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  #31  
Alt 01.07.2007, 12:47
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tatin tatin ist offline
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Standard AW: Mit 30 Jahren alleine

Hallo Christian!

Ich bin mal gespannt ab wann ich sagen kann, daß ich soweit meinen Alltag wieder im Griff habe.

Im Moment würde ich gerne vor allem flüchten und niemanden begegnen. Ich muß wieder lernen auf Menschen zuzugehen. Mal auch was wieder für mich zu machen. Selbst wenn ich nur ein Eis beim Italiener holen würde, würde ich mich so schlecht fühlen. Ich darf/muß leben und mein Schatz kann all diese dinge nicht mehr machen. Das schmerzt unendlich.

Liebe Grüße
Kathrin

Ach Süßer du fehlst soooooooooooooooo!!!!! Deine Tatin
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  #32  
Alt 01.07.2007, 14:04
schatzi schatzi ist offline
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Standard AW: Mit 30 Jahren alleine

Hallo Kathrin,

tue Dir selber ein Gefallen und verkrieche Dich nicht.

Auch wenn es einem schwer fällt, solltest Du Angebote von Freunden und oder Familie (Treffen, Besuch usw.) annehmen. Du hilfst Dir damit und vielleicht sogar auch den anderen, die haben nämlich oft Berührungsängste.

Wenn das mit den Kollegen/Mitarbeitern funktioniert, ist die Arbeit eine Möglichkeit, nicht immer an den Liebsten denken zu müssen, auch wenn z.B. auf meinem Schreibtisch im Büro ein Foto meiner Frau steht.

Und es gibt soviel zu tun, wozu man eigentlich keine Lust hat: Banken, Versicherungen, Finanzamt usw.
"Highlights" sind dann Telefonanrufe, z.B. Versandhaus xy, die meine Frau sprechen wollen. So auch an dem Tag ihrer Urnenbeisetzung passiert.

Genug meiner "Weißheiten"

Fühle Dich gedrückt

Christian
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  #33  
Alt 02.07.2007, 02:00
Shakira Shakira ist offline
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Standard AW: Mit 30 Jahren alleine

Hallo Kathrin,

da bin ich wieder - kann mal wieder nicht schlafen. Obwohl ich morgen mal wieder früh aufstehen will. Ist aber echt nicht so einfach.

Was du beschreibst, wie dein Schatz gestorben ist, ist wirklich wunderschön. Wenn schon, dann wünscht man es sich so.
Leider musste mein Schnuckel noch so kämpfen - vielleicht, weil er bis zum Schluss nicht aufgeben wollte, er hat die letzten Kräfte mobilisiert....
es war leider gar nicht schön. Da er keine Luft mehr bekommen hat, konnte er uns nichts mehr sagen, er hatte vor Panik weit aufgerissene Augen. Er lag noch zu Hause im Pflegebett mit Sauerstoffgerät, aber das hatte am letzten Tag nicht mehr so viel gebracht. Wenn ich ihm näher kam, weil ich ihn gern noch einmal umarmt hätte oder ihm den Schweiß von der Stirn wischen wollte, hat er mich weggedrückt, weil er das Gefühl hatte, ich würde ihm die Luft klauen, es war nie genug Luft für ihn da.... abends ist er dann mit der Ambulanz, Blaulicht und Sirene ins Krankenhaus gefahren worden, ich wie eine Verrückte hinter dem Krankenwagen hergerast, hatte noch schnell eine Tasche gepackt. Ab dann ging der letzte 12-Stunden-Kampf los, morgens um viertel vor sieben hat er seinen letzten qualvollen Atemzug getan (unter der Atemmaske) -
seine Mutter wacht bis heute jeden Morgen schreiend auf, weil sie die Bilder aus dem Krankenhaus nicht aus dem Kopf bekommt.
Ich bin da schon irgendwie ruhiger, habe bis jetzt immer versucht, mich damit zu trösten, dass er davon ja nichts mehr mitbekommen hat.
Er hatte keine Schmerzen mehr, hat die Luftnot wohl nur noch äußerlich bemerkt, hatte dann aber keine Panik mehr.

