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  #1  
Alt 28.02.2008, 21:09
stella29 stella29 ist offline
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Unglücklich Er hat den Kampf verloren ...

Mein Papa ist heute Nachmittag erlöst worden

Nierenversagen vor knapp einer woche und seitdem ging es täglich bergab.

War heute bei ihm - hat uns kaum mehr wahrgenommen und dann hörte er einfach auf zu atmen.

Ich sitze hier und die Tränen laufen mir runter .. mein geliebter Papa ist nicht mehr da.. ich steh wie unter Schock.


Wie überstehe ich nur die Beerdigung ??????????


Mir gehts so schlecht, diese verdammte Krankheit !!!!!!!!!!!!

Heute ist ein Teil von mir mitgestorben.
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  #2  
Alt 28.02.2008, 21:39
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Andrea Susann Andrea Susann ist offline
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Standard AW: Er hat den Kampf verloren ...

Ach Stella,

was soll ich schreiben, weiß ich doch nur zu genau wie Du Dich fühlst.......mein Vater starb vor vielen Jahren und er fehlt mir immer noch.

Sei ganz lieb gedrückt....und man übersteht alles, geht alles wie von einer Schnur gezogen......man handelt einfach nur noch mechanisch, mir geht jedenfalls immer so und weine bloß soviel Du kannst.......

Stillen Gruß
Susann
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  #3  
Alt 01.03.2008, 07:01
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Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Er hat den Kampf verloren ...

Liebe Stella,

mein aufrichtiges Beileid, euch allen viel Kraft für die kommende Zeit.
__________________
Jutta
_________________________________________




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  #4  
Alt 01.03.2008, 10:56
stella29 stella29 ist offline
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Standard AW: Er hat den Kampf verloren ...

Vielen dank !


es tut sooo weh, und ich sehe immer die letzten bilder am sterbebett. hoffe, diese lassen nach... auch so gut es war bei ihm zu sein, die bilder fressen sich kopf fest und verfolgen mich im schlaf..


würde mich gerne mit euch ausstauschen, die auch ihren liebsten menschen begleitet haben...

darüber schreiben hilft mir mehr als darüber zu reden.

LG
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  #5  
Alt 01.03.2008, 12:30
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Jutta Jutta ist offline
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Ort: Im Süden
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Standard AW: Er hat den Kampf verloren ...

Liebe Stella,

darüber schreiben kannst du hier, oder im speziellen Hinterbliebenenthread ( http://s236047139.online.de/forum/forumdisplay.php?f=38 ).
Dabei möchte ich anmerken, dass es für dich eventuell einfacher wird dich dort mit anderen Hinterbliebenen auszutauschen, als hier mit jenen, die noch da sind, und zudem dieses noch nicht miterleben mußten.


Es ist alles noch frisch für dich, und deine Erinnerung an die letzten Wochen noch so wach. All diese Gedanken kannst du nicht so schnell wegschieben, es braucht viel Zeit und Trauerarbeit. Aber ich kann dir versichern, dass diese Bilder immer blasser werden. Andere Erinnerungen und Bilder werden Bestandteil deines Lebens werden.
Ich habe die letzten Jahre beide Eltern und meine allerbeste Freundin in ihrem Kampf gegen den Krebs monatelang begleitet. Obwohl ich ehrenamtl. Sterbebegleiterin bin, und mit diesem Thema immer in Berührung bin, kommen ganz ganz selten Erinnerungen an meine Lieben bei einer Begleitung wieder auf.

Deshalb gebe dir die Zeit die du brauchst, und versuche die schönen Momente jetzt schon aufzurufen.
__________________
Jutta
_________________________________________




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  #6  
Alt 01.03.2008, 13:52
stella29 stella29 ist offline
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Unglücklich Kann das sterben meines Papa`s nicht vergessen...

Hallo zusammen,

habe mich vor 2 wochen hier angemeldet um im Forum für Darmkrebs mich zu informieren und auszutauschen.

