieder zuschlagen kann aber ich habe endlich wieder Hoffnung.
Ich wünsche euch allen eine gute Nacht
Gebt nicht auf (das gilt für Betoffenen ebenso wie für Angehörige)
Liebe Grüsse Alessa
Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 17:38 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55