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  #16  
Alt 14.06.2006, 18:03
Benutzerbild von Jelly
Jelly Jelly ist offline
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Standard AW: Darmkrebs im Endstadium, Antikörpertherapie

Liebe Sigrun,

es freut mich sehr, daß ich Dir mit meinen Beiträgen helfen kann, Deine Mutter etwas besser zu verstehen. Für mich ist es unglaublich wichtig, daß mein Mann mich und meine Entscheidungen versteht und sie mitträgt, ich könnte das sonst garnicht bewältigen, ich hätte schon längst aufgegeben. Dabei möchte ich aber unbedingt auch ernst und wichtig genommen werden, der Gedanke, Deine Mutter "endmündigen" zu lassen, macht mir Angst, weil daraus hervorgeht, daß Du ihr Deine Vorstellungen "aufdrücken" möchtest, damit erdrückst Du sie aber, sie hat ein Recht, selbst über ihr Leben zu entscheiden, auch wenn sie Entscheidungen trifft, die Du nicht verstehen kannst oder willst. Sie hat eine Seele und eine Würde, die gerade in der Krankheit enorm leidet, wenn Du sie "endmündigen" würdest, wäre das wie ein Schlag ins Gesicht, das würde Deine Mutter nicht verkraften und Du hättest sie schon zu Lebzeiten verloren.

Wenn du das Gefühl hast, sie ist bei Deinem Vater nicht richtig aufgehoben, dann sorg doch dafür, daß Dein Vater Unterstützung z.B. von einem häuslichen Pflegedienst erhält, oder sprich den Pastor der Gemeinde an, daß er sich ab und zu für ein Gespräch mit Deiner Mutter oder mit beiden bei Euch einfinden möchte, schildere ihm Deine Sorge um die Mutter.

Ich verstehe Dich aber auch, die Behandlungsmöglichkeiten gerade bei Darmkrebs sind ja heute vielfältig und man möchte dann nicht begreifen, warum ein Betroffener Möglichkeiten nicht annimmt, wo Angehörige doch in allem eine Hoffnung sehen, den geliebten Menschen nicht oder nicht so schnell zu verlieren oder mitansehen zu müssen, daß der geliebte Mensch so leidet. Als Angehöriger ist man ja teilweise wirklich zur Hilflosigkeit verdonnert, was der Betroffene ablehnt, muß der Angehörige akzeptieren, da bleibt ihm keine Wahl...... und das ist super schwer und macht bestimmt auch total einsam, weil nicht Beteiligte wie z.B. Deine Freunde da garnicht mithalten können, die verstehen meistens garnicht, in welcher Not Du Dich befindest.

Dieses Forum ist garade aus diesem Grund ein so großes Geschenk, hier können Betroffene und Angehörige sich austauschen und Rat suchen und finden.

Ich wünsche Dir, daß Du den richtigen Weg findest, für Deine Mutter da zu sein, damit ihr noch ganz viel von einander habt.

Ganz viel Kraft und seit gut beschützt !
Liebe Grüße
Jelly
__________________
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. (Mark Twain)
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  #17  
Alt 16.06.2006, 09:08
Thigi Thigi ist offline
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Standard AW: Darmkrebs im Endstadium, Antikörpertherapie

Hallo, und dankeschön.

Meine Ma hat gestern zum zweiten Mal Antikörper bekommen. Danach hat sie gleich wieder geschlafen. Klang aber gestern abend ganz gut und hat auch Fußball geschaut. Heute werd ich bei ihr reinsehen. Aber wenn das Wetter so grottig ist, der Luftdruck niedrig, hat sie auch kreislauftechnische Probleme.
Jedoch, Peanuts im Vergleich.

Ansonsten werde ich mich an die Tipps halten

Liebe Grüße und ein gutes Wochenende Euch allen.
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  #18  
Alt 19.06.2006, 11:22
Thigi Thigi ist offline
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Standard AW: Darmkrebs im Endstadium, Antikörpertherapie

Hallo,

meiner Ma gings gestern wieder nich sooo doll. Hat im Bett gelegen und auch nune ganz schönen Ausschlag bekommen. Aber die Sache soll wohl wirken, wenn man diesen Ausschlag bekommt. Also nehm ich es als ein gutes Zeichen auf.