Mein Papa (66) wurde am 31.1. ins KH eingeliefert wegen Blut im Stuhlgang. Darauf wurden ewig viele Untersuchungen gemacht, bis sich der Befund: bösartiger Enddarmkrebs bestätigte

Leider war der Tumor durch den Darm gewachsen, und konnte somit ungehindert schmerzfrei sich im Bauchraum verteilen und zu einer enormen Größe wachsen. Befallen war noch die Prostata und die Blase.

Vor einer Woche wurde beschlossen, den Krebs per Strahlentherapie und Chemo zu verkleinern um ihn dann per OP zu entfernen. Soweit kam alles nicht mehr. Sein allg.Zustand verschlechterte sich dramatisch - Blutwerte in den Keller - MRSA - Virus - und die Nieren machten schlapp.

Er kam dann in ein einzelzimmer - ohne Toilette - er konnte ja schon fast nicht mehr laufen. Das bedeutet für mich : Sterbezimmer !! Ich wollte es nicht wahrhaben, aber ich wusste, es wird bald passieren.

Freitag wurde er in das Zimmer verlegt, durften nur mit Schutzkleidung für Mund und Hände rein wegen diesen MRSA Virus. Das soll ein Virus sein, der sich vermehrt in KH verbreitet.

Freitag hat er noch über starke Schmerzen im Unterleib geklagt und Samstag als ich zu Besuch wieder kam traf mich der Schlag.

Er lag mit geöffneten Mund und offenen starren Augen im Bett und schlief fast nur die ganze Zeit.

Er wurde dann alle 2 Std. von den Pflegerinen Seitengelagert, damit er sich nicht wund liegt.

Befund des Arztes: Nierenversagen !!! Sie arbeiten nicht mehr. Dialyse wollte mein Papa nie und somit wäre es für ihn auch nicht in Frage gekommen, da sein allgem. Zustand schon so schlecht war, daß er es so oder so nicht schaffen würde.

Er bekam nur noch Schmerzmittel.

Und es dauerte noch 6 lange Tage bis er einschlief.

Er zwar in diesen langen 6 Tagen nur ab und zu ansprechbar oder wach. Meist schlief er. Diesen Anblick zu ertragen, kann ich bis heute nicht.

Aber als wir dann am Donnerstag zu ihm kamen, erschrak ich sooo sehr. Er lag wieder da - weit aufgerissene Augen die sich hin und herbewegten und der Mund wieder geöffnet. er hatte einen Schlauch an der Nase und wurde damit mit Luft beatmet. Die Hände waren schon kalt und die Stirn schon bläulich.

Habe ihn dann die Hände mit einen warmen Waschlappen immer abgewaschen, und ich glaube er emfpand es als angenehm.

Sein Blick war leer und ich konnte ihn ansehen, aber in seinen Augen nichts mehr lebendiges.

das schlimmste was das rasselnde Geräusch beim atmen.. es war anfangs als wir kamen auch schnell und hektisch - beruhigte sich dann mit der Zeit, denke er hat gemerkt wir waren bei ihm.

Dann habe ich ihm seinen Kopf noch mit dem Waschlappen abgerieben, da kullerte ihm eine Träne. Ich war fix und alle.

Dann wurde er wieder Seitengelagert und dann nach einer halben Stunde war die atmung sehr tief und wurde dann immer ruhiger bis es plötzliche ganz aufhörte.

Das blubbernde Gerausch des Nasenschlauches lief weiter, aber ansonsten Stille.

Ein-zweimal ging sein Mund noch auf und zu und dann habe ich nur auf seinen Bauch geschaut. Keine Atmung mehr.

Ich war entsetzt. Klingelte nach der Schwester und die stellte noch Puls fest. Obwohl er schon paar minuten nicht mehr geatmet hat. und dann war der puls auch weg. er verstarb um 14:24

Das ist grad mal 2 tage her, aber ich kann diese langen 6 tage nicht vergessen.. diese Qüälerei und dann eben auch es zu erleben. ich war froh dabei zu sein, aber irgendwie auch doch nicht. das erlebte zu verarbeiten macht mir grad am meisten zu schaffen.

in seinen letzten zwei Std. sah er so ängstlich aus - das kann ich nicht vergessen. es hatte nichts mit "friedlich" oder "erlöst" zu tun - es war nur schlimm

ich hoffe, ich habe es nicht all zu ausführlich und dadurch zu schockierend geschrieben .. aber nur so kann ich mich austauschen.. darüber reden kann ich nicht.

es war mir also kein trost ihm beim sterben begleitet zu haben - habe es mir und ihm aber so gewünscht.

wie kann ich das jemals vergessen oder verkraften ???

P.S. Der Hörsinn stirbt als letztes - also Eure Lieben hören auch noch, wenn Ihr es nicht mehr vermutet... Deshalb gönnt ihm zu zuletzt Ruhe oder eine liebes Wort !

Geändert von stella29 (06.03.2008 um 09:48 Uhr) Grund: Ergänzung
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  #7  
Alt 01.03.2008, 18:31
WilliamMatthew
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Standard AW: Kann das sterben meines Papa`s nicht vergessen...

Hallo Stella, da muss man erstmal durchatmen, wenn man das gelesen hat. Deshalb hat vielleicht auch noch keiner bis jetzt etwas geschrieben. Mein herzliches Beileid zunächst.

Ich habe meinen 47-jährigen Vater auch beim Sterben begleitet. Teilweise kann ich unsere Situation in Eurer erkennen; nur die unmittelbare Zeit vor seinem Tod war deutlich anders als bei Dir. Erst die Sekunden vor dem Tod sind dann wieder bei Deinem und meinem Vater gleich (gewesen). Diese leeren Augen und dieser geöffnete Mund... als ob die Seele einen Ausgang sucht...

Dass Du den Sterbevorgang begleitet hast, ist eine wertvolle Erfahrung, die Du machen durftest - nicht musstest, liebe Stella. Dieser Moment ist so intensiv wie nichts auf der Welt. Einmal, und Du wirst mir nochmal rechtgeben, - einmal wirst Du sagen: ich hatte meinen Abschied. Und zwar nicht an einem aufgehäuften Erdhügel auf dem Friedhof - sondern unmittelbar in der Sekunde seines Ablebens. Das ist so unendlich wertvoll; du wirst auch diese schlimmen Bilder aus deinem Kopf bekommen. Du hast sie ja gesehen; du musst sie Dir nicht vom Hören/Sagen zusammenschustern...
Glaub mir, Du kannst das schaffen.

Dein Vater hat - wie meiner - einen relativ kurzen Krankenhausaufenthalt gehabt und ist dann gleich verstorben. Hattet ihr vor dem Krankenhaus auch noch keine Ahnung? Mein Dad hat bis Mitte Okt 07 gearbeitet, dann Schmerzen, Krankenhaus und am 29.11.07 verstorben. Hä... fragt man sich da!
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  #8  
Alt 01.03.2008, 18:55
lamerbodo lamerbodo ist offline
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Standard AW: Kann das sterben meines Papa`s nicht vergessen...

Liebe Stella! Das was Du schreibst,habe ich mit meinem Mann ganz ähnlich erlebt.Es tut so furchtbar weh einen geliebten Menschen so zu sehen und nicht helfen zu können.Ich habe mich nach dem Tod meines Mannes sehr viel mit Berichten über Sterbende und Leben nach dem Tod befasst und das hat mich sehr getröstet.Du kannst ganz sicher sein keiner geht verloren und für Deinen lieben Vater war die situation nicht so furchtbar wie für Dich.Weil er in der Zeit schon teilweise auf einer anderen Ebene war,wo es für Ihn wunderschön war,was Du wahrgenommen hast war nur noch sein irdischer Mantel von dem er sich noch lösen musste,sei wirklich froh das ihm durch den schnellen Tod ganz viel Leid erspart wurde,was Ihm bei diesem Befund noch ganz sicher gewesen wäre.Sei dankbar für die schöne Zeit die du mit Ihm haben durftest.Er wird immer bei Dir sein das weiss ich ganz genau.Du hast jetzt einen Schutzengel.Fühl Dich von mir ganz fest Umarmt und gedrückt.Alles Liebe Barbara! ! ! !
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  #9  
Alt 01.03.2008, 20:59
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Windlicht Windlicht ist offline
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Standard AW: Er hat den Kampf verloren ...

Mein aufrichtiges Beileid.............

Daniela
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  #10  
Alt 01.03.2008, 23:59
stella29 stella29 ist offline
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Standard AW: Kann das sterben meines Papa`s nicht vergessen...

@william :


sorry, wollte es nicht so ausführlich schreiben und evtl. andere nicht schokieren aber es ist mir wichtig darüber zu schreiben, evtl. habt ihr ja hier auch solche erfahrungen und es ist doch "normal" die art zu sterben. Habe bisher noch nie jemand sterben oder auch nur tot gesehen.
Der Schock sitzt tief.

Vor dem Krankenhausaufenthalt haben wir es schon befürchtet, daß es keine gute Diagnose wird. Er hatte wohl Schmerzen - aber das es SO schlimm um ihn steht, hatten wir nicht im geringsten geahnt.

Wie bist du mit der Trauer umgegangen ? Vergißt man die Bilder irgendwann, oder verblassen sie wenigstens und sitzen nicht mehr so fest ?

@barbara:

danke für die Zeilen ! Jede Antwort hilft mir ein Stück weiter - es tut einfach nur gut seine Erfahrungen mitzuteilen und auch antworten zu finden. Auch ich habe seit den 2 tagen nur im Internet gegoogelt um über die Sterbephasen etwas zu finden. Mir hilft es weiter, sonst würde ich nur Angst haben vor dem Ende.
Ich hoffe, ich kann es später positiv sehen, daß ich bis zum Schluss bei ihm war. Nur im Moment kann ich das noch nicht so sehen.

Die Anstehende Beerdigung wird wohl noch sehr schwer für mich ... Er fehlt jetzt schon an allen Ecken und Enden.. Ihn nie mehr zu hören, sehen und mit ihm zu diskutieren - das alles schnürt mir das Herz ab wenn ich nur dran denken muss.

Hoffe, ich finde hier noch bisschen Rat und auch Austausch in diesem Forum - genau das ist gerade sooo wichtig für mich.

LG traurige Grüße
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  #11  
Alt 02.03.2008, 00:10
stella29 stella29 ist offline
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Standard AW: Er hat den Kampf verloren ...

danke für eure antworten. weiss das wirklich sehr zu schätzen und es tut soooo unendlich gut, von leuten die man gar nicht kennt, aber deren situation genauso ist, solch liebe worte des trostes zu erfahren.


VIELEN LIEBEN DANK NOCHMAL

werde auch im hinterbliebenen-forum weiter schreiben, denn in diesem forum soll weiterhin die hoffung bestehen bleiben !!!!!!!!!!!!

Drücken jeden einzelnen Betroffenen oder Angehörigen die Daumen, damit niemand solch einen Thread eröffnen muss.
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  #12  
Alt 02.03.2008, 02:35
o-otto o-otto ist offline
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Standard AW: Kann das sterben meines Papa`s nicht vergessen...

Hallo Stella,
meine liebe Lebenspartnerin ist hier im Haus verstorben. Über viele Jahre habe ich sie bei ihrem Leiden begleitet und in den letzten Wochen gepflegt. Rasend schnell ging es abwärts mit ihr nach Wihnachten – trotz ihres schlechten Zustands hatte sie Pläne. ….im Frühjahr will ich im Garten… den Busch zurückschneiden, …. die Blumen umpflanzen u.v.m. Unsere einst großen Pläne waren mit den Jahren immer kleiner geworden – und nach Weihnachten ging alles sehr schnell – ich pflegte sie hier bei uns im Haus (sie hatte Angst vor Pflegeheim, Krankenhaus und Apparatemedizin). An einem Sonntagnachmittag kam Besuch – ihr Lieblingsneffe und ihr Sohn – zunächst saßen beide bei ihr am Bett (hatte sie auf ihren Neffen gewartet????) Ich wurde gerufen und sie wollte zur Toilette, ich hob sie in den Rolli und unterstütze sie. Inzwischen hatten die jungen Leute Kaffee bereitet. Sie wollte den Kaffee nicht im Bett aus dem Schnabelbecher trinken sondern im Esszimmer am Tisch. Am Kaffeetisch hob sie ihre Tasse und sah wie der Sohn eine Zigarette anzündete – „ich möchte auch eine“ – ein Blick in die Runde den ich nicht vergessen kann – Erstaunt? Verwundert? Erschreckt? – mir fehlt der passende Ausdruck.
Die Tasse fiel, der Kaffee ergoss sich über Kleidung und Tisch ………

Im Freundeskreis habe ich einen Bestatter. Dieser Mann hatte mir als Freund geraten nicht sofort den Bestatter zur Abholung zu rufen.
Wir haben meine verstorbene Partnerin mit dem Notarzt in ihr Bett zurückgelegt und ich hatte Zeit bis zum anderen Tag um Abschied zu nehmen.
Was habe ich in dieser Nacht gemacht? – Ich habe in dieser Nacht an ihrem Bett gesessen – ein Glas (zuviel) von unserem Lieblingswein getrunken, geweint, zwischendurch etwas gegessen, den Hund Gassi geführt und auch etwas geschlafen. Ganz früh habe ich Kaffee bereitet und bei ihr (mit ihr?)am Bett getrunken.
Während der Nacht hatte sich das erstaunte, verschreckte, und von Krankheit und Schmerzen gequälte Gesicht völlig verändert, in das eines zufrieden und glücklich schlafenden Menschen – so wie ich es aus schönen Tagen kannte verwandelt.
Hätte ich diese Verwandlung nicht erleben dürfen, könnte ich sie mir nicht vorstellen.
Dann ging die Tür auf, ihr Sohn kam ins Zimmer – ich hab sie noch einmal in die Arme genommen – „ Machs gut“……

Stella,
du fragst wie du deinen Verlust verkraften kannst – ich habe keine Antwort und suche selbst.
Zur Zeit betäube ich mich mit Arbeit, Arbeit, Arbeit – und trotzdem holt es mich immer wider ein, wie jetzt – und ein weiterer schwerer Verlust bahnt sich für mich an.
Dir und allen von ähnlichem Schicksal betroffen viel Kraft.
o-otto
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  #13  
Alt 02.03.2008, 09:39
stella29 stella29 ist offline
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Standard AW: Kann das sterben meines Papa`s nicht vergessen...

Hallo Otto !

Deine Zeilen haben mich sehr bewegt - und der lange Leidensweg ist sicherlich einer der Schwersten Zeiten. Dies wurde meinen Papa erspart - das ist wohl das einzigst "positvive".

Ich wünsche mir auch, daß dieses ängstliche, schmerzverzehrte Gesicht als er starb, in ein friedliches verwandelt hat.

Kann ihn jedoch nicht nochmal am offenen Sarg besuchen, das schaff ich nicht. Was ist, wenn er noch "schlimmer" aussieht, das würde ich nieeeeee verkraften

Ich versuche ihn in guten Zeiten in Erinnerung zu behalten, und die vier letzten Wochen zu vergessen soweit es geht...WIE weiß ich allerdings noch nicht- wünsche mir, daß es verblaßt und ich nicht mehr so darunter leiden muss wenn ich daran erinnert werde.

Dir, lieben Otto, wünsche ich ebensolche Stärke die kommenden Dinge gut zu meistern.

Viele Grüße
__________________
Der Himmel hat einen weiteren Engel bekommen - mein geliebter Papi
geb. 28.12.1941 gest. 28.02.2008
Du bleibst unvergessen!


WER IM GEDÄCHTNIS SEINER LIEBEN LEBT,DER IST NICHT TOT, DER IST NUR FERN. TOT IST NUR WER VERGESSEN WIRD
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  #14  
Alt 02.03.2008, 13:19
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PrinzessinAqua PrinzessinAqua ist offline
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Beitrag AW: Kann das sterben meines Papa`s nicht vergessen...

Liebe Stella,
ich kann dir sehr nach empfinden wie es dir geht, bei uns ging es auch alles schnell. Aber doch net spo schnell wie bei euch, ihr hatte keine Chance euch auf alles vorzubereiten und wurdet einfach überrumpelt und trotzdem hast du eine super Leistung gebracht. Dein papa ist sicher sehr stolz auf dich, da kannst du dir sicher sein.

Die Bilder werden leider nicht so schnell gehen, auch ich habe lange damit gekämpft und oft haben sie mich dann im schlaf wieder eingeholt.
Es kommen immer wieder qualende fragen hoch und obwohl man weiß es war alles richtig sucht man doch nach fehlern.

Ich wünsche dir alles alles gute und ganz viel kraft für die kommende Zeit und versuche dich auch mit freunden darüber zu unterhaöten das hilft wunder.

Viele Grüße
Manu
__________________
Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren. Für uns bleibst du unvergessen, in unseren Herzen lebst du weiter!!

Papa Geb: 20.08.1942 - Gest: 15.09.2007
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  #15  
Alt 02.03.2008, 17:07
Lasna Lasna ist offline
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Standard AW: Kann das sterben meines Papa`s nicht vergessen...

Liebe Stella!

Dein Verlust ist ein schwerer, und die Trauer, die Bilder und quälenden Fragen und Aussichten auf die nächsten Tage belasten dich zur Zeit schwer. Dazu wünsche ich dir viel Kraft - und du wirst sie haben. Glaube mir. Ich denke, dass das viele bestätigen können, die diese Phase schon hinter sich haben. Die Kraft kommt von irgendwoher und man steht alles (Beerdigung etc.) durch. Es sind ganz wichtige Elemente des Abschieds, die dir später helfen werden.

So auch der Abschied direkt am Sterbebett deines Vaters. Du siehst es heute natürlich noch nicht so, aber eines Tages wirst du froh sein, diesen letzten Liebesbeweis am Ende noch erbracht zu haben. Er musste nicht alleine sterben. Und irgendwann wird es dir nicht mehr ganz so arg vorkommen. Die Bilder werden verblassen, ja. An ihre Stelle treten wieder die Bilder von deinem Vater, wie er gesund war und du wirst dich mit einem Lächeln - aber auch oft mit Tränen - an ihn erinnern. Das ist gut und wichtig.

Meine Mama ist am 30.11.07 nach 4,5 Jahren Kampf gegen den Krebs innerhalb von einer Woche verstorben. Auch ich war bis zum Schluss bei ihr. Deine Beschreibung ähnelt unserer Situation ziemlich, nur waren ihre Augen die letzten 2 Tage durch geschlossen. Was William sagte, traf auch bei meiner Mama zu. Aus dem ausgezehrten, von der Krankheit gezehrten Gesicht wurde binnen 2 Stunden ein Gesicht mit einem leichten Lächeln und eindeutig sichtbaren Lachfältchen um die Augen. Das haben auch alle gesagt, die sich noch von ihr persönlich verabschieden wollten. Dieser letzte Anblick hat mich sehr getröstet. Ich weiß - auch aufgrund anderer Zeichen - dass es ihr gut geht! Dass es nicht so schlimm war, wie es aussah! Darauf kannst du vertrauen und das wird dir helfen.

Für die kommenden Tage wünsche ich dir viel Kraft und Zuversicht, dass es eines Tages besser sein wird!

Liebe Grüße
Ines
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