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Alt 02.03.2002, 05:19
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Es ist schwer einen Menschen zu verlieren und ich finde diese Seite ist eine gute Möglichkeit seine Trauer und auch die Wut über den frühen Tod eines geliebten Lebens zu schlichten. Darum möchte ich(23) hier die Geschichte meines Vaters(51) erzählen. Die schockierende Nachricht vom Krebs meines Vaters kam vor ca.5 Jahren. Dann Operation und Gott sei Dank war alles wieder ok, bis er vor 3 Jahren wieder schlechtere Blutwerte bekam und die Diagnose: Metastasen in der Lunge und Tumor in der Blase. Für uns brach wieder eine Welt zusammen aber wir haben gehofft (mit Ihm) und lange ging auch alles gut, wir hatten noch schöne 2 1/2 Jahre zusammen. Dann: die Nebenwirkungen der Therapien fingen an, und mein Vater wurde immer schwächer. Er mußte oft erbrechen und hat keinen Happen mehr runter bekommen und im Oktober letzten Jahres der Schock als ich Ihn zu Hause besuchte: er brauchte ein Sauerstoffgerät, wurde immer dünner. Von diesem Tag an ging alles bergab, so schnell, daß man es nicht glauben mag. Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert(seit 3 Tagen akkuter Durchfall, ohne das er etwas sagte). Er wurde nach 9 Tagen wieder entlassen und es schien Ihm etwas besser zu gehen. Doch so war es nicht, er bekam eine Lungenentzündung und konnte gerade mal die 10m zur Toilette gehen. Er erholte sich etwas, aber nicht wirklich. Weihnachten rückte näher und ich wußte nicht wird es nun das letzte gemeinsame Fest. Er wußte es und hat uns ein noch einigermaßen glückliches Weihnachten beschert. Auch wenn er nicht mehr der Alte war, er aß Kuchen und versuchte den Entenbraten, war auch nicht so abwesend wie sonst. Als ich Ihm am 25.12. "Auf Wiedersehen" sagte, wußte ich nicht, das es es letztemal war das ich Ihn sah. Ich und mein Freund waren stark erkältet und wollten Ihn nicht anstecken, daher sind wir Ihn nicht besuchen gefahren. Am 31.12. kam er ins Krankenhaus es hieß Wasser in der Lunge, dann wieder nicht, aber irgentwas war.Es ging Ihm schlechter, konnte nicht mehr ordentlich sprechen und ich war immer noch erkältet (kein Besuch, obwohl er jetzt nicht mal 1km entfernt war). Am 04.01 Besuch der Hausärztin, die uns sagte: "Es bestehen keine Hoffnungen mehr", aber er darf bald nach Hause! Am 06. wollte ich Ihn besuchen aber ich traute mich nicht, wollte Ihn doch nicht anstecken! Einen Tag später kam für uns die traurige Nachricht: Er ist im Krankenhaus eingeschlafen...Und da wußte ich er hat Weihnachten für uns Durchgehalten.
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Alt 02.03.2002, 15:13
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Oh liebe Yvonne ich weiß man macht sich schwere Vorwürfe, man fragt sich hätte ich nicht öfters bei Ihn/Ihr sein sollen.Mir geht es ähnlich wie Dir. Meine Mama hat seit Sept.01 erfahren das sie Lungenkrebs hat mit Metastase im Auge welches dadurch erblindet ist.Sie war allerdings schon 79. Ihren Geburtstag mußte sie im KRH verbringen da sie einen Schlaganfall am 10.12.01 hatte. Vorher ging es ihr gut, keine Schmerzen! Nach dem Schlaganfall ging alles sehr schnell. 1 Woche KRH, 4 Wochen Kurzzeitpflegeplatz dadurch hat sie einen offenen Rücken bekommen weil sie schlecht gepflegt wurde!
Am 19.02.02 ist sie nun verstorben, ich bin 2x die Woche zu ihr gefahren, das letzte mal sah ich sie am Samstag den 16.02.lebend!Warum bin ich nicht noch öfters hingefahren? Ich hätte die Zeit dazu gehabt! Obwohl ich 180 Km weg von Ihr wohne aber nun kann ich sie niemehr besuchen fahren!Nun kann ich nur rätzeln wie sie gedacht hat, ich glaube sie wollte keine Schmerzen mehr aushalten, sie wollte zu meinem Vater der schon 15 Jahre tot ist.Einmal habe ich sie gefragt ob sie Angst hat vorm sterben, da hat sie gesagt nein warum, jeder muß mal sterben.Das beruhigt mich doch etwas.Aber ich wäre gerne bei ihr gewesen damit sie nicht allein gehen muß, es war eine Ordensschwester bei ihr und hat wohl bis zum Schluß ihren Puls gefühlt.Vieleicht hätte sie mich ja auch garnicht bei sich haben wollen beim sterben, ich hätte es ihr bestimmt zu schwer gemacht da ich sicher geweint hätte.
Meine Ma war auch zu schwach zum Essen und zum sprechen, es kamen immer nur ganz leise kurze Worte.
Ich kann Dich nicht trösten da ich selbst noch nicht drüber weg bin aber ich weiß das es unseren Lieben nun besser geht, ohne Schmerzen, ohne Angst was noch kommen wird bei dieser Krankheit!
Liebe Grüße
Ilo
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