Aufgrund Eurer Beiträge lasse ich jetzt auch "lockerer", was meine Ma betrifft. Hab mit ihr auch drüber gesprochen, daß sie für mich nach wie vor die "alte" ist, nur, daß eben ihr Körper hilfebedürftig ist, und daß ich ihre Entscheidungen akzeptiere und mich wirklich nach ihr richte, was Aktivitäten und Wünsche betrifft.
Glaube mal, sie hat das gut aufgenommen, und war sicherlich ein bisschen erleichtert. Möchte ja nicht, daß sie noch wegen mir unter Druck steht.

Bin froh, daß ich sie so habe, wie sie jetzt ist (besser, als sie gar nicht mehr zu haben!!!).

Meinem Bruder fallen leider auch nich allzuviele Dinge ein, die die Sache für Ma und uns alle erleichtern. Er ist immer nur - über ihren Zustand - "beeindruckt", wenn er bei Ma war...
Jeder geht eben anders damit um.
Ich bin da eben auch immer etwas ungeduldig etc.

Halte Euch auf dem Laufenden...
Nächsten Donnerstag is "Bergfest" für meine Ma. Dann hat sie noch 3x Antikörper und danne eine Pause
Ich freu mich drauf und hoffe, daß ihr eine gute Erholung zu Teil wird.


Danke Euch und liebe Grüße
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  #19  
Alt 27.06.2006, 16:33
Thigi Thigi ist offline
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Standard AW: Darmkrebs im Endstadium, Antikörpertherapie

Hallo,

gibt erst mal keine guten Neuigkeiten von meiner Ma.
Momentan wird sie von starkem Fieber (bis 39,2°) geplagt und von Muskelverhärtungen und -krämpfen. Da ham wir schon (Vati und ich) Wadenwickel bis in die Nacht gemacht und Aspirin gegeben, weil sie stärkere Sachen ablehnt.
Sie nimmt ihre Vitamintabletten allerdings nicht. Das macht mich wütend. Denn eigentlich soll da alles drin sein, was ein Körper in ihrer Verfassung braucht!
Dann wären sicher auch die Muskelprobleme nich so akkut. Denn, sie kann kaum laufen und zieht dann ein Bein wie einen schweren Baumstamm hinterher.

Leider hat sie auch nicht viel Appetit. Und das Bestellen von Lieferessen klappt auch noch nich so. In Chemnitz sind die Anlaufpunkte gezählt...

Ich versteh halt nur nich, daß sie selbst so nachlässig ist und ihre Medizin nich ordentlich einnimmt. Was soll denn ihrem Körper noch geschehen? Die Nebenwirkungen sind doch jetzt eh nich mehr so ernst zu nehmen, oder? Was schlimmeres als Darmkrebs gibt es doch für sie gar ne.
Und dann, wenn die Probleme auftreten, ningelt sie. Wenn man aber mit der Medikamenteneinnahme diese Probleme vermeiden kann???

Es ist ein Spiel - auch mit meinen Nerven.
Man will ihr doch helfen; aber die stetig schlechten Nachrichten schlagen auf uns zurück und wir sind dann auch ratlos

Will nur hoffen, daß ihr Blutbild gut aussieht. Dadurch erhält meine Ma vielleicht wieder einen Motivationsschub

Naja, liebe Grüße erstmal.

PS: gibt es hier eigentlich auch sogenannte Forentreffen, bei denen sich evtl. die Angehörigen und die Betroffenen ab und an treffen? Is freilich kein schöner Anlaß, aber kann ja sein, daß es sowas hier scho gibt...

Danke

Sigrun
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  #20  
Alt 03.07.2006, 16:07
Thigi Thigi ist offline
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Standard AW: Darmkrebs im Endstadium, Antikörpertherapie

Hallo wiedermal,

meine Ma hat eine Blutuntersuchung hinter sich, und der Dr. meint, es sähe gut aus.
Weiterhin hat sie das jetzt mit den Fieberattacken gut im Griff. Sie muß halt einfach ihre Medizin nehmen.

Einen neuen Menüservice probiert sie jetzt auch aus. Ab und an schmeckt es ihr richtig gut Da freu ich mich natürlich

Und, meine Ma hat sich entschlossen, daß ab nächste Woche auch der Reinigungsservice durch ihre Wohnung wuseln darf...
Endlich gehen mal wieder andere, fremde, freundliche Leut bei meiner Ma aus und ein... ABWECHSLUNG!!!

Bin überglücklich, wenn sie sich so fein macht wie am Wochenende
Da spüre ich doch noch Lebensfreude
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  #21  
Alt 03.07.2006, 17:10
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Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Darmkrebs im Endstadium, Antikörpertherapie

Hallo Sigrun,

Super, dass wieder frischer Wind in die 4 Wände kommt, das auch Dir Erleichterung verschafft. Dann wünsche ich Euch weiterhin tolle Nachrichten, und ein starkes Berg-Auf-Gehen.


Ab und zu finden Forumstreffen statt, bei denen sich triftt, wer gerade Lust und Laune hat. Oder den Weg dahin auf sich nehmen kann oder will. Die Damen vom Brustkrebsthread treffen sich regelmäßig in versch. Bundesländern. Wer allgemein für die Forumsteilnehmer als Nächste(r) ein treffen plant weiß ich leider nicht. Aber solche Treffen können auch sehr spontan entstehen. Aus welcher Ecke kommst Du? Vielleicht kannst Du im Chat- und Verabredungsthread mal ein Aufruf starten, wer in Deiner Nähe dazu Lust hätte.
__________________
Jutta
_________________________________________




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  #22  
Alt 03.07.2006, 20:25
Marcel S. Marcel S. ist offline
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Registriert seit: 15.06.2006
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Standard AW: Darmkrebs im Endstadium, Antikörpertherapie

hallo,

also ich kann dir mal kurz beschreiben wie sich mein verstorbener Papa nach den oder mit den Antikörpern gefühlt hat !

Ich hoffe es hilft dir weiter !

Vor einem Jahr hat mein Vater angefangen mit der Chemo Avastin, zusammen mit 5 FU und Oxaliplatin. Diese Kombination hat er von Juli 05 - Januar 06 ohne Pause jeden Donnerstag bekommen (Avastin aber nur alle 2 Wochen). Er hat die Chemo eigentlich gut vertragen. Bei dem 1. mal hat er wegen Oxaliplatin etwas brechen müssen ! Avastin hat er sehr gut vertragen obwohl das auch keine Nebenwirkungen hat (meine jetzt brechen oder so !). Das Blut wird verdünnt dadurch und das kann zu einem Problem werden warum manche es auch absetzen müssen.

Ab Januar hat er neben Avastin auch Erbitux bekommen als Antikörper. Oxaliplatin wurde abgesetzt und Campto kam dazu. Nebenwirkung von Erbitux sind Pickel, Juckreiz usw. Fing beim Papa im Gesicht an und ging über den ganzen Rücken. Dagegen gibt es Salben und Creme und damit hat er es einigermaßen in den Griff bekommen. Campto hat die Nebenwirkung Durchfall. Das ist nicht eingetroffen !

Ja am 13.Mai ist er gestorben. Was hat die Chemo gebracht - kann man sich jetzt fragen ?!? Aus meiner Sicht hat er bis März 06 noch schöne Monate gehabt. Auch die Chemo hat er gut vertragen. Ab April wurde es schlechter aber keiner weiß ob es wegen den Nebenwirkungen war oder schon der Darm der aufgerissen ist. Es macht auch keinen Sinn darüber zu rätseln.

Antikörper sind aus meiner Sicht gut und geben der kranken Person Hoffnung ! Die Nebenwirkungen halten sich in Grenzen das ist auch ein großer Vorteil.

Gruß
Marcel
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  #23  
Alt 03.07.2006, 20:57
DanaWrede DanaWrede ist offline
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Standard AW: Darmkrebs im Endstadium, Antikörpertherapie

Hallo Thigi!!

..habe gerade mal so Deine Beiträge gelesen. Deine Mum bekommt Erbitux??
.....in Verbindung mit.??
...ich muß dazu sagen das mein Mann(33) 2004 an einem Colonkarzinom erkrankt ist, welches auch schnell in die Leber gestreut hat...erst fing alles mit ner Studie an...hat er bestens über ein Jahr vertragen und es gab ständig Besserung...als das nix mehr war gabs im März diesen Jahres "normale" Chemo ....als das auch nix brachte Inniotekan mit Erbitux und Xeloda.
Leider stellte sich mit dem Erbitux ein Progress ein und ihm gings innerhalb weniger Wochen immer schlechter..nach der neuen Bildgebung nun der Hammer,
neue Metastasen und erneuter Wachstum in der einen Lebermetastase. Da wir von der Impfung mit dendritischen Zellen gehört haben gabs sofort nen neuen Termin für diese Untersuchung. Ich möchte Euch raten, wartet bitte nicht zu lange auf ein Kontroll-CT sondern drängt nach spätestens 8 Wochen darauf um sicher zu gehen dass es auch was bringt. Bei meinem Mann wars leider sehr spät und prombt zwei ganz kleine neue Metastasen in der Lunge. Lasst Euch aber nicht unterkriegen es gibt immer Hoffnung.
Macht das Beste aus Eurer Situation!!....wir durften uns heute auch anhören das Zucker das Tumorwachstum fördert und wir diesen möglichst einschränken wenn nicht sogar weglassen sollen...aber wenns nur das is...es gibt schlimmeres.
...Fühl Dich gedrückt...und Deine Ma natürlich auch!!...ich verstehe Deine Angst um Deine Ma bestens...hab ja meine im Oktober 2004 am Lungenkrebs verloren....denkt dran...jeder Tag is ein gewonnener!!
...Liebe Grüße Dana
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  #24  
Alt 04.07.2006, 11:36
Thigi Thigi ist offline
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Standard AW: Darmkrebs im Endstadium, Antikörpertherapie

Liebe Jutta,
lieber Marcel,
liebe Dana,

ich danke euch ganz herzlich für Eure Beiträge. Jede Info von Betroffenen und deren Angehörigen hilft mir. Beim Verstehen und beim Handeln.

Meine besten Wünsche für Euch kommen von Herzen.

Und nochmals Danke.



Übrigens wohnen wir in Chemnitz. Leider werde ich meine Ma zu solch einem Treffen sicherlich nicht bewegen können, psychisch wie physisch...
Wenn sie jedoch ab und an noch so einen Kraftschub verspürt, gibt mir das wirklich Hoffnung und läßt mich wieder auf bessere Zeiten für Sie warten.
Es wäre ja schon viel, wenn ihr mein Vati nicht noch zusätzlichen Ärger mit seiner Art im Umgang mit ihr machen würde...


Liebe Grüße
Sigrun

und seid alle auch dolle
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  #25  
Alt 05.07.2006, 13:35
DanaWrede DanaWrede ist offline
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Standard AW: Darmkrebs im Endstadium, Antikörpertherapie

Hallo Thigi!!

...wie geht denn Dein Vati damit um??
...meiner war damals doch sehr geschockt und hatte Hemmungen meine Ma überhaupt zu berühren...wahrscheinlich war da auch einfach die Angst sie könnte noch mehr Schmerzen haben....bei ihr war es so das sie anderen gegenüber nie einen Ton verloren hat wies ihr wirklich geht...nur wenn ich sie mal ganz alleine darauf angesprochen habe....als sie dann im Sterben lag mußte ich ganz schön überredungsarbeit leisten das er ihr trotz allem mal nen Kuss gib....und genauso wars auch mit meinem Bruder...er konnte das auch erst nich....da sie dann auch so unter morphium stand das nix mehr ging konnte man sich auch nie sicher sein was sie von alle dem noch mitbekommt...aber ich bin der festen Überzeugung sie hat alles ganz genau gespürt.denn ihre Augen waren selbst in diesem Zustand so wach das man doch ein paar Reaktionen wahrnehmen konnte....da ich damals auch gerade mit meinem 2. Kind schwanger war, das hat sie auch noch mit bekommen, habe ich immer gesagt sie kommt dann Julie, so heißt meine Tochter, wieder zu uns zurück....und viele aus der Familie und dem Freundeskreis sagen sie sieht ihr doch sehr ähnlich
Mein Paps hat zwar inzwischen eine neue Lebenspartnerin aber man merkt doch das er zum Teil noch ganz schön damit zu kämpfen hat....ich kann nur sagen....versucht miteinander zu reden!!!...haben meine Eltern auch gemacht als es noch ging....und trotz aller Probleme sie hatten ist sie in Frieden und ohne ungeklärtem eingeschlafen!!

...so nu aber erstmal Schluß!!

...liebe Grüße Dana!!
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  #26  
Alt 06.07.2006, 08:37
Thigi Thigi ist offline
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Standard AW: Darmkrebs im Endstadium, Antikörpertherapie

Hallo liebe Dana,

ich hab so den Eindruck, was Du schilderst, trifft bei uns auch zu. Mein Vati hat sich mit der Aufgabe allerdings übernommen. Ihm dauert die ganze Situation schon zu lang, glaube ich. Er bedauert sich sehr, daß er das nun mitmachen muß, heult an Muttis Bett, wenn es ihr sehr schlecht geht...
Wenn sie sich einigermaßen fühlt, bevormundet er sie und erfüllt eigentlich ihre Wünsche nicht. Das sind dann die Sachen, die ich nicht verstehe. Es gibt halt aus diesem Grund auch öfter zwischen den beiden Gezoffe... Das kann meine Ma ja gar nicht brauchen. Er hat ihr kaum ordentliche Essen gekocht, immer nur süß... Bäcker... Und wir wissen ja, daß Zucker nicht gut ist!
Vati streichelt sie schon ab und an; hilft ihr ja auch bei der täglichen Körperpflege. Leider hat er nie einen Pflegekurs in Anspruch genommen - er weiß ja schon alles. Und er ist eben manchmal sehr ungeschickt, weil er sich nie in seinem Leben um irgendjemanden gekümmert hat, für jemanden gesorgt hat. Nicht für meine Ma und nicht für uns - meinen Bruder und mich. Das spürt man jetzt - er hat es einfach nie gelernt.
Bin die einzige, die eigentlich so richtig nahe an meine Ma rankommt. Hab da aber auch keine Hemmungen, denn gerade die Berührungen zeigen ihr, daß sie lebt, daß sie geliebt wird. Sie sagt immer, wenn ich ihre Hand halte, strömt so eine Ruhe in sie hinein...

Gestern ging es ihr wieder schlecht - sie hatte bis in die späten Abendstunden extreme Bauchschmerzen! Ich hab ihr auch gesagt, sie soll das heut ihrem Doktor unbedingt sagen.
Hier wurde ja schon erwähnt, daß es zu einem Reißen des Darms kommen kann etc. Besser, der Dr. untersucht die Situation. Sie sah leider gestern gar nich mehr so gut aus wie am Sonntag . Aber das is wohl das Auf-und-Ab, was der Krebs veranstaltet .

Ich danke Dir, liebe Dana, für Deine Ausführungen.
Liebe Grüße und einen schönen Tag!
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  #27  
Alt 08.07.2006, 06:41
DanaWrede DanaWrede ist offline
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Standard AW: Darmkrebs im Endstadium, Antikörpertherapie

Guten Morgen Thigi!!

...ich denke ein Pflegekurs is für Deinen Paps auch nich unbedingt notwendig...wie alt iser denn??....bei meinem war und ises heute immer noch....die Frau is für Haushalt und so da....das is halt ne Erziehungssache....
sowas wird man auch nich so schnell ändern können. Aber ich denke er müßte sich einfach mal dranmachen und sich informieren über Krebs.....bei meinem wars damals so...er hats hingenommen und gut....ich hab mich gleich schlau gemacht, was kann man noch machen, mit welchen Medikamenten und soweiter...selbst wo mein Mann jetzt nun auch so krank is schaltet er auf Durchzug und will am besten nix davon hören....
Als mein Mann die Endgültige Diagnose am 28. Oktober 2004 bekam hat er ihm noch Vorwürfe gemacht er würde seine Krankheit vor die von meiner Mama stellen und mich von ihrem Sterbebett wegholen....das kam dann aber erst nachdem meine Mama am 30. Oktober eingeschlafen is.
...das lief damals total sch... ab..am 25. is mein Mann operiert worden...am 26. kam ich abends um halb neun von der Arbeit als mein Paps anrief Mutti würde wohl die Nacht nich mehr überleben....also hab ich hier alles in die Wege geleitet...Babysitter für Shawn und so.Dann bin ich nachts nach Berlin gefahren in der Angst das ich doch zu spät komme...aber dessen war nich so...und da ich in einem Seniorenwohnheim arbeite weiß ich wie lange sowas dann noch dauern kann....die folgende Nacht und den nächsten Tag war ich durchgängig bei ihr als mein Mann dann von der Intensiv kam am 28. habe ich ihn dazu gedrängt mir genau zu sagen was nu is....das hat er, daraufhin mußte ich mich entscheiden...bei Mutti bleiben bis zum Ende oder zurück nach Salzgitter zu meinem Mann..es fiel mir echt nicht leicht das zu entscheiden....ich habe mich dann ganz normal...wie immer mit nem Küsschen und nem "bis bald" von ihr verabschiedet und bin am nächsten morgen nach Hause gefahren....Gott sei dank hat sich meine schwiegermutter spontan auf den Weg von Linz (Rhein) zu uns gemacht um sich nen bischen um meinen Mann und vor allem unseren Sohn zu kümmern.....und diese ganze Sache war meinem Paps damals zu viel...er konnte meine Entscheidung nich akzeptieren und hat Chris die Schuld daran gegeben, dass ich nicht bis zum Schluß da war.....das gab auch nach Muttis Tod noch ne Menge Diskusionsstoff bis er meine Entscheidung akzeptiert hat....was sollte ich denn machen....zu allem war ich ja damals auch noch schwanger...wer weiß ob ich das alles dann noch ohne irgendwas überstanden hätte...zur Beerdigung habe ich dann nur noch dafür gesorgt das mein Mann noch im KH bleibt....ich hatte Angst er würde das nich lebend überstehen...zumal meine Mama ja am Lungenkrebs verstorben ist....er mit deiner Diagnose noch dazu..nene....es tat Chris zwar sehr weh das er nich dabei sein konnte, er hat sie halt auch geliebt wie seine eigene Mama, is aber dann später alleine zum Grab und hat sich über eine Stunde von ihr verabschiedet.......hätten wir damals gewußt das die Ärzte ihm nur nen halbes Jahr gegeben haben hätte er selbst das wahrscheinlich nich mehr gekonnt...also Du siehst mein Papa war echt der Meinung mein Mann war dran Schuld das ich nich bis zum Schluß da war....sogar mein Schwiegerpapa hat nen Problem damit Gefühle zu zeigen...jetzt wo Chris so krank is hat sich das aber schon sehr gebessert und sagt auch schon mal wenn er Angst um ihn hat...ich denke das so eine Situation einfach ein Lernprozess is wo man viel Verständnis und Unterstützung braucht....unterhaltet Euch einfach mal ganz alleine darüber...und lass nich zu das dein Papa geht!!....hab ich damals auch nich...
...so liebe Grüße....
...sei ganz lieb umärmelt....
...und vor allem lasst Euch nich unterkriegen....

Bis dann Dana
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  #28  
Alt 03.08.2006, 07:20
Thigi Thigi ist offline
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Standard AW: Darmkrebs im Endstadium, Antikörpertherapie

Hallo, guten Morgen.

Leider gibt es keine besonders guten Neuigkeiten.
Meine Ma hatte eine Pause von der Antikörpertherapie, weil es ihr dadurch sehr schlecht war. Sie konnte zwar auch in der Pause keine Kraft sammeln; dafür aber der Tumor im Darm!
Der Doc meinte am Dienstag, der Krebs sei weiter gewachsen und zwar so, daß er nun einen Nerv abdrückt, der ins Bein führt.
Ihre Schmerzen im Bein und das Zittern sind nun erklärt
Ma nimmt allerdings Zäpfchen gegen diese Nervenschmerzen, aber wirklich helfen kann das nicht. Es ist nun so, daß der Doc ihr für Montag ein erneutes CT angeordnet hat und danach sehen will, ob eine Strahlenbehandlung im Krankenhaus angesetzt werden kann... Ma ist nicht begeistert. Hat Angst vor Verbrennungen etv. Ich kann es ihr nicht verübeln; was sie schon alles mitgemacht hat in den letzten Monaten...
Nur fahre ich die nächsten zwei Wochen an die Ostsee
Was soll das wieder werden
Mein Bruder nervt mich jetzt schon wieder mit SMS, was ich zu tun hab blabla.
Ich hoffe, ER kümmert sich in der Zeit mal um Ma; nich, daß ich wieder Ferntherapie für die Psyche meiner Ma leisten muß.
Allerdings hat sie wieder nur geredet und nichts eingeleitet, was den Pflegedienst angeht! Ich kann echt reden wie ein Buch; nüscht wird aber auch mal ordentlich durchgezogen! Daß sie sich auf Pa nich verlassen kann, weiß sie doch nun seit über 40 Jahren hallo?!
Langsam hab ich die Angst, daß sie den Lebensmut verliert. Wenn sie die nächste Therapie, also Strahlentherapie, nicht mitmacht - was geschieht dann???
Ich kann nur hoffen, daß ihr Arzt ihr nochmal so einen Schub verpaßt, daß sie wieder will!
Nur, bei der Totenstimmung daheim würd ich wahrscheinlich schon im gesunden Zustand aus dem Fenster gehen...
Naja, es ist ihr Leben und sie muß die Konsequenzen auch für ihre Entscheidungen tragen.
Hätt mir nur ein schöneres Alter für sie gewünscht; so mit kleinen Reisen und schönen kulturellen Unternehmungen...
Werd mal versuchen, mich in den 2 Wochen auf UNS - meinen Partner und mich - zu besinnen. Denn irgendwie bring ich dann soviel Egoismus auf, mir ein schönes Leben zu machen, zumindest das zu wollen
Möchte nicht nach einem arbeitsreichen Leben genauso dastehen wie meine Ma
Drückt mir die Daumen, daß sie meine Urlaubszeit gut übersteht und auch ich mich mal erholen kann. Bin jedoch jetzt schon wieder skeptisch und erwarte eigentlich täglich einen dramatischen Anruf - reine Erfahrungssache

Euch viel Kraft und ... laßt es Euch gutgehn!!!

Ganz herzlich liebe Grüße
Sigrun
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  #29  
Alt 14.08.2006, 18:45
Thigi Thigi ist offline
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Standard AW: Darmkrebs im Endstadium, Antikörpertherapie

Meine Mutti ist nach großen Schmerzen und extremem Kampf gestern gestorben. Ich weiß, daß es eine Erlösung für sie war... Aber ich bin sehr sehr traurig, daß die 2 Jahre des Leidens keinen besseren Effekt hatten.
Jetzt frage ich mich schon, ob es nicht besser gewesen wäre, sie lieber ohne Chemo mit mehr Lebensqualität zu lassen... wenn auch für eine kürzere Zeit. Zu spät - ich hoffe, sie hat jetzt ihren Frieden.

Danke, daß Ihr mir "zugehört" habt, quasi.

Macht es gut. Liebe Grüße und Euch viel Kraft und Mut, egal, ob Ihr Angehörige oder Betroffene seid...
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  #30  
Alt 14.08.2006, 20:09
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Darmkrebs im Endstadium, Antikörpertherapie

Liebe Sigrun,

Mein aufrichtiges Beileid und eine stille Umarmung.

Bitte quäle Dich nicht mit solchen Gedanken, ob dies oder jenes richtig oder falsch war. Du warst für deine Mutter da, hast Dir viel Mühe gemacht zu verstehen.

Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit.
__________________
Jutta
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