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  #1  
Alt 31.05.2017, 18:55
Toggi Toggi ist offline
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Standard AW: Bestrahlung (Radiotherapie) von Rezidiv und Lymphknotenmetastasen

Hallo Tobi und weitere Interessierte

Gestern war ich zur Befundbesprechung nach Thorax-CT und Bauchraum-/Wirbelsäule-MRI in der Vorwoche. Es war die zweite Kontrolle seit der Bestrahlungsserie im Januar dieses Jahres.

Keine Neubildungen, die kleinen Rundherde in der Lunge unverändert und die bekannten bösartigen Gewächse sind seit dem ersten Grössenrezidienz-Befund im März erneut deutlich geschrumpft.
Beispielsweise Lymphknotenmetastasen und das Tumorrezidiv (beide Konglomerate waren vor der Bestrahlung >4 cm) von je 3.6 cm auf jetzt 3.0 cm und eine der mesenterialen Lymphknotenmetastasen von 0.9 auf 0.7 cm.

Die konventionelle Bestrahlung von meinem Rezidiv und den Lymphknotenmetastasen vom Jahresanfang erfüllt also voll die Erwartungen meines Onkologen (und der Radioonkologen) und somit bin ich weiterhin therapiefrei mit stabiler Erkrankung.

Warum diese Bestrahlungsart in einem Fall wie meinem sozusagen nicht "öffentlich als wirkungsvoll bekannt" ist, erklärte mir nun mein Onkologe genauer damit, dass es zu wenige Studien gibt, auch weil eben die Radioonkologen kaum Studien machen.
Die Behandlung ist also nicht evidenzbasiert sondern "nur" erfahrungsbasiert - es fehlt nicht am Nutzen ...

So taucht darüber dann auch nix in den Leitlinien, etc. auf und als Patient geht man davon aus, dass diese (nebenbei vergleichsweise kostengünstige, kurzzeitige und nahezu nebenwirkungsfreie) Behandlung nicht nutzbringend durchgeführt werden könnte.

Logisch, dass diese Bestrahlungsbehandlung nicht für alle Nierenkrebs-Patienten eine Option ist - bei den jeweiligen Medikamenten ist es ja auch nicht anders.

Jedoch wäre es für die Patienten mit entsprechender Tumorsituation wohl wichtig zu wissen, dass es "heutzutage" eben doch die konventionelle Bestrahlung als nützliche palliative Therapie gibt.
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  #2  
Alt 02.07.2019, 23:25
Toggi Toggi ist offline
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Standard AW: Bestrahlung (Radiotherapie) von Rezidiv und Lymphknotenmetastasen

Hallo zusammen

Nachdem im März d.J. wieder ein Wachstum eines der beiden Rezidiv-Konglomerate festgestellt worden war, erhielt ich wieder eine Bestrahlungsserie.
Diesmal mit jeweils 6 Gray an 5 Tagen. Der Befund im Juni zeigte den erwarteten Wachstumsstop.

Neu hinzu gekommen - aber schon seit mindestens 15 Monaten sichtbar gewesen in MRI bzw. CT (wenn es denn mal jemand gesehen hätte bei den vierteljährlichen Kontrollen) - waren nun Lymphknotenmetastasen von meinem rechtsseitigen chromophoben NZK neben der Schilddrüse, linksseitig.

Meine Ärzte mit über zwanzigjähriger Erfahrung (Onkologe, Endokrinologen) sind erstens über den Metastasierungsort allgemein und wohl noch mehr über die Seite (links bzw. nur links - nicht beidseitig) erstaunt. Sehr speziell sei dies, so sagten sie mir alle.

Ob die Metastasierung auf dem Blutweg oder die Lymphbahnen erfolgt ist - das weiss niemand, so sagte man mir.