Sein Bild steht auf meinem Nachttisch und er schaut mich mit seinem hübschen Gesicht an - plötzlich tut es wieder so verdammt weh!
Ich hatte eigentlich ein sehr schönes Wochenende, ließ mich von meinen Freunden ablenken, habe aber auch gute Gespräche geführt.
Sein bester Freund hatte gestern Geburtstag, ich habe ihm noch das schöne Bild von ihm geschenkt. Außerdem hatte er die Lieblings-Armbanduhr meines Mannes bekommen; er trägt sie voller Stolz.

Ich habe inzwischen das Gefühl, als ob ein Faß mit einem bestimmten Fassungsvermögen in mir drin wäre. Eine gewisse Zeit kann ich darin Traurigkeit und Tränen sammeln, ohne es nach außen zu lassen, kann nach außen hin fröhlich sein und auch schon wieder ein paar schöne Dinge unternehmen und mich mit Freunden treffen. Dann irgendwann (ich weiß nie genau wann) ist das Fass voll und läuft über - dann muss alles raus.
Wenn das Fass geleert ist, geht es mir für ein, zwei Tage wieder recht gut.
Ich hoffe, dass die Zeitspanne des "Gutgehens" irgendwann wieder länger wird.

Du sagtest, dass du die Geschichte aus dem Buch mit den zwei Bäumen toll fandest - genau, die fand ich auch sehr passend. Es ist jetzt nur die Frage, wie lange es wohl dauern wird, bis man auch wieder Äste auf der "nackten" Seite wachsen lassen kann. Momentan fühle ich mich tatsächlich, als hätte ich Schlagseite oder als ob halt eine Seite ungeschützt wäre...

Hast Du eigentlich körperliche Probleme dadurch?
Ich hatte die erste Woche fast nichts essen können, das geht inzwischen schon wieder sehr gut. Aber ich habe Magenschleimhautentzündung, die ich mit "Nexium" Tabletten im Griff habe. Was ich aber überhaupt nicht im Griff habe, sind plözliche Hautprobleme. Ich bekomme juckende Ekzeme auf der Kopfhaut, fürchterliche rote Stress-Pickelchen auf der Stirn und insgesamt sehe ich einfach nur schlecht aus....tja, da hilft keine Maske und nichts, ich fürchte, ich muss Geduld haben und hoffen, dass meine Haut sich bald wieder beruhigt hat.... immer zu wenig Schlaf in letzter Zeit ist da auch nicht gerade hilfreich...


Für heute drücke ich dich und melde mich die tage wieder.

Liebe Grüße,
Shakira
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  #34  
Alt 02.07.2007, 10:25
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tatin tatin ist offline
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Standard AW: Mit 30 Jahren alleine

Hallo Shakira!

Dieses Fass habe ich auch in mir. Es war bei mir am WE am schlimmsten. Was habe ich geweint die Tage ( nun kann ich endlich weinen. Wie ein Schloßhund). Hatte aber auch etwas Ärger. Zum Glück war am We immer mal wieder jemand da und wir sin dann zu Thomas gefahren, spazieren gegangen oder haben Kuchen gegessen.

Was den Tod meines Mannes angeht, konnte man nicht sagen wie lange er noch zu leben hat. Montags habe ich alles für die Pflege zu Hause bestellt, was aber nicht so einfach gewesen wäre, da mein Süßer ja solche Schmerzen hatte. Dazu dreimal die Woche zur Dialyse mußte und dann noch Blut und Thrombos bekommen hatte. Ich glaube alleine die Fahr hätte er nimmer überlebt. An dem morgen als er starb, hat mich der Arzt noch gefragt, ob er nicht in ein KH in unserer Nähe verlegt werden soll. Die haben da auch nicht mit seinem Tod gerechnet. Der Arzt hatte aber auch schon ne Woche vorher zu mir gesagt, das so starke Menschen, wie mein Süßer, manchmal plötzlich streben, wenn sie merken es hat keinen Sinn mehr gegen die Schmerzen und dir Krankheit anzukämpfen.
Mein Mann hat auch bis zum Schluß gekämpft. Er wollte doch so gerne nach Hause, unser Fotos entwickeln lassen, eine Dinge erledigen und er hat Sonntags noch gesagt, daß er bis August fit sein will. Da wollten wir nach Ägypten und voher einen Freund in Südfrankreich besuchen.
Aber die Ärzte haben es nicht so gesagt, aber ich glaube sie haben nachgeholfen und ich bin ihnen dankbar dafür. Sie konnten ihn auch nicht mehr leiden sehen. Ich habe die ganzen Tage auch immer gesagt, jedes Tier wird eingeschläfert, wenn es so voller Krebs ist und vor Schmerzen nur noch schreit. Nur wir Menschen sind dieser verdammten Medizin ausgeliefert. Hört sich vielleicht hart an, ist aber so.

Ich habe meinen Süßen über alles geliebt, aber ansehen müssen, wie er sich vor schmerzen gequält hat, hat mir das Herz gebrochen.Sowas will ich mit keinem Menschen auf der Welt mehr mitmachen müssen und auch ich selber würde bei einer Krebserkrankung mich nicht behandeln lassen.

Habe auch zu Hause Bilder von meinem Süßen verteil. Im Wohnzimmer stehen zwei große Bilder von der Trauerfeier und im Schafzimmer habe ich ein kleines auf dem Nachttisch. Da wir sehr viel gereist sind und auch so immer unterwegs waren, haben wir sehr viele Fotos. Habe mal alle Bilder von ihm und auf denen wir gemeinsam drauf sind in einen Ordner gepackt und werde sie die Tage mal zum entwickeln schicken. Das hat sonst mein Süßer immer gemacht. Nun muß ich mal sehen wie das so gemacht wird.

Was das körperlich angeht, habe ich schon ne Weile vor Sorge und Ängste um meinen Süßen so gut wie nichts mehr gegessen. Die Hautprobleme habe ich auch schon länger. Habe aber auch im Gesicht Pickel bekommen, obwohl ich da eigentlich noch nie Probleme mit gehabt habe.
Es geht nicht spurlos an einem vorbei und das ist auch gut so. Ansonsten würde ich mir gedanken machen.

So nun werde ich mich auch mal richten. Muß noch ein paar Dinge erledigen und mich mit meinen Schwiegereltern treffen.

Fühle dich von mir ganz doll gedrückt

Viele liebe Grüße

Kathrin

Du kamst, du gingst mit leiser Spur.
Ein flüchtiger Gast im Erdenland.
Woher? Wohin?
Wir wissen nur:
Aus Gottes Hand
in Gottes Hand

Geändert von tatin (02.07.2007 um 23:54 Uhr)
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  #35  
Alt 02.07.2007, 23:56
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tatin tatin ist offline
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WARUM !!!!!!!!!!!!!
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  #36  
Alt 03.07.2007, 02:11
Shakira Shakira ist offline
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Standard AW: Mit 30 Jahren alleine

Hallo Kathrin,

wie schön zu lesen, dass auch andere plöztlich Hautprobleme und Pickel haben, die sonst nichts damit zu tun haben - da fühlt man sich nicht so allein damit. Aber du hast recht, es wäre schon sehr komisch, wenn solche Zeiten spurlos an einem vorüber gehen würden.

Ich würde auch nie mehr in meinem Leben einen geliebten Menschen so leiden sehen wollen - mein Mann hat es alles so stoisch und gut ertragen, hat vergleichsweise nur wenig geklagt. Aber der letzte Tag, das war echt der Horror. Ich bin auch froh, dass die Ärzte dann mit den entsprechenden Medikamenten alles tun konnten, um ihm die Quälerei zu ersparen und es ihm dann im Endeffekt auch leichter gemacht haben, zu gehen.

Du sagst, du kannst nun endlich weinen wie ein Schlosshund - gut so. Es scheint, wenn man nach dem Buch geht, als ob du in die 2. Phase kommst, die Phase der aufbrechenden Gefühle, oder?
Bei mir scheint es ähnlich zu sein - ich dachte immer, ich hätte ihn schon so vermisst und es hätte die letzten fast 3 Wochen schon sehr weh getan, aber das war noch gar nichts im Vergleich zu dem, was ich z.B. gestern Abend gefühlt habe und auch heute den ganzen Tag noch - ich hätte laut schreien können, es tut so verdammt weh!!!!!!!!!!!!!!!!!
Gestern Abend habe ich wieder richtige Magenkrämpfe bekommen, der Schmerz kam von ganz tief unten..... fast kommt es mir so vor, als ob ich mehrere Schichten Schutzwände um mich herum aufgebaut hätte (was auch sicherlich der Fall war, sonst hätte ich ja nicht 4 Jahre mit meinem Schatz mit der Krebskrankheit ausgehalten) und der Schmerz, der von anfang an sicherlich da war, wurde durch diese Schichten gedämpft. Eine nach der anderen Schicht scheint langsam anzufangen zu bröckeln, daher wird der Schmerz immer deutlicher fühlbar. So erkläre ich mir das momentan.

Seit gestern ist ein anderes Gefühl vorherrschend als vorher: Jetzt ist es vornehmlich der Schmerz und das tiefe Mitgefühl für meinen Schatz. Er hat so gern gelebt, er hat so gern gefeiert, getanzt, mal mit Freunden so richtig "die Sau rausgelassen", er hat sich gern bewegt, so gern viel Sport gemacht.
Das alles hat der Krebs ihm kaputt gemacht. Der Primärtumor war ja im rechten Oberschenkel, seit 4 Jahren konnte mein Mann keinen richtigen Sport mehr machen, konnte nicht mehr normal laufen, konnte sich nicht mehr so bewegen wie er wollte und er hätte doch so gern !!!! was hat er oft dieses Bein verflucht! Ich habe am samstag auf dem Geburtstag ein paar Jungs beim Feiern zugeschaut, sie waren alle recht gut drauf, fingen irgendwann an, albern herumzutanzen und die Hüften zu schwingen - prompt musste ich anfangen zu heulen, allein dieser Anblick von ein paar Bewegungen, die mein Mann schon so lang nicht mehr machen konnte, obwohl er soo gern da mitgemacht hätte! Einfach sich frei bewegen können, ohne Schmerzen, ohne Einschränkung, ohne sich Gedanken zu machen, wie man sich am besten hinsezt, damit es nicht wehtut, einfach mal ausgelassen sein können - seit 4 Jahren nicht mehr so gut möglich, seit ca. einem 3/4 Jahr überhaupt nicht mehr möglich.... es tut mir einfach so verdammt leid für IHN, er war ein so toller und herzensguter Mensch, er hätte es verdient, gesund zu bleiben!!

Das wirft die Frage nach dem WARUM auf - warum er, warum musste er das erleiden, warum ich?
Aber eigentlich hatte ich schon vor über 3 Jahren aufgehört, diese Frage zu stellen. Es gibt darauf einfach keine Antwort. Es gibt keinen Grund.
Die Warum-frage kann einen in den Wahnsinn treiben, weil man es einfach nicht verstehen kann, aber keine Antwort bekommen wird, von niemandem.
Niemals. Also besser aufhören zu fragen.

Alles Liebe, Kathrin, bis die Tage!
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  #37  
Alt 03.07.2007, 13:49
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tatin tatin ist offline
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Standard AW: Mit 30 Jahren alleine

Hallo Shakira!

In welcher Phase ich stecke keine Ahnung. Mal in der, mal in der anderen. Ich will mir aber auch von einem Buch nicht sagen lassen, wie ich zu trauern habe. Das Buch ist nicht schlecht. Man sollte aber schon noch seinen eigenen Gefühlen vertrauen.

Was das WARUM angeht. Ich war gestern bei meiner Oma auf dem Geburtstag. Die alten Damen haben ein Taktgefühl wie ein Kartoffelsack. Die haben nur über alte Leuten die gestorben sind, die Krebs hatten, die schwer krank sind usw gelabbert. Das tat sehr weh! Dann fragt man sich doch aller ernstes warum man sich das angetan hat dort hinzugehen. und auf der Heimfahrt habe ich im Auto mal gebrüllt wie eine bekloppte. Aber es tat irgendwie gut.

Ich komme einfach nicht zur ruhe. Ruhe zu haben, um in mich zu gehen. Ruh zu haben, um meinen Schatz trauen zu können. Ruhe zu haben, mal für mich. Immer ist was anderes und dann noch der Streß mit den Schwiegereltern. Ich komme einfach nicht zur RUHE.

Mein Schatz war auch so ein lebenslustiger Mann. Reisen, unterwegs sein, tanzen ( Disco ), Party, Cocktail schlürfen, Kino, Freunde treffen, chatten............ wie meinte eine Bekannte von ihm. " Er hat jeden Tag seines Lebens versucht mit Leben zu füllen" Das stimmt. Er hat ja lange Schmerzmittel genommen aber das weggehen war immer wichtig. Da hat er lieber etwas mehr genommen. Der alte Partybär

Aber egal wie realistisch man ist ( und ich bin ein verdammter Realist ) es ist verdammt schwer einen über alles geliebten Menschen gehen lassen. Auch wenn man weiß, daß es für unsere geliebten Männer besser war und es ihnen da wo sie nun sind bestimmt nur besser geht. Ich freue mich heute schon auf den Tag wo wir uns wieder sehen.

Wurde die Urne von deinem Schatz schon beigesetzt ?

Dicken knuddler von

Kathrin

Liebe dich über alles mein Süßer!!!!!

Leise kam das Leid zu dir,
trat an deine Seite,
schaute still und ernst dich an, blickte dann ins Weite.
Leise nahm es deine Hand,
ist mit dir geschritten,
lies dich niemals wieder los, du hat viel gelitten.
Leise ging die Wanderung, über Tal und Hügel
und uns war’s als wüchsen still, deiner Seele Flügel


Dies stand auf den Trauerbriefen

Geändert von tatin (03.07.2007 um 15:31 Uhr)
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  #38  
Alt 03.07.2007, 15:25
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tatin tatin ist offline
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Standard AW: Mit 30 Jahren alleine

Hallo Süßer!

Habe eben ganz viele Bilder von dir/uns angesehen. Es tat richtig gut dich lachen und fröhlich zu sehen.

ACH DU ! Um es in deinen Worten zu sagen

Deine dich über alles liebende TATIN!

Ganz dicken Knutscher auf deine süßen und weichen Lippen
@ sccccchhhhhhhhhhmmmmmmmmmmaaaaaaaaattttttttttzzzzz zzzzzzzzzzzz@

Und immer sind irgendwo Spuren deines Lebens:
Gedanken, Bilder, Augenblicke und Gefühle. Sie werden uns immer an dich erinnern und dich dadurch nie vergessen lassen.

Geändert von tatin (03.07.2007 um 15:33 Uhr)
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  #39  
Alt 03.07.2007, 17:33
katchen katchen ist offline
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Standard AW: Mit 30 Jahren alleine

Hallo Shakira, hallo Kathrin

ich bin seit letzten Jahr Mai hier im Forum für Hinterbliebene (Tread: Erfahrungsaustausch) ich bin 28 und habe meine alles geliebten Thomsen am 10.05.2006 gehen lassen müssen, 18 Tage vor seinem 32 Geburtstag, auch er hatte eine unheilbare Krebserkrankung!!

Seit ein paar Monaten bin ich nicht mehr aktiv nur noch stiller Leser gerade jetzt,wo ich Eure Geschichten höre, denke ich an die Zeit zurück.
Und würde Euch gern ein paar Erfahrungen beisteuern, denn ich habe durch diese Forum Kontakte knüpfen könne die mir auch heut noch helfen, und ich weiß ich bin nicht "Allein".
Mein größtes Problem am Anfang war, zu akzeptieren das für mich Zukunft mit Thomas nicht mehr sein wird und ich in meinem Freundeskreis sah wie Leben gelebt wird in diesem Alter: man heiratet, bekommt Kinder- aber der Tod... ja ich dachte ich wär allein, aber ich habe Menschen getroffen in meinem Alter die Ähnliches durchleben mussten.
Ich gehe auch zu einer Psychologin um mit dem Erlebten fertig zu werden, oder dran zu arbeiten.
Eins weiß ich heute, gut ein Jahr später, Trauer wird nicht besser nur Anders- heut kann ich mich wieder Freuen, es gibt Momente da erscheint es als wär alles "Normal"!!
Aber auch Tage oder Stunden der Trauer in den ich mich ganz aktiv mit dem Erlebten und dem Tod auseinandersetze tretten immer wieder auf. Ich kann an schöne Stunden denken mit Thomsen, an die vielen Reisen die wir gemacht haben.

Eines musste ich aber schmerzlich erfahren das Freundschaften sich verändern und neue Freunde hinzu kommen und das ist gut so.
Erst in so einer Phase des Lebens merkt man wer wirklich zu einem steht!!

Man kann sich Trauer- Arbeit wie die "Besteigung eines Berges" vorstellen- mit Zeiten wo es vorwärts geht aber auch Zeiten wo man zurückfällt- immer in der Hoffnung irgendwann ganz oben anzukommen und eine neue Sicht (Aussicht) zu haben, und die Erinnerung ganz fest im Herzen.
Wo ich jetzt bin weiß ich nicht, doch habe ich noch eine Wegstrecke vor mir und ich weiß ich schaffe es mit Thomsen im Herzen...

Ich wünsche Euch alle Kraft
seit ganz lieb gegrüsst Katchen
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  #40  
Alt 03.07.2007, 17:53
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tatin tatin ist offline
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Hallo Katchen!

vielen dank für deine Worte. Es tut gut hier immer mal wieder auch Erfahrungen auch von anderen Leuten hier zu hören, wie sie die Trauerzeit überstanden haben und wie jeder anderst mit dem verlust eines geliebten Menschen umgeht.

Ich habe auch ein paar Leute kennengelernt, die wie du beschrieben, daß das Leben weitergeht. Das man auch mal wieder "normal" leben kann. Das tut auch gut zu wissen, daß es auch mal wieder " bessere" Zeiten kommen.

Warst du in einer Trauergruppe oder bist zu gleich zu einem Psychologen gegangen?

Liebe Grüße
kathrin
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  #41  
Alt 04.07.2007, 11:01
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Standard AW: Mit 30 Jahren alleine

Guten morgen mein Süßer!

Ich muß nun gleich los die Danksagungskarten drucken lassen. Will gar nicht. Das ist wieder ein Stück abschied von dir Aber es muß ja auch sein.

Ich vermisse dich so stark !!!!!!!!!!!

Tausend megadickesupertolle Knutscher zu dir in den Himmel schickt


Dich mal ganz doll knuddelt

Ich liebe dich über ALLES !

Deine Tatin
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  #42  
Alt 04.07.2007, 16:05
Shakira Shakira ist offline
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Standard AW: Mit 30 Jahren alleine

Hallo liebe Tatin und Katchen,

ich habe gestern Nacht, als ich mal wieder nicht zur Ruhe kam, wieder einen halben Ausatz geschrieben und dann - hängte sich der PC irgendwie auf oder sonstwas für ein technisches Problem, jedenfalls wurde meine Antwort hier nicht reingestellt und ist weg - das ist aber auch ärgerlich, man kann sowas alles nicht noch ein 2. Mal schreiben.

Ich habe heute einen weitaus besseren Tag als die letzten 2 Tage, spüre ein wenig Energie und freue mich sogar über den Duft der frisch gewaschenen Gräser und Blumen draussen (es regnet ja mehr als alles andere) - kann heute sogar gut arbeiten, habe viel erledigt, aber immer noch steht so viel auf dem Zettel.
Man kommt wirklich nicht zur Ruhe, ich kenne das auch, Tatin!
Manchmal, wenn mir absolut nicht nach Gesprächen/Gesellschaft ist, dann stelle ich das Telefon aus und gehe nicht an die Tür.

Aber ingesamt tut das Zusammensein mit Freunden gut, nicht nur die Ablenkung, ich rede mit meinen Freunden auch viel darüber - auch ihnen tut es gut, denn auch sie haben einen guten Freund verloren.
Ich fühle mich im Freundeskreis geborgen, das tut sehr gut, ich kann auch Tränen laufen lassen, wenn es not tut.

Jetzt plane ich sogar Urlaub mit ein paar Leuten! Ich fliege Ende Juli auf die Insel, einfach mal raus hier, Sonne, Meer und Strand genießen, lecker und viel essen, schönen Rotwein bei Sonnenuntergang, viel lesen, faulenzen, schwimmen - ich freue mich riesig.
Mein Mann wird so oder so bei mir sein - in dem Haus, wo wir immer hin fahren, war er selbst schon so viele Male, auch ein Bild von ihm/uns steht da.
Ich nehme meinen Laptop mit und wer weiß, vielleicht melde ich mich sogar mal zwischendurch bei euch.

Vorher ist aber noch einiges zu überstehen:
Samstag haben wir die Urnenbeisetzung. Das wird sicherlich wieder ein harter Tag. Aber ich "freue" mich fast schon darauf, ihm dann endlich die Grabstelle schön einrichten und bepflanzen zu können! Ich möchte ihm so gern einen schönen Platz herrichten.

@ Katchen:
Du trauerst nun seit einem Jahr um deinen Schatz. Ich finde es tröstlich, wenn du schreibst, dass dein Leben fast wieder "normal" ist, aber auch erschreckend wenn du schreibst, die Trauer wird nie besser, nur anders.
Ist das jetzt eher ein gutes Gefühl für dich oder fühlst du dich mehrheitlich doch immer noch traurig?
Könntest du dir schon wieder vorstellen, einen neuen Partner zu haben?
Oder nimmt dein Schatz nach wie vor den gesamten Platz deines Herzens ein?

Ich weiß, dass alles furchtbar viel Zeit benötigt, aber ich bin insgesamt ein sehr ungeduldiger Mensch. Will sagen: Ich will, dass es mir endlich wieder besser geht!!! (Und man stelle sich vor, das sage ich bereits 3 Wochen nach seinem Tod, ich weiß auch nicht, manchmal denke ich, ich spinne, oder habe ich seinen Tod immer noch nicht ganz kapiert??)
Jedefalls hege ich die Hoffnung, in einem Jahr auf jeden Fall wieder so weit zu sein, ein neues Leben anfangen zu wollen....
man soll ja optimistisch sein, oder?

Ich muss mich auch so langsam mal um die Dankeskarten kümmern - blöde Aufgabe neben allem..... aber die Leute haben alle so viel schöne Anteilnahme gezeigt, da muss man wohl was Nettes zurück geben....

Ich wünsche Dir, liebe Tatin, auch bald wieder bessere Tage - wie du an mir siehst, kann es die Tage schon wieder mal geben.
Ich bin gespannt, wann ich das nächste Mal wieder heulend zusammen breche und melde mich dann bestimmt wieder in einem ganz anderen Tonfall....

Alles Liebe,
Shakira
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  #43  
Alt 04.07.2007, 17:28
katchen katchen ist offline
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Hallo Zusammen,

ja Shakira,

ich kenne das Gefühl ungeduldig zu sein, auch ich hatte das Gefühl ich muss "Alles" so schnell wie Möglich wieder auf die Reihe bekommen.
Bin auch nach nicht ganz zwei Wochen päter wieder Arbeiten gegangen- Rückblickend war es die beste Entscheidung, ich hatte das gefühl zu Hause auf etwas zu warten- ganz komisch- bei der Arbeit war ich dann gefordert und nur das nach Hause kommen war sehr schmerzlich (obwohl wir eine Wochenendbeziehung geführt haben) niemand war mehr da zum Telefonieren usw. die Wochenende waren am schlimmsten.
Ich musste ganz langsam lernen "Allein" klar zu kommen und mich zu beschäftigen (nach 9 gemeinsamen Jahren)!! Ich habe es so gut es geht bewältigt: viel Sport und Kultur- und viel Arbeiten!!
Ja, ich war sogar im September "Allein" im Urlaub (es war sehr schön, natürlich mit ihm wäre es noch schöner gewesen) ich wollte unseren Plan von diesem Urlaub nicht einfach aufgeben. Und ich habe es nicht bereut!!!

Das mit dem neuen Partner ist so eine Sache, ich habe einen sehr guten Bekannten (Vertrauten) mit dem ich oft Dinge unternehme, als Partner wie Tomi würde ich ihn zu diesem Zeitpunkt "noch nicht" bezeichnen, wir werden im September gemeinsam verreisen- sicher ist dies ein Schritt- doch ich lasse mir viel Zeit!! Thomsen wird immer in meinem Herzen sein.
Ich will Euch damit Mut zusprechen auch wenn ich weiß, das für Euch alles noch sehr weit in der Ferne liegt und Ihr zu diesem Zeitpunkt noch nicht daran denken magt- aber ich sag mir immer wenn mir jemand gut tut und ich mich wohl fühle- dann soll es wohl so sein, evtl. hat ja alles einen tieferen Sinn, das man sich begegnet!!

Kathrin, ich bin gleich zu einem Psychologen gegangen, da Trauergruppen für mich nicht das Richtige waren ( die Alterszusammensetzung), evtl ist es ja bei dir Anders und es gibt in deiner Stadt auch Trauergruppen in den junge Menschen zu finden sind. Da der Verlust sicher ähnlich empfunden wird, aber die Probleme doch ganz anders gelagert sind.
Damals hat eine Frau (ca.55) zu mir gesagt, bei dir ist das was Anderes du hast das ganze Leben noch vor Dir-dass hat mich sehr erschreckt in diesem Moment!!

ich wünsche Euch Kraft auf dem Weg,
seid lieb gegrüsst Kati
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  #44  
Alt 04.07.2007, 18:14
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tatin tatin ist offline
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Standard AW: Mit 30 Jahren alleine

Hallo Shakira!

Auch ich habe vor einigen Tagen einen flug nach Spanien in unser Haus gebucht. Freue mich einerseits sehr darauf und dann kommt fast wieder ein schlechtes gewissen.
Allein stundenlang am Meer zu sitzten und den Wellen zusehen wie sie an den Strand rollen, hat mir immer so unheimlich viel Kraft gegeben. Aber es ist wie bei dir, da wir dort viele perönliche gegenstände haben und wir auch dort viel gemacht/erlebt haben ist er immer bei mir. Auch so ist er immer bei mir.

Ich würde auch am liebsten alles über Bord werfen und neu anfangen. Hab mich gestern weil es mir langweilig war in einem Chat angemeldet und was ist man wird nur doof von Typen angemacht. Ich bin gleich wieder raus und habe mich aller ernstes gefragt WAS TUST DU DA EIGENTLICH ????? Das zu dem Thema "ich will das es mir schnell besser geht". Denke auch manchmal ich bin nicht ganz normal. Man müßte doch weinen aber ich kann doch auch lachen. Ich bin dadurch sehr verwirrt.

Was ich aber die nächste Zeit mal wieder machen werde ist meine Kamera schnappen und Bilder machen und ein Fotokurs möchte ich belegen. Einfach auch mal wieder etwas für mich machen.

Das hatte ich auch schonmal das ich schreibe wie ein Weltmeister und dann ging es nicht lol

Wünsche dir für Samstag ganz viel Kraft! Bin in Gedanken ganz fest bei dir!

@Katchen
Genau das ist der grund warum ich mich vor einer Trauergruppe scheue. Zu einem ist es der Altersunterschied und eben diese Komentare, die mich mir auch schon von einigen Leuten anhören mußte ;-(( ( Hauptsächlich von älteren Leutchen)


Ganz viele liebe Grüße

Kathrin

So werde dann mal die Danksagungsbriefe fertig machen.

Geändert von tatin (04.07.2007 um 18:30 Uhr)
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  #45  
Alt 05.07.2007, 19:23
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Standard AW: Mit 30 Jahren alleine

Hallo Süßer!

Heute habe ich eine ganz schweren Tag. Du fehlst mir so unendlich. Mein Herz schmerzt. Heule schon fast den ganzen Tag.

Bin so verwirrt. Kann kaum noch einen klaren Gedanken fassen. Zweifle auf einmal an Dinge, an denen es nicht zu zweifeln gibt. Bin nur noch durcheinander.

Mein Kopf ist so leeeeeeeeeeeeeeeeeeeer und doch so voll.

Ich liebe dich für immer und ewig!

Deine Tatin
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