Meine eigene Theorie, mit dem nun OP-bedingten Wissen lautet: Das grösste Lymphgefäss ist der Ductus thoracicus, ihm fliesst u.a. die Lymphe aus den Bauchorganen inkl. Niere zu. Im OP-Gebiet neben der Schilddrüse, links, inmitten der LK-Metastasen verläuft auch dieses Gefäss. Es ist sozusagen hauchdünn und leicht zu verletzen. Warum sollte es nicht auch durchlässig für aggressive Zellen sein?
Na, jedenfalls fand heute mein Onkologe meine Gedanken dazu nicht 'unmöglich' ...

Ich werde noch abklären lassen, ab wann tatsächlich die Metastasierung schon erkennbar war. Im März 2018 sollen bereits 20 mm Grösse zu sehen gewesen sein. Im Juni 2019 nun 35 mm - d.h. theoretisches Wachstum 1mm pro Monat.

Bin gespannt, wie es bei mir weitergeht - ich hoffe 'nur noch gut' ...
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  #3  
Alt 03.07.2019, 11:38
joggerin joggerin ist offline
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Standard AW: Bestrahlung (Radiotherapie) von Rezidiv und Lymphknotenmetastasen

Hallo Toggi,

Nierenzellkarzinom kann überall metastasieren: Nasennebenhöhle, Gallenblase, Ohrläppchen, Auge.... leider gibt es keinen Platz, wo es nicht metastasieren kann.

Wie geht es nun weiter? Wieder Bestrahlung, oder systemische Therapie? OP?

LG
joggerin
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  #4  
Alt 03.07.2019, 12:17
Toggi Toggi ist offline
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Standard AW: Bestrahlung (Radiotherapie) von Rezidiv und Lymphknotenmetastasen

Hallo Joggerin

Dankeschön für Deine Rückmeldung.
Es ging alles sehr schnell in der vergangenen Woche, am Freitag erfuhr ich, dass ich schon am darauf folgenden Montag - also vorgestern - operiert werde.
Soeben wurde der Drainageschlauch entfernt und ich darf nachher gleich wieder nach Hause zurück.

Mein Onkologe hielt eine Systemtherapie für keine gute Option, da für das chromophobe NZK nicht so viele wirklich erprobte Medikamente zur Verfügung stehen. Und Bestrahlung hätte mehr Risiken als die OP gehabt.

Der histologische Befund steht noch aus. Ich hoffe, es ist alles so wie die Ärzte es erwarten.

Liebe Grüsse und alles Gute!
Toggi
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  #5  
Alt 03.07.2019, 13:51
joggerin joggerin ist offline
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Standard AW: Bestrahlung (Radiotherapie) von Rezidiv und Lymphknotenmetastasen

Hallo Toggi,

wenn du mit einer OP wieder NED (No evidence of disease) bist, dann ist es toll! Man sollte die Therapien, so weit es geht, nach hinten schieben.

Ich wünsche dir, dass du nie auf Therapie musst. Allerdings muss ich dich beruhigen, dass die chromophoben NZK auch sehr gut auf die existierenden Therapien (alt und neu) ansprechen. Aber jetzt bist du erstmal tumorfrei und so sollte es bleiben!

Ich wünsche dir schnelle Erholung und weiterhin alles Gute!

LG
joggerin
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  #6  
Alt 18.01.2020, 13:45
Falco11 Falco11 ist offline
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Standard AW: Bestrahlung (Radiotherapie) von Rezidiv und Lymphknotenmetastasen

Hallo Toggi,

ewig nichts von Dir gelesen...Wie ist die Lage und wie geht es Dir heute?

LG Falco
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  #7  
Alt 22.01.2020, 11:30
Toggi Toggi ist offline
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Standard AW: Bestrahlung (Radiotherapie) von Rezidiv und Lymphknotenmetastasen

Huch! ...

Huhuu Falko, Dankeschön für die - unerwartete- Nachfrage!

Hatte gerade in einem anderen Thread etwas zu Bestrahlungen geschrieben, wollte nun weiter lesen und dachte erstmal, was macht denn plötzlich mein eigener Thread hier 'oben' ...

Im zum Glück beendeten Jahr 2019, dem allerschlimmsten meines ganzen Lebens!!! ist mir anfangs Oktober gleich die nächste ungeheuerliche Mitteilung gemacht worden (nach der von anfangs Juni):
Wieder wurde 'ewig' nicht gesehen, dass es ein Objekt gibt, was nicht dasein dürfte ... wieder eine neue Diagnose, die eigentlich schon alt ist ...

Diesmal: Knochenmetastase auf ca. 4 cm Länge, mit Weichteilkomponente, 1. Rippe links, mit Fraktur.
Ausserdem in der Nähe noch zwei grössenprogrediente Lymphknotenmetastasen.
Das alles unweit der im Juni entdeckten, aber seit mindestens 2 Jahren bereits vorhandenen Lymphknotenmetastase am/im Hals. Die war bis zur OP dann senkrecht irgendwie von kurz über dem Schlüsselbein bis runter zum Brustbein gewachsen. So lang wie mein Mittelfinger und mehrfach so dick wie dieser ...

All die von mir geäusserten seltsamen Symptome wurden unter 'psychisch' abgetan - einigermassen verständlich, denn die von den Radiologen übersehenen 'Erklärungen' waren ja nicht als Befunde vorhanden.

Mein Onkologe hat mir inzwischen versprochen, dass er künftig jede von mir berichtete seltsame körperliche Auffälligkeit ernstnehmen wird.

Bis auf eine seit 5 Wochen bestehende, äusserst schmerzhafte Haut- und Nervenentzündung am linken Fuss geht es mir körperlich enorm gut.
Ausschlaggebend für mein deutlich besseres Befinden war tatsächlich das Herausoperieren der Hals-Lymphknoten-Metastase anfangs Juli.

Seitdem hat sich meine Muskulatur bei meinen bescheidenen Alltagsaktivitäten von alleine aufgebaut und ich brauche keine Unmengen an Proteinzufuhr mehr, um mich überhaupt mal aufrecht halten zu können und normale Kraft zu haben!

Wenn ich nicht die Fussgelenke (seit 3 Jahren) so kaputt hätte, würde ich wieder Sport und viele andere Aktivitäten machen können.
Weil ich schon lange vor meiner Krebsdiagnose nur noch minimal Kraft hatte und seit anfangs 2015 auch gar nicht mehr draussen herumlaufen konnte (mit Ausnahme der 5 Reha-Wochen in 2016 und 3 Mal danach bis September 2016) bin ich extrem froh, dass ich nun bald mein Elektromobil bekommen werde!!!

Nach sooooo langer Zeit mal selber wieder rauskommen und herumfahren statt immer nur zu den Arzt- und Spital-Terminen gefahren werden ... sonst war ich immer nur in meinem Haus drin ... das war schwierig zu ertragen, besonders seitdem ich wieder Kraft habe!

Eigentlich hätte ich jetzt, schon anfangs Januar 2020, die erste Kontrolle nach der Knochenmetastasenbestrahlung in 11/19 gehabt. Doch wegen der Fussentzündung musste ich die Untersuchungen verschieben - es ist mir zu grosse Infektionsgefahr und ich kann den Fuss auch gar nicht 'oben' liegen haben, muss ihn immer auf dem Boden gestellt lassen, ansonsten 'spinnen' die Nerven: Sie schmerzen höllisch und der Fuss schwillt sofort an und zuckt unkontrollierbar.

Ein Skelett-Szintigramm Ende Oktober hatte ergeben, dass nur diese einzelne Metastase in der Rippe da ist. Sonst glücklicherweise keine weiteren krebsbedingten Knochenschäden erkennbar!

Viele Grüsse und alle guten Wünsche für Dich!

Toggi